Metastasen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 2. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Unter Metastasen versteht man grundsätzlich immer eine sogenannte Tochtergeschwulst eines Tumors oder eines tumorartigen Gewebes. Diese Tochtergeschwulst befindet sich in der Regel immer außerhalb der bereits oder ursprünglich befallenen Körperpartie des Betroffenen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Metastasen?

Bei Metastasen handelt es sich um das fortgeschrittene Bild einer Krebserkrankung. Es kann unterschiedliche Ausprägungen annehmen, da die Symptome davon abhängen, an welcher Stelle des Körpers sich Metastasen gebildet haben.
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Metastasen werden nur durch die bösartigen Tumore gebildet. Beim dem Vorgang des Bildung von Metastasen, findet eine Zellabspaltung der kranken oder entarteten Zellen statt.

Diese abgespaltenen Zellen gelangen in den Blutstrom der Betroffenen und werden somit an die unterschiedlichen Stellen im menschlichen Körper transportiert, wo sie sich erneut in Gewebearealen festsetzen. Auch über die Lymphe ist eine Verteilung der abgespaltenen Tumorzellen möglich.

Die Größe eine vorhandenen Tumors hat aber nicht mit seiner eigentlichen Bildung von Metastasen zu tun, denn bei der Diagnose Brustkrebs beispielsweise, kann es schon bei sehr kleinen Tumoren, von weniger als einem Zentimeter zur Metastasierung kommen.

Ursachen

Als Ursachen von Metastasen werden vorhandene bösartige Tumore bezeichnet. Eine Metastasierung ist also immer mit der sogenannten Ausbreitung von vorhandenen Tumoren auf andere Körperteile gemeint. Ist ein vorhandener Krebs in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert, so sind auch Metastasen vorhanden. Die Heilungschancen sind in diesem Fall schon reduziert.

Der genaue Ursachenmechanismus und die damit verbundenen Ursachen von Metastasen sind noch nicht völlig geklärt, denn Krebszellen wachsen im menschlichen Körper unkontrolliert. Die Zellteilung ist hierbei ein sehr wichtiger Fakt, denn während der Teilung der Zellen die Verbindung mit dem umliegenden Gewebe für sehr kurze Zeit unterbrochen. Während dieser kurzen Zeit können sich die entarteten Zellen durch die Lymphe und Blutbahnen fortbewegen. Sehr häufig sind hierbei die Lymphknoten betroffen, denn diese filtern die Tumorzellen heraus.

Grundsätzlich kann zur Ursache von Metastasen angemerkt werden, dass immer ein bösartiger Tumor vorliegen muss, nur dann können die Metastasen sich nach und nach im umliegenden Gewebe einlagern. Im Wesentlichen hängt die Metastasierung aber davon ab, um welche Tumorart und um welchen Ursprungsort der jeweiligen Erkrankung, es sich bei den betroffenen Patienten handelt.

Symptome, Beschwerden & Anzeichen

Bei Metastasen handelt es sich um das fortgeschrittene Bild einer Krebserkrankung. Es kann unterschiedliche Ausprägungen annehmen, da die Symptome davon abhängen, an welcher Stelle des Körpers sich Metastasen gebildet haben. Manche Metastasen sind bereits äußerlich sichtbar.

Neben denen an der Hautoberfläche befindlichen Hautmetastasen gilt das besonders auch für die Metastasierung in die Lymphknoten, die bei einem Befall in der Regel vergrößert und oft gut tastbar sind. Typische Stellen hierfür sind die Leistengegend, die Achselhöhle, die Schlüsselbeingrube und die Seiten des Halses.

Andere Metastasen wiederum machen sich in Funktionseinschränkungen von inneren Organen bemerkbar. So können Lungenmetastasen zu Kurzatmigkeit und Blut im Auswurf führen. Vielfältige Beschwerdebilder verursachen Hirnmetastasen. Je nach ihrem Sitz können sie Gedächtnisstörungen oder Sprachprobleme verursachen, Schwindelanfälle oder Ohnmacht sowie Ausfälle in anderen Körperregionen wie Beinen und Fingern. Metastasen im Bereich der Leber machen sich häufig durch eine Gelbfärbung der Haut und Müdigkeit bemerkbar.

Da Metastasen Anzeichen einer fortschreitenden Krebserkrankung sind, machen sie sich häufig durch eine deutliche eingeschränkte Belastbarkeit erkennbar. Oft haben Patienten auch eine auffallende Blässe. Diese ist meist Ursache der Blutarmut, die viele Krebserkrankungen begleitet. Das ist besonders dann der Fall, wenn sich Metastasen im Bereich der Wirbelsäule im Rückenmark befinden, wo die Blutbildung für den Körper stattfindet.

Komplikationen

Metastasen sind bereits eine schwerwiegende Komplikation von Krebserkrankungen. Ihr Wandern im Körper führt, abhängig von ihrer Menge und ihren Niederlassungen, zu weiteren schwerwiegenden Komplikationen. So können prinzipiell alle Bereiche des Körpers von Metastasen befallen werden, die an das Lymph- und Blutkreislaufystem angeschlossen sind.

Ein Überwinden der Blut-Hirn-Schranke ist möglich. Entsprechend sind die ausgelösten Komplikationen bei streuenden Tumoren zahlreich. Besondere Gefahr geht bei der Metastasierung von Tumoren von einer diffusen Karzinose aus. Ein solcher Zustand bedeutet, dass ein Organ oder ein Gewebe ungeordnet von Krebszellen befallen ist, was eine Operation mangels Primärtumor erheblich erschwert.

Das Entfernen ganzer Organe oder immer wiederkehrende Tumore sind häufig erforderlich, ebenso wie eine Chemotherapie. Auch Metastasen im Gehirn sind besonders gefährlich, denn sie sind schwer zu operieren und führen zu massivsten Beeinträchtigungen. Eine große Menge Metastasen im Gehirn korreliert - je nach Lokalisierung - mit einer sehr hohen Sterberate.

Zudem kann ein bereits metastasierender Tumor seine Metastasen so weit streuen, dass gerade kleine Krebszellenansammlungen übersehen werden können. So ist es möglich, dass noch Jahre nach der Behandlung der Krebserkrankung weitere Tumore infolge der früheren Metastasierung gefunden werden.

Alle weiteren Komplikationen von Metastasen sind mit denen von Krebserkrankungen deckungsgleich. Sind Metastasen erst gestreut, ist eine vollständige Behandlung des Krebsleidens oftmals erschwert bis unmöglich.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Metastasen entstehen in den späten Stadien von Krebserkrankungen und sind ein dringender Anlass für einen Arztbesuch. Meistens denkt der Patient selbst gar nicht an Krebs oder gar an Metastasen, sondern bemerkt erst jetzt die ersten Symptome. Manche Krebserkrankungen sind so tückisch und schwer zu bemerken, dass der Patient erst durch die Ausbreitung der Metastasen bemerkt, dass etwas nicht stimmt. Krebspatienten mit bekannter Diagnose hingegen sollten mit ihrem behandelnden Onkologen Rücksprache halten, woran sie bemerken könnten, dass sich Metastasen bilden. Je nach Krebsart und betroffener Körperpartie kann ein einfaches regelmäßiges Abtasten schon reichen, um Veränderungen wie neue Tumoren früh zu bemerken.

Wenn nichts zu sehen oder zu spüren ist, die Symptome einer Krebserkrankung sich aber verändert haben, muss das ebenfalls der behandelnde Arzt untersuchen. Selbst, wenn sie besser geworden sind, muss der Arzt das wissen. Ab einem gewissen Lebensalter können regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen besucht sowie Untersuchungen selbstständig zu Hause durchgeführt werden. Bestenfalls wird Krebs natürlich erkannt, bevor er überhaupt Metastasen bilden konnte. Diese Untersuchungen sollten regelmäßig wahrgenommen und durchgeführt werden, denn je früher mögliche Metastasen erkannt werden, desto besser sieht auch die Prognose des Patienten aus. Zudem werden Vorsorgetermine ab dem Erreichen eines bestimmten Lebensalters von den Krankenkassen übernommen.

Behandlung & Therapie

Für die Behandlung von Metastasen gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Behandlung, denn sie können durch eine Operation wie auch durch chemotherapeutische und medikamentöse Maßnahmen behandelt werden.

Bei der Behandlung der Metastasen kommt es natürlich auch auf die Lage der Tochtergeschwülste an, je nach dem kommen eine Operation oder andere Maßnahmen zur Anwendung. Eine Standarttherapie bei Metastasen, speziell Knochenmetastasen, ist die Verabreichung von Bisphosphonaten.

Hierbei handelt es sich um spezielle Medikamente, bei denen ein verstärkter Einbau von Mineralien und Kalzium in die Knochen möglich wird. Dadurch kann der durch den vorhandenen Tumor entstandene Knochenabbau verringert werden und die Regeneration der schon angegriffenen Knochenpartien beginnen.


Aussicht & Prognose

Die Bildung von Metastasen ist meist gleichbedeutend mit einer negativen Prognose. Sie stellen die häufigste Todesursache bei Krebspatienten dar. Hat ein Tumor noch nicht gestreut, ist die Behandlung weitaus vielversprechender. Grundsätzlich ist die medizinische Wissenschaft heute in der Lage, die Fortentwicklung der Metastasen zu entschleunigen. Eine abschließende Heilung gilt in der überwiegenden Anzahl der Erkrankungen aber als ausgeschlossen. Dafür ist die vollständige Entfernung aller Geschwülste notwendig.

Die verbleibenden Lebensjahre verringern sich deutlich, wenn sich die Metastasen an lebenswichtigen Organen gebildet haben. Ein Lungenbefall gilt beispielsweise als äußerst ungünstig. Nur jeder zweite Patient überlebt das fünfte Lebensjahr. Auch die Streuung spielt eine Rolle. Nimmt die Anzahl der Geschwülste überhand, kommt meist nur eine Chemotherapie in Frage.

Grundsätzlich verbessern der Verzicht auf Nikotin und Alkohol sowie eine gesunde Ernährung in dem Jahrzehnt vor der Prognose die Erfolgsaussichten. Konnten alle Metastasen und der Ursprungstumor erfolgreich entfernt werden, muss der Patient trotzdem mit einer eingeschränkten Lebenserwartung rechnen. Erfahrungsgemäß bilden sich in einer Vielzahl der Fälle neue Geschwülste. Daher fällt der Nachsorge eine bedeutende Rolle zu.

Vorbeugung

Grundsätzlich gibt es hier anzumerken, dass nach einer Krebsdiagnose immer bestimmte Maßnahmen getroffen werden, um eine Metastasierung oder ein Rezidiv zu vermeiden.

Vorhersagen kann das jedoch keiner, allerdings sollten die betroffenen Patienten darauf achten, dass die Nachsorgeuntersuchen in möglichst kurzen Abständen stattfinden sollten. Nur so kann genau darauf geachtet werden, dass es zu keiner erneuten Metastasenbildung kommen kann.

Sicher sollten auch neben den allgemeinmedizinischen Praktika auch alternative Heilmethoden genutzt werden. Dies sollte aber mit dem zuständigen Onkologen besprochen werden, denn man sollte sich nur mit zugelassenen und erfahrenen Heilpraktikern umgeben, um explizit Erfolge verzeichnen zu können.

Nachsorge

An die eigentliche Krebsbehandlung schließt sich die Nachsorge an. Dabei werden die Patienten individuell betreut. So stellt die Tumor-Nachsorge einen wichtigen Bestandteil der Krebstherapie dar. Zu den wichtigsten Zielen der Tumor-Nachsorge gehört das rechtzeitige Erkennen eines erneuten Tumors oder von Metastasen (Tochtergeschwülsten) in anderen Körperregionen.

Durch eine frühzeitige Diagnose können umgehend entsprechende Behandlungsmaßnahmen eingeleitet werden, noch bevor Beschwerden einsetzen. Eine wichtige Rolle innerhalb der Krebsnachsorge spielt auch die Lebensqualität der Patienten. So gilt es zu klären, welche Folgen die Erkrankung oder deren Therapie auf das alltägliche Leben der betroffenen Personen hat. Auch bei der Verarbeitung der schweren Krankheit werden die Patienten von den Therapeuten unterstützt.

Falls erforderlich, können sie Kontakte zu verschiedenen Ansprechpartnern herstellen, mitunter kann der Kontakt zu Selbsthilfegruppen dazu beitragen, das seelische Gleichgewicht auszubalancieren, indem einem bewusst wird, dass man nicht allein mit seinem Leid ist. Je nach Art, Ausmaß und Behandlung des Tumors erstellt der Arzt einen individuellen Nachsorgeplan.

Nicht selten kommt es zu einem fließenden Übergang zwischen Metastasentherapie, Verlaufskontrolle und Nachsorge. Die Dauer der Nachbehandlung richtet sich danach, wie lange der Patient unter den Auswirkungen der Tumorerkrankung leidet und wann die Gefahr eines Rückfalls abgesunken ist. In der Regel werden fünf Jahre dafür veranschlagt.

Neben der Krebsart sind auch die Nebenwirkungen und Spätfolgen von Krankheit und Behandlung sowie der individuelle Ablauf des Krebsleidens von Bedeutung für die Nachsorge.

Das können Sie selbst tun

Die Rückbildung von Metastasen gilt bei einer Vielzahl der Patienten als unwahrscheinlich. In den meisten Fällen können die Metastasen nur über einen operativen Eingriff entfernt werden. Dennoch berichten einige Erkrankte seit Jahren immer wieder, dass sie nach der Umstellung ihrer Lebensweise eine Verbesserung ihrer gesundheitlichen Situation erreichen konnten. Dazu zählt auch die Rückbildung von Metastasen.

Eine vitaminreiche und ausgewogene Ernährung ist dabei besonders hilfreich, wenngleich es keine ausreichenden statistischen Befunde für eine Wirksamkeit gibt. Individuell sind daher die Hinweise und Tipps unterschiedlicher Anbieter zu prüfen. Dennoch sind sich Mediziner einig, dass es verschiedene Lebensmittel gibt, die bei einer Krebserkrankung förderlich für eine Genesung sind. Eine zuckerfreie Nahrung oder Fruchtsäfte gehören zu ihnen. Zusätzlich gibt es Nahrungsergänzungsmittel, die für eine Erhaltung der Gesundheit angeboten werden.

Neben einer gesunden Ernährung gelten eine ausreichende Bewegung und leichte sportliche Aktivitäten unterstützend für das allgemeine Wohlbefinden. Der Genuss von Schadstoffen wie Nikotin oder Alkohol sollte vollständig vermieden werden. Ausreichender Schlaf, die Vermeidung von unnötigen Stress und verschiedene Entspannungstechniken werden ebenfalls mit großem Erfolg empfohlen. Erkrankte erleben bei der Durchführung von Yoga, autogenem Training oder Meditation in einigen Fällen eine Verbesserung ihrer Gesundheit. Die Stabilisierung der mentalen Fähigkeiten hilft bei dem Umgang mit den aktuellen Gegebenheiten.

Quellen

  • Pfeifer, B., Preiß, J., Unger, C. (Hrsg.): Onkologie integrativ. Urban & Fischer, München 2006
  • Preiß, J. et al.(Hrsg.): Taschenbuch Onkologie. Zuckschwerdt, München 2014
  • Sauer, R.: Strahlentherapie und Onkologie. Urban & Fischer, München 2009

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