Vanille
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 18. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Um unterschiedliche Beschwerden zu behandeln, können nicht nur chemische Medikamente verwendet werden, sondern auch Heilpflanzen. Während die Vanille in der Küche größere Bekanntheit erlangt hat, handelt es sich bei ihr gleichzeitig um eine Heilpflanze, deren Wirkungen normalerweise ohne Risiken genutzt werden können.
Vorkommen & Anbau der Vanille
Die Vanille stammt ursprünglich aus Mittelamerika. Sie ist insbesondere in Mexiko beheimatet. Erstmalig in einer Publikation erwähnt wurde sie 1754 von Philip Miller. Dabei ist der deutsche Name der Vanille an der spanischen Bezeichnung angelehnt, welche sich auf das Vorkommen des Gewürzes in Form einer Schote bezieht.
Über spanische Kolonien gelang die Pflanze nach Europa, wurde jedoch bereits viele Jahre zuvor von den Mexikanern zu medizinzischen Zwecken verwendet. Bei der Vanillepflanze handelt es sich um eine Kletterorchidee, die an Bäumen oder Pfählern wächst. Die Ranken weisen dabei Lianen auf, die etwa 2 bis 3 Zentimeter dick sind und unterschiedlich geformte Blätter haben.
Aus den Blüten wachsen nach der Bestäubung Fruchtkapseln, die sich öffnen, sobald sie gereift sind. Innerhalb der Fruchtkapseln befinden sich Samen der Vanillepflanze. Beobachtungen haben ergeben, dass die Kletterorchidee erst nach vier Jahren das erste Mal blüht und somit als Quelle für die Gewürzvanille dient.
Dabei findet sich die Pflanze vermehrt in halbschattigen Orten mit einem feuchtwarmen Klima. Für eine optimale Verwendung der Vanille wird die Fruchtkapsel geerntet, bevor sie vollkommen herangereift ist. Durch weitere Verfahren entwickelt sie ihr typisches Aroma.
Wirkung & Anwendung
Während das Gewürz vor allem in süßen Speisen zum Einsatz kommt, kann es auch problemlos in herzhafte Mahlzeiten integriert werden. Die Wirkung durch das Würzen mit der Heilpflanze verspricht eine sanfte Wirkung. Eine weitere Möglichkeit ist die Herstellung einer Tinktur. Diese kann selbstständig produziert werden, ohne dass größere Hilfsmittel notwendig wären. Die Vanilleschote wird mit einem scharfen Messer in kleine Stücke zerteilt und anschließend in ein fest verschließbares Glas gegeben.
Die Teile werden mit Korn oder Weingeist aufgefüllt und für ein bis zwei Wochen ruhen gelassen. Nach Ablauf der Frist ist die Tinktur verwendbar. Zuvor sollten die Pflanzenreste lediglich entfernt und die Flüssigkeit in ein dunkles Glas gegeben werden, sodass sie vor der Sonne geschützt sind. Bei einer zu starken Konzentration der Tinktur, lässt sich diese durch die Zugabe von Wasser verdünnen. Es wird eine Einnahme von 10 bis 50 Tropfen empfohlen.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit verbirgt sich in selbstgemachtem Vanillezucker. Eine klein geschnittene Vanilleschote wird in ein Glas mit Zucker gegeben und 1 bis 2 Wochen ziehen gelassen. Hierfür eignen sich auch Fruchtkapseln, deren Mark bereits für andere Zwecke verwendet wurde. Darüber hinaus kann die Vanille in Form von Öl äußerliche Anwendung finden. Besonders im Winter sind Tees mit dem wirksamen Aroma der Pflanze beliebt.
Dafür eignet sich eine frische Schote mehr als übliche Teemischungen. Die Inhaltsstoffe der Vanille haben keimtötende Eigenschaften, wodurch sie bei Hautbeschwerden Abhilfe verschaffen. Des Weiteren beeinflusst sie das Nervensystem und Gefühlsleben, was ihr eine aphrodisierende Wirkung verleiht.
Ausschlaggebend für ihre Eigenschaften sind die Inhaltsstoffe Katecholamin, Alkaloide und Vanillin. Der für medizinische Zwecke nutzbare Teil der Pflanze beschränkt sich auf die Fruchtkapseln und insbesondere die in den Schoten befindlichen Samen. Blätter und Stängel der Orchidee sollten nicht konsumiert werden.
Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung
Ein weiterer wichtiger medizinischer Aspekt der Vanille ist die Anwendung bei Hautstörungen wie Ekzemen oder Neurodermitis. Ihre Inhaltsstoffe erlauben es ihr, aktiv gegen Pilz, Keime und andere Erreger vorzugehen und somit den Heilungsprozess zu unterstützen. Bei Verdauungsbeschwerden kann Vanille als verdauungsförderndes Mittel betrachtet werden. Sie hilft bei Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit sowie bei Menstruationsbeschwerden oder Muskelschwäche und Rheuma.
Ihre gallentreibenden Inhaltsstoffe sorgen für eine bessere Produktion von Gallenflüssigkeit, wodurch eine existierende Gallenschwäche gemildert werden kann. Schwangeren wird ebenfalls oft empfohlen, bei Erbrechen auf Vanille zurück zu greifen. Wie bei allen Beschwerden ist es hier jedoch wichtig, dass die echte Vanille Verwendung findet und keine künstlichen Stoffe. Abseits von den bekannten Anwendungsgebieten werden mittlerweile Forschungen bezüglich der Wirkung der Vanille auf ernsthafte Erkrankungen veranstaltet.
Im Mittelpunkt stehen hier vor allem Krebserkrankungen und Alzheimer. Letztendlich zielen die heilenden Eigenschaften der Vanille auf eine Behandlung von stehenden Beschwerden ab. Im Gegensatz dazu eignen sie sich nicht für eine präventive Therapie. Dennoch wird die Effizienz der Vanille oft unterschätzt oder ihre Wirksamkeit auf Küche und Geschmack reduziert.
Dabei stellt sie eine Alternative zur Schulmedizin dar, ohne dass sie Nebenwirkungen verursacht. Des Weiteren ist unter normalen Umständen keine Rücksprache mit dem Arzt notwendig. Nur bei chronischen gesundheitlichen Problemen kann es eventuell ratsam sein, vor Beginn der Therapie eine medizinische Fachkraft zu konsultieren.