Fundus ventriculi

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 25. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Fundus ventriculi bezeichnet einen gewölbten Magenteil in Form einer Kuppel. Dieser ist auf der linken Seite neben der Kardia, dem Mageneingang, gelegen. Der Fundus ventriculi ist zuständig für das Sammeln von verschluckter Luft. Sie entsteht bei der Aufnahme von Nahrung. Im Stand läßt sich diese Luft auf dem Röntgenbild leicht in Form einer Blase erkennen. Die sogenannten Fundusdrüsen befinden sich in der Schleimhaut des entsprechenden Magenareals.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Fundus ventriculi?

Die größte Aufgabe des Fundus ventriculi besteht in der Aufnahme von Nahrung, die mithilfe der Magensäure zu einem vermischten Brei aus den unterschiedlichen Speisen verarbeitet wird.
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Der Corpus ventriculi wird im allgemeinen Sprachgebrauch auch als Magenkörper bezeichnet. Dieser stellt den Hauptanteil des menschlichen Magens. Gelegen ist er auf der linken Seite im Bereich des oberen Abdomens.

Grundsätzlich wird der Magen in verschiedene Abschnitte eingeteilt. Der sogenannte Magenkörper ist für die Aufbewahrung von Nahrung zuständig, er führt die Zerkleinerung durch und macht aufgenommene Keime und Krankheitserreger unschädlich. Weiterhin wird dieser Vorgang durch die Magensäure unterstützt.

Anatomie & Aufbau

Beim Magen handelt es sich um eine Ausstülpung des menschlichen Verdauungstraktes, welcher sich inmitten von Speiseröhre und Darm befindet. Er ist für die Speicherung der Nahrung und ihre Vermischung zuständig.

Dieses hohle Organ ist sehr muskulös und produziert die sogenannte Magensäure sowie viele weitere enzymartige Substanzen, die die Aufgabe haben, Nahrungsbestandteile vorab zu verdauen. Sie werden hier aufgeschlossen und gespalten. Anschließend wird die Nahrung stückweise in den Dünndarm weitergeleitet. Gelegen ist der Fundus ventriculi auf der linken Seite im mittleren Abdomenbereich.

Er befindet sich unmittelbar unter dem Zwerchfell. Die Größe, Form und Lage dieses Magenabschnitts ist bei jedem Menschen unterschiedlich gestaltet und abhängig vom Alter, Mageninhalt sowie der Körperlage. Bei mittlerer Magenfüllung beträgt das Fassungsvermögen etwa zwei bis drei Liter bei einer Länge von etwa 30 Zentimetern. Den Hauptbestandteil bildet der Fundus ventriculi, dem sogenannten Magenkörper. Hier befinden sich Längsfalten in der Schleimhaut, welche sich vom Mageneingang bis in den Pförtner erstrecken. Diese Falten werden auch als Magenstraße bezeichnet.

Funktion & Aufgaben

Die größte Aufgabe des Fundus ventriculi besteht in der Aufnahme von Nahrung, die mithilfe der Magensäure zu einem vermischten Brei aus den unterschiedlichen Speisen verarbeitet wird. Dieser wird zeitweise für ungefähr drei Stunden gespeichert. Danach wird er in Dosen an den Dünndarm geleitet. Hier kommt es dann zur weiteren Verdauung. Alle Nährstoffe wie beispielsweise Kohlenhydrate, Fette, Proteine und Vitamine werden schließlich über die Darmschleimhaut in den Körper aufgenommen.

Rechts oben am Magenende liegt der sogenannte Magenmund, welcher den Durchgang von Speiseröhre zum Magen schafft. Fälschlich wird dieser häufig als Schließmuskel der Speiseröhre bezeichnet, obwohl es sich hierbei nicht um einen herkömmlichen Schließmuskel handelt. Das Öffnen und Verschließen wird hier mittels einer einengenden Zwerchfellschlinge erreicht. Im hinteren Bereich des Fundus ventriculi befindet sich eine kleine Wölbung, die nach oben zeigt. Diese Wölbung wird als Fundus, also Magengrund, bezeichnet. Sie ist teilweise am Zwerchfell gelegen und stellt die obere Magenwand dar, mit der dieser abschließt. Im aufrechten Stand wird die mit der Nahrung aufgenommene Luft gesammelt.

Sie ist im Normalfall auf dem Röntgenbild gut erkennbar und ist auch unter der Bezeichnung Magenblase bekannt. Unterhalb des Magenkorpus liegt der sogenannte Pförtner. Dieser wird in drei Bereiche eingeteilt. Dabei handelt es sich um das Antrum, welches den Eingangsbereich kennzeichnet und sich oben befindet sowie um den Pylorus. Letztlich befindet sich hier noch das Duodenum, der Eingang in den Zwölffingerdarm. Die aufgenommene und vorverdaute Nahrung nimmt ihre Passage durch diesen Abschnitt und gelangt schließlich in den Darm.

Der Pförtner ist dabei für die Trennung von Magen und Zwölffingerdarm zuständig und bewirkt eine portionsweise Abgabe des Nahrungsbreis an den Darm. Gelangt dieser Brei wieder in das Antrum, kommt es zur Auslösung eines Nervenreizes, der den sogenannten Nervus vagus betrifft. Dieser löst eine Muskelkontraktion aus und bewirkt somit das Öffnen des ansonsten verschlossenen Pförtners. Auf diese Weise kann der Nahrungsbrei seinen Weg in den Darm ohne Hindernisse fortsetzen.


Krankheiten

Der Fundus ventriculi kann grundsätzlich von verschiedenen Krankheiten und Beschwerden betroffen sein. Oftmals handelt es sich lediglich um leichte Verdauungsstörungen wie zum Beispiel Druck im Magen, Sodbrennen oder Beschwerden, die auf Infekte zurückzuführen sind.

Eine mögliche Ursache sind auch Entzündungen der Magenschleimhaut oder Geschwüre, die auch infolge einer solchen unbehandelten Entzündung auftreten können. Ursächlich dafür ist in den meisten Fällen eine ungesunde Lebensweise, die mit einer nicht regelmäßigen und falschen Ernährung einhergeht. Auch Stress spielt eine ernstzunehmende Rolle. Ebenso kann es unter der Einnahme unterschiedlicher Medikamente zu Beschwerden im Fundus ventriculi kommen. Häufig lassen sich die zahlreichen Symptome bereits durch eine Lebens- und Ernährungsumstellung bekämpfen. Wird dies rechtzeitig erkannt, kann schweren chronischen Erkrankungen wie beispielsweise Krebs oder auch auftretenden Blutungen entgegengewirkt werden.

Dabei spielt ebenso ein möglicher Alkoholkonsum eine entscheidende Rolle. Im Grundsatz bedürfen jegliche Beschwerden des Magens, einschließlich des Fundus ventriculi, der ärztlichen Behandlung, sofern diese über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben, denn die Magenfunktion kann erheblich geschädigt werden. Der Arzt wird mittels einer Spiegelung, der Gastroskopie, jeden Bereich des Magens gründlich untersuchen, um die Ursachen für die Beschwerden im Bereich des Fundus ventriculi zu ermitteln. Auf diese Weise können sie rechtzeitig erkannt und meist gut medikamentös behandelt werden.

Quellen

  • Lang, F., et al.: Basiswissen Physiologie. Springer Verlag, Berlin Heidelberg 2007
  • Lohr, M., Keppler, B. (Hrsg.): Innere Medizin – Kompendium für Studium und Klinik. Urban & Fischer, München 2005
  • Schünke, M., et al.: PROMETHEUS Innere Organe. LernAtlas Anatomie. Thieme, Stuttgart 2018

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