Knoblauch
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 1. April 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Knoblauch-Liebhaber haben bestimmt schon die Bemerkung gehört: Aha, gestern Knoblauch gegessen? Kaum eine Heilpflanze hat so viele Anwendungsmöglichkeiten, Menschen, die diese Pflanze lieben, aber auch viele, die sie strikt ablehnen.
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Vorkommen & Anbau von Knoblauch
Knoblauch, Allium sativum, stammt ursprünglich aus Indien und Zentralasien und wird heute auf der ganzen Welt angebaut. Der Name "Knoblauch" stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet "gespaltener Lauch".
Verwendet werden von dieser Pflanze die "Zehen", also die einzelnen Teile der Knolle. Wirkstoffe des Heilmittels sind ein ähterisches Öl, in dem Alliin enthalten ist.
Beim Zerdrücken oder Schneiden einer Zehe entstehen Allicin und Schwefelverbindungen. Diese wirken antibakteriell, besitzen die Vitamine A und Vitamin C, sowie Aminosäuren.
Knoblauch in der Natur finden
Knoblauch (Allium sativum) ist eine weltweit verbreitete Kulturpflanze, die für ihre kulinarischen und medizinischen Eigenschaften geschätzt wird. In der freien Natur findet man zwar selten kultivierten Knoblauch, doch gibt es viele wild wachsende Verwandte, wie den Wildknoblauch oder Bärlauch (Allium ursinum), die ähnliche Eigenschaften aufweisen. Bei der Suche nach wildem Knoblauch oder seinen Verwandten in der Natur gibt es einige Merkmale, auf die man achten sollte:
- Standort: Wilder Knoblauch wächst bevorzugt an feuchten, schattigen Standorten in Laubwäldern, oft entlang von Flussufern oder in feuchten Wiesen.
- Blätter: Die Blätter des wilden Knoblauchs sind breit, lanzettlich und von einem satten Grün. Sie ähneln denen des Maiglöckchens oder der Herbstzeitlose, mit denen er leicht verwechselt werden kann. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist jedoch der Geruch: Zerriebene Blätter des wilden Knoblauchs verströmen einen starken Knoblauchgeruch.
- Blüten: Wilder Knoblauch blüht von April bis Juni mit weißen, sternförmigen Blüten, die in einer schirmartigen Form zusammenstehen.
Beim Sammeln von wildem Knoblauch ist Vorsicht geboten, um Verwechslungen mit giftigen Pflanzen wie Maiglöckchen oder Herbstzeitlose zu vermeiden. Der deutliche Knoblauchgeruch beim Zerreiben der Blätter ist ein zuverlässiges Erkennungszeichen. Sammler sollten sich mit den lokalen Arten vertraut machen und im Zweifelsfall lieber auf das Sammeln verzichten oder einen Experten konsultieren.
Anwendung & Verwendung
In der Naturheilkunde wird der Knoblauch in unzähligen Anwendungen verarbeitet. Alle Naturheiler und Anwender von Naturrezepten wissen um die gesundheitsfördernde und heilende Wirkung.
Die sicherlich häufigste Anwendung der Knoblauchzehen ist Vorbeugung und Hilfe bei Erkältungskrankheiten, Hier gibt es die unterschiedlichsten Hausmittel, bei denen die antibakterielle Wirkung helfen soll.
Eine so genannte "Knoblauchsuppe", ganz einfach hergestellt aus einer gehackten Knoblauchzehe, etwas Brühe und ein paar Brotstückchen, die mit heißem Wasser aufgegossen werden, bringt jeden Kränkelnden wieder auf die Beine. Man kann am nächsten Tag nach Verzehr förmlich spüren - und auch riechen - wie aus allen Poren der Körper die Schadstoffe ausscheidet.
Welche Inhaltsstoffe kommen im Knoblauch vor?
Knoblauch ist nicht nur ein geschätztes Küchengewürz, sondern auch bekannt für seine vielfältigen gesundheitlichen Vorteile. Die gesundheitsfördernden Eigenschaften des Knoblauchs werden einer Reihe von bioaktiven Inhaltsstoffen zugeschrieben, die ihn zu einem wertvollen Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung machen:
- Allicin: Dies ist die bekannteste Verbindung im Knoblauch, die für den charakteristischen Geruch und Geschmack verantwortlich ist. Allicin entsteht, wenn Knoblauchzehen gepresst oder zerkleinert werden und wirkt stark antibakteriell und antiviral.
- Schwefelhaltige Verbindungen: Neben Allicin enthält Knoblauch eine Vielzahl anderer schwefelhaltiger Verbindungen wie S-allylcystein, Diallyldisulfid und Ajoen, die antioxidative, entzündungshemmende und krebshemmende Eigenschaften haben können.
- Selen: Ein wichtiges Antioxidans, das im Körper zur Unterstützung des Immunsystems und zum Schutz vor Schäden durch freie Radikale beiträgt.
- Vitamine und Mineralstoffe: Knoblauch ist eine Quelle für Vitamin C, Vitamin B6, Mangan und bestimmte B-Vitamine, die für verschiedene Stoffwechselprozesse im Körper wichtig sind.
- Flavonoide: Pflanzliche Sekundärstoffe, die im Knoblauch enthalten sind und ebenfalls antioxidative Eigenschaften aufweisen.
Diese Kombination aus Inhaltsstoffen macht Knoblauch zu einem mächtigen Verbündeten für die Gesundheit, mit potenziellen Vorteilen wie der Senkung des Blutdrucks, der Verbesserung des Cholesterinspiegels, der Stärkung des Immunsystems und sogar der Prävention bestimmter Krebsarten.
Bedeutung für Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung
Es lohnt sich auf jeden Fall, einmal bei Naturheilern oder einfach unter dem Namen "Knoblauch" nachzublättern um zu sehen, wie man sich mit dieser Pflanze helfen kann. Die Wirkung wird nicht gleich am ersten Tag eintreten, aber allein die Beschäftigung damit, das Zubereiten und die Gewissheit, sich etwas Gutes zu tun, sind die ersten Schritte zur Genesung bzw. zur eigenen Heilung.
In Apotheken und Drogerien findet man für alle Wehwehchen auch Knoblauchpräparate, die man einnehmen kann ohne sich die Arbeit der Zubereitung zuzumuten, auch der Geruch ist dann nicht so belästigend wie bei der Zubereitung des frischen Knoblauchs.
Ein Aspekt, der all jene interessieren wird, die den Alterungsprozess etwas hinauszögern möchten, ist ebenfalls der Einsatz von Knoblauch. Es gibt Rezepte, den Knoblauch mit Zitronen oder auch mit Alkohol anzusetzen und diesen Ansatz dann dosiert einzunehmen als Kur für und gegen die verschiedensten Probleme.
Wenn man all diese Anwendungsmöglichkeiten und Beschwerden zusammenfasst, bei denen die Heilwirkung des Knoblauch greift, wird man schnell feststellen, dass allein dadurch eine verjüngende Wirkung eintritt bzw. das vorzeitige Altern verhindert wird. Man schützt sich vor Erkältungen, das Immunsystem, Herz und Kreislauf werden gestärkt, Hilfe bei Darmkrankheiten, Wirkung gegen Krebs und Tumoren, bei Hauterkrankungen, usw.
Wenn all diese Faktoren mit Hilfe des Knoblauch bedacht werden können, ist allein dadurch schon die gesund erhaltende Wirkung erwiesen und somit das vorzeitige Altern verhindert.
Zum Knoblauch gibt es viele Sprichworte, alte und neue, für diejenigen, die täglich in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, ist es vielleicht ganz gut zu wissen, dass "die Fahrkarte die Fahrt, der Knoblauch den Platz sichert".
Nebenwirkungen und Wechselwirkungen
Knoblauch ist für seine zahlreichen gesundheitlichen Vorteile bekannt, kann jedoch auch Nebenwirkungen haben und mit bestimmten Medikamenten interagieren.
Nebenwirkungen:
- Magen-Darm-Beschwerden: Die häufigste Nebenwirkung von Knoblauch ist, dass er bei einigen Personen Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Sodbrennen, Magenschmerzen oder Durchfall auslösen kann, besonders wenn er in großen Mengen oder auf nüchternen Magen konsumiert wird.
- Geruch: Ein offensichtlicher Effekt der Knoblauchaufnahme ist der starke Körper- und Atemgeruch, der für manche Personen unangenehm sein kann.
- Hautirritationen: Bei topischer Anwendung kann Knoblauch Hautreizungen oder Verbrennungen verursachen, insbesondere bei empfindlicher Haut oder bei längerer Einwirkzeit.
Wechselwirkungen:
- Blutverdünner: Knoblauch hat natürliche blutverdünnende Eigenschaften, was bei gleichzeitiger Einnahme mit blutverdünnenden Medikamenten wie Warfarin oder Aspirin zu einem erhöhten Blutungsrisiko führen kann.
- Diabetes-Medikamente: Da Knoblauch den Blutzuckerspiegel senken kann, besteht bei gleichzeitiger Einnahme mit Diabetes-Medikamenten das Risiko einer Hypoglykämie (Unterzuckerung).
- Medikamente zur Senkung des Cholesterinspiegels: Knoblauch kann die Wirksamkeit bestimmter Cholesterinsenker verstärken, was zu einer Überkorrektur führen könnte.
Es ist ratsam, bei regelmäßiger Einnahme von Knoblauch in medizinischen Dosen oder bei bestehenden Gesundheitsbedingungen einen Arzt zu konsultieren, insbesondere wenn man bereits Medikamente einnimmt.
Quellen
- "Heilpflanzenpraxis Heute: Porträts - Rezepturen - Anwendung" von Siegfried Bäumler
- "Phytotherapy: A Quick Reference to Herbal Medicine" von Francesco Capasso, Timothy S. Gaginella
- "Medicinal Plants of the World: Chemical Constituents, Traditional and Modern Medicinal Uses" von Ivan A. Ross