Lust auf Schokolade: So zügeln Sie Ihren Appetit

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Abnehmen & Diät Lust auf Schokolade: So zügeln Sie Ihren Appetit
Hilfreiche Videos: MedLexi.de auf YouTube

Lebensmittelchemiker haben herausgefunden, dass die Zusammensetzung von 50 Prozent Kohlenhydraten zu 35 Prozent Fett die Lust zum Naschen und zur Völlerei besonders anregt. Übertragen auf Schokolade könnte das eine Erklärung dafür sein, dass eine einmal angebrochene Tafel oft ohne Unterbrechung bis zum Ende aufgegessen wird. Sicher ist das kein Beweis für eine ungezügelte Naschlust. Ein paar Tipps können helfen, bei übermäßiger Lust auf Schokolade den Appetit zu zügeln.

Inhaltsverzeichnis

Schokolade: Die süße Verführung

Während Zucker vor hundertfünfzig Jahren zu den Luxusgütern zählte, verbraucht heute jeder Deutsche im Durchschnitt 35 Kilogramm im Jahr.
© beats_ – stock.adobe.com

Im Durchschnitt bestehen hundert Gramm Vollmilchschokolade aus 55 Gramm Kohlenhydraten und circa 32 Gramm Fett. Der Rest ist Eiweiß, Wasser, Mineralstoffe und sonstige Bestandteile. Insofern entspricht Schokolade dem vorgenannten Muster.

Eine gesteigerte Lust auf Schokolade kann jedoch viele Ursachen haben. Zum einen die Gewohnheit. Es gibt Hinweise darauf, dass der Körper bei Hunger nach dem verlangt, was in dieser Situation häufig verzehrt wird. Hormonschwankungen bei Frauen sind oft verbunden mit Stimmungsschwankungen. Mit kleinen Tipps ist es möglich, übermäßige Lust auf Schokolade zu reduzieren.

Serotonin wirkt stimmungsaufhellend und Schokolade regt die Serotoninproduktion an. Mit zunehmendem Stress steigt bei vielen Menschen das Verlangen nach Süßigkeiten. Bei Stress verbraucht das Gehirn mehr Energie, das erklärt das Verlangen nach Süßem. Auch Mangelerscheinungen können Heißhungerattacken auf Schokolade und andere Naschereien auslösen.

Schokolade ist eigentlich ja gesund. Problematisch kann jedoch ein übermäßiger Schokoladenverzehr werden, dann wenn sich seine Folgen um Bauch und Hüften nicht mehr verbergen lassen. Schokolade enthält viel Zucker und Fett. Zucker treibt den Insulinspiegel in die Höhe. Befindet sich Insulin im Blut wird Fett als Speicherfett im Körper abgelegt.

Ebenso schnell, wie der Insulinspiegel angestiegen ist, sackt er wieder in sich zusammen. Der Körper schreit nach dem nächsten Schokoladenstück und dieser Kreislauf hört nie auf. Mehr und Mehr Fett lagert sich an. Schließlich versagt die Bauchspeicheldrüse ihren Dienst und stellt die Insulinproduktion ein. Neben dem Übergewicht kommt nun auch noch eine Diabeteserkrankung hinzu.

7 Tipps, um mit dem Naschen aufzuhören

1. Bewusst entscheiden: Nicht automatisch zum nächsten Stück Schokolade greifen, sondern erst einmal innehalten und sich ablenken. Ein paar Schritte gehen, ein bewusster Blick aus dem Fenster kann schon helfen, den ursprünglichen Reflex zu vergessen. Klappt das nicht, hilft nachzudenken und zu überlegen: Brauche ich das jetzt wirklich?

Hilfreich dabei kann sein, Schokolade nicht in greifbarer Nähe zu haben, also nicht in der Handtasche oder gar Schreibtischschublade. Ist der Zugriff auf das Objekt des Verlangens mit besonderen Aktivitäten verbunden, lässt sich leichter über die Notwendigkeit entscheiden.

2. Keine Schuldgefühle haben: Wer sich dann für die „Sünde“ entschieden hat, sollte keine Schuldgefühle haben. Besser ist es, seine augenblickliche Schwäche zu akzeptieren und es beim nächsten Mal besser zu machen.

3. Qualität statt Quantität: Bei Schokolade gibt es große Qualitätsunterschiede. Darum lieber für weniger etwas mehr Geld ausgeben. In Billigprodukten steht Zucker an erster Stelle oder es ist anstelle von Kakaobutter Butterreinfett enthalten. Zutaten müssen in der Reihenfolge ihrer im Produkt enthaltenen Menge auf der Verpackung aufgeführt sein.

Von der Zutat, die an erster Stelle steht, ist am meisten drin. So steht bei einer hochwertigen Vollmilchschokolade Zucker nie an erster Stelle. Werden Aromastoffe genannt, stammen diese aus einer Chemiefabrik. Konzentrate beziehungsweise Fruchtpulver sind natürlichen Ursprungs, können aber die Haltbarkeit der Schokolade verringern.

4. Besondere Gelegenheiten setzen: Gewohnheiten lassen sich verändern - auch wenn es oft sehr schwer fällt. So könnte Schokolade als besondere Belohnung eingesetzt werden. Immer dann, wenn eine Aufgabe gut gemeistert oder ein Ziel erreicht wurde, gibt es ein Stück davon.

5. Meiden Sie Verführung: Wer Schokolade immer griffbereit zur Verfügung hat, lässt sich leicht verführen. Besser ist es, gute Schokolade nur zu besonderen Anlässen einzukaufen und sie nicht ständig zu bevorraten.

6. Datteln, Feigen & Co. - gesunde Alternativen: Süße Früchte enthalten zwar Zucker aber nicht gleichzeitig auch Fett. Da als körperliche Ursache auf das Verlangen nach Schokolade ein niedriger Blutzuckerspiegel verantwortlich ist, bietet sich als gesünderer Ersatz eine süße Frucht oder Trockenfrucht an.

7. Wasser trinken: Ein großes Glas Wasser langsam getrunken bewirkt oft Wunder. Es lenkt ab, füllt den Magen und beschwichtigt den Hunger.

Steckt eine Zuckersucht dahinter?

Während Zucker vor hundertfünfzig Jahren zu den Luxusgütern zählte, verbraucht heute jeder Deutsche im Durchschnitt 35 Kilogramm im Jahr. Zwei Drittel werden industriell in Getränken, Backwaren, Brotaufstrichen, Fertiggerichten und Milchprodukten verarbeitet. Darüber, ob Zucker süchtig macht, streiten sich die Gelehrten.

Unstrittig ist, dass ein zu hoher Zuckerkonsum für viele Gesundheitsprobleme verantwortlich ist. Ziel sollte daher sein, den Appetit auf Schokolade und Süßem zu bezwingen und Zuckerfallen zu meiden. Wer sich dreimal täglich mit vollwertigen Lebensmitteln satt isst und mindestens zwei Liter Wasser trinkt, braucht keine Schokolade zwischendurch.


Zwanghafter Verzicht ist keine Lösung

Zwanghaftes Verhalten ist gefährlich und vergleichbar mit einer Sucht. Wenn der Körper nach Glückshormonen hungert, ist Bewegung eine Alternative und gleichzeitig Ablenkung. Sport und Bewegung, richtig dosiert, macht auf gesunde Art zufrieden und schüttet Glückshormone aus.

Das könnte Sie auch interessieren