Quitte

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Quitte ist eine Baumfrucht, die heute nicht mehr so bekannt ist. Das war noch zu Zeiten unserer Großeltern ganz anders. Die Quitte kann sowohl als Lebensmittel als auch zu medizinischen Zwecken verwendet werden.

Vorkommen & Anbau der Quitte

Die Quitte (Cydonia oblonga oder Pirus cydonia) ist ein Rosengewächs und eng mit Äpfeln und Birnen verwandt.
Der Quittenbaum stammt ursprünglich aus Asien und dem Mittelmeerraum. Die Römer brachten ihn nach Nordeuropa. Da er recht winterfest ist, hat er sich in den Regionen mit gemäßigtem Klima weit verbreitet. Die Quitte (Cydonia oblonga oder Pirus cydonia) ist ein Rosengewächs und eng mit Äpfeln und Birnen verwandt.

Das sieht man auch an den Früchten, deren Form zwischen der von Apfel und Birne liegt. Allerdings wird die Quitte größer und ist im reifen Zustand gelb. Von Mai bis Juni blüht der Quittenbaum. Seine Blüten sind weiß-rosa und etwas größer als Apfelblüten. Im Oktober und November haben sich aus diesen Blüten die Quittenfrüchte entwickelt. Sie sollten dann auch geerntet werden und bis zum Winter nachreifen.

Die Früchte dürfen nicht zu lange am Baum bleiben, sonst verlieren sie zu viel Pektin. Sie duften sehr angenehm, schmecken roh aber sehr herb. Deshalb werden sie auch fast nur gekocht gegessen. Der Quittenbaum kann bis zu acht Meter hoch werden. Früchte trägt er frühestens nach vier Jahren. Für die medizinische Anwendung werden Früchte, Blätter und Samen der Pflanze verwendet.

Wirkung & Anwendung

Aus Samen und Blättern der Quitte wird Tee hergestellt, die Früchte werden zu Saft, Gelee, Mus oder einer Tinktur verarbeitet. Der Quitten-Tee kann innerlich oder äußerlich angewendet werden. Bei einer innerlichen Anwendung hilft der Tee aus Quittensamen gegen Unruhe, Schlaflosigkeit und Verdauungsstörungen. Quittensamen enthalten Blausäure. Daher dürfen sie nur unzerkleinert verwendet und nicht gegessen werden.

Zur Herstellung des Tees werden zwei Teelöffel Quittensamen fünf Minuten mit einer Tasse Wasser gekocht und anschließend abgeseiht. Für die äußerliche Anwendung wird entweder ein Tee aus Quittenblättern oder ein aus den Samen ausgekochter Schleim verwendet. Gegen Hautentzündungen oder schlecht heilende Wunden hilft der Schleim aus Quittensamen.

Er entsteht, wenn man die Samen länger kocht. Dieser Schleim wird abgeschöpft und auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen. Gegen Gebärmutter- oder Mastdarmvorfall helfen Sitzbäder mit dem Tee aus Quittenblättern. Dieser Tee wird durch eine sanfte Abkochung hergestellt. Dazu wird ein Teelöffel der zerkleinerten Blätter pro Tasse Wasser verwendet. Die Blätter werden dem kalten Wasser zugefügt, das dann zum Kochen gebracht wird. Sobald es kocht, wird es vom Herd genommen. Der Tee muss ein paar Minuten ziehen und wird dann abgeseiht.

Quittensaft, Quittengelee und Quittenmus helfen gegen Verdauungsprobleme, Gicht und Erkältungen. Zur Herstellung des Saftes oder des Mus werden die Quitten geschält, das Kerngehäuse entfernt und das Fruchtfleisch in kleine Stücke geschnitten. Diese Stückchen werden mit etwas Wasser zum Kochen gebracht und ca. 20 Minuten auf kleiner Flamme gekocht. Dann sollten die Quittenstückchen weich sein. Um Mus herzustellen, werden die Stückchen jetzt püriert.

Zur Saftherstellung wird die Masse auf ein sauberes Tuch gefüllt, das über einem hinreichend großen Topf hängt. Die Masse muss über Nacht abtropfen. Der Saft befindet sich dann im Topf, die Reste im Tuch können noch weiterverarbeitet werden. Aus diesem Saft kann Gelee hergestellt werden, indem der Saft mit Gelierzucker kurz aufgekocht und dann in Gläser gefüllt wird. Die Quitten-Tinktur wirkt blutbildend und hat sich daher bei Anämie bewährt. Eine Tinktur ist ein Kräuterauszug, der mit Hilfe von Alkohol hergestellt wird.

Dazu kann Doppelkorn, Wodka oder medizinischer Alkohol aus der Apotheke verwendet werden. In einem gut schließenden Glas werden die zerkleinerten Blätter der Quitte mit so viel Alkohol übergossen, dass sie vollkommen bedeckt sind. Dieses Glas wird an einem warmen Ort gelagert. Nach sechs Wochen ist die Tinktur fertig. Sie muss jetzt noch gefiltert werden. Hierzu bietet sich ein Kaffeefilter an. Anschließend wird sie in eine Flasche aus dunklem Glas umgefüllt. Im Kühlschrank gelagert hält sie sich circa ein Jahr. Von dieser Tinktur werden dreimal täglich ein bis zwei Teelöffel eingenommen.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Die Quitte enthält Vitamin C, organische Säuren, Pektin, Schleim, Zink, Amygdalin, Gerbsäure und Gerbstoffe. Pektine sind Komplexbildner, die bei Schwermetallvergiftung die Entgiftung unterstützen. Außerdem senken sie den Blutdruck und wirken gegen Durchfall. Die Gerbsäure wirkt schleimlösend. Die Gerbstoffe ziehend die Haut zusammen, wenn sie auf die Hautoberfläche aufgetragen werden.

Sie bilden einen schützenden Film. Dadurch werden Blutungen gestillt. Werden Gerbstoffe innerlich angewendet, führen sie zu einer Verdichtung der Darmschleimhaut. Es kann weniger Wasser in den Darm eintreten und der Darminhalt verdichtet sich. Somit bekämpfen Gerbstoffe Durchfall. Die Quitte wirkt also schleimlösend, harntreibend, kühlend, entzündungshemmend, blutbildend und adstringierend (blutstillend und entzündungshemmend). Sie wird hauptsächlich zur Förderung der Verdauung, bei Erkältungen und Verletzungen der Haut verwendet.

Weniger häufige Anwendungen sind Blutarmut, Schlaflosigkeit,Mundgeruch, Sodbrennen und Magenschleimhautentzündungen. Die Früchte werden zur Herstellung von Mus, Gelee, Saft oder einer Tinktur verwendet. Aus den Blättern und aus den Samen wird Tee gekocht. Die Samen dienen zusätzlich zur Herstellung eines Schleims zur Wundbehandlung. Die Samen dürfen aber auf keinen Fall gegessen oder zerkleinert werden. Sie sind sehr giftig, da sie Blausäure enthalten.


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