Therapeutic Touch

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Therapeutic Touch ist ein alternativ esoterisches Heilverfahren, das dem Handauflegen ähnelt. Die Aktivierung der Selbstheilungskräfte und Harmonisierung der Energien bildet den Fokus. Wissenschaftlich bewiesen ist lediglich ein entspannender Effekt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist der Therapeutic Touch?

Therapeutic Touch ist ein alternativ esoterisches Heilverfahren, das dem Handauflegen ähnelt. Die Aktivierung der Selbstheilungskräfte und Harmonisierung der Energien bildet den Fokus.

In der Esoterik ist häufig vom Energiefeld des Menschen die Rede. Es wird abhängig von der Quelle auch Prana, Qi oder Aura genannt. Mit den Energiefeldern der Umgebung steht das menschliche Energiefeld dieser Theorie zufolge in permanentem Kontakt.

Therapeutic Touch ist ein Heilverfahren, das auf Basis dieser Gedanken entstanden ist. Der Ausdruck steht für Heilen durch gezielte Berührung. Es handelt sich dabei um ein alternativmedizinisches und pseudowissenschaftliches Therapieverfahren. Das Heilverfahren stellt eine Variation des Handauflegens dar. Der Therapeut berührt den Patienten dabei aber nicht im eigentlichen Sinn. TT-Therapeuten sollen allerdings das Energiefeld des Menschen wahrnehmen und daher gezielt für ihre Behandlung nutzen können.

Die alternative Methode wurde in der Vergangenheit oft in wissenschaftlichen Studien untersucht. Dabei konnte weder ein Beweis für die Fähigkeiten der Therapeuten, noch für die Wirksamkeit der Methode erbracht werden. Die Dozentin Dolores Krieger und die Theosophin Dora van Gelder Kunz haben Therapeutic Touch in den 70er Jahren entwickelt.

Funktion, Wirkung & Ziele

Die Aura oder das Energiefeld des Menschen ist für das physisches Auge unsichtbar, umgibt laut der Esoterik aber den Körper eines jeden Menschen. Die Aura setzt sich aus verschiedenen feinstofflichen Körpern zusammen, die ineinander übergehen und ein Ganzes bilden.

Der stoffliche Körper des Menschen gilt als unterster und letzter Körper und wird von den feinstofflichen Körpern des Energiefelds durchdrungen und beeinflusst. Das Immunsystems ist zum Beispiel untrennbar mit der Aura vernetzt. Eine heile Aura soll so vor schädlichen Einflüssen schützen. Beschädigte oder unreine Auren lassen dagegen fremde und dunkle Energien eindringen, die dem Körper Schaden zufügen. Jeder feinstoffliche Körper besitzt eine Schwingungsfrequenz, die auf einer gewissen Schwingungsebene stattfindet. Der stoffliche Körper schwingt am niedrigsten. Die Aura schwingt ungleich höher.

Für den Austausch von Energien zwischen den feinstofflichen Körpern und der Schwingungsebene sind die feinstofflichen Organe oder Chakren verantwortlich. Auf Energie-Meridianen bewegen sich die Energien durch das stoffliche Körpersystem. Die feinstofflichen Körper der Aura werden als Ätherkörper, Emotionalkörper und Mentalkörper bezeichnet. Der Ätherkörper ist ein morphogenetisches Feld mit Prägemustern des physischen Körpers. Der Emotionalkörper gibt die Gefühlsmuster vor und der Mentalkörper besteht aus gedanklichen Mustern. Als energetische Heilmethode will Therapeutic Touch auf diese feinstofflichen Körper zugreifen und sie miteinander harmonisieren. Die Berührungen und Fast-Berührungen des Therapeuten enthalten eine zusätzliche Dimension, die ihnen die Energielenkung erlaubt.

Therapeutic Touch wurde aus verschiedenen Heilpraktiken entwickelt. Der ursprünglich spirituelle Kontext der Lehre wurde herausgenommen, um die Methode in eine leichter erlernbare Form zu bringen. Therapeutic Touch soll so eine Hilfestellung zur Selbstheilung bieten. Das Verfahren zählt zu den evidenzbasierten Methoden und wird mittlerweile sowohl in Krankenhäusern, als auch Pflegeeinrichtungen angewandt. Die Anwendung verwendet TT entweder als ganzheitliche Methode oder setzt das Verfahren mit anderen Pflegemaßnahmen in Kombination. Manche Krankenhäuser nehmen lediglich Einzelelemente des Verfahrens in den Pflegealltag auf.

Den Fokus der Methode bildet die Widerherstellung eines heilenden Energiemusters im Energiefeld des Patienten. Dazu arbeitet das Verfahren sowohl mit Touch, als auch Non-Touch-Techniken. Anspannung und Stress sollen durch die Behandlung reduziert werden. Körpereigene Heilungsprozesse will TT unterstützen. Schmerzzuständen will die Methode lindern. So wird Stück für Stück ein körperliches und seelisches Gleichgewicht hergestellt. Das Heilverfahren wird vom Gesundheitswesen als komplementäres Heilverfahren beurteilt, da es im stationären Einsatz zu positiven Erfahrungen geführt hat.

Das Spektrum der Schulmedizin wird dementsprechend um die Methode erweitert. Eine volle TT-Anwendung dauert 20 Minuten. Die Methode findet in erster Linie gegen Stress oder Erkrankungen wie Burnout Anwendung. Auch in der Hospizarbeit und der Sterbebegleitung wird Therapeutic Touch heute aber verwendet und als Form der Kommunikation genutzt.


Risiken, Nebenwirkungen & Gefahren

Eine volle TT-Sitzung ist eine relativ zeitaufwändige Sitzung, zu der ein Vorgespräch, ein Nachgespräch und eine Nachruhephase gehören. Die 20 Minuten der eigentlichen Anwendung können sich so unter Umständen auf eine deutlich längere Zeit ausweiten. Risiken und Gefahren werden mit der alternativen Heilmethode nicht in Zusammenhang gebracht.

TT-Therapeuten betonen als Nebenwirkung allerdings, dass der Urin die Tage nach der Behandlung einen eigenwilligen Geruch annehmen kann. Patienten empfinden die sanfte Heilmethode in der Regel als wohltuend und fühlen sich den Tag über beruhigt. TT ersetzt keinesfalls eine schulmedizinische Behandlung, sondern kann solche lediglich ergänzen. Wissenschaftlich begründet ist das Verfahren nicht. Nichtsdestotrotz ist zumindest ein entspannender Effekt bewiesen. Da Stress den Zustand von Patienten annähernd jeder Erkrankung verschlechtern kann, ist TT als entspannungsförderliche Methode der Heilung vermutlich hilfreich.

Eigene Heilkräfte bestätigt die Wissenschaft der alternativen Anwendung aber nicht. Die Basis für die Entwicklung des Verfahren bildete eine Arbeit von Martha Rogers, die den Menschen als offenes System im ständigen Austausch mit der Umwelt beschrieb. Die Verbreitung von Therapeutic Touch fand durch eine Veröffentlichung im American Journal of Nursing statt. In den USA erlernten 100.000 Menschen die Methode. Kurse im TT fanden sogar an Colleges und Universitäten statt, da positive Effekte auf die Psyche von Patienten beobachtet wurden.

Quellen

  • Federspiel, F., Herbst, V. : Die andere Medizin. Stiftung Warentest, Berlin 2005
  • Kraft, K., et al.: Lehrbuch Naturheilverfahren. Thieme, Stuttgart 2010
  • Melchart, D. et al.: Naturheilverfahren. Schattauer, Stuttgart 2007

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