Pappel

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Heilpflanze werden vor allem die Schwarzpappel (Populus nigra L.) und die Zitterpappel (Populus tremula) eingesetzt. Beide Pflanzenextrakte werden hauptsächlich im Bereich infektiöser Erkrankungen verwendet.

Vorkommen & Anbau der Pappel

Als Heilpflanze werden vor allem die Schwarzpappel und die Zitterpappel eingesetzt. Beide Pflanzenextrakte werden hauptsächlich im Bereich infektiöser Erkrankungen verwendet.

Ihr Holz ist weich und lässt sich gut bearbeiten, daher wird es häufig im Bereich der Möbelindustrie eingesetzt. Pappeln wachsen zweihäusig mit wechselständigen, dreieckigen und ungeteilten kleinen Blättern. Oft sind sie auch herzförmig bis eiförmig ausgeformt. Die Nebenblätter fallen früh ab. Die meisten Pappelarten verzeichnen gleichgeschlechtliche Kätzchen, die schlaff ohne Blütenhülle herabhängen. Die Schuppen, die die Blüten umgeben, sind wie Dachziegel geformt, die Deckblätter gezähnt oder geschlitzt.

Typisches Merkmal von Familie und Gattung sind die Samen, die mit einem grundständigen haarigen Schopf versehen sind. Die Zitterpappel ist auch als Espe oder Silberpappel bekannt. Sie hat weibliche und männliche Kätzchen als Blüten. Die Blätter bewegen sich bereits bei sehr geringem Luftzug, worauf das Sprichwort „wie Espenlaub zittern“ zurückgeht. Die Blätter sind rundlich bis herzförmig ausgebildet und mit scharfen Spitzen versehen, der Blattrand ist gleichmäßig gezähnt.

Der Blattstiel ist dünn, lang und seitlich zusammen gedrückt. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich auf die Subpolarzone Alaskas und Kanadas bis hin zu den warmen bis heißen Klimazonen der südlichen USA und Zentral-Mexiko. Die Blätter der Schwarzpappel werden 5 bis 12 Zentimeter groß, sie sind rautenförmig oder dreieckig ausgeformt, die Blattspreite sind lang zugespitzt, mit seitlich zusammengedrückten Blattstielen. Die Knospen sind rotbraun und kahl, die jungen Zweige rund.

Die männlichen Pappelblüten sind mit 15 bis 30 Staubblättern versehen, die weibliche Blüten mit zwei sitzenden Narben. Die Schwarzpappel kann eine Wuchshöhe bis zu 30 Meter erreichen und ist weit verbreitet. Sie ist im kontinentalen Europa, in Nord-West-Afrika, der Iberischen Halbinsel, im Iran, Kaukasus, in der chinesischen Provinz Xinjiang und Sibirien heimisch. Pappeln werden gerne als schnellwüchsige Bäume auf Alleen eingesetzt.

Wirkung & Anwendung

Von beiden Pappelarten werden die harzigen Winter-Knospen (Populi gemmae) und die Rinde (Populi cortex) verwendet. Seltener werden dagegen die Blätter (Populi folium) eingesetzt. Die drei bis acht Millimeter großen Knospen sind von steifledrigen Schuppenblättchen umgeben. Sie sind spitzkegelförmig, breit und glänzend braun. Die dachziegelartig ausbildeten Schuppenblätter sind spitz, kahnförmig und ungleich ausgebildet.

Zum Teil sind sie von einer glänzenden, schwarzbraunen Masse bedeckt. Als Schnittdroge werden größere Bruchstücke der Knospen, der braunen Schuppenblätter und trockenhäutigen Laubblätter verwendet. Der Geruch ist würzig bis bitter, erinnert an Balsam und ist etwas eigenartig. Als Inhaltsstoffe wirken Phenolglykoside in der Weidenrinde mit dem Hauptbestandteil Salicin und ähnliche Substanzen.

Die frischen Knospen enthalten 0,27 Prozent ätherisches Öl, in den getrockneten Knospen kommt diese Substanz mit 0,12 Prozent vor. Dieses ätherische Öl setzt sich aus ungefähr fünfzig verschiedenen Komponenten zusammen. Weitere Wirkstoffe sind Flavonoide, Galangin, Chrysin, Apigenin, Rhamnetin, Quercetin, Isorhamnetin und Kämpferol.

Beide Pappelarten wirken wundheilungsfördernd, antiphogistisch (entzündungshemmend) und antibakteriell. Die innerliche Anwendung beruht hauptsächlich auf Salicin und Salicin-Derivaten. Diese werden im Darm in Salicin-Alkohol gespalten, der nach Aufnahme durch Leber und Darm zu Salicylsäure oxidiert, dem eigentlichen Wirkstoff. Die Heilpflanze wird bei Hämorrhoiden, Hautverletzungen, Sonnenbrand und Frostbeulen angewendet.

Traditionell werden Pappelknospen bei Rheuma, Infektionen der Harnwege und Atemwege sowie chronischer Bronchitis eingesetzt. Die Bestandteile der Pappel wirken als Diuretikum und Expektorans (auswurffördernde Arzneimittel). Eine positive Wirkung wurde bei gutartiger Prostatavergrößerung festgestellt.

Die Homöopathie verwendet häufig die Amerikanische Zitterpappel. Als Bachblüten-Essenz wirkt die Pappel unter der Bezeichnung „Aspen“. Beide natürlichen Mittel werden zur Behandlung von Ängsten eingesetzt, deren Ursprung die betroffenen Personen nicht kennen. Diese diffusen Ängste beginnen mit einem unbestimmten Gefühl, dass Unheil naht, das jedoch jeder realen Grundlage entbehrt.

Personen, bei denen die Vergabe von Aspen indiziert ist, fürchten, dass Ereignisse eintreten werden, die nicht gut für sie sind. Die Ängste des Aspen-Zustandes tauchen unvorhergesehen sowohl nachts als auch tagsüber auf. Die Bach-Blütentherapie und Homöopathie machen sich die Ursprünge der Natur zunutze und behandeln die betroffenen Personen mit einem passenden Gegenmittel, dem dieselben Eigenschaften zugeschrieben wird wie den auftretenden Beschwerden.

Die Bezeichnung Zitterpappel gibt sehr gut die Beschwerden wieder, unter denen die Patienten leiden, sie „zittern“ sprichwörtlich „wie Espenlaub“. Die Pappel ist sehr sensibel und reagiert schon auf geringe Luftzüge, Aspen-Patienten sind gleichfalls sensibel und sehr anfällig für alle negativen Einflüsse.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Die Wirksamkeit ist für diese Anwendungsgebiete wissenschaftlich zwar nicht belegt, beruht jedoch auf langjähriger Erfahrung. Beide Pappelarten sind nicht giftig, da es sich jedoch um eine Drogenpflanze handelt, wird von selbstverantwortlichen Versuchen abgeraten. Als weiterverarbeitete Fertigprodukte wie Tabletten, Tinktur oder Tropfen sind die Inhaltsstoffe der Pappel jedoch unbedenklich.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind nicht bekannt. Kontraindikationen sind Überempfindlichkeiten gegen Salicylate, Perubalsam, Propolis und Pappelknospen, die allergische Hautreaktionen hervorrufen können. Für die äußere Anwendung wird eine halbflüssige Zubereitung in Form einer Tinktur verwendet, die 20 bis 30 Prozent der Pflanzenbestandteile enthält.

Sie wird auf die Haut aufgetragen, als Umschlag oder Badezusatz eingesetzt. Bei der Selbstherstellung werden 3 bis 6 g der Pflanzendroge mit 300 ml Wasser gemischt. Bei der Anwendung als Bad wird der Pflanzenauszug dem Badewasser zugesetzt, um Hämorrhoiden zu behandeln. In Zäpfchen-Form enthält das Arzneimittel einen Dickextrakt auf Wasser-Ethanol-Basis.


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