Storchschnäbel
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 12. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Vorkommen & Anbau der Storchschnäbel
Die Storchschnäbel wachsen nicht nur in Europa, sondern auch in der Antarktis und der Arktis, außerdem zum Beispiel in Australien, Neuseeland, Südafrika, Taiwan und Indonesien. Die Pflanzen brauchen ein kühl-gemäßigtes Klima mit feuchten Böden. Die einjährigen Arten wachsen im Winter, im Sommer ruhen sie als Samen. Die mitteleuropäischen Arten bevorzugen meistens einen basen- und stickstoffsalzreichen Lehmboden oder Ödland- und Rodungsflächen sowie Hackfruchtäcker.
Die Storchschnäbel passen sich, sodass der Blutrote Storchschnabel auch in sonnigen Waldrändern und trockenen Böden wächst. Der Wiesen-Storchschnabel bevorzugt feuchte Senken in Wiesen und Gräben. Mittlerweile findet man die Storchschnäbel auch in Ländern, die nicht ihre ursprüngliche Heimat sind. Sie verwildern teils und können als Bioinvasoren betrachtet werden. Ruprechtskraut, auch unter dem Namen Stinkender Storchschnabel bekannt, gilt an der amerikanischen Westküste als Unkraut.
Manche Arten der Storchschnäbel sind, wie angenommen wird, durch Verunreinigungen in Saatgut nach Mitteleuropa übertragen worden. Dieser Vorgang wird als Speirochorie bezeichnet. Bei der Agochorie wird der Samen verschleppt, wie das beim Spreizender Storchschnabel der Fall ist, der sich als Adventivpflanze an einem neuen Standort eingewöhnen kann.
Wirkung & Anwendung
Storchschnäbel sollen auch für die Stärkung des Herzens und die Steigerung guter Laune verantwortlich sein. Hieronymus Bock erwähnt in dem Zusammenhang das Ruprechtskraut in der Vermengung mit Weinraute und Poleiminze. Tee aus dem Ruprechtskraut wird übrigens auch gegen Kinderlosigkeit angeraten. Die Pflanze wird sowohl zur Behandlung von Gelbsucht als auch bei Blutungen verwendet. Die heilende Wirkung entstammt den in der Pflanze enthaltenen Gerbstoffe, die entzündungshemmend und adstringierend sind.
So soll der Tee aus Ruprechtskraut für das Gurgeln und Spülen bei Entzündungen im Rachenraum verwendet werden. Ein frisches Blatt hilft gegen Ohrenschmerzen. Aus dem Balkan-Storchschnabel wurde früher Geraniumöl gewonnen, das bei der Herstellung von Parfüms verwendet wurde. Noch heute wirkt er als Stadtgrün, schützt Bäume, da sich durch seinen intensiven Duft Kaninchen nicht verbeißen und auch Hunde werden durch den Duft auf Distanz gehalten.
Als Heilpflanze sind Storchschnäbel nicht nur darmregulierend. Die Heilpflanze regt den Stoffwechsel an und stillt Blutungen. Bei offenen Beinen zeigt sich eine wundheilende Wirkung. Bekannt sind Storchschnäbel vor allem wegen ihrer entzündungshemmenden und lindernden Wirkung. Für die Zubereitung des Tees wird Storchenschnabelkraut verwendet, für einen Umschlag der Absud.
Bei entzündeten Brustwarzen ist der Absud des Storchenschnabels für stillende Mütter eine Wohltat. Der Aufguss hilft bei Hauptproblemen und wird als Badezusatz dem Badewasser zugesetzt. Legt man die Blüten in Weißwein und seiht sie nach einigen Wochen ab, soll dieser Wein angeblich die Fruchtbarkeit steigern. Schon Hildegard von Bingen riet Frauen, die ein Kind wollten, zu einem Tee und schrieb der Heilpflanze gute Erfolge bei Traurigkeit oder Melancholie zu.
Für die heilfördernde Wirkung werden die Blüten und Blätter der Storchschnäbel genutzt. Um die maximale Wirkung zu erfahren, wird die Pflanze in Form von Tinkturen, als Essenz oder als Teemischung angeboten. Eine weitere Form, die heilende Wirkung zu genießen, ist in Form von Tabletten möglich.
Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung
Auch vorbeugend zeigt sich die positive Wirkung der Heilpflanze, sodass gewisse Krankheitsbilder mit der rechtzeitigen Behandlung durch die Storchschnäbel-Arzneien positiv beeinflusst werden können. Das Ruprechtskraut ist mit seinem würzigen Duft eine ideale Beilage für einen gesunden Wildkräutersalat. Von April bis November ist er eine willkommene Abwechslung für das heimische Salatbuffet und passt auch zu Obst sehr gut. Dadurch gewinnen die Storchschnäbel auch bei Veganern zunehmend an Aufmerksamkeit.
Obwohl das Wissen um Storchschnäbel teils überliefert ist und teils aus dem Mittelalter stammt, gelten viele Rezepte noch heute unter Hebammen und kräuterkundigen Fachleuten als wertvoll. Der Kindsmacher-Tee als Alternative für Hormonprodukte, um nach langer Zeit des unerfüllten Kinderwunsches doch noch zu Nachwuchs zu kommen.
Der Gesundheit zuliebe unterstützen Storchschnäbel die Aktivierung des Lymphflusses und zeigen auch bei Fieber ihre Wirkung. Zur Vorbeugung von Herzerkrankungen ist die Heilpflanze ebenfalls empfehlenswert und stärkt zusätzlich die Nerven. Zur Reinigung und Entgiftung, um das Wohlbefinden zu steigern, leisten Storchschnäbel einen nachhaltigen Beitrag zur Gesundheit.