Blutdruckmessung
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 22. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Der Blutdruck bezeichnet den Druck in den Arterien (Schlagadern) des Kreislaufs des Körpers. Er schwankt bei jedem Herzschlag zwischen dem Maximalwert (der systolische Wert) und dem Minimalwert (der diastolische Wert). Diese Werte können mit der Blutdruckmessung, einer risikolos geltenden Untersuchung, ermittelt werden.
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Was ist die Blutdruckmessung?
Die von außen durchgeführte indirekte Blutdruckmessung wurde 1896 vom italienischen Mediziner Scipione Riva-Rocci entwickelt. Deshalb wird sie auch heute noch mit der Abkürzung RR bezeichnet. Diese Messung wird mithilfe einer aufblasbaren Manschette indirekt getätigt – meistens am Arm oder am Bein des Patienten. Moderne Geräte arbeiten heute jedoch teilweise mit elektronischen Druckabnehmern.
Zudem kann der Blutdruck mittlerweile auch über einen Messgeber, der direkt in den Blutstrom eingeführt wird, bestimmt werden. Dieses Verfahren wird heute als direkte Blutdruckmessung bezeichnet und nur in der Intensivtherapie verwendet. Diese wird beispielsweise auf Intensivstationen und im Operationssaal genutzt, um möglichst genaue, schnelle und dauerhaft angezeigte Ergebnisse zu erhalten.
Funktion, Wirkung & Ziele
Die bekannteste Messmethode ist noch heute die indirekte Blutdruckmessung, von der in den meisten Fällen – etwa bei Vorsorgeuntersuchungen und bei vielen anderen Untersuchungen – Gebrauch gemacht wird. Ein Blutdruck-Messgerät besteht aus einer Gummimanschette, die aufblasbar und so sehr genau an den Arm oder an das Bein des Patienten angepasst werden kann. Die Manschette ist mit einem Manometer verbundenen und wird stets so fest aufgepumpt, dass sie an der Anlegestelle kein Blut mehr durchlässt.
Durch das gleichmäßige Ablassen der Luft verringert sich im zweiten Messschritt der Druck in der Manschette, sodass es dem Herz ab einem bestimmten Druck wieder gelingt, Blut in die zusammengepresste Arterie zu drücken. Während dieses Vorgangs ist es möglich, mittels einem Stethoskop, das über der Arterie (am Oberarm beispielsweise in der Ellenbeuge) angesetzt wird, die Strömungsgeräusche des Blutes abzuhören. Diese Geräusche entstehen durch die beschleunigte Strömung des Blutes, die durch die Verengung der Arterie verursacht wird. Diese Geräusche lassen sich mittlerweile anhand zahlreicher vorliegender Daten und Kenntnisse sehr genau auswerten.
Bei der direkten Blutdruckmessung wird eine Messnadel oder auch ein Messfühler direkt in den Blutfluss eingeführt. Dadurch wird der Blutfluss selbst ausgewertet und alle notwendigen Informationen daraus ermittelt. Zum Teil ist diese Methode etwas genauer und sicherer, da hier aber ein geringes Risiko vorliegt, wird sie nur bei operativen Eingriffen, unter medizinischer Aufsicht und auf speziell ausgerüsteten Krankenstationen durchgeführt.
Da sich zahlreiche Krankheiten bereits im Frühstadium durch einen veränderten Blutdruck zeigen, wird es empfohlen, diesen regelmäßig und mindestens einmal im Jahr durch einen Fachmann (also beispielsweise beim Hausarzt) messen zu lassen. Viele Menschen messen ihren Blutdruck darüber hinaus regelmäßig selbst und führen teilweise sogar Buch über die ermittelten Werte.
Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn gesundheitliche Gründe vorliegen oder wenn dies vom Hausarzt oder einem anderen Facharzt empfohlen wurde. Da bei einer Selbstmessung durch einen Laien allerdings Messfehler nicht ausgeschlossen werden können, ersetzten diese auf keinen Fall regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Fach- oder Hausarzt.
Der Blutdruck Normalwert liegt übrigens durchschnittlich bei einem Wert von 100 plus des Alters des Patienten. Der Blutdruck ist jedoch von verschiedenen Faktoren, beispielsweise von der körperlichen Verfassung, der Tageszeit und auch der Jahreszeit abhängig und kann somit den ganzen Tag über schwanken. Zudem können die Messwerte von Blutdruckmessgerät zu Blutdruckmessgerät variieren.
Risiken, Nebenwirkungen & Gefahren
Da dies gehäuft bei einer Messung zu Hause passiert, etwa durch fehlendes Wissen oder durch mangelhafte Messgeräte, könnte es hier im schlechtesten Fall dazu führen, dass ein zu hoher oder zu niedriger Blutdruck nicht rechtzeitig erkannt wird – und demnach auch die Ursache, die hinter ihm steckt. Deshalb sind die bereits genannten, regelmäßigen Messungen beim Hausarzt wichtig.
Der korrekte Umgang mit dem Blutdruckmessgerät kann aber auch durch einen Laien erlernt werden. Zahlreiche Haus- und Fachärzte bieten hier spezielle Beratungen an, bei denen sie die vorliegenden Messgeräte und auch alle notwendigen Vorgänge, die bei einer Messung des Blutdrucks beachtet werden müssen, Schritt für Schritt durchgehen. Das ist vor allem in Fällen sinnvoll, in denen der Patient seinen Blutdruck regelmäßig selbst messen und für den Arzt protokollieren soll.
Nicht zuletzt kommt es aber auch auf das Blutdruckmessgerät selbst an. Denn der Patient sollte dieses bedienen können, die Manschette sollte sich bequem und einfach anbringen und der Blutdruckwert problemlos von der Anzeige ablesen lassen. Aber da nicht jedes Messgerät das richtige Gerät für jeden Patienten ist, sollte dieser sich bei der Wahl eines geeigneten Blutdruckmessgerätes bestenfalls professionell beraten lassen – zum Beispiel von Fachpersonal im Sanitätshaus oder in der Apotheke des Vertrauens.
Quellen
- Grüne, S., Schölmerich, J.: Anamnese, Untersuchung, Diagnose. Springer, Heidelberg 2007
- Mader, F., Weißgerber, H.: Allgemeinmedizin und Praxis. Springer, Heidelberg 2014
- Reuter, P.: Springer Lexikon Medizin. Springer, Berlin 2004