Psyche

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 4. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Psyche liegt im Bereich des Unsichtbaren, nicht Greifbaren. Sie ist der immaterielle Kern des Individuums. Sie beeinflusst, was der Mensch fühlt und vorstellen kann. Sie ist ein biomagnetisches Energiefeld und dem materiellen Körper übergeordnet.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Psyche?

Die Psyche steuert das seelische und innere Leben des Menschen, beeinflusst seine Wahrnehmung und steuert seine Reaktionen.

Die Psyche steuert das seelische und innere Leben des Menschen, beeinflusst seine Wahrnehmung und steuert seine Reaktionen. Die Psyche wird heute als einer von vier Teilen betrachtet, die den nicht materiellen Anteil des menschlichen Individuums ausmachen. Die anderen nicht greifbaren Bereiche sind Geist, Seele und Bewusstsein.

Psyche existiert nur in Verbindung mit dem Körper, die Seele dagegen existiert in allen Weltreligionen auch nach dem Sterben des physischen Körpers. Für viele Laien sind Psyche und Seele das Gleiche, doch das trifft nicht zu. Die Psyche ist die Summe aller menschlichen Wahrnehmungen und des Denkens. Die Seele dagegen fasst alle menschlichen Gefühlsregungen zusammen, hat also mit der Psyche sehr viel gemeinsam.

Die Psyche ist eine Art Speichermedium. Sie speichert Erinnerungen oder verzerrt sie, um Angst bewältigen zu können. Psyche ist bei jedem Menschen unterschiedlich komplex. Sie liefert uns ein umfassendes Bild der Realität, ergänzt es aber mit Informationen aus der Vergangenheit und Vorstellungen über die Zukunft. Eine komplexe Psyche kann die Realität sehr differenziert darstellen, aber auch ein sehr verzerrtes Bild von ihr wiedergeben.

Funktion & Aufgabe

Während die Körper von Lebewesen aus organischen Materialien bestehen, bildet die Psyche eine weitere Dimension, die sich außerhalb der Materie bewegt. In dieser psychischen Welt spielt sich alles ab, was das menschliche Auge nicht wahrnehmen kann. Das Innenleben führt ein Eigenleben.

Auch die Medizin tut sich schwer mit der Definition der Psyche. Sie sehen die Psyche als die Summe mehrerer Bestandteile: Sie besteht aus Bewusstsein und Ich-Bewusstsein, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, formalem und inhaltlichem Denken, aus Wahrnehmung, Antrieb und Affekt.

Bewusstsein ist bestimmend für unsere Persönlichkeit und kann auch gezielt ausgeschaltet werden (Narkose). Der Geist formt die geistigen Fähigkeiten des Menschen, also seinen Intellekt, sein Denkvermögen, seine kommunikativen Fähigkeiten und seine Entscheidungskraft. Der Geist kann zum Beispiel Verzerrungen der Realität aufdecken.

Geist und Psyche arbeiten immer zusammen. Die Psyche hilft bei der Bildung eines Bewusstseins. Das Bewusstsein ermöglicht die Unterscheidung zwischen Erinnerung und Wirklichkeit und hilft, ein verzerrtes Bild zu korrigieren. So hat die Psyche großen Einfluss auf die körperliche und seelische Gesundheit und kann das Immunsystem stärken oder schwächen.

Seelische Gesundheit ist ein angenehmes Gefühl, das Wohlbefinden ausdrückt und von Umweltfaktoren und persönlichen Faktoren bestimmt wird. Wer seelisch gesund ist, kann die an ihn gestellten Anforderungen in der Regel bewältigen.

Wird die Realität sehr verzerrt wahrgenommen, verliert die Psyche teilweise ihre Grundfunktionen und Angst kann nicht mehr richtig verarbeitet werden. Ist die Psyche krank, wird die Verzerrung des wahrgenommenen Bildes oft sogar noch verstärkt und therapeutische Hilfe ist notwendig.

Eine 100 % gesunde Psyche ist so gut wie bei keinem Menschen vorhanden, doch normalerweise wird er nicht von seiner Angst beherrscht. Die seelische Stabilität hat Einfluss darauf, wie der Mensch Schicksalsschläge meistert. Heute weiß man, dass seelische Stabilität größtenteils genetisch bedingt ist. Es gibt „Glücksgene“, die die psychische Stabilität steuern. Menschen, die mit besonders vielen dieser Gene ausgestattet sind, bleiben auch bei Stress ausgeglichen. Die Erbanlagen bestimmen somit neben den Einflüssen der Umwlt die seelische Grundkonstitution.


Krankheiten & Beschwerden

Menschen, deren Verhalten die Umgebung nicht richtig einschätzen kann, werden schnell als psychisch krank oder instabil eingestuft, wenn ihr Handeln nicht dem gesellschaftlich „Normalen“ entspricht.

Ein tatsächliches Ungleichgewicht der Psyche drückt sich auf viele verschiedene Arten aus. Die häufigsten psychischen Erkrankungen sind Sucht- und Angsterkrankungen. Ängste und Sorgen kennt jeder, doch wenn sie übermäßig stark werden, sind Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden beeinträchtigt. Dann ist die Angst bereits eine eigenständige Krankheit. Schon Kinder können davon betroffen sein. Natürlich muss nicht jedes Gefühl der Verunsicherung medizinisch behandelt werden, denn Angst reguliert die Lebensfunktionen und schützt uns vor Gefahren.

Angsterkrankungen treten in unterschiedlichen Formen auf. Es gibt kurzzeitige Angstanfälle, Panikattacken, aber auch ein ausgeprägtes Angstsyndrom. Dauerhafte Angstzustände führen auch zu organischen Funktionsstörungen. Betroffene haben dann Atemnot, zitternde Hände, Schlafstörungen, Albträume, Schwächezustände und verlieren immer mehr ihrer Lebensfreude. Auch die Depression ist eine Folge intensiver Ängste und zeigt sich mit dauerhaften Stimmungstiefs.

Heute stehen mehrere psychotherapeutische Behandlungswege zur Therapie psychischer Erkrankungen zur Verfügung, häufig von Medikamenten ergänzt. Doch obwohl bekannt ist, dass die Psyche über den Körper regiert, behandeln immer noch viele Ärzte psychische Erkrankungen anhand der körperlichen Symptome. Den auslösenden Faktoren, die in der Psyche liegen, wird häufig zu wenig Verständnis entgegengebracht.

Auch wenn Gene die psychische Stabilität beeinflussen, sie sind nicht alleine für sie verantwortlich. Erst in der sozialen Interaktion stellt sich heraus, wie widerstandsfähig Menschen tatsächlich sind. Wer unterstützende Familien und Freunde hat, bleibt in Stresssituationen gelassener.

Um sich in seinem Körper wohlzufühlen, braucht es viele Einflüsse. Die Seele liebt beispielsweise das Grün der Natur, das einen Schutzfaktor für psychische Gesundheit darstellt. Die Natur beflügelt die Seele, macht gelassen und schützt vor Ängsten und Depressionen.

Quellen

  • Arolt, V., Reimer, C., Dilling, H.: Basiswissen Psychiatrie und Psychotherapie. Springer, Heidelberg 2007
  • Davison, G.C., Neale, J.M., Hautzinger, M.: Klinische Psychologie. Beltz PVU, München 2007
  • Möller, H.-J., Laux, G., Deister, A.: Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. Thieme, Stuttgart 2015

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