Natürlicher Zeckenschutz: Schwarzkümmelöl

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Zecken sind Parasiten, die sich vom Blut eines Wirtsorganismus ernähren. Die Spinnentiere können Erkrankungen wie FSME und Borreliose übertragen. Daher hat ein ausgiebiger Schutz vor allem in den warmen Monaten höchste Relevanz. Schwarzkümmelöl als Zeckenschutz hat sich dahingehend bewährt.

Inhaltsverzeichnis

Achtung bei Spaziergängen im Wald

Mittlerweile sind Impfungen gegen Zeckenerkrankungen zu bekommen, so zum Beispiel die FSME-Impfung. Um gesund durch die Zeckenzeit zu kommen, sind solcherlei Impfungen in Betracht zu ziehen.
© Petra Beerhalter – stock.adobe.com

Von Anfang März bis Ende Oktober ist in europäischen Breitengraden mit Zecken zu rechnen. Spaziergänger im Wald, auf den Wiesen und den Feldern sind für Zecken eine gern genommene Beute. In bestimmten Gebieten Deutschlands fallen Zecken seit einigen Jahren nicht mehr in Winderstarre, wie beispielsweise im Rheintal. In Winterstarre befinden sich die Spinnentiere normalerweise bei anhaltenden Temperaturen von unter sieben Grad Celsius.

Werden diese Temperaturen nicht erreicht, sind Zecken auch in den Wintermonaten aktiv. Die Milbentiere übertragen Erkrankungen wie Borreliose, Neuroborreliose und FSME. Aus diesem Grund ist bei Aktivitäten im Freien Vorsicht angezeigt. Auf Pflanzen und Büschen lauern sie auf ihre nächste Blutmahlzeit. In Gärten gelangen die Parasiten durch Mäuse oder andere Wild- und Haustiere. In einem Radius von zwei Metern um die Rasengrenze sitzen die meisten Zecken.

Je sonniger der Garten, desto weniger Zecken sind zu erwarten. Wo viele Blätter, viel Gestrüpp und viel Unkraut oder bestimmte Bodendecker wachsen, sind sie häufiger anzutreffen. Der Wald ist damit ein ideales Milieu für Zeckentiere. Zur Wirtsfindung besitzen sie chemische Sinne wie Kohlendioxid-Sensoren. Diese Sensorik liegt im Haller-Organ am Beinglied der Zecke und lässt sie Wirte ausfindig machen. Bei Temperaturen über sieben Grad Celsius wird Zeckenschutz relevant, so vor allem für Spaziergänge im Wald. Eine Möglichkeit ist Schwarzkümmelöl als Zeckenschutz.

Schwarzkümmelöl als Zeckenschutzmittel

Die Heilwirkungen des Schwarzkümmels sind seit Jahrtausenden bekannt. Das ägyptische Schwarzkümmelöl wurde in Nordafrika beispielsweise schon vor 4.000 Jahren zur Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen geschätzt. Die Naturheilkunde lobt das Öl für seine heilende Wirkung bei Rheuma, Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder immunologische Übersensibilitäten wie Allergien.

Die positive Wirkung des Schwarzkümmelöls liegt Wissenschaftlern zufolge vermutlich an den enthaltenen ätherischen Ölen. Auf Blutsauger wirkt Schwarzkümmelöl ähnlich wie Knoblauch abschreckend. Wer sich Schwarzkümmelöl auf die Haut streicht, profitiert damit von natürlichem Zeckenschutz. Aber Vorsicht: Schwarzkümmelöl kann Zecken und andere Blutsauger vermutlich nicht vollständig fernhalten und ist damit keine 100-prozentige Absicherung.

Erfahrungsberichten zufolge ging der Zeckenbefall von behandelten Vierbeinern nach der Anwendung des Öls allerdings deutlich zurück. Um Parasitenbefall vorzubeugen, bis zu zehn Tropfen des Öls auf freie Hautstellen geben. Nebenwirkungen sind bei der Verwendung nicht zu befürchten. Positiverweise zeigt das Öl zusätzlich erfreuliche Auswirkungen auf das Hautbild.

Schwarzkümmelöl ist damit Parasitenprävention und Hautpflege in einem. Weil das Öl vermutlich keinen vollumfänglichen Zeckenschutz garantiert, kann die Anwendung in Kombination mit weiteren Vorbeugemaßnahmen sinnvoll sein. Als natürliche Zeckenschutzmittel sind neben Schwarzkümmelöl zum Beispiel auch Lavendel- und Nelkenöl beliebt.

Tipps gegen Zeckenbisse

Zur Zeckenprävention sind Gebüsch- und Unterholz-Aufenthalte genauso zu vermeiden, wie Spaziergänge in hohen Gräsern. Lieber auf lichtem, vegetationsarmem Boden bleiben und weder am Waldrand, noch an Heuhaufen oder im Unterholz rasten. Zusätzlich ist hell, geschlossene Kleidung empfehlenswert, die die Haut größtenteils abdeckt. Idealerweise wird nach jedem Aufenthalt im Freien die Kleidung und der Körper nach Zecken abgesucht.

Junge Zecken sind nur einen halben Millimeter groß und damit vor allem in den Haaren schwer zu finden. Daher immer die Haare ausschütteln. Im eigenen Garten gilt es, Mäuse nicht zu dulden. Außerdem sollten Aufenthaltsorte von Vögeln nicht über der Terrasse liegen, weil die Tiere Parasiten abschütteln könnten. Haustierbesitzer sollten ihre Tiere regelmäßig auf Zecken untersuchen und die Parasiten schnellstmöglich entfernen.

Idealerweise erhalten auch Haustiere eine Zeckenprophylaxe, so zum Beispiel mit Zeckenschutzmitteln vom Tierarzt. Befallene Haustiere könnten Zecken unbemerkt im Haus verlieren. Die Halter laufen dann in der Gefahr, zu den nächsten Wirten der Parasiten zu werden. Übrigens existieren mittlerweile Impfungen gegen Zeckenerkrankungen, so zum Beispiel die FSME-Impfung. Um gesund durch die Zeckenzeit zu kommen, sind solcherlei Impfungen in Betracht zu ziehen.

Was tun nach Zeckenbissen?

Wer von einer Zecke gebissen wird, sollte nicht in Panik geraten. Grundsätzlich gelten vor allem 1,5 Millimeter große Nymphen als gefährlich. Je schneller die Zecke aber vom Körper des Wirts entfernt wird, desto unwahrscheinlicher ist die Infektion mit den weiter oben genannten Erkrankungen. Frühestens nach ein bis zwei Stunden ist der Saug-Akt der Zecken abgeschlossen.

Erst mit dem Abschluss der Mahlzeit beginnt die Krankheitsübertragung. Daher gilt bei einem Zeckenbiss eine möglichst schnelle Entfernung des Parasiten als oberstes Gebot. Aber Vorsicht: Zecken dürfen vor dem Entfernen nicht erstickt oder anderweitig verletzt werden, da ansonsten das Infektionsrisiko steigt. Idealerweise wird zur Entfernung eine Zeckenzange oder Zeckenschlinge verwendet.

Die Zecke damit an den Saugrüsseln unmittelbar über der Hautoberfläche packen und vorsichtig aus der Haut aushebeln. Vorsicht auch vor abgerissenen Körperteilen der Zecke. Solche sollten nicht in der Haut zurückbleiben, weil sie Entzündungen hervorrufen können. Während der Entfernung die Zecke niemals quetschen, da sich auch damit das Infektionsrisiko erhöht.

Wer sich mit der Entfernung unsicher fühlt, sucht den Hausarzt auf. Ist die Zecke erst einmal entfernt, gilt es die Stichstelle zu waschen und mit Alkohol zu desinfizieren. Wer nach einem Zeckenbiss Hautveränderungen oder grippeähnliche Symptome an sich bemerkt, sucht umgehend einen Arzt auf. Eine mehrwöchige Antibiotika-Therapie kann in diesem Zusammenhang erforderlich sein.


Fazit: Kontrolle ist zum Zeckenschutz Pflicht

Egal welche Zeckenschutzmaßnahmen auch ergriffen werden: Kontrolle ist nach Aufenthalten im Freien Pflicht. Auf weißer Kleidung und weißen Kopfbedeckungen lassen sich Zecken am besten sichten. Idealerweise wird die Kontrolle der rückseitigen Körperhälfte von einer zweiten Person durchgeführt. Da die Temperaturen in Deutschland mittlerweile auch im Winter nicht mehr allzu kalt sind, sollte auch in den Wintermonaten Zeckenkontrolle erfolgen. Einen Biss unbedingt fotodokumentieren und sämtliche Veränderungen mit einem Arzt abklären.

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