Sulcus centralis

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Sulcus centralis ist ein Bereich im Großhirn des menschlichen Gehirns. Es handelt sich um eine Furche, die sich zwischen dem Gyrus precentralis und dem Gyrus postcentralis befindet. Damit trennt er den Frontal- von dem Parietallappen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist der Sulcus centralis?

Als Sulcus wird in der Medizin eine Rinne oder Furche im Gehirn bezeichnet. Der Sulcus centralis ist als Zentralfurche eine sehr lange Rinne innerhalb des menschlichen Gehirns.
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Der Sulcus centralis wird als Zentralfurche bezeichnet. Es handelt sich bei ihm um eine Rinne, die verschiedene Regionen um menschlichen Gehirn voneinander trennt. Damit ist der Sulcus centralis ein Teil des zentralen Nervensystems. Seinem Namen folgend stellt er eine zentrale Rolle dar.

Das menschliche Gehirn ist in zwei Hälften unterteilt. Diese werden wiederum in vier weitere Regionen unterschieden. Im vorderen Bereich der Großhirnrinde befindet sich der Frontallappen. Dieser geht ungefähr mittig der Schädeldecke in den Parietallappen über. Dieser Übergang wird vom Sulcus centralis gebildet. Er trennt den Motorcortex vom somatosensortischen Cortex. Damit trennt er den Gyrus precentralis von dem Gyrus postcentralis. Im Gyrus precentralis findet die Bewegungssteuerung statt.

Der Gyrus postcentralis ist für die Wahrnehmung und somatosensorische Verarbeitung von großer Bedeutung. Der Sulcus centralis verläuft quer und ist zusätzlich mit dem Hemisphärenspalt verbunden. Dies ist die Längsfurche des menschlichen Gehirns, die auch als Interhemisphärenspalt bezeichnet wird. Erstmals wurde der Sulcus centralis im Jahre 1786 beschrieben. Dies geschah von dem französischen Arzt Vicq d'Azyr.

Anatomie & Aufbau

Als Sulcus wird in der Medizin eine Rinne oder Furche im Gehirn bezeichnet. Der Sulcus centralis ist als Zentralfurche eine sehr lange Rinne innerhalb des menschlichen Gehirns.

Das Großhirn wird von außen in zwei Hemisphären unterteilt, die von der Fissura longitudinalis cerebri getrennt werden. Dies sind die linke und die rechte Hirnhälfte. Sie sind durch den Balken, den Corpus callosum miteinander verbunden. Beide Hemisphären lassen sich in vier Lappen einteilen. Dieses sind der Frontal-, Parietal,- Temporal- und Okzipitallappen. Der Frontallappen, auch Lobus frontalis genannt, beginnt am vorderen Hirnpol. Dieser wird auch als Frontalpol bezeichnet.

Der Frontallappen endet nach hinten am Sulcus centralis. Um den Sulcus centralis legt sich der Lobus paracentralis herum. Dies ist der Übergang vom Gyrus precentralis zum Gyus postcentralis. Er stellt die Grenze zwischen dem Frontal- und dem Parietallappen. Die primäre somatosensible Rinde erstreckt sich in der Großhirnwindung. Sie beginnt im vorderen Bereich am Sulcus centralis und endet im Sulcus lateralis. Der Sulcus centralis verläuft auf beiden Seiten quer. Er befindet sich auf der Gehirnoberfläche.

Funktion & Aufgaben

Sulci haben grundsätzlich die Aufgabe, im menschlichen Gehirn verschiedene Regionen oder Windungen voneinander zu trennen. Durch alle Bereiche der Großhirnrinde ziehen verschiedene Sulci, um die Hirnareale voneinander abzugrenzen. Die Wege der Rinnen verlaufen zumeist quer und sind gebogen. Sie passen sich den Strukturen und der Größe des umliegenden Gewebes an. Sie haben eine charakteristische Optik.

Diese ist wellenartig und uneben. Der Sulcus centralis zeichnet sich durch seine Größe aus. Er ist eine Zentralfurche die besonders groß bzw. lang ist. Der Sulci centralis bietet damit bei Bewegungen des Gewebes innerhalb der Gehirnstrukturen Ausweichmöglichkeiten. Sollte es also zu Schwellungen oder Blutungen kommen, können diese in einer Furche Platz finden. Der Sulcus centralis gehört zu den wichtigsten Sulci. Er trennt den Frontal- von dem Parietallappen deutlich voneinander ab. Diese Abgrenzung ermöglicht eine visuelle Trennung von Gehirnregionen.

Darüber hinaus findet hier eine funktionelle Trennung statt. Bei der Ursachenforschung von Beschwerden hilft der Sulcus centralis durch seine Funktion der Abgrenzung. Innerhalb von operativen Eingriffen hat die Furche eine wichtige Aufgabe. Durch sie kann der Chirurg eine saubere Trennung der Gewebestrukturen erkennen und nutzen. Der Gyrus precentralis verarbeitet die Motorik, während der Gyrus postcentralis die Empfindungen verarbeitet. Diese deutliche Abgrenzung der verschiedenen Funktionen wird durch den Sulcus centralis inhaltlich wie optisch durchgeführt.

Die komplexen Strukturen des menschlichen Gehirns führen dazu, dass einige Funktionen nicht klar voneinander getrennt werden können. Hier aber ist eine Ein- und Abgrenzung durch die Zentralfurche möglich. Dies ist wichtig bei der Erstellung von Diagnosen sowie bei operativen Eingriffen.


Krankheiten

Beschwerden und Läsionen innerhalb des menschlichen Schädels haben verschiedene Ursachen. Die meisten werden im Alltag durch Stürze, Prellungen oder Unfälle herbeigeführt. Läsionen können Blutungen zur Folge haben, die wiederum Gehirnschwellungen verursachen.

Da durch die vorgegebene Schädelform das Gewebe wenige Ausweichmöglichkeiten hat, kommt es schnell zu einem Platzmangel. Die Folgen sind oft Kopfschmerzen oder ein Druckempfinden. In schweren Fällen kann es zu dauerhaften Einblutungen kommen, die Schlaganfälle, Epilepsie oder Bewusstseinsstörungen auslösen können. Die Entstehung von Tumoren im Gehirn führen ebenfalls zu Raumeinschränkungen mit entsprechenden Beschwerden. Zusätzlich besteht hier noch die Gefahr, dass sich Tumorzellen lösen können und über das Blut an eine andere Stelle des menschlichen Organismus transportiert werden. Dort können sich neue Metastasen bilden.

Läsionen des Gyrus precentralis haben motorische Ausfälle zur Folge. Die Willkürmotorik ist eingeschränkt oder hat Ausfälle. Läsionen des Gyrus postcentralis führen zu einer starken Einschränkung bei der Empfindung von Berührungen. Druck, Temperatur und Schmerz können nicht mehr in einem ausreichendem Umfang empfunden werden. Das kann lebensgefährliche Folgen im Alltag haben. Darüber hinaus können die Läsionen zu einem lokalen Verlust der Wahrnehmung führen.

Einige Beschwerden lassen sich auf Nervenschädigungen zurückführen. Meist sind es Entzündungen.

Quellen

  • Braun, J., Dormann, A .J.: Klinikleitfaden Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2013
  • Frotscher, M., et al.: Taschenatlas Anatomie, Band 3: Nervensystem und Sinnesorgane. Thieme, Stuttgart 2018
  • Weniger, W.: Gehirn und Nervensystem. Facultas, Wien 2019

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