Fibrom
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 28. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
Sie sind hier: Startseite Krankheiten Fibrom
Ein Fibrom ist ein gutartiges, meist verfärbtes Geschwulst im menschlichen Haut- oder Bindegewebe. Es ist in den meisten Fällen recht harmlos und kann beseitigt werden, wenn es stört, schmerzhaft ist oder aus kosmetischen Gründen missfällt. Das Fibrom tritt insgesamt recht häufig auf.
Inhaltsverzeichnis |
Was ist ein Fibrom?
Ein Fibrom bezeichnet in der Regel eine gutartige sowie tumorähnliche Verwachsung im menschlichen Hautgewebe oder auch im Bindegewebe. Die Art und Weise, wie sich diese Verwachsung äußert, wird vom Auftreten unkontrollierter Zellwucherungen bestimmt, ähnlich denen eines Tumors.
Ein Fibrom ist nicht bösartig wie der Krebs, also im Grunde harmlos. Dennoch kann die Hautwucherung Beschwerden und Komplikationen bereiten, die die Lebensqualität des Betroffenen einschränken können.
Ursachen
Die Ursachen für Fibrome sind in den meisten Fällen nur schwer ersichtlich, manchmal kommen sie jedoch aufgrund von Verletzungen vor. Sie können am gesamten Körper zum Vorschein kommen, ein operativer Eingriff ist allerdings nur sehr selten erforderlich.
Es können sowohl Männer als auch Frauen davon betroffen sein, ebenso wie alle Altersklassen. Meistens tritt das Fibrom jedoch bei einer erwachsenen Person auf. In der Forschung wird mittlerweile davon ausgegangen, dass Fibrome ihre Ursachen in Verletzungen des Hautgewebes haben. Es werden aber auch genetische Gründe vermutet, die hauptsächlich in Nordeuropa auftreten.
Auch gibt es gewisse Medikamente wie beispielsweise Betablocker, die sich ungünstig auf das Hautgewebe auswirken und somit die Entstehung von Fibromen begünstigen. Risikofaktoren sind hauptsächlich im familiären Umfeld zu suchen, wenn es hier gehäuft zum Auftreten von Fibromen kommt.
Symptome, Beschwerden & Anzeichen
Fibrome erscheinen als Hautvorwölbungen und stellen gutartige Tumoren dar. Sie können sowohl hart als auch weich sein sowie als sogenannte Reizfibrome auf der Mundschleimhaut auftreten. Weiche Fibrome werden besonders in den Achselhöhlen, am Hals, an der Leiste oder unter den Brüsten beobachtet.
Häufig sind sie gestielt und besitzen kleine Fältchen an der Oberfläche. Sie haben die gleiche Färbung wie die Haut. Allerdings laufen sie rot bis Schwarz an aufgrund der Verletzung kleiner Blutgefäße, wenn sie gedreht werden. Die weichen Fibrome befinden sich im Bereich der Haut und sind von außen sichtbar.
Im Gegensatz dazu können harte Fibrome gegenüber der Hautoberfläche sowohl erhaben als auch eingesunken sein. Ihre Färbung ist etwas dunkler und manchmal grau-bräunlich. Typisch für ein hartes Fibrom ist das Fitzpatrick-Zeichen. Das Fitzpatrick-Zeichen ist dadurch gekennzeichnet, dass das Fibrom in die Haut einsinkt, wenn der umliegende Bereich mit Daumen und Zeigefinger zusammengedrückt wird.
Oftmals sehen sich schwarze Leberflecken und harte Fibrome zum Verwechseln ähnlich. Durch das Fitzpatrick-Zeichen können sie jedoch unterschieden werden. Schwarze Leberflecken sinken beim Zusammendrücken des äußeren Bereichs nicht in die Haut ein. Das sogenannte Reizfibrom befindet sich auf der Mundschleimhaut. Es handelt sich um kleine Hubbel, die entweder im Bereich der Wangen, auf dem Zungenrand oder auf dem Zahnfleisch sitzen. Alle Fibrome sind schmerzlos und gutartig.
Diagnose & Verlauf
Hegt der Arzt den Verdacht auf ein Fibrom, so werden folgende Vorgehensweisen zur Diagnosestellung angewendet. Hierzu zählen das CT, die Röntgenuntersuchung, das MRT, die Biopsie oder die Endoskopie. Eine Gewebebiopsie ist dabei am effektivsten, weil diese dem Arzt die Möglichkeit gibt, die betroffenen Stellen direkt zu analysieren.
Dazu wird Gewebe entnommen und im Labor untersucht. Danach kann der Arzt sehen, ob tatsächlich ein Fibrom vorliegt oder ob es sich um einen bösartigen Tumor handelt. Unglücklicherweise kommt es immer häufiger zu medizinischen Irrtümern, und Krebs wird dann für ein harmloses Fibrom gehalten, oder eben im umgekehrten Sinne. Letzteres führt dann zu unnötigen Therapien, die den Patienten belasten, oder aber ein bestehender Tumor wird zu spät behandelt.
Symptomatisch für ein Fibrom sind kleine Hautwucherungen. Auch kann es zu Verfärbungen und Hautirritationen bei Berührungen kommen. Auch kann das Fibrom leicht verletzt werden, und dann blutet es sehr stark. An den Füßen bilden sich Fibrome meist in Form von Knötchen am Spann. Hier können dann auch Schmerzen auftreten, die durch Druck entstehen. Hier reichen die Symptome von Verfärbungen, über Juckreiz bis hin zu deutlich sichtbaren Erhebungen auf der Haut, die sich mit der Zeit immer mehr vergrößern.
Meist ist ein Fibrom jedoch harmlos und muss nicht behandelt werden. Manchmal wuchert es jedoch so stark, dass eine Operation durchgeführt werden muss, insbesondere dann, wenn die Fibrome Beschwerden verursachen oder den Betroffenen stark einschränken.
Komplikationen
In der Regel kommt es bei einem Fibrom zu keinen weiteren Kompilationen oder Beschwerden. Das Fibrom selbst stellt ein harmloses Symptom dar, kann allerdings entfernt werden, wenn es den Patienten stört und zu Schmerzen führt. Durch das Fibrom kommt es beim Betroffenen zu Geschwülsten und Wucherungen.
Auf diesen kann sich auch ein Juckreiz ausbreiten und die Hautstellen sind gerötet. Auf jeden Fall sollte der Patient die Stellen nicht kratzen, da dort sonst Wunden oder Narben entstehen können. In einigen Fällen schämen sich die Betroffnen für das Fibrom und fühlen sich unattraktiv. Das Selbstwertgefühl sinkt, was zu psychischen Problemen oder Depressionen führen kann.
Auf den betroffenen Stellen kommt es oft zu Irritationen oder Verfärbungen. Schmerzen treten nur selten auf, wobei es sich hauptsächlich um Druckschmerzen handelt, sodass das Fibrom ohne Berührungen nicht schmerzt. Bei einem Fibrom kommt es zu keinen weiteren gesundheitlichen Komplikationen.
Sollte es für den Patienten sehr störend sein, kann das Fibrom durch einen operativen Eingriff entfernt werden. Dabei kommt es ebenso zu keinen weiteren Beschwerden und die betroffene Stelle verheilt nach einer kurzen Zeit wieder.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Ein Arzt ist aufzusuchen, sobald es zu ungewöhnlichen Änderungen des Hautbildes kommt. Werden Schwellungen, Wucherungen oder eine Knotenbildung der Haut bemerkt, sind diese untersuchen und wenn notwendig behandeln zu lassen. Bei Missempfindungen, Druck- oder Taubheitsgefühlen auf der Haut, ist es ratsam, wenn ein Arzt sich die Beschwerden anschaut.
Eine ärztliche Untersuchung ist notwendig, sobald sich Schmerzen durch die Veränderungen einstellen. Vor der Verwendung kosmetischer Produkte, die das Ziel einer Verschönerung des betroffenen Hautbildes haben, sollte die Rücksprache mit einem Arzt gesucht werden.
Kommt es zu einem Engegefühl, einem allgemeinen Krankheitsgefühl oder einem Juckreiz, ist ein Arztbesuch notwendig. Entstehen offene Wunden, können Keime in den Organismus gelangen und weitere Erkrankungen auslösen. Ein Arzt ist daher zu konsultieren, sobald erste Unregelmäßigkeiten bei der Wundheilung entstehen oder es keine ausreichende Möglichkeit einer sterilen Wundversorgung gibt.
Verfärbungen der Haut, ein anhaltendes allgemeines Unwohlsein oder eine innere Unruhe sollten ebenfalls abgeklärt werden. Kommt es durch die optischen Veränderungen zu emotionalen oder psychischen Problemen, ist ein Arzt um Rat und Hilfe zu bitten. Bei Verhaltensänderungen oder einem sozialen Rückzug gibt es Grund zur Besorgnis, dem nachgegangen werden sollte. Ab dem mittleren Lebensalter ist darüber hinaus eine regelmäßige Kontrolluntersuchung bei einem Hautarzt anzuraten.
Behandlung & Therapie
Ein Fibrom des Hautgewebes ist in meist vollkommen ungefährlich und bedarf keiner weiteren Therapie. Falls es trotzdem zu Beschwerden kommt oder es sich anderweitig als kompliziert erweist, hat der Patient die Möglichkeit, das Fibrom chirurgisch entfernen zu lassen.
Diese Hautveränderungen, die an den Füssen auftreten, sind sehr kompliziert zu beseitigen und bedürfen einer längeren Therapie. Die Folgen der Operation können durchaus sehr schwerwiegend sein. Aus diesem Grund wird zumeist eine alternative Therapie empfohlen. Hier kann beispielsweise die Kryotherapie zum Einsatz kommen oder auch das Tragen von speziellen Einlagen. Bei einem operativen Eingriff am Fuß verläuft der Heilungsprozess recht schleppend, und das Risiko für weitere Komplikationen steigt enorm.
Falls sich der invasive Eingriff dennoch nicht vermeiden läßt, stehen die folgenden Methoden zur Verfügung: die Injektion von Kortikosteroiden, die chirurgische Entfernung der gesamten Sehnenplatte des Fußes oder die Entfernung des reinen Fibroms. All diese Behandlungsmethoden haben meist keine großen Risiken, sie können jedoch manchmal zu unangenehmen Begleiterscheinungen führen.
Aussicht & Prognose
Ein Fibrom hat eine günstige Prognose. Da die Gewebeveränderungen und Wucherungen aus medizinischer Sicht unbedenklich sind, besteht kein Grund für eine gesundheitliche Gefährdung. Es handelt sich um einen optischen Makel, der aus ärztlicher Sicht keiner Behandlung bedarf. Bei einem Fibrom sind keine körperlichen Folgeschäden oder Beeinträchtigungen der Mobilität zu erwarten.
Ungeachtet der beschriebenen Aussicht kann dennoch das Wohlbefinden des Betroffenen vermindert sein und das Eintreten seelischer Probleme ist möglich. Damit es zu keiner Entwicklung einer schwerwiegenden psychischen Störungen kommt, kann unterstützend eine Therapie in Anspruch genommen werden. Die Prognoseaussicht einer psychischen Behandlung ist individuell und steht im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Vertrauensverhältnis zum Therapeuten sowie der eigenen Mitarbeit während der Therapie.
Darüber hinaus verhilft dem Betroffenen auf Wunsch ein chirurgischer Eingriff bei der Linderung der vorhandenen Symptome. Hierbei handelt es sich um eine routinierte Behandlung, die im Normalfall ohne weitere Komplikationen durchgeführt wird und von kurzer Dauer ist.
Trotz der grundsätzlich guten Prognoseaussicht kann sich Verlauf des Lebens jederzeit ein neues Fibrom ausbilden. Dieses Risiko besteht auch bei Patienten, die sich einem operativen Eingriff unterzogen haben. Die Neubildung der Wucherungen des Bindegewebes sowie die Ausbreitung der Beschwerden führt zu keinerlei Veränderung der günstigen Aussicht.
Vorbeugung
Die Ursachen für das Entstehen eines Fibroms sind nur sehr schwer auszumachen. Viele Umstände deuten darauf hin, dass genetische Faktoren eine entscheidende Rolle spielen. Somit ist es sehr schwer, dem Fibrom entsprechend vorzubeugen.
Derartige Hautveränderungen, die sich im Bereich von Mund, Lippen und Wange befinden, werden zumeist durch unterschiedliche Verletzungen verursacht. Daher sollte es unbedingt vermieden werden, auf Wange und Lippen zu kauen. Auch eine ausreichende Hygiene kann der Bildung eines Fibroms entgegenwirken. Auf die genetischen Ursachen kann kein Einfluss genommen werden.
Nachsorge
Dem Betroffenen stehen bei einem Fibrom nur eingeschränkte Maßnahmen oder Möglichkeiten der Nachsorge zur Verfügung. In erster Linie sollte die Krankheit schon sehr früh erkannt und behandelt werden, damit es zu keinen Kompilationen und auch nicht zur Entstehung eines Tumors kommt. Aus diesem Grund steht bei der Krankheit im Vordergrund die frühzeitige Diagnose mit einer anschließenden Behandlung. Auch eine Entfernung ist dabei nicht immer notwendig.
Sollte es jedoch zu ästhetischen Beschwerden kommen, kann das Fibrom in der Regel relativ leicht entfernt werden. Dabei ist der Betroffene auf einen unkomplizierten operativen Eingriff angewiesen. Nach diesem Eingriff sollte sich der Betroffene ausruhen und seinen Körper schonen. Anstrengende oder stressige Tätigkeiten sollten dabei nicht durchgeführt werden. Vor allem die betroffene Stelle sollte dabei besonders geschützt werden.
Nach dem Eingriff sind regelmäßige Untersuchungen durch einen Arzt sehr sinnvoll, um weitere Beschwerden zu erkennen. Da das Fibrom auch zu ästhetischen Einschränkungen führt, sind auch Maßnahmen einer psychotischen Behandlung in einigen Fällen notwendig. Dabei können allerdings auch Gespräche mit Freunden oder mit der Familie sehr hilfreich sein. Das Fibrom verringert in der Regel nicht die Lebenserwartung des Betroffenen.
Das können Sie selbst tun
Die Entfernung von weichen Fibromen ist oft nicht notwendig, da es sich um gutartige Geschwülste handelt. Es besteht kein gesundheitliches Risiko und der Betroffene kann mit ihnen leben. Sie stören jedoch oft das ästhetische Empfinden des Betroffenen je nachdem wo diese Fibrome am Körper auftreten.
Weiche Fibrome lassen sich einfach mit einem Hausmittel entfernen. Bei diesem Mittel handelt es sich um Apfelessig, der in den meisten Haushalten bereits vorhanden ist. Fibrome an sämtlichen Stellen des Körpers außer denen, die im Gesicht auftreten, können mit Apfelessig behandelt werden. Fibrome im Gesicht sollten direkt von einem Arzt behandelt werden.
Der Apfelessig wird von dem Betroffenen mit einem Stück Watte sanft auf die Fibrome aufgetragen. Dieser Vorgang wird am besten dreimal täglich für etwa zwei Wochen wiederholt, bis eine Veränderung der Fibrome sichtbar wird. Es kommt zu einer Änderung der Farbe der Fibrome. Sie verfärben sich dunkel und trocknen aus. Dann lösen sie sich von selbst von der Haut des Betroffenen.
Sollte der Apfelessig nicht die gewünschte Wirkung haben, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Bei gestielten und kleineren Fibromen können diese auch mit einer sterilen Pinzette von dem Betroffenen selbst entfernt werden. Dies gilt jedoch nicht für großflächige Fibrome.
Quellen
- Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin. Springer, Berlin Heidelberg 2011
- Dirschka, T., Hartwig, R.: Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2011
- Moll, I.: Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2010