Gebiss

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. Juni 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Warum ist das natürliche Gebiss so wichtig für den menschlichen Organismus? Antworten gibt der kurze Überblick zu Definition, Aufbau, Funktion und Erkrankungen des Gebisses und seiner Bestandteile.

Inhaltsverzeichnis

Was ist das Gebiss?

Schematische Darstellung zur Anatomie der Zähne und des Gebisses. Klicken, um zu vergrößern.

Als natürliches Gebiss wird die Gesamtheit aller Zähne definiert, die dem Menschen im Laufe seines Lebens wachsen. Das Gebiss zählt zum Verdauungssystem, da die Zähne zusammen mit Zahnhalteapparat, Ober- und Unterkiefer, Kiefergelenk, Kaumuskeln und dem dazugehörigen Weichgewebe das Kauorgan bilden.

Mit dem Milchzahngebiss und bleibenden Gebiss bekommt der Mensch zweimal in seinem Leben Zähne. Diese sind von Geburt an im Kieferknochen angelegt. Während des ersten Zahndurchbruchs ab dem sechsten Lebensmonat, bildet sich das Milchzahngebiss.

Die 20 Milchzähne werden auch als Milchgebiss bezeichnet. Ab dem sechsten Lebensjahr entwickelt sich das bleibende Gebiss mit 32 Zähnen. Der Übergang vom Milchgebiss zum bleibenden Gebiss bewegt sich über mehrere Jahre und wird als Wechselgebiss bezeichnet.

Anatomie & Aufbau

Aufgebaut ist das natürliche Gebiss mit je einer Zahnreihe im Ober- und Unterkiefer. Von der Gesichtsmitte ausgehend, teilt sich das Gebiss in insgesamt vier Kieferhälften auf. Das Milchgebiss besteht pro Kieferhälfte aus zwei Schneidezähnen, einem Eckzahn und zwei kleinen Backenzähnen, den Milchmolaren.

Im Unterschied dazu besitzt das bleibende Gebiss neben den kleinen Backzähnen (Prämolaren) noch zwei große Molaren plus einem Weisheitszahn. Die Zähne sitzen im Ober- und Unterkiefer in Zahnfächern. Jedoch sind sie nicht mit dem Kieferknochen verwachsen. Gehalten werden die Zähne im Kiefer durch den Zahnhalteapparat, der aus verschiedenen Halte- und Bänderstrukturen besteht.

Eine Besonderheit im funktionellen Aufbau des Kauorgans stellt der U-förmig gebogene Unterkiefer dar. Über die Kiefergelenke rechts und links am Schädelknochen befestigt, ist er der einzige bewegliche Knochen am Kopf.

Funktionen & Aufgaben

Für die verschiedenen Funktionen des Gebisses ist die Beweglichkeit des Unterkiefers sehr wichtig. So werden die Zähne einerseits zur Aussprache benötigt. Sogenannte Zahnlaute (Dentale) können nur mithilfe der Zähne gebildet werden. Je mehr Zähne fehlen, um so undeutlicher wird die Aussprache.

Neben der Sprechfunktion ist das Gebiss vor allem wichtig für das Verdauungssystem, da die Zähne zur Nahrungsaufnahme und -zerkleinerung dienen. Dabei haben die Zahngruppen jeweils eine eigene Aufgabe. Mit den scharfkantigen Schneidezähnen wird die Nahrung abgebissen. Durch ihre langen Wurzeln sind die Eckzähne sehr stabil und können so die Nahrung gut festhalten. Zudem ermöglicht die spitz zulaufende Form der Eckzahnkrone das Zerreißen der Nahrung.

Im Seitenzahnbereich haben die Zähne breite Kauflächen. Damit wird die Nahrung zunächst von den kleinen Backenzähnen weiter zerkleinert und zum Schluss von den großen Molaren zermahlen. Das erleichtert das Einspeicheln der Nahrung zur Vorbereitung auf die Verdauung. Nicht zuletzt besitzen Zähne eine ästhetische Funktion. Ein vollständiges Gebiss stützt und formt den Mundbereich und ist mitverantwortlich für die Gesichtsproportionen.

Krankheiten & Beschwerden

Eine häufige Erkrankung der Zähne ist Karies, die sogenannte Zahnfäule. Karies entsteht, wenn sich Mikroorganismen (Bakterien) zusammen mit der Nahrung dauerhaft am Zahn festsetzen können.

Bleibt dieser bakterielle Zahnbelag (Plaque) am Zahn haften, verstoffwechseln die Bakterien aufgenommene Kohlenhydrate wie Zucker zu Säure, die eine Demineralisierung der Zahnhartsubstanz bewirkt. Unbehandelt führt Karies zur Zerstörung der Zahnstrukturen. Zudem kann sich der Zahnnerv entzünden (Pulpitis), was in der Regel zum Absterben des Zahnes führt. Von Karies sind über 95 Prozent der Europäer betroffen. Damit gilt sie in den Industrieländern als die am häufigsten vorkommende Infektionserkrankung.

Wird der Zahnbelag nicht entfernt, kann er durch die Speichelzusammensetzung verkalken und es entsteht Zahnstein. Oft ist dieser eine Ursache für Parodontalerkrankungen. Dazu zählen Entzündungen des Zahnhalteapparates, umgangssprachlich als Parodontose bekannt, sowie Zahnfleischentzündungen.

Zudem können Veränderungen des Gebisses wie Zahnverlust oder Fehlstellungen zu funktionellen Fehlbelastungen und damit zu Beschwerden am Kiefergelenk führen.

Zusammenfassend betrachtet, ist das natürliche Gebiss nicht nur ein wichtiger Baustein für die Funktion des gesamten Körpersystems. Auch drücken Zähne über das äußere Erscheinungsbild den sozialen Status in der Gesellschaft aus.


Typische & häufige Zahnerkrankungen

10 Dinge, die Sie über das Gebiss wissen sollten

1. Wie viele Zähne hat ein erwachsenes menschliches Gebiss?

Ein erwachsenes menschliches Gebiss besteht normalerweise aus 32 Zähnen, die in vier Quadranten unterteilt sind, jeweils mit 8 Zähnen: 2 Schneidezähne, 1 Eckzahn, 2 Prämolaren und 3 Molaren, einschließlich der Weisheitszähne.

2. Warum ist die richtige Zahnpflege wichtig für die allgemeine Gesundheit?

Eine gute Zahnpflege ist wichtig, um Karies und Zahnfleischerkrankungen zu verhindern, die zu Zahnverlust führen können. Zudem können Mundgesundheitsprobleme mit systemischen Erkrankungen wie Herzkrankheiten, Diabetes und Atemwegsinfektionen verbunden sein.

3. Welche Rolle spielen die Schneidezähne?

Die Schneidezähne befinden sich vorne im Mund und sind für das Abbeißen von Nahrung verantwortlich. Sie haben eine scharfe, gerade Kante, die das Schneiden erleichtert.

4. Warum sind die Backenzähne (Molaren) größer und breiter?

Die Molaren sind größer und breiter, um eine größere Kaufläche zu bieten, die das Zerkleinern und Mahlen der Nahrung ermöglicht. Dies ist wichtig für die Verdauung, da die Nahrung gut zerkaut werden muss, bevor sie geschluckt wird.

5. Was sind Weisheitszähne und warum werden sie oft entfernt?

Weisheitszähne sind die letzten Molaren, die meist im späten Teenageralter oder frühen Erwachsenenalter durchbrechen. Sie werden oft entfernt, weil sie häufig zu Problemen wie Verlagerung, Schmerzen, Infektionen oder Platzmangel im Kiefer führen können.

6. Wie kann man Karies verhindern?

Karies kann durch regelmäßiges Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta, die Verwendung von Zahnseide, eine zahngesunde Ernährung, den Verzicht auf zuckerhaltige Snacks und Getränke sowie regelmäßige Zahnarztbesuche verhindert werden.

7. Welche Bedeutung hat der Speichel für die Mundgesundheit?

Speichel spielt eine wichtige Rolle bei der Mundgesundheit, da er hilft, Nahrungspartikel wegzuspülen, Bakterien zu neutralisieren und die Zähne mit wichtigen Mineralien zu versorgen, die den Zahnschmelz stärken und Karies verhindern.

8. Warum ist Zahnseide wichtig?

Zahnseide ist wichtig, weil sie Plaque und Speisereste entfernt, die sich zwischen den Zähnen und unter dem Zahnfleischrand ansammeln können, wo eine Zahnbürste nicht hinkommt. Dies hilft, Zahnfleischerkrankungen und Karies vorzubeugen.

9. Wie oft sollte man zur Zahnreinigung beim Zahnarzt gehen?

Es wird empfohlen, alle sechs Monate zur Zahnreinigung und Kontrolle beim Zahnarzt zu gehen. In einigen Fällen, insbesondere bei erhöhtem Risiko für Zahnprobleme, kann ein häufigerer Besuch sinnvoll sein.

10. Welche Auswirkungen kann eine Zahnfleischerkrankung auf den Körper haben?

Zahnfleischerkrankungen können weitreichende Auswirkungen auf den Körper haben. Sie stehen in Verbindung mit einem erhöhten Risiko für Herzkrankheiten, Schlaganfall, Diabetes und Atemwegsinfektionen. Eine Entzündung des Zahnfleisches kann zudem Entzündungen im ganzen Körper fördern.

Diese Fragen und Antworten bieten grundlegende Einblicke in die Bedeutung der Zahngesundheit und die Rolle des Gebisses im menschlichen Körper. Regelmäßige Zahnpflege und zahnärztliche Untersuchungen sind entscheidend, um die Gesundheit von Zähnen und Zahnfleisch zu erhalten und damit die allgemeine Gesundheit zu fördern.

10 Tipps für ein gesundes Gebiss

Regelmäßiges Zähneputzen:

Putzen Sie Ihre Zähne mindestens zweimal täglich, morgens und abends, mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta. Achten Sie darauf, alle Zahnflächen gründlich zu reinigen, um Plaque und Bakterien zu entfernen, die Karies und Zahnfleischerkrankungen verursachen können.

Verwendung von Zahnseide:

Zahnseide ist unerlässlich, um Plaque und Speisereste zwischen den Zähnen und entlang des Zahnfleischsaums zu entfernen. Verwenden Sie täglich Zahnseide, um diese schwer erreichbaren Bereiche zu reinigen und Zahnfleischerkrankungen vorzubeugen.

Zahnarztbesuche:

Gehen Sie regelmäßig, mindestens alle sechs Monate, zur Zahnkontrolle und professionellen Reinigung. Ihr Zahnarzt kann frühe Anzeichen von Problemen erkennen und behandeln, bevor sie schwerwiegend werden.

Ausgewogene Ernährung:

Eine zahngesunde Ernährung ist wichtig. Vermeiden Sie zuckerreiche Lebensmittel und Getränke, die das Wachstum von Karies verursachenden Bakterien fördern. Essen Sie stattdessen reichlich Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und Milchprodukte, die wichtige Nährstoffe für starke Zähne liefern.

Fluoridanwendung:

Fluorid stärkt den Zahnschmelz und macht die Zähne widerstandsfähiger gegen Karies. Nutzen Sie fluoridhaltige Zahnpasta und überlegen Sie, fluoridhaltige Mundspülungen oder professionelle Fluoridbehandlungen beim Zahnarzt in Anspruch zu nehmen.

Wasser trinken:

Trinken Sie viel Wasser, besonders nach den Mahlzeiten, um Nahrungspartikel und Zucker aus dem Mund zu spülen. Wasser hilft auch, die Speichelproduktion zu fördern, was wichtig ist, um die Zähne zu schützen und die Mundgesundheit zu erhalten.

Verzicht auf Tabak:

Rauchen und Kautabak schädigen das Zahnfleisch und können zu Zahnfleischerkrankungen, Zahnverlust und Mundkrebs führen. Der Verzicht auf Tabak ist entscheidend für die langfristige Mundgesundheit.

Zahnschonende Mundhygiene:

Vermeiden Sie zu aggressive Putztechniken, die den Zahnschmelz abtragen und das Zahnfleisch reizen können. Verwenden Sie eine weiche Zahnbürste und putzen Sie in kreisenden Bewegungen, um Schäden zu vermeiden.

Mundschutz beim Sport:

Tragen Sie beim Sport, insbesondere bei Kontaktsportarten, einen Mundschutz, um Ihre Zähne vor Verletzungen zu schützen. Ein individuell angepasster Mundschutz bietet den besten Schutz.

Behandlung von Bruxismus:

Knirschen oder Pressen der Zähne (Bruxismus) kann zu erheblichem Zahnschaden führen. Wenn Sie Bruxismus haben, sprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt über mögliche Behandlungen wie eine Aufbissschiene, die nachts getragen werden kann, um Ihre Zähne zu schützen.

Diese Tipps helfen dabei, ein gesundes Gebiss zu erhalten und das Risiko von Zahnproblemen zu minimieren. Eine gute Mundhygiene und regelmäßige Zahnarztbesuche sind die Grundlagen für eine lebenslange Zahngesundheit. Achten Sie auf Ihre Ernährung und vermeiden Sie schädliche Gewohnheiten, um Ihre Zähne stark und gesund zu halten.

Zusammenhang von Mundgesundheit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Die Mundgesundheit und die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems stehen in einem engen Zusammenhang, der oft unterschätzt wird. Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Zahnfleischerkrankungen wie Parodontitis nicht nur die Mundgesundheit beeinträchtigen, sondern auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen können.

Entzündungen als Verbindungsglied:

Parodontitis ist eine chronische Entzündung des Zahnfleisches und der umgebenden Strukturen, die durch bakterielle Infektionen verursacht wird. Diese Entzündungen können systemische Auswirkungen haben. Bakterien aus dem Mundraum können in den Blutkreislauf gelangen und Entzündungsprozesse im gesamten Körper anregen. Diese systemischen Entzündungen sind ein wesentlicher Risikofaktor für die Entwicklung von Atherosklerose, einer Erkrankung, bei der sich Plaque in den Arterienwänden ansammelt und diese verhärtet.

Einfluss auf Herz und Gefäße:

Die entzündlichen Prozesse, die durch Parodontitis ausgelöst werden, können die Innenwände der Blutgefäße schädigen. Dies führt zur Bildung von atherosklerotischen Plaques, die die Arterien verengen und die Durchblutung erschweren. Im schlimmsten Fall können diese Plaques reißen und Blutgerinnsel verursachen, die Herzinfarkte oder Schlaganfälle auslösen. Studien haben gezeigt, dass Menschen mit schwerer Parodontitis ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben als Personen mit gesunden Zähnen und Zahnfleisch.

Bluthochdruck und Mundgesundheit:

Es gibt Hinweise darauf, dass schlechte Mundgesundheit auch mit erhöhtem Blutdruck in Verbindung steht. Chronische Entzündungen durch Zahnfleischerkrankungen können die Gefäße versteifen und die Blutdruckregulation beeinträchtigen. Eine verbesserte Mundhygiene und die Behandlung von Zahnfleischerkrankungen können helfen, den Blutdruck zu senken und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren.

Prävention durch Mundpflege:

Um das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken, ist eine gute Mundhygiene unerlässlich. Regelmäßiges Zähneputzen, die Verwendung von Zahnseide und Mundspülungen sowie regelmäßige Zahnarztbesuche zur professionellen Zahnreinigung und Kontrolle sind wichtige Maßnahmen. Es ist auch wichtig, auf Anzeichen von Zahnfleischerkrankungen wie Zahnfleischbluten, Schwellungen und anhaltenden Mundgeruch zu achten und diese frühzeitig zu behandeln.

Gesunde Lebensweise:

Eine gesunde Lebensweise, die eine ausgewogene Ernährung, den Verzicht auf Tabak und moderaten Alkoholkonsum umfasst, kann ebenfalls zur Erhaltung der Mundgesundheit und zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen. Regelmäßige körperliche Aktivität und die Kontrolle von Risikofaktoren wie Diabetes und Bluthochdruck sind weitere wichtige Schritte.

Die enge Verbindung zwischen Mundgesundheit und Herz-Kreislauf-Gesundheit unterstreicht die Bedeutung umfassender Pflege und Vorsorge. Indem wir unsere Mundgesundheit pflegen, schützen wir nicht nur unsere Zähne, sondern auch unser Herz und unsere Gefäße.

Zusammenhang von Zahngesundheit und Diabetes

Die Wechselwirkungen zwischen Zahngesundheit und Diabetes sind ein zunehmend erforschtes Gebiet, das wichtige Erkenntnisse für das Management beider Gesundheitsbereiche liefert. Sowohl Diabetes als auch Mundgesundheitsprobleme, insbesondere Parodontitis, können sich gegenseitig beeinflussen und verschlimmern.

Diabetes und Parodontitis:

Diabetes ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch hohen Blutzuckerspiegel gekennzeichnet ist. Hohe Blutzuckerwerte können die Immunabwehr schwächen und die Fähigkeit des Körpers beeinträchtigen, Infektionen zu bekämpfen, einschließlich bakterieller Infektionen des Zahnfleisches. Menschen mit schlecht kontrolliertem Diabetes haben ein erhöhtes Risiko für Zahnfleischerkrankungen. Parodontitis, eine schwere Form der Zahnfleischerkrankung, kann zu Zahnverlust führen und den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten verschlechtern.

Einfluss von Parodontitis auf Diabetes:

Umgekehrt kann Parodontitis den Blutzuckerspiegel beeinflussen und die Kontrolle von Diabetes erschweren. Die Entzündungen, die durch Parodontitis verursacht werden, setzen entzündungsfördernde Stoffe frei, die die Insulinresistenz erhöhen können. Dies führt zu einem schlechteren Blutzuckermanagement und erhöht das Risiko für diabetische Komplikationen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenschäden und Nervenschäden.

Blutzuckerkontrolle durch Mundpflege:

Gute Mundpflege ist daher für Diabetiker besonders wichtig. Regelmäßiges Zähneputzen, die Verwendung von Zahnseide und antiseptischen Mundspülungen können helfen, die Bakterienbelastung im Mund zu reduzieren und Zahnfleischerkrankungen vorzubeugen. Regelmäßige Zahnarztbesuche zur professionellen Reinigung und Kontrolle sind ebenfalls entscheidend, um frühe Anzeichen von Zahnfleischerkrankungen zu erkennen und zu behandeln.

Wechselwirkungen mit Medikamenten:

Diabetiker sollten sich auch der möglichen Wechselwirkungen zwischen ihren Diabetesmedikamenten und zahnmedizinischen Behandlungen bewusst sein. Einige Medikamente können den Mund austrocknen und das Risiko für Zahnprobleme erhöhen. Es ist wichtig, dass Diabetiker ihren Zahnarzt über ihre Medikation und ihren Blutzuckerspiegel informieren, um eine angemessene Behandlung zu gewährleisten.

Prävention und Aufklärung:

Aufklärung und Prävention spielen eine Schlüsselrolle im Management der Wechselwirkungen zwischen Zahngesundheit und Diabetes. Diabetiker sollten über die Bedeutung der Mundgesundheit und die speziellen Risiken, denen sie ausgesetzt sind, informiert werden. Schulungen zur richtigen Mundhygiene und regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen sollten integraler Bestandteil des Diabetesmanagements sein.

Ernährung und Lebensstil:

Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Nährstoffen ist und wenig Zucker enthält, unterstützt sowohl die Zahngesundheit als auch die Blutzuckerkontrolle. Regelmäßige körperliche Aktivität hilft, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und das Risiko für Zahnfleischerkrankungen zu senken. Der Verzicht auf Rauchen, das ein bekannter Risikofaktor für Parodontitis und Diabeteskomplikationen ist, kann die Gesundheit erheblich verbessern.

Forschung und Zukunftsaussichten:

Die laufende Forschung zur Verbindung zwischen Zahngesundheit und Diabetes trägt dazu bei, neue Behandlungsmethoden und Präventionsstrategien zu entwickeln. Ein besseres Verständnis dieser Wechselwirkungen kann zu verbesserten Gesundheitsrichtlinien und individualisierten Behandlungsansätzen führen, die sowohl die Zahngesundheit als auch das Diabetesmanagement optimieren.

Die enge Verbindung zwischen Zahngesundheit und Diabetes zeigt, wie wichtig es ist, beide Gesundheitsbereiche ganzheitlich zu betrachten und durch gezielte Pflege und Prävention zu unterstützen.

Quellen

  • Aumüller, G., et al.: Duale reihe Anatomie. Thieme, Stuttgart 2017
  • Renz-Polster, H., Krautzig, S. (Hrsg.): Basislehrbuch Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2012
  • Weber, T.: Memorix Zahnmedizin. Thieme, Stuttgart 2016

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