Metallinlay

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 21. August 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Inlays bezeichnen eine recht langlebige Füllungsart, mit denen Zähne durch eine Einlagefüllung rekonstruiert und erhalten werden können. Meistens werden Inlays heute im Seitenzahnbereich eingesetzt. Sie können unter anderem aus Metall bestehen. Beliebte Metallarten, die für Inlays verwendet werden, sind beispielsweise Gold oder Titan.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Metallinlay?

Meistens werden Inlays heute im Seitenzahnbereich eingesetzt. Sie können unter anderem aus Metall bestehen.

Neben Materialien wie Keramik, Zahnzement und Kunststoff gehören auch Metalle wie Gold und neuerdings auch Titan zu den beliebtesten und am häufigsten verwendeten Materialarten, wenn es darum geht, einen Zahn mit einem Inlay zu versorgen.

Wie alle Inlayarten werden Metallarten wie Gold und Titan bevorzugt im Seitenzahnbereich verwendet. Da diese jedoch im Vergleich zu Materialien wie Kunststoff, Keramik oder Zahnzement optisch auffälliger ausfallen, werden sie heute meistens im hinteren und weniger sichtbaren Zahnbereich eingesetzt, denn hier spielt die Ästhetik oftmals eine geringere Bedeutung als im Frontzahnbereich, wo Inlays meist generell nicht zum Einsatz kommen. Neben dem Nachteil, dass Metallinlays stärker auffallen, da sie sich durch ihre Färbung optisch von der natürlichen Zahnsubstanz abheben, weisen Inlayarten aus Metall aber auch zahlreiche Vorteile auf: Die oft sehr lange Haltbarkeit ist ein Vorteil.

Geschichte

Metallinlays haben eine lange Geschichte in der Zahnmedizin und ihre Entwicklung spiegelt die Fortschritte in der Materialwissenschaft und den zahnmedizinischen Techniken wider. Die Verwendung von Metall zur Reparatur von Zähnen reicht bis in die Antike zurück, wobei frühe Formen von Zahnersatz aus Gold in etruskischen und ägyptischen Gräbern gefunden wurden. Diese frühen Anwendungen waren jedoch oft primitiv und auf einfache Techniken beschränkt.

Der Durchbruch in der modernen Verwendung von Metallinlays kam im 19. Jahrhundert, als der französische Zahnarzt Pierre Fauchard, bekannt als der "Vater der modernen Zahnheilkunde", Techniken zur Verwendung von Goldfolien entwickelte. Gold wurde aufgrund seiner Biokompatibilität und Langlebigkeit bevorzugt und war bis ins 20. Jahrhundert das Hauptmaterial für Inlays und Füllungen.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden die Verfahren zur Herstellung von Metallinlays weiter verfeinert. Die Einführung von Gussverfahren ermöglichte es, Metallinlays präziser und passgenauer herzustellen. Gold blieb das bevorzugte Material, doch auch andere Metalle wie Silberamalgam wurden populär, insbesondere wegen ihrer kostengünstigen Herstellung und Haltbarkeit.

In den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts begannen alternative Materialien wie Keramik und Komposite, Metallinlays teilweise zu ersetzen, insbesondere aus ästhetischen Gründen. Dennoch bleiben Metallinlays, insbesondere solche aus Gold, aufgrund ihrer hervorragenden Haltbarkeit und Passgenauigkeit ein wichtiger Bestandteil der restaurativen Zahnmedizin.

Vorteile & Nutzen

Metallinlays bieten mehrere entscheidende Vorteile gegenüber vergleichbaren restaurativen Zahnprodukten wie Komposit- oder Keramikinlays. Einer der herausragendsten Vorteile ist ihre außergewöhnliche Haltbarkeit. Metallinlays, insbesondere solche aus Gold, sind extrem widerstandsfähig gegen Kauen und Abnutzung, was sie zu einer langlebigen Lösung macht. Sie können Jahrzehnte überdauern, oft länger als andere Materialien, ohne signifikante Abnutzungserscheinungen.

Ein weiterer Vorteil von Metallinlays ist ihre präzise Passgenauigkeit. Die Herstellung von Metallinlays erfolgt durch Gießen, was eine sehr genaue Anpassung an die Zahnform ermöglicht. Dies sorgt für eine dichte Versiegelung und minimiert das Risiko von Sekundärkaries, die durch Spalten oder schlecht sitzende Restaurationen entstehen könnte.

Metallinlays haben zudem eine hohe Festigkeit, die sie besonders geeignet für die Rekonstruktion von Backenzähnen macht, die starken Kaukräften ausgesetzt sind. Im Gegensatz zu keramischen Inlays, die bei starken Belastungen brechen können, bieten Metallinlays eine zuverlässige Stabilität.

Gold, das häufig für Metallinlays verwendet wird, ist zudem biologisch inert, was bedeutet, dass es keine allergischen Reaktionen hervorruft und gut vom Körper toleriert wird. Darüber hinaus wird das Material nicht durch Feuchtigkeit oder Temperaturveränderungen im Mund beeinträchtigt, was die Langlebigkeit und Zuverlässigkeit der Inlays weiter erhöht.

Insgesamt bieten Metallinlays eine robuste, passgenaue und biologisch verträgliche Option für die langfristige Zahnrestauration, insbesondere in Bereichen mit hoher Belastung.

Formen, Arten & Typen

Inlays aus Metall können heute aus Gold oder aus Titan sein. Neben der Tatsache, dass es sich noch heute beim Gold-Inlay um die kostspieligste Option bei der Zahnversorgung handelt, unterscheidet es sich jedoch auch durch seine Beschaffenheit von anderen Materialarten. Inlays aus Gold fallen durch ihre wärmere Färbung beispielsweise weniger drastisch auf als etwa Titan, da sie sich im Vergleich zu diesem weniger stark von der Zahnsubstanz abheben.

Darüber hinaus handelt es sich bei Gold noch heute um das Material, das in der Zahnmedizin langlebigsten ist. Viele Zahnfüllungen, Kronen und Inlays aus Gold halten nicht selten mindestens 20 Jahre oder länger. Ein Grund hierfür ist die hohe Materialqualität, die Gold aufweist, denn Gold ist nicht nur sehr verträglich, sondern auch ungemein robust. Und das, obwohl es deutlich weicher als andere Materialien ist. Dadurch lässt es sich zudem recht gut an den Zahnfleischrand anpassen.

Auch Titan ist nicht unbedingt kostengünstig, kann aber ebenfalls durch Langlebigkeit und Robustheit überzeugen. Es fällt durch seine Färbung jedoch in der Regel stärker auf als andere Inlayarten. Auch aus diesem Grund werden Titan-Inlays überwiegend im hinteren Seitenzahnbereich verwendet. Ein weiterer Grund ist die hohe Belastbarkeit des Materials, weshalb heute vor allem größere Inlays oft und gerne aus Titan hergestellt werden.

Allerdings: Egal ob Gold- oder Titan-Inlay, bei allen Inlays aus Metall muss oft sehr viel Zahnsubstanz abgetragen werden, da beide Materialien in ihrer ausgehärteten Form zu robust sind, um sie nachträglich millimetergenau an den Zahn anzupassen. Aus diesem Grund muss der Zahn stärker und großflächiger auf den Einsatz des Inlays vorbereitet werden.

Aufbau & Funktionsweise

Inlays sollen beschädigte Teile des Zahns ersetzten, wenn diese etwa durch einen Kariesbefall, durch einen Bruch oder Ähnliches verloren gegangen sind.

Inlays aus Metall bestehen je nach Metallart aus einer hochwertigen Gold- oder Titanlegierung. Sie werden, nachdem der Zahn zuvor vom Zahnarzt auf das Einsetzen des Inlays vorbereitet wurde, im Labor gefertigt. Hier werden sie anhand verschiedener Abdrücke des Gebisses und des vorbereiteten Zahns zum einen passgenau angefertigt, zum anderen werden sie jedoch auch so angefertigt, dass sie eine natürliche Zahnform besitzen und sich später bestmöglich in das Gebiss einpassen. So muss das Inlay später in der Regel nur ganz minimal angeglichen werden. Vor allem bei Inlayarten die eine eher natürliche Zahnfarbe vorweisen, wie etwa Keramik, lässt sich der Zahn oft sehr natürlich rekonstruieren. Dadurch ist ein Inlay oftmals eine gute Alternative zur teils deutlich kostspieligeren und aufwendigeren Zahnkrone.


Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen

Inlays sollen, wie alle Zahnfüllungsarten, einen geschädigten Zahn restaurieren und so erhalten. Ihr Vorteil im Vergleich mit gewöhnlichen Füllungen ist in der Regel, dass sie haltbarer sind. Sofern sie korrekt und professionell angefertigt, angepasst und befestigt wurden. Viele Inlays halten teils ein ganzes Leben.

Einige Statistiken zeigen, dass nach 15 Jahren nur rund 20 Prozent der Inlays ausgewechselt werden müssen. Ursachen sind hier jedoch meistens ein Kariesbefall des Zahns oder eine fehlerhafte Befestigung, die bereits beim Einsetzen des Inlays entstanden ist. Denn dieses wird mittels verschiedener Kleberarten auf dem Zahn befestigt – kann demnach aber häufig auch recht unkompliziert und schnell erneut und in korrekter Weise angeklebt werden, wenn es sich wieder löst oder ein zu großer Spalt zwischen dem Zahn und dem Inlay besteht.

Daher ist es empfehlenswert, den Sitz des Inlays regelmäßig beim Zahnarzt kontrollieren zu lassen. Dies kann beispielsweise ganz bequem bei den Kontrollterminen vorgenommen werden. Neben der Haltbarkeit kommen beim Inlay jedoch auch eine höhere Belastbarkeit und je nach Inlayart ein natürlicheres Aussehen als weiterer medizinischer Nutzen hinzu.

Anwendung & Sicherheit

Die Anwendung von Metallinlays erfolgt in mehreren präzisen Schritten und erfordert eine genaue Planung und Ausführung durch den Zahnarzt. Zunächst wird der betroffene Zahn gründlich untersucht und vorbereitet. Karies und beschädigtes Zahnmaterial werden entfernt, und der Zahn wird so geformt, dass das Inlay optimal passt. Anschließend wird ein Abdruck des vorbereiteten Zahns genommen, der als Grundlage für die Herstellung des Metallinlays dient.

Das Inlay wird in einem Dentallabor mithilfe eines Gussverfahrens hergestellt. Dabei wird das Metall, oft Gold, in die Form des Zahns gegossen und anschließend verfeinert, um eine perfekte Passform zu gewährleisten. Nach der Herstellung wird das Inlay vom Zahnarzt im Zahn eingesetzt und mit einem speziellen Zement fixiert. Die Passgenauigkeit wird überprüft, und das Inlay wird gegebenenfalls angepasst, um sicherzustellen, dass es nahtlos mit dem Zahn abschließt und keine Unannehmlichkeiten verursacht.

Die Sicherheit von Metallinlays ist gut etabliert, insbesondere bei der Verwendung von Gold, das biokompatibel und gut verträglich ist. Allergische Reaktionen sind selten, insbesondere im Vergleich zu anderen Materialien wie Amalgam. Darüber hinaus sind Metallinlays sehr langlebig und widerstandsfähig gegen Brüche und Abnutzung, was sie zu einer sicheren und dauerhaften Lösung macht.

Die Qualitätskontrolle bei der Herstellung von Metallinlays ist streng. Der gesamte Prozess, von der Abdrucknahme bis zur Endkontrolle im Labor, unterliegt genauen Standards, um sicherzustellen, dass das Inlay eine perfekte Passform hat und die gewünschten funktionalen und ästhetischen Anforderungen erfüllt. Vor dem Einsetzen wird das Inlay genau überprüft, um eine hohe Qualität und Langlebigkeit zu garantieren.

Alternativen

Wenn Metallinlays nicht in Frage kommen, gibt es mehrere alternative Verfahren und Materialien für die Zahnrestauration. Eine gängige Alternative sind Keramikinlays, die aus hochwertiger Keramik gefertigt werden. Diese Inlays bieten eine ausgezeichnete Ästhetik, da sie farblich an die natürliche Zahnfarbe angepasst werden können. Keramikinlays sind biokompatibel und weisen eine hohe Beständigkeit gegen Verfärbungen auf. Allerdings sind sie spröder als Metallinlays und können bei hoher Belastung eher brechen.

Kompositinlays sind eine weitere Alternative. Sie bestehen aus einem kunststoffbasierten Material, das mit Keramikpartikeln verstärkt ist. Kompositinlays bieten ebenfalls eine gute Ästhetik und können direkt im Mund modelliert werden, was den Behandlungsprozess beschleunigt. Sie sind jedoch nicht so haltbar wie Metall- oder Keramikinlays und neigen eher dazu, sich im Laufe der Zeit abzunutzen oder zu verfärben.

Zahnfüllungen aus Amalgam oder Kompositmaterialien stellen eine einfachere und weniger kostspielige Alternative dar, insbesondere bei kleineren Kavitäten. Amalgam ist zwar sehr langlebig, hat jedoch ästhetische Nachteile und kann bei manchen Patienten Bedenken hinsichtlich der Quecksilberbelastung hervorrufen.

Eine weitere Möglichkeit sind Goldkronen oder Vollkeramikkronen, die den gesamten Zahn bedecken, wenn eine größere Restaurierung erforderlich ist. Diese Optionen bieten eine umfassendere Schutz- und Stützfunktion für stark beschädigte Zähne.

Je nach klinischer Situation, ästhetischen Anforderungen und Patientenpräferenzen wählt der Zahnarzt die am besten geeignete Methode, um Funktionalität und Ästhetik des Zahns wiederherzustellen.

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