Flöhe (Flohbiss)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Krankheiten Flöhe (Flohbiss)

Flöhe bzw. ein Flohbiss treten meistens mit sehr starkem Juckreiz auf. An den betroffenen Stellen sind kleine Pusteln zu erkennen, häufig sehr viele davon. Die Bisse dieser Parasiten sind in unseren breitegraden zwar nicht gefährlich, aber äußerst unangenehm. Durch entsprechende Maßnahmen kann man sich davor schützen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Flohbiss?

Flohbisse sind in erster Linie an der rötlichen Verfärbung der Haut zu erkennen. Die Bisse jucken stark und rufen Papeln oder Schwellungen auf der Haut hervor.
© savelov – stock.adobe.com

Ein Befall mit Flöhen ist in der Regel sehr einfach zu erkennen: auf der Haut befinden sich viele kleine Pusteln, die oft sehr starken Juckreiz mit sich bringen.

Diese Pusteln sind hellrot, leicht erhaben und besitzen ca. die Größe von einem Zentimeter. Die einzelnen Hautrötungen treten dabei meistens gruppiert oder sogar in einer Reihe auf. Um eine Sekundärinfektion zu vermeiden, sollten die betroffenen Hautstellen nicht aufgekratzt werden. Ansonsten können Krankheitserreger in die Haut eindringen und für Entzündungen sorgen.

Die Flöhe können unterschiedlichen Gattungen angehören. Während der Menschenfloh bei uns sehr selten vorkommt, handelt es sich häufiger um die Katzenfloh oder Hundefloh, der auch Menschen beißt. Daneben gibt es noch weitere Floharten, wie Igel- oder Hühnerflöhe.

Ursachen

Die Ursache für Flöhe kann unterschiedlich sein. Während sich der Menschenfloh hauptsächlich beim Menschen aufhält, handelt es sich in unserer Region meist um einen „verirrten“ Floh, wenn ein Mensch Flohbisse abbekommen hat. Sehr häufig ist es der Katzenfloh. Dieser kann uns überall begegnen: im Freien, in öffentlichen Einrichtungen oder unser eigenes Haustier hat die Parasiten mit in Haus gebracht.

Für Flöhe ist das Blut von Säugetieren lebenswichtig, es stellt seine einzige Nahrung dar. Ein Floh nimmt daher in der Regel einmal täglich seine Blutmahlzeit ein. Ein erwachsener Floh kann jedoch bis zu 2 Monate ohne Nahrung auskommen. Deshalb ist die Bekämpfung von Flöhen durch „aushungern lassen“ keine wirklich gute Methode.

Während dem Flohbiss ist übrigens nichts zu spüren, denn der Floh sondert mit dem Biss ein schmerzstillendes Sekret ab. Der Juckreiz setzt erst ein, wenn der Floh seine Mahlzeit beendet hat.


Symptome, Beschwerden & Anzeichen

Flohbisse sind in erster Linie an der rötlichen Verfärbung der Haut zu erkennen. Die Bisse jucken stark und rufen Papeln oder Schwellungen auf der Haut hervor. Der eigentliche Flohbiss weist eine rötliche Färbung auf, die zur Mitte hin zunimmt. Meist treten zwei oder mehr Bisse zeitgleich auf, wodurch das charakteristische Aussehen der Flohbisse entsteht.

Nach 12 bis 24 Stunden entwickeln sich im Bereich um den Biss teilweise Hautblasen oder eitrige Pusteln, die mit einem starken Juckreiz verbunden sind. Im weiteren Verlauf nimmt die Rötung ab und die Bisse nehmen ein fast hautfarbenes Aussehen an. Bei fehlender Behandlung stellen sich meist weitere Flohbisse ein, oft an verschiedenen Körperstellen. Flohbisse treten vor allem an den Beinen und insbesondere an den Füßen auf.

Auch an Hüfte, Knie- und Ellenbogenbeugen sowie Achselhöhlen nisten sich Flöhe ein. Die genannten Symptome bleiben meist für ein bis zwei Wochen bestehen und klingen bei entsprechender Behandlung anschließend wieder ab. Werden die Bisse aufgekratzt, kann sich eine Wundinfektion entwickeln. Eine Infektion äußert sich durch einen zunehmenden Juckreiz, Rötungen und in einigen Fällen auch Blutungen. Es können zudem Narben zurückbleiben.

Diagnose & Verlauf

Die Diagnose von Flöhen ist recht einfach möglich. Am besten ist der Kot der Tiere identifizierbar: da Flöhe es warm und dunkel mögen, halten sie sich meist im Fell bzw. den Haaren auf. Über einem weißen Papier sollte das Fell ausgekämmt werden.

Anschließend werden die ausgekämmten Teile angefeuchtet. Verfärben sich dabei schwarze Krümeln nach rot, handelt es sich um Flohkot und ein Befall ist damit relativ sicher festgestellt. Dieser Farbtest funktioniert deshalb, weil Flöhe den Blutfarbstoff der aufgenommenen Mahlzeiten wieder ausscheiden. Getrocknetes Blut ist schwarz und ist nach der Befeuchtung wieder als Blut erkennbar.

Die Diagnose kann auch anhand der Hautveränderungen gestellt werden. Je weniger auf die Pusteln dabei bisher durch Kratzen eingewirkt worden ist, umso besser kann die Identifizierung stattfinden.

Beim Verdacht auf Flöhe beim Haustier sollte ein Tierarztbesuch folgen. Sind keine Haustiere vorhanden und es besteht trotzdem der dringende Verdacht auf einen Flohbefall und nicht nur auf einen verirrten Floh, kann der Hausarzt weiterhelfen. In beiden Fällen können gezielte Behandlungen und Methoden den Flohbefall und die damit verbundenen Symptome beseitigen.

Komplikationen

Ein Flohbiss ist auf den ersten Blick kein besorgniserregendes Ereignis. Allerdings kann es auch in diesem Zusammenhang zu verschiedenen Komplikationen kommen. Der Biss selbst wird der betroffenen Person absolut nicht weh tun. Allerdings kann es anschließend zu einer allergischen Reaktion kommen.

In der Regel tritt bereits wenige Minuten nach dem Biss ein starker Juckreiz auf, der sich auch optisch durch einen geröteten Punkt bemerkbar macht. Durch wiederholtes Jucken kann sich der Biss unter Umständen auch entzünden. Nicht selten entsteht eine offene Wunde, die unbedingt vor Bakterien und anderen Verunreinigungen geschützt werden sollte.

Ansonsten kann es sehr schnell zu einer Infektion kommen, sodass es sogar zur Bildung von Eiter kommen kann. Eine solche Komplikation sollte unbedingt von einem Arzt behandelt werden. Allerdings lässt sich eine Entzündung mit den richtigen Medikamenten sehr schnell und effektiv behandeln. Natürlich spielt es auch eine Rolle, in was für einen Umfang die Bisse auftreten.

Liegt ein überaus starker Flohbefall vor, so können auch Mitmenschen von den oben genannten Komplikationen betroffen werden. Bevor Maßnahmen gegen die Bisse unternommen werden, gilt es zuerst die Flöhe zu beseitigen. Im Bezug auf übertragbare Krankheiten muss man sich innerhalb der Bundesrepublik Deutschland absolut keine Gedanken oder Sorgen machen.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Wenn juckende, rote Punkte auf der Haut bemerkt werden, handelt es sich vermutlich um Flohbisse. Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn die auffälligen Hautstellen nach spätestens einer Woche nicht verschwunden sind. Sollten sich Schwellungen oder Hautblutungen einstellen, muss der Betroffene noch am selben Tag medizinischen Rat einholen.

Werden Flöhe frühzeitig festgestellt, können sie schnell und effektiv behandelt werden. Bleibt der Insektenbefall aber unbehandelt, kann es zu ernsten Komplikationen kommen. Eine Infektion stellt eine solche Komplikation dar und muss umgehend behandelt werden.

Spätestens, wenn andere Familienmitglieder oder Arbeitskollegen Anzeichen eines Flohbefalls zeigen, ist ein Besuch beim Hausarzt angezeigt. Kinder, ältere Menschen, Allergiker und Schwangere sollten mit Symptomen eines Flohbefalls sofort einen Fachmann konsultieren.

Sollten sich auf der Haut schmerzhafte, weiße Pusteln bilden, deutet dies auf eine allergische Reaktion oder einen fortgeschrittenen Befall hin. Ein Arzt muss die Hautstellen untersuchen und dem Betroffenen ein geeignetes Medikament verschreiben. Einige Tage nach der Behandlung sollte die betroffene Person noch einmal auf Flöhe untersucht werden.

Behandlung & Therapie

Die Behandlung eines Flohbisses schließt sowohl die Symptome als auch die Ursachenbekämpfung ein. In jedem Fall sollte mechanisches Einwirken durch Kratzen weitestgehend vermieden werden. Dadurch wird nicht nur die Haut weiter gereizt, es kann auch zu Narben kommen und im schlimmsten Fall zu heftigen Entzündungen, weil Krankheitserreger in die offenen Stellen eingedrungen sind.

Die Therapie der Symptome richtet sich nach dem vorhandenen Ausmaß. Sind die Hautstellen durch übermäßiges Kratzen bereits stark entzünden, können antibiotikahaltige Salben zum Einsatz kommen. Reagiert der Betroffene allergisch auf die Flohbisse, verschafft Kortison eine gute Linderung der Beschwerden. Um nur den bloßen Juckreiz der Pusteln zu stillen, reichen kühlende Cremes oder Hautumschläge aus. Ein Flohbiss heilt in der Regeln binnen von 2 Wochen vollständig ab.

Liegt die Ursache für Flöhe bei einem Haustier, muss das Tier entsprechend behandelt werden. Tierärzte halten eine Vielzahl von Präparaten bereit, die Flöhe wirksam bekämpfen. Häufig kommen hier so. Spot ons zum Einsatz oder medizinische Puder, die ins Fell eingearbeitet werden und so die Flöhe bekämpfen.

Aber auch die Umgebung darf nicht vernachlässigt werden. Hundedecken und andere Textilien mit denen die Flöhe in Berührung gekommen sein könnten, sollten unbedingt auf möglichst hoher Temperatur gewaschen werden. Zudem ist gründliches Staubsaugen des gesamten Wohnbereichs anzuraten.

Aussicht & Prognose

Der Befall von Flöhen stellt dank der guten medizinischen Versorgung und der gesellschaftlichen Veränderungen des letzten Jahrhunderts heutzutage kein großes Problem dar. Im Normalfall gilt der Patient bei der Inanspruchnahme einer ärztlichen Behandlung innerhalb von 1-2 Wochen als beschwerdefrei. Da es zahlreiche Floharten gibt und sie an allen öffentlichen und privaten Örtlichkeiten auftreten können, kommt es zu einer schnellen Verbreitung der Kleinsttiere.

Mit ausreichenden hygienischen Maßnahmen, einer medikamentösen Behandlung und gezielten Vorsichtsmaßnahmen kann die Ausbreitung schnell gestoppt werden. Bei einigen Betroffenen und einer sehr geringen Anzahl von Flohbissen wird kein Arzt benötigt. Oftmals ist der Mensch nur ein Zwischenwirt und der Floh hat sich bereits innerhalb weniger Stunden selbständig zu einem weiteren Wirt bewegt. Zudem heilen Flohbisse nach kurzer Zeit meist vollständig ab.

Kommt es zu offenen Wunden, kann eine Verzögerung des Heilungsverlaufs eintreten. In einigen Fällen dringen über die Wunden Krankheitserreger in den Organismus ein und lösen Komplikationen aus. Neben dem Ausbruch weiterer Erkrankungen besteht das Risiko einer Blutvergiftung.

Findet keine frühzeitige medizinische Versorgung statt, droht dem Patienten bei diesem Krankheitsverlauf das Ableben. Kommt es durch den Flohbefall zu psychischen Störungen, können ebenfalls Komplikationen auftreten. Neben Angst sind Panikattacken mögliche Folgen, die zu einer Verschlechterung des Wohlbefindens beitragen.


Vorbeugung

Eine Vorbeugung gegen Flöhe ist nicht zu 100% möglich. Da Flohbisse überall entstehen können, ist ein wirklicher Schutz nicht möglich. Haustierbesitzer sollten aber regelmäßig prüfen ob ihr Tier sich mit Flöhen infiziert hat. Viele Mittel gegen Zecken, die ohnehin angewandt werden, beugen auch einem Flohbefall vor. Trotz dieser Maßnahmen kann es aber trotzdem zu Flohbissen kommen.

Nachsorge

In der Regel verläuft eine Erkrankung ohne Komplikationen. Innerhalb von zwei Wochen sind keine Beschwerden mehr anzutreffen. Vielmehr ist es wichtig, ein wiederholtes Auftreten der Flöhe zu verhindern. Dieses geschieht am effektivsten durch präventive Maßnahmen, die in den Zuständigkeitsbereich des Patienten fallen.

Da oft von Haustieren eine Übertragung ausgeht, sollten sie regelmäßig Untersuchungen unterzogen werden. Hygienemaßnahmen sind in den Alltag zu integrieren. Staub sollte vermehrt gewischt und die Böden sauber gehalten werden. Die Vorsorge zielt darauf, Entstehungsherde zu erkennen und auszuschalten. Manchmal kann durch die Infektion des Schlafplatzes der Flohbefall nicht eingedämmt werden.

Patienten bauen übrigens keine Immunität gegen den Flohbiss auf. Eine Ansteckung ist immer wieder möglich. Ein Flohbefall geht mit Hautveränderungen einher. Diese sind meist mit dem bloßen Auge erkennbar. Darüber hinaus untermauern die typischen Beschwerden, wie der Juckreiz, eine Diagnose.

Eine Therapie richtet sich auch bei einem erneuten Auftreten nach der Intensität der Beschwerden. Eine fortgeschrittene Erkrankung bedingt eine längere Behandlung. Liegen Entzündungen vor, verschaffen antibiotikahaltige Salben Linderung. Ist eine Erkrankung mit einer allergischen Reaktion verbunden, verspricht Kortison Heilung.

Das können Sie selbst tun

Bei einem bestehenden Flohbefall können Betroffene einiges selbst tun, um die Ursachen und die Symptome zu beheben. Zunächst sollte die Umgebung auf einen möglichen Flohbefall hin überprüft werden. Oft bringen Haustiere die Flöhe in die Umgebung des Menschen. Sind die Haustiere frei von Flöhen oder werden diese behandelt, sollten auch sämtliche Textilien mit einer möglichst hohen Temperatur gewaschen werden. Auch die eigene Kleidung sowie Hand- und Bettwäsche ist zu reinigen.

Um gegen die Symptome vorzugehen können juckreizlindernde Salben oder Gel aufgetragen werden. Der Saft der Aloe vera ist als Gel in Apotheken erhältlich und kühlt auf natürliche Weise. Ebenso sanft wirkt Kokosöl als Hautpflegemittel. Zudem hat das Öl eine desinfizierende Eigenschaft. Die mechanische Reizung der Haut durch häufiges Kratzen stellt ein Infektionsrisiko dar und sollte aus diesem Grund vermieden werden.

Bei einer bereits vorhandenen Schädigung der Haut und einer infektiösen Entzündung kommen antiseptische Salben zum Einsatz. Auch eine Antibiotikabehandlung ist in diesem Zusammenhang nicht auszuschließen. Einigen Patienten hilft auch eine Cortisonbehandlung.

Auf besondere Hygienemaßnahmen ist ebenfalls zu achten. Die Räume sollten häufiger gesaugt und Oberflächen vermehrt von Staub befreit werden. Eine anschließende Reinigung der Oberflächen mit einer Mischung aus Wasser und Citronella-Öl vertreibt die Ungeziefer. Auch Geranienöl und Essig mögen Flöhe nicht.

Quellen

  • Grüne, S., Schölmerich, J.: Anamnese, Untersuchung, Diagnose. Springer, Heidelberg 2007
  • Moll, I.: Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2010
  • Sterry, W., Paus, R.: Checkliste Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2010

Das könnte Sie auch interessieren