Tuberkulose

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 1. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Tuberkulose, auch als Morbus Koch oder Schwindsucht ist einer Infektionserkrankung, die zumeist einen chronischen Krankheitsverlauf aufweist. Unbehandelte Tuberkulose führt fast immer zum Tod. Vor allem die hohe Ansteckungsgefahr und langjährige Behandlung macht Tuberkulose zu einer schweren und gefährlichen Krankheit.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Tuberkulose?

Die Symptome bei Tuberkulose sind meistens sehr unspezifisch. Viele Kranke leiden an Appetitlosigkeit, Schwäche, Abgeschlagenheit und Gewichtsabnahme.
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Tuberkulose oder Schwindsucht ist eine durch Infektionen übertragene chronische Krankheit. Der Krankheitsverlauf kann dabei in zwei Stadien aufgeteilt werden.

1. Die Primärtuberkulose, bei der von einer Erstinfektion mit Bakterien auszugehen ist.

2. Die Postprimärtuberkulose, die erst nach der Primärtuberkulose einsetzt. Sie schädigt vor allem die inneren Organe.

Dabei kann die Tuberkulose in einer infektiösen Form (offen) oder nicht-infektiösen Form (geschlossen) in Erscheinung treten. Dennoch kann auch eine geschlossene Tuberkulose wieder aktiv werden, d.h. infektiös. Tuberkulose ist meldepflichtig und sollte umgehend von Arzt behandelt werden. Bei starker Ansteckungsgefahr, kann der Betroffene sogar in medizinische Isolationsverwahrung genommen werden.

Ursachen

Tuberkulose wird zumeist durch das Bakterium Mycobacterium tuberculosis hervorgerufen. Dabei kommt vor allem bei direktem Kontakt zu einer Infektion mit den Stäbchenbakterien. Vor allem Hustenauswurf, Urins, Magensaft oder Stuhl sind dabei hoch ansteckend. Daher kann man nach der Ursache die Tuberkulose in Lungentuberkulose, Darmtuberkulose oder Harnwegstuberkulose differenzieren.

Neben der Kontaktinfektion wird Tuberkulose auch auf dem klassischen Weg der Tröpfcheninfektion übertragen. Typisch hierfür sind Niesen, Husten und Sprechen. Die Dauer von der Infektion bis zum Ausbruch der ersten Symptome (Inkubationszeit) beträgt in der Regel zwei Wochen bis mehrere Monate. Zumeist bricht die Erkranung innerhalb eines halben Jahres nach der Ansteckung aus.

Symptome, Beschwerden & Anzeichen

Die Symptome bei Tuberkulose sind meistens sehr unspezifisch. Viele Kranke leiden an Appetitlosigkeit, Schwäche, Abgeschlagenheit und Gewichtsabnahme. Sehr häufig ist auch die Körpertemperatur erhöht und Nachtschweiß tritt auf. Nur etwa die Hälfte aller Tuberkulose-Infizierten entwickelt Beschwerden an der Lunge wie beispielsweise "Hüsteln" oder Husten ohne viel Auswurf.

Werden auch die Atemwege von den Bakterien befallen, so spricht man von einer offenen Lungentuberkulose, bei der auch Atembeschwerden auftreten. Schreitet die Erkrankung weiter fort, so husten die Betroffenen Blut ab, in extremen Fällen kann es unter Umständen auch zu einem sogenannten Blutsturz kommen. Wenn ein Husten also länger als drei Wochen anhält und die Erkrankten über blutigen Auswurf klagen, so sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Eine besonders schwere Form ist die sogenannte Militärtuberkulose, bei der der Allgemeinzustand der Patienten sehr stark beeinträchtigt ist. Außerdem leiden sie an einem schweren Krankheitsgefühl und hohem Fieber. Bei abwehrgeschwächten Personen kann die Tuberkulose auch auf andere Organe übergreifen, wie beispielsweise das Rückenmark, das Gehirn, den Darm, die Knochen, die Lymphknoten oder die Nieren. Die Krankheitssymptome sind dann ganz unterschiedlich und die Erkrankung ist in diesem Fall oft sehr schwer zu diagnostizieren.

Krankheitsverlauf

Der Verlauf einer Tuberkulose ist bei rechtzeitiger Untersuchung und Diagnose günstig. Wird die Therapie, wie vom Arzt vorgegeben, eingehalten, ist die Heilung ohne Folgeschäden möglich.

Geht der Betroffene jedoch nicht zum Arzt oder wird die Tuberkulose nicht frühzeitig erkannt, so kann das negative Auswirkungen auf die inneren Organe, wie Herz oder Lunge haben. Vor allem wenn das Immunsystem geschwächt ist, kann die Erkrankung dann auch zum Tod führen.

Komplikationen

Die Komplikationen, die im Zusammenhang mit einer Tuberkulose auftreten, sind divers und abhängig davon, wo im Körper sich die Erreger bereits ausgebreitet haben. Zudem ist es im Fall einer ausbleibenden Therapie so, dass in circa 50 Prozent der Fällen binnen weniger Jahre als letzte Komplikation der Tod des Betroffenen eintritt.

Eine Tuberkulose kann als erste Komplikationen im Körper wandern. Meist geschieht dies über die Lymphbahnen von der Lunge aus. So erreichen die Erreger die inneren Organe, die Knochen, die Hirnhaut und andere Regionen des Körpers. Menschen mit geschwächter Immunabwehr sind davon besonders gefährdet.

Infolgedessen kommt es gelegentlich zu schweren Komplikationen, die von der Dauer der Krankheit und von der Behandlung abhängig sind. Eine Meningitis kann auftreten. Auch ein Befall des Darms stellt ein hohes Risiko dar, da es zu Perforationen und einer damit einhergehenden Sepsis kommen kann. Funktionsverluste oder -störungen einzelner Organe kommen vor.

Die Lunge wird zum einen durch den Erreger geschädigt. Zum anderen führen angeschwollene Lymphknoten in dem Bereich zu dem Risiko der Verlagerung von Atemwegen. Es kann zu einem Pneumothorax kommen. Dies bedeutet für den Betroffenen die Notwendigkeit eines schnellen medizinischen Eingriffs zum Stabilisieren der Atemwege.

Eine Entzündung des Knochenmarks ist möglich, die wiederum erhebliche Auswirkungen auf die Blutbildung und das Immunsystem haben kann. Ebenso kann die Blutgerinnung gestört werden. Komplikationen lassen sich bei frühzeitiger und konsequenter Behandlung größtenteils vermeiden.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Zu Anfang ruft eine Tuberkulose meist keine eindeutigen Beschwerden hervor. Die Betroffenen fühlen sich allenfalls kränklich, husten gelegentlich und leiden unter Umständen unter leichter Erschöpfung. Nachtschweiß und Appetitlosigkeit sind Anzeichen, die abgeklärt werden müssen. Ebenso Gewichtsabnahme und blutiger Husten. Bei Symptomen wie andauerndem Husten, Auswurf oder Atemnot liegt womöglich eine fortgeschrittene Tuberkulose zugrunde. Ärztlicher Rat ist gefragt, wenn die Krankheitszeichen das Wohlbefinden beeinträchtigen und nicht innerhalb einiger Tage zurückgehen.

Sollten weitere Symptome wie Fieber oder eine zunehmende Abgeschlagenheit hinzukommen, muss umgehend der Arzt konsultiert werden. Die Antibiotika-Therapie muss eng von einem Arzt überwacht werden. Der Patient muss enge Rücksprache mit dem Arzt halten und gegebenenfalls schon erste Vorbeugungsmaßnahmen einleiten. Ein Arztbesuch ist notwendig, wenn die typischen Tuberkulose-Symptome bei einer schwangeren Frau oder Menschen mit Vorerkrankungen auftreten. Sollten sich starkes Fieber oder Anzeichen eines Kreislaufzusammenbruchs bemerkbar machen, wird am besten der ärztliche Notdienst oder direkt der Rettungsdienst gerufen, damit umgehend eine Behandlung erfolgen kann.

Behandlung & Therapie

Da die Tuberkulose hochgradig ansteckend sein kann, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden. Weiterhin besteht in Deutschland die Pflicht Tuberkulosefälle zu beim Amtsarzt zu melden. Die Therapie von offenen, also infektiösen Tuberkuloseerkrankten findet stationär in einem Krankenhaus. Zumeist unter Quarantäne.

Zur Behandlung einer Tuberkulose werden verschiedene Kombinationen von Antibiotika verwendet. Dies ist notwendig, da manche Tuberkuloseerreger mitlerweise gegen Antiobiotika resistent geworden sind. Ziel dieser Therapie ist es, die Bakterien und deren Vermehrung zu stoppen bzw. sie abzutöten. Dabei kann eine Behandlung, z.B. bei der Lungentuberkulose, an die sechs Monate andauern.

Neben dieser Therapie sollten durch die Ärzte auch andere Mittel zur Linderung der Begleitsymptome eingesetzt werden. Vor allem sollte der sehr starke Husten bzw. Hustenreiz gemildert werden. Rauchen und Alkohol sind in dieser langen Phase der Tuberkulose-Therapie absolut verboten. Gab es bei der Behandlung keine Komplikationen, ist der Betroffene dennoch über mindestens zwei Jahre regelmäßig zu untersuchen. Manchmal wurde nicht alle Erreger der Tuberkulose restlos getötet, sodass es zu einem erneuten Ausbruch der Krankheit kommen kann.


Vorbeugung

Die Vorbeugung gegen eine Tuberkulose besteht vor allem in Form einer Impfung. Allerdings ist die Wirkung dieser Schutzimpfung umstritten. Mehr Informationen darüber erfahren sie von ihrem Hausarzt. Eine weitere Vorbeugungsmaßnahme besteht in der raschen Diagnose anderer Tuberkulose-Erkrankter und deren isoloierte Behandlung im Krankenhaus.

Nachsorge

In jedem Fall sind nach einer ausgeheilten Tuberkulose umfassende Untersuchungen zur Nachsorge notwendig, da die Gefahr eines Rückfalls besteht. Die betroffenen Patienten müssen je nach Einschätzung des behandelnden Arztes über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren medizinisch überwacht werden. Manchmal ist auch eine mehrjährige intensive Kontrolle notwendig.

Über die Überwachungsdauer des jeweiligen Patienten entscheidet der behandelnde Arzt. Die ausschlaggebenden Faktoren dabei sind das Alter und die medizinische Vorgeschichte des Betroffenen, die Risikobewertung durch das Gesundheitsamt, das Ergebnis des klinischen Befunds sowie der Umgebungsgefährdung. Außerdem ist entscheidend, ob chronische Erkrankungen vorliegen. Die Zeitdauer und Kontrollabstände können je nach Klinik und behandelndem Arzt stark variieren.

Eine Untersuchung beinhaltet in der Regel zumindest eine Gewichtskontrolle, das Röngten des Thorax sowie die Abnahme von Sputum. Darüber hinaus können auch noch weitere Maßnahmen ergriffen werden. In manchen Fällen ist innerhalb der ersten Monate nach der Heilung ein Aufenthalt in einer Klinik zur Rehabilitation anzuraten. Für viele Betroffene stellt die Erkrankung und damit einhergehende langwierige Klinikaufenthalte in Isolationszimmern eine große psychische Belastung dar. Daher empfiehlt es sich, im Zuge der Nachsorge auch psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Das können Sie selbst tun

Natürliche Hausmittel können hilfreich sein. Vor allem Knoblauch enthält viel Schwefelsäure, diese kann verursachende Keime zerstören. Außerdem sind Ajoen und Allicin enthalten, die Bakterienwachstum hemmen können. Die antibakteriellen Eigenschaften sowie eine immun-stärkende Wirkung sind von großem Nutzen.

Zudem sind auch Bananen eine ausgezeichneter Lieferant für dringend benötigte Nährstoffe und Kalzium, die das Immunsystem Betroffener stärken. Die Inhaltsstoffe können dabei auch helfen, den ständigen Husten und Fieber merkbar zu lindern. Auch Moringa besitzt entzündungshemmende sowie antibakterielle Eigenschaften, die dabei helfen, Tuberkulose-Bakterien aus der Lunge zu beseitigen. Zudem reduziert Moringa Entzündungen, die durch das infektionsbedingte ständige Husten entstehen. Auch sind die Moringa-Schoten und ihre Blätter eine Quelle für wichtiges Karotin, Phosphor, Kalzium und das wertvolle Vitamin C.

Die Heilpflanze Minze ist von Vorteil, da sie heilende und antibakterielle Eigenschaften besitzt. Die Minze hilft besonders den festsitzenden Schleim zu lösen, den Körper zu revitalisieren und die Lunge mit Sauerstoff zu versorgen. Schwarzer Pfeffer kann helfen, die angegriffene Lunge zu reinigen, was die mit der Tuberkulose verbundenen Brustschmerzen lindern kann. Auch durch seine entzündungshemmenden Eigenschaften reduziert er die von Bakterien hervorgerufene Entzündung sowie den lästigen Husten. Saft der Orange hat einen salzähnlichen Effekt in der Lunge, was Abhusten erleichtert und vor Sekundärinfektionen schützt.

Quellen

  • Darai, G., Handermann, M., Sonntag, H.-G., Zöller, L. (Hrsg.): Lexikon der Infektionskrankheiten des Menschen. Springer, Berlin 2012
  • Hahn, H., et al.: Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. Springer, Berlin 2012
  • Suttorp, N., et al.: Infektionskrankheiten. Thieme, Stuttgart 2004

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