Was steht drin im Mutterpass
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Der Mutterpass ist mit Abstand der wichtigste Begleiter einer Schwangeren. Schon nach dem ersten Besuch beim Frauenarzt und der Feststellung, dass eine Schwangerschaft vorliegt, wird der Mediziner das 16 Seiten umfassende Heft ausfertigen. In den Mutterpass werden alle wichtigen Informationen zum Thema Schwangerschaftsverlauf, aber auch bereits frühere Schwangerschaften sowie auch Erkrankungen der Mutter, eingetragen.
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Alles auf einen Blick
Wird bei der Frau eine Schwangerschaft festgestellt, händigt ihr der Arzt den Mutterpass aus. In dem Dokument stehen alle wichtigen Daten der Mutter, jedoch auch Untersuchungen, Termine und auch Informationen über das ungeborene Kind. Es ist daher unheimlich wichtig, dass der Mutterpass immer mitgeführt und auch bei jeder ärztlichen Untersuchung vorgelegt wird.
Der Mutterpass ist nicht nur der Beweis schwanger zu sein, sondern auch eine Informationsquelle, welche Untersuchungen bereits durchgeführt wurden beziehungsweise welche noch durchgeführt werden müssen.
Was steht drin im Mutterpass?
Die Angaben erfolgen in „QF“ (Querfingern). „SL“ steht des Weiteren für Schädellänge beziehungsweise „BEL“ für Beckenendlage. Unter „RR“ werden Ergebnisse der regelmäßig durchgeführten Blutdruckmessungen eingetragen. Unter der Spalte „Gewicht“ wird das Gewicht der Frau eingetragen. „Hb“ gibt Auskunft über den Blutfarbstoff (Hämoglobinwert). „Sediment“ oder auch „ggf. bakteriolog. Bef.“ geben einen Überblick über Eiweiß, Nitrit, Zucker sowie Blut, der im Urin festgestellt wurde.
„MM Ø“ oder auch „Zervix o.B.“ bedeuten, dass der Muttermund der Schwangeren noch geschlossen ist beziehungsweise der Gebärmutterkanal „ohne Befund“ ist. Besondere Befunde, die sich im Rahmen der Schwangerschaft ergeben haben, werden in „Risiko-Nr. nach Katalog B“ eingetragen.
Die neunte Seite ist für Befunde (Fruchtwasseruntersuchungen) sowie auch Erkrankungen oder Spitalsaufenthalte reserviert. Die Seiten 10 bis 14 stehen für Ergebnisse der Ultraschall-Untersuchungen zur Verfügung. Die beiden letzten Seiten - 15 und 16 - werden für Abschluss-Untersuchungen verwendet. Hier notiert der Mediziner noch wichtige Daten, wie etwa die Anzahl der Vorsorgeuntersuchungen, die während dem Schwangerschaftsverlauf wahrgenommen wurden oder vermerkt auch, ob bereits frühere Schwangerschaften vorlagen beziehungsweise wie viele Entbindungen die Schwangere bereits erlebt hat.Auf den letzten Seiten werden auch Angaben zur Geburt des Kindes gemacht. So dokumentiert der Mediziner den Geburtsverlauf beziehungsweise notiert auch das Ergebnis des sogenannten Apgar-Tests, welcher beim Kind durchgeführt wurde. Im Rahmen des Tests werden die Atmung, die Muskelspannung, der Puls, die Auslösbarkeit der Reflexe sowie die Hautfarbe überprüft beziehungsweise kontrolliert und sodann eingetragen. Des Weiteren finden sich auf der letzten Seite auch Informationen zum Wochenbett , dahingehend werden etwaige Verläufe oder Komplikationen dokumentiert.
Immer dabei – für alle Fälle
Vor allem dann, wenn ein Notfall auftreten sollte, kann der behandelnde Arzt im Mutterpass feststellen, ob es bereits Komplikationen gab oder auf welche Faktoren Acht gegeben werden muss. Aus diesem Grund ist es auch besonders wichtig, dass der Mutterpass auch bei jeder Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt mitgenommen wird.
Wegschmeißen oder aufheben?
Der Mutterpass sollte niemals weggeworfen werden. Einerseits ist er ein wunderschönes und einmaliges Andenken an die Schwangerschaft, andererseits hilft der Mutterpass natürlich auch dem Mediziner, wenn bereits frühere Schwangerschaften eingetragen und dokumentiert wurden. So können etwaige Vergleiche angestellt werden bzw. liegt bereits eine vollständige Anamnese der schwangeren Frau vor.