Teebaumöl
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 22. August 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Teebaumöl, eigentlich australisches Teebaumöl, gehört zur Gruppe der ätherischen Öle. Der in Australien beheimatete Teebaum wird zur Gewinnung des Öls angebaut und kultiviert.
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Was ist Teebaumöl?
Teebaumöl ist ein ätherisches Öl, das aus den Blättern des australischen Teebaums (Melaleuca alternifolia) gewonnen wird. Es ist bekannt für seine antiseptischen, entzündungshemmenden und antimikrobiellen Eigenschaften, weshalb es in der Naturheilkunde und Kosmetik weit verbreitet ist. Die Gewinnung erfolgt durch Wasserdampfdestillation der Blätter, wobei das Öl eine klare bis leicht gelbliche Farbe aufweist und einen charakteristischen, frischen und würzigen Geruch hat.
In der Hautpflege wird Teebaumöl oft zur Behandlung von Akne, Insektenstichen, Schnittwunden und leichten Hautinfektionen verwendet. Es kann helfen, Bakterien, Pilze und Viren zu bekämpfen, die Haut zu beruhigen und die Wundheilung zu fördern. Aufgrund seiner starken Wirkung sollte Teebaumöl jedoch meist verdünnt angewendet werden, um Hautreizungen zu vermeiden.
Auch im Haushalt findet Teebaumöl Anwendung, zum Beispiel als natürliches Desinfektionsmittel oder zur Bekämpfung von Schimmel. Es ist ein vielseitiges Öl, das in kleinen Mengen in Shampoos, Cremes und Reinigungsmitteln enthalten sein kann. Wegen seiner potenten Inhaltsstoffe und möglichen allergischen Reaktionen ist es wichtig, Teebaumöl mit Vorsicht zu verwenden und bei der Anwendung auf die jeweilige Verträglichkeit zu achten.
Geschichte & Entwicklung
Die Entdeckung und Nutzung von Teebaumöl geht auf die australischen Aborigines zurück, die die Blätter des Teebaums traditionell zur Behandlung von Wunden und Hautinfektionen verwendeten. Sie zerquetschten die Blätter und legten sie auf Wunden oder Insektenstiche, um die Heilung zu fördern. Das Wissen um die heilenden Eigenschaften der Pflanze wurde über Generationen weitergegeben.
Europäische Siedler in Australien erfuhren im 18. Jahrhundert von den medizinischen Anwendungen der Pflanze durch die Aborigines. James Cook, ein britischer Entdecker, der 1770 an der australischen Ostküste landete, berichtete von einem "Teebaum", dessen Blätter die Eingeborenen für heilende Tees verwendeten, was zur Namensgebung beitrug.
Erst in den 1920er Jahren wurde Teebaumöl in wissenschaftlichen Kreisen bekannter. Der australische Chemiker Arthur Penfold erforschte das Öl und veröffentlichte Studien, die seine starken antiseptischen Eigenschaften belegten. Während des Zweiten Weltkriegs gehörte Teebaumöl zur Standardausrüstung australischer Soldaten, da es als wirksames Mittel gegen Infektionen eingesetzt wurde.
In den folgenden Jahrzehnten gewann Teebaumöl weltweit an Popularität und fand Eingang in die moderne Naturheilkunde und Kosmetikindustrie. Die kommerzielle Produktion und der Export stiegen, und Teebaumöl wurde zu einem der bekanntesten ätherischen Öle mit vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten.
Vorkommen & Gewinnung
Teebaumöl wird das ätherische Öl genannt, welches aus den Zweigen und Blättern des Teebaums gewonnen wird. Dieser Baum kommt hauptsächlich in Australien vor und wird deshalb auch Australischer Teebaum genannt, die lateinische Bezeichnung lautet Melaleuca alternifolia.
Diese zu den Myrtengewächsen gehörende Pflanzenart wächst insbesondere in den australischen Bundesstaaten New South Wales und Queensland. James Cook gab dem Tea Tree seinen Namen, als er im Rahmen einer Expedition 1770 an der Ostküste Australiens landete. Das durch Wasserdampfdestillation gewonnene Teebaumöl ist seit Jahrhunderten bei den einheimischen Aborigines als Heilmittel für viele Krankheiten bekannt.
Bereits zwischen 1920 – 1930 stieß das Teebaumöl auf wissenschaftliches Interesse und wurde in Australien im schulmedizinischen Bereich als Lokalantiseptikum verwendet. In den letzten Jahren ist Teebaumöl als heilkräftiger Naturstoff wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt.
Wirkung & Anwendung
Die Wirkung des Teebaumöls beruht vor allen Dingen auf dem Hauptinhaltsstoff Terpinen-4-ol. Diese chemische Verbindung ist zu etwa 40% im Teebaumöl enthalten und verleiht ihm auch seinen typischen frischen und würzigen Geruch.
In einem guten Teebaumöl für die häusliche Verwendung sollte noch mindestens ein Anteil von 30% an Terpinen-4-ol vorhanden sein. Insgesamt jedoch wurden bei chemischen Analysen circa 100 verschiedene Inhaltsstoffe identifiziert. Teebaumöl ist für seine äußerst effiziente antibakterielle, antiseptische und antimykotische Wirkung bekannt. Schon die Ureinwohner Australiens verwendeten es deshalb als Mittel zur Wundheilung, bei Infektionen der Haut, bei Erkältungskrankheiten und Entzündungen im Bereich des Mundraumes.
Diese Anwendungsmöglichkeiten wurden von der modernen Wissenschaft aufgegriffen und so entstanden Produkte wie Shampoos, Badezusätze, Deodorants, Zahnpflegemittel und Seifen, die mit Teebaumöl versetzt wurden. Je nach Verwendung müssen die Präparate das Öl in einer entsprechenden Konzentration enthalten, insbesondere bei der Anwendung im Mundraum ist es stark zu verdünnen. Teebaumöl ist auch in verschiedenen Kosmetika als Konservierungsstoff enthalten.
In seiner reinen Form ist es ebenfalls im Handel erhältlich und kann so den verschiedensten Zwecken dienen. Einige Tropfen Teebaumöl in Wasser gelöst, ergeben ein hervorragendes Mundwasser. Bei Insektenstichen lindert das Öl den Juckreiz und die Schwellung. Prophylaktisch kann es auch als Duftstoff pur oder in einer Aromalampe als Insektenschutzmittel angewendet werden. Auch Cremes mit Teebaumöl zur Behandlung von Akne sind auf dem Markt, ebenso wie Haarpflegemittel gegen Schuppenbildung oder Läusebefall der Kopfhaut.
Selbst in der Tiermedizin gibt es Medikamente, die mit dem ätherischen Öl des Teebaumes angereichert sind, wie zum Beispiel Mittel zur Bekämpfung von Hautparasiten. Teebaumöl ist auch bei Tieren äußerst vielfältig anwendbar, jedoch ist eine Überdosierung unbedingt zu vermeiden und vor einer Anwendung in jedem Fall der Tierarzt zu Rate zu ziehen, denn unter Umständen können die Inhaltsstoffe des Öls bei Tieren Vergiftungserscheinungen hervorrufen.
Bedeutung für Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung
Teebaumöl bekämpft Bakterien, Viren und Pilze und hat sich aufgrund dessen einen festen Platz in der Alternativmedizin erobern können.
Verschiedene Hauterkrankungen, wie Akne, Schuppenflechte, Dellwarzen und Hautpilz können damit erfolgreich und auf natürliche Art behandelt werden. Auch Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises gehören zum Behandlungsspektrum des Teebaumöls. Bei Husten, Raucherhusten und Erkältungen kann Teebaumöl zu einer schnelleren Heilung verhelfen. Jedoch ist immer auf eine richtige Dosierung zu achten, da einige Bestandteile des Öls von ausgesprochen starker Wirkung sind und unter Umständen zu Kontaktallergien oder gar Vergiftungen führen können.
Hochprozentiges, reines Teebaumöl ist aus diesem Grund vom Bundesinstitut für Risikobewertung als gesundheitsschädliche Substanz eingestuft worden. Bei den handelsüblichen Präparaten handelt es sich jedoch um geprüfte Kosmetika bzw. Naturheilmittel, so dass eventuell auftretende Allergien bei einigen Personen auf deren individuelle Veranlagung zurückzuführen sind. Doch im allgemeinen ist Teebaumöl gut verträglich und aufgrund seiner entzündungshemmenden und antibakteriellen Wirkung vielseitig anwendbar.
Teebaumöl ist ein kleiner Alleskönner und kann sogar als Zusatz zu Reinigungsmitteln für die Desinfektion von Räumen und die Verhinderung der Bildung von Schimmelpilzen sorgen. In jedem Fall sollte beim Kauf von Teebaumöl oder Produkten mit dem ätherischen Öl des Australischen Teebaums auf eine gute Qualität und ökologische Herstellung geachtet werden, denn die Qualität und Reinheit des Teebaumöls bestimmen dessen Wirkungsgrad.
Anwendung & Sicherheit
Teebaumöl wird meist verdünnt angewendet, um Hautreizungen zu vermeiden, da es ein starkes ätherisches Öl ist. Zur Behandlung von Hautproblemen wie Akne wird es oft mit einem Trägeröl wie Jojoba- oder Kokosöl im Verhältnis 1:10 gemischt. Einige Tropfen Teebaumöl können in Hautcremes oder Shampoos gegeben werden, um deren antimikrobielle Wirkung zu verstärken. Zur Bekämpfung von Schuppen oder Pilzinfektionen auf der Kopfhaut wird es ebenfalls häufig in verdünnter Form verwendet. Im Haushalt kann Teebaumöl in Wasser verdünnt als natürliches Desinfektionsmittel oder zur Schimmelbekämpfung eingesetzt werden.
Hinsichtlich der Sicherheit sollte Teebaumöl nicht unverdünnt auf die Haut aufgetragen werden, da es Hautreizungen, Rötungen oder allergische Reaktionen hervorrufen kann. Bei der inneren Anwendung, insbesondere durch Schlucken, kann es toxisch sein und sollte daher strikt vermieden werden. Für Kinder und Haustiere ist Teebaumöl besonders gefährlich, da es bei ihnen schwere Vergiftungen verursachen kann.
Die Qualitätskontrolle bei der Herstellung von Teebaumöl ist entscheidend, um sicherzustellen, dass das Öl die richtigen therapeutischen Eigenschaften aufweist. Hochwertiges Teebaumöl sollte zu 100 % rein sein und durch Wasserdampfdestillation gewonnen werden. Produkte sollten klare Angaben über den Gehalt an Terpinen-4-ol und Cineol enthalten, wobei ersterer Wirkstoff die antiseptische Wirkung fördert, während letzterer in zu hohen Konzentrationen Hautreizungen verursachen kann. Zertifizierungen wie durch die ISO (International Organization for Standardization) helfen, die Qualität und Reinheit zu gewährleisten.
Alternativen
Teebaumöl wird aufgrund seiner antiseptischen, antimikrobiellen und entzündungshemmenden Eigenschaften häufig zur Behandlung von Hautproblemen wie Akne, Pilzinfektionen und kleineren Wunden eingesetzt. Es gibt jedoch mehrere Alternativen, die je nach Anwendungsbereich in Frage kommen.
Für die Behandlung von Akne ist Benzoylperoxid eine gängige Alternative. Es wirkt antibakteriell und hilft, die Poren zu reinigen und Entzündungen zu reduzieren. Im Vergleich zu Teebaumöl kann Benzoylperoxid jedoch stärker austrocknend wirken und ist oft in höheren Konzentrationen erhältlich, was die Haut stärker reizen kann.
Salicylsäure ist ein weiteres Mittel, das bei Akne eingesetzt wird. Es hilft, die Haut zu exfolieren und Poren zu reinigen, wodurch das Risiko von Pickeln verringert wird. Salicylsäure ist oft besser verträglich als Benzoylperoxid und weniger irritierend als Teebaumöl, kann jedoch bei empfindlicher Haut ebenfalls Reizungen verursachen.
Zur Behandlung von Pilzinfektionen, wie Fußpilz, können Antimykotika wie Clotrimazol oder Terbinafin verwendet werden. Diese synthetischen Medikamente sind oft schneller und effektiver als Teebaumöl, jedoch mit einem höheren Risiko für Nebenwirkungen, wie Hautirritationen oder allergische Reaktionen.
Für kleinere Wunden und Infektionen wird oft Wasserstoffperoxid oder Jod verwendet, die ebenfalls antimikrobiell wirken. Diese Mittel sind in der Regel stärker und aggressiver als Teebaumöl und können die Haut stärker reizen oder verfärben.
Insgesamt hängt die Wahl der Therapie von der individuellen Hautempfindlichkeit und den spezifischen Bedürfnissen ab.
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Quellen
- "Goodman & Gilman's The Pharmacological Basis of Therapeutics" von Laurence Brunton, Randa Hilal-Dandan, und Bjorn Knollmann
- "Rang & Dale's Pharmacology" von Humphrey P. Rang, Maureen M. Dale, James M. Ritter, und Rod J. Flower
- "Basic and Clinical Pharmacology" von Bertram Katzung, Anthony Trevor