Hausmittel gegen Hühneraugen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 9. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Hühneraugen entstehen durch Druckstellen z. B. zwischen (zu engen)Schuhen und Zehen. Die Haut verdickt sich an den Druckstellen und bildet Verhornungen. Entsteht inmitten dieser Verhornung ein harter Kern, bezeichnet man sie als Hühnerauge. Das kann sehr schmerzhaft sein. Oft werden zur Behandlung dann Hühneraugenpflaster eingesetzt. Sie enthalten jedoch Säuren, die auch das umliegende gesunde Hautgewebe angreifen. Als Alternative gibt es eine Reihe von Hausmitteln, die schon seit Generationen mit Erfolg eingesetzt werden.

Inhaltsverzeichnis

Was hilft gegen Hühneraugen?

Ein Frischsaft aus Schöllkraut kann alternativ als Mittel gegen Hühneraugen verwendet werden.

Am wirkungsvollsten sind Behandlungen bei Hühneraugen, die gerade erst entstanden sind und noch kaum Schmerzen verursachen. Am besten die verhornte Druckstelle mit Lanolin massieren. Das Hühnerauge wird dadurch weicher und ist weniger druckempfindlich.

Grundsätzlich sollte, wer unter Hühneraugen leidet, darauf achten, seine Füße trocken zu halten. Feuchtigkeit und Fußschweiß begünstigen – vor allem in geschlossenen Schuhen – die Entstehung von Hühneraugen. Betroffene Stellen, die durch Reibung zwischen den Zehen entstanden sind, können zur Reduzierung der Feuchtigkeit mit Babypuder oder Maismehl bestäubt werden. Um die Schmerzen aneinander reibender Zehen zu lindern, empfiehlt sich eine Zehentrennung aus Naturmaterial, z. B. Schafwolle.

Kurzfristige Linderung verschafft auch ein warmes Fußbad mit Bittersalz, das vorübergehend die Größe des Schleimbeutels verringert. Ist ein Hühnerauge sehr geschwollen und verursacht so starke Schmerzen, dass das Tragen von Schuhen zur Qual wird, kann die Schwellung mittels Eiswürfeln behandelt werden. Den Eiswürfel in ein Baumwolltüchlein (z. B. Taschentuch) wickeln und auf die Schwellung legen.

Schnelle Hilfe

Die vielgeschmähte Brennnessel hat sich auf vielfache Weise bei der Behandlung von Hühneraugen bewährt. Inwendig kommt das Kraut als Tee zur Anwendung. Für einen Tee wird ein gehäufter Teelöffel Brennnesseln pro Tasse mit heißem Wasser aufgebrüht und, nachdem er ca. eine Minute gezogen hat, abgeseiht.

Davon trinkt man pro Tag bis zu vier Tassen. Zur äußerlichen Anwendung eignet sich ein Brennnessel-Fußbad, welches auch bei der Behandlung von Schwielen eingesetzt werden kann. Frische Brennnesseln (Blätter und Stengel) werden zwölf Stunden lang in einem Eimer mit fünf Litern kaltem Wasser eingeweicht. Dieser Kaltansatz wird danach behutsam erwärmt.

Die Kräuter verbleiben im Wasser. Um die Hühneraugen aufzuweichen, sollte das lauwarme Fußbad etwa zwanzig Minuten währen. Regelmäßiges Betupfen der betroffenen Stellen mit Brennnessel-Essenz ist ein weiteres probates Mittel, um den lästigen Hühneraugen zu Leibe zu rücken.

Im Frühjahr oder Herbst gegrabene Wurzeln der Brennnessel werden nach sorgfältiger Säuberung klein geschnitten, in eine helle Glasflasche gefüllt und mit 38-40prozentigem Kornbranntwein übergossen. Die Flasche anschließend an einem warmen, sonnigen Ort ca. zwei Wochen stehen lassen. Ein Wattepad oder Wattestäbchen mit der fertigen Essenz tränken und damit die Hühneraugen mehrmals täglich betupfen.


Alternative Heilmittel

Alternativ kann man Hühneraugen auch mit einem Frischsaft aus Schöllkraut behandeln, den man – ebenfalls mehrmals täglich – unverdünnt aufträgt. Zur Herstellung des Schöllkrautsaftes müssen frische Blätter, Stengel und Blüten des Krauts gewaschen und in einer Küchenzentrifuge entsaftet werden.

Mit „Kleinem Schwedenbitter“, am besten selbst hergestellt, sind ebenfalls schon gute Resultate erzielt worden: Vor dem Schlafengehen einen Wattebausch mit der Tinktur beträufeln, das Pad auf die betroffene Stelle legen und Socken aus natürlichen Fasern überziehen.

Konzentrat über Nacht einwirken lassen. Behandelt man ein Hühnerauge mit dieser Tinktur ist es wichtig, die schmerzende Stelle stets feucht zu halten. Eine weitere Behandlungsvariante ist die Beinwurz-Salbe. Hierzu erhitzt man 250g reines Schweinefett in einer teflonbeschichteten Pfanne.

Vier bis sechs frische und gewaschene Beinwurz-Wurzeln werden kleingeschnitten zugegeben. Die Rezeptur einmal aufschäumen lassen, kräftig umrühren und vom Herd nehmen. Das Ganze lässt man zugedeckt über Nacht abkühlen.

Am nächsten Tag wird die Masse, nachdem sie in der Pfanne noch einmal leicht erwärmt worden ist, durch ein sauberes Leintuch passiert und die Kräuter dabei ausgepresst. Die so gewonnene Salbe füllt man in verschließbare Gläser ab und bewahrt diese im Kühlschrank auf. Mit der Salbe das Hühnerauge täglich bestreichen.

7 wirksame Heilpflanzen gegen Hühneraugen

Hühneraugen sind verdickte Hautbereiche, die durch Druck und Reibung entstehen und oft schmerzhaft sein können. Während die Behandlung von Hühneraugen oft die Entfernung der Druckursache und manchmal medizinische Eingriffe erfordert, können einige Heilpflanzen unterstützend wirken, um Beschwerden zu lindern und den Heilungsprozess zu fördern:

  • Schöllkraut (Chelidonium majus): Der Saft des Schöllkrauts wird traditionell auf Hühneraugen aufgetragen, um die verhärtete Haut aufzuweichen und zu entfernen. Es wirkt wegen seiner ätzenden Eigenschaften.
  • Knoblauch (Allium sativum): Knoblauch besitzt antimikrobielle Eigenschaften und kann helfen, Infektionen zu verhindern. Ein Knoblauchzehe wird halbiert und über Nacht auf das Hühnerauge gelegt, um es weicher zu machen.
  • Zwiebel (Allium cepa): Zwiebelscheiben, über Nacht auf das Hühnerauge aufgelegt, können aufgrund ihrer schwefelhaltigen Verbindungen dazu beitragen, die verhärtete Haut zu erweichen.
  • Aloe Vera (Aloe barbadensis miller): Das Gel von Aloe Vera kann helfen, die Haut zu beruhigen und Entzündungen zu reduzieren. Es wird direkt auf das Hühnerauge aufgetragen.
  • Teebaumöl (Melaleuca alternifolia): Wegen seiner antiseptischen Wirkung kann Teebaumöl helfen, das Risiko einer Infektion zu reduzieren. Es sollte verdünnt angewendet werden.
  • Apfelessig: Der Säuregehalt des Apfelessigs kann dazu beitragen, die harte Haut von Hühneraugen aufzuweichen. Ein in Apfelessig getränktes Wattepad wird auf das Hühnerauge aufgelegt und über Nacht belassen.
  • Ringelblume (Calendula officinalis): Calendula-Creme kann helfen, die Haut zu beruhigen und die Heilung zu fördern, dank ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften.

Diese Heilpflanzen und Hausmittel können unterstützend wirken, doch ist es wichtig, bei Schmerzen, Infektionszeichen oder bei Personen mit Diabetes oder schlechter Durchblutung einen Arzt aufzusuchen. Ein medizinischer Fachmann kann eine geeignete Behandlung empfehlen, um Komplikationen zu vermeiden.

7 wirksame Tipps bei Hühneraugen

Hühneraugen sind oft ein Zeichen für wiederholten Druck oder Reibung auf die Haut, typischerweise an den Füßen. Hier sind sieben wirksame Tipps und Hausmittel, die helfen können, Hühneraugen zu behandeln und deren Bildung vorzubeugen, ohne dabei auf Heilpflanzen zurückzugreifen:

  • Bimsstein: Regelmäßiges sanftes Reiben des Hühnerauges mit einem Bimsstein nach einem warmen Fußbad kann helfen, die verhärtete Hautschicht abzutragen. Wichtig ist, dies vorsichtig und ohne zu viel Druck zu tun, um die Haut nicht zu verletzen.
  • Fußbäder: Warme Fußbäder mit Epsomsalz oder einfach nur warmem Wasser können die harte Haut aufweichen, was die Entfernung erleichtert. Ein 10- bis 15-minütiges Fußbad vor der Anwendung eines Bimssteins ist besonders effektiv.
  • Feuchtigkeitscremes: Die regelmäßige Anwendung einer dicken Feuchtigkeitscreme oder Vaseline, insbesondere nach dem Fußbad, kann helfen, die Haut weich zu halten und die Bildung von Hühneraugen zu reduzieren.
  • Schuhwerk überprüfen: Tragen Sie bequeme Schuhe, die gut passen. Zu enge, zu weite oder schlecht sitzende Schuhe können zu Hühneraugen führen. Orthopädische Einlagen können ebenfalls hilfreich sein, um den Druck gleichmäßig zu verteilen.
  • Schutzpolster: Verwenden Sie spezielle Schutzpolster oder weiche Einlagen, um Druckstellen an den Füßen zu entlasten. Diese sind in den meisten Drogerien und Apotheken erhältlich.
  • Socken tragen: Das Tragen von Socken, besonders von solchen ohne Nähte, kann helfen, Reibung zu reduzieren und die Füße vor Druckstellen zu schützen.
  • Nächtliche Verbände: Über Nacht kann ein Schutzverband mit einem weichen, druckentlastenden Polster angelegt werden, um das betroffene Gebiet zu schützen und zu heilen.

Diese Methoden können helfen, die Beschwerden von Hühneraugen zu lindern und deren Entwicklung zu verhindern. Bei hartnäckigen Hühneraugen oder bei Personen mit Diabetes oder einer anderen Erkrankung, die die Füße betrifft, ist es jedoch ratsam, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um Komplikationen zu vermeiden.

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