Aktive Auszeit für die Familie-Mutter-Kind-Kur
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Als Mutter-Kind-Kur wird eine spezielle Form der stationären medizinischen Vorsorge beziehungsweise Rehabilitation bezeichnet. Sie gilt aber nicht nur für Mütter, sondern auch für Väter.
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Wenn’s die Belastung zu viel wird
Bei der Mutter-Kind-Kur, auch Vater-Kind-Kur oder kurz Mukiku genannt, handelt es sich um eine besondere Kur, die zur medizinischen Vorsorge und Rehabilitation zählt. Sie gilt als Angebot für Mütter und Väter, die überlastet oder erkrankt sind. In manchen Fällen kann auch eine Behandlung des Kindes erforderlich sein, sodass es seine Eltern zur Kur begleitet und ebenfalls therapeutische Maßnahmen erhält.
Ursprünglich richtete sich die Mutter-Kind-Kur ausschließlich an die Mütter von Kindern. Im Jahr 2002 wurde das Angebot auch auf die Väter erweitert. In den meisten Fällen nehmen allerdings nur die Mütter mit ihren Kindern die Kur wahr. Eine Mutter-Kind-Kur kommt dann zur Anwendung, wenn die Mutter bei der Erziehung ihres Kindes oder ihrer Kinder derart hohem Stress ausgesetzt ist, dass sie kaum noch Zeit für wichtige Erholungspausen findet.
Wird die alltägliche Belastung im Laufe der Zeit zu intensiv, besteht die Gefahr, dass die Mutter schließlich erkrankt. Die Mutter-Kind-Kur zeigt der Mutter jedoch Möglichkeiten auf, wie sie ihr Alltagsgeschehen besser bewältigen kann.
Warum eine Mutter-Kind-Kur sinnvoll sein kann
Das Aufgabenfeld einer Mutter lässt sich in der heutigen Zeit mit dem einer Familienmanagerin vergleichen. So muss sie nicht nur die Kinder versorgen, sondern sich auch um den Haushalt und viele Dinge, die damit zusammenhängen, kümmern. Sind zusätzlich noch berufliche Aufgaben zu erfüllen, verdoppelt dies den Stress noch.
Die betroffenen Frauen finden deswegen kaum noch Zeit, sich zu entspannen. Der ständige Stress wirkt sich schließlich negativ auf die Gesundheit aus, was sich in Form von Herzrasen, Schlafstörungen, Rückenbeschwerden und chronischen Kopfschmerzen bemerkbar machen kann.
Selbst ein normaler Urlaub reicht dann oft nicht mehr aus, um zu regenerieren. Aus diesen Gründen kann eine Mutter-Kind-Kur sehr sinnvoll sein, weil sie der Mutter dabei hilft, Abstand vom Alltagsstress zu gewinnen und neue Kräfte zu sammeln.
Voraussetzungen & Beantragung
Die gesetzlichen Grundlagen für die Mutter-Kind-Kur werden durch die Paragraphen 24 und 41 Fünftes Buch Sozialgesetzbuch geregelt. So haben die Eltern einen rechtlichen Anspruch auf Vorsorgemaßnahmen, um eine Schwächung ihrer Gesundheit, die im Laufe der Zeit zu einer Erkrankung führen würde, beseitigen zu lassen. Weiterhin gilt es, Krankheiten vorzubeugen, deren Verschlimmerung zu vermeiden und gesundheitliche Gefährdungen des Kindes zu verhindern.
Der erste Schritt zur Mutter-Kind-Kur ist ein Besuch beim Arzt, von dem ein entsprechendes medizinisches Attest ausgestellt wird. Gemeinsam mit dem Antrag reicht die Mutter das Attest dann bei der zuständigen Krankenkasse ein. Wer Hilfe sucht, findet diese bei Wohlfahrtsverbänden und Beratungsstellen. Als sinnvoll gilt zudem die Beilage eines Selbsthilfebogens.
Außerdem müssen die Lage der Mutter sowie ihre ständigen alltäglichen Belastungen beschrieben werden. Dabei kann es sich zum Beispiel um ein erkranktes Kind oder finanzielle Probleme handeln. Als weitere Belastung gilt das alleinige Erziehen des Kindes.
Die Genehmigung der Mutter-Kind-Kur erfordert Geduld, weil sie oft Wochen oder Monate in Anspruch nimmt. Liegt die Erlaubnis schließlich vor, lässt sich die Spezial-Kur in Angriff nehmen. Die Finanzierung wird von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, was sowohl für die Mutter als auch für ihre Kinder gilt. Die Mutter muss allerdings einen Selbstkostenanteil von zehn Euro pro Kalendertag entrichten.
Dauer & Aufenthalt
In der Regel dauert eine Mutter-Kind-Kur 21 Tage. Auf Antrag kann jedoch eine Verlängerung der Kur erfolgen, sofern medizinische Gründe dafür vorliegen. Die Verlängerung beträgt dann weitere sieben Tage. Eine erneute Mutter-Kind-Kur ist erst wieder nach frühestens vier Jahren möglich. Eine Ausnahme stellen zwingende medizinische Gründe dar.
Bei der Mutter-Kind-Kur handelt es sich keineswegs um einen Ferienaufenthalt. So muss die Mutter aktiv am Geschehen der Kur teilnehmen. Von der Kurklinik wird ein Behandlungsplan organisiert, der sich individuell an die Mutter richtet. Die Therapiemaßnahmen umfassen zumeist physiotherapeutische Übungen, pädagogische oder psychologische Gespräche, eine Ernährungsberatung, Bewegungsprogramme sowie weitere Schulungen. Je nachdem, wie alt das Kind ist und welche Möglichkeiten die Kurklinik umfasst, sind auch Kinderbetreuung sowie Unterrichtsmaßnahmen für schulpflichtige Kinder außerhalb der Ferien möglich.
Kurkonzepte
Die ganzheitliche Betreuung gilt als wichtig, weil die meisten Erkrankungen infolge der alltäglichen Überforderung psychosomatisch bedingt sind. Darüber hinaus werden auch Schwerpunktkuren angeboten, die sich mit alleinerziehenden Müttern, ADS/ADHS, Neurodermitis, Asthma, Adipositas und Krebserkrankungen befassen.
Vorbeugung ist besser als heilen
Als vorbeugende Maßnahme ist eine Mutter-Kind-Kur sehr zu empfehlen. So lassen sich körperliche Beschwerden verringern und die Gesundheit der Mutter durch das Kurkonzept stärken, sodass erst gar keine Heilung erfolgen braucht. Die Mutter entdeckt durch die aktive Auszeit neue Möglichkeiten, wie sie ihre Alltagsprobleme besser meistern kann und tankt zugleich neue wertvolle Energie. Nicht selten lässt sich dadurch auch wieder Lebensfreude finden.