Gelber Enzian

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Körperliche Beschwerden können nicht nur durch chemische Medikamente gelindert werden. Auch pflanzliche Mittel helfen dabei, Schmerzen oder andere Störungen zu mildern. Gelber Enzian weist dabei unterschiedliche Wirkungen auf. Richtig angewendet kann er als ein Ersatz für Tabletten oder andere Medikamente gesehen werden. In bestimmten Situationen ist jedoch Vorsicht geboten bei dem Einsatz von Gelben Enzian.

Vorkommen & Anbau des Gelben Enzians

Der Gelbe Enzian gehört zu der Gattung der Enziane und kommt vor allem in den Alpen sowie anderen Gebirgen Europas vor.

Bei dem Gelben Enzian handelt es sich um eine Gebirgspflanze. Während sie früher weit verbreitet war, befindet sie sich mittlerweile unter Naturschutz. Die Pflanze erreicht eine Höhe von etwa 1 bis 1,5 Metern und besitzt gelbe Blüten. Dabei blüht der Gelbe Enzian erst, wenn er ein Alter von etwa 10 Jahren erreicht hat.

Das Wachstum findet generell sehr langsam statt. Dafür ist es ihm möglich, ein Alter von 40 bis 60 Jahren zu erreichen. Die große Zahl an Blüten wird durch einen aufrechten hohlen Stengel gehalten. Bei der Wurzel handelt es sich um ein etwa armdickes Geflecht, die Blätter sind blau-grün gefärbt. Die Pflanze blüht in den Monaten zwischen Juni und August auf.

Der Gelbe Enzian gehört zu der Gattung der Enziane und kommt vor allem in den Alpen sowie anderen Gebirgen Europas vor. Er bevorzugt bestimmte Böden, wie beispielsweise Bergwiesen, Rasen oder einen kalkhaltigen Untergrund. Der Gelbe Enzian wird bereits seit dem zweiten Jahrhundert als Heilpflanze geschätzt. Dabei zeichnet er sich durch seinen besonders bitteren Geschmack aus. Er gilt als die bitterste Heilpflanze generell, entfaltet aber eine medizinische Wirkung.

Wirkung & Anwendung

Die enthaltenen Bitterstoffe sorgen zwar dafür, dass die Einnahme des Gelben Enzians oft als unangenehm empfunden wird. Gleichzeitig sind sie aber für die positiven Effekte der Pflanze verantwortlich. Besonders häufig kommt der Gelbe Enzian bei Magen-Darm-Beschwerden zum Einsatz. Bittere Stoffe regen den Appetit und die Verdauung an.

Bestehen innerhalb dieses Rahmens Störungen, bietet sich die Verwendung der Heilpflanze an. Durch den bitteren Geschmack werden die Geschmacksknospen dazu angeregt, vermehrt Speichel zu produzieren. Gleichzeitig kommt es zu einer erhöhten Herstellung von Magensaft und Gallenfluss. Durch diese Prozesse hilft der Gelbe Enzian bei Völlegefühl, Blähungen und Verdauungsstörungen. Die Wirkung bei Magen-Darm-Problemen gilt als medizinisch gesichert. Grundlage für diese Aussage sind Studien und wissenschaftliche Forschungen.

Darüber hinaus wird der Gelbe Enzian jedoch auch in weiteren Bereichen angewendet, die als traditionell gelten. Die absolute Wirksamkeit kann hier aber nicht als wissenschaftlich verifiziert angesehen werden. Stattdessen beruht sie auf den Erfahrungen einzelner Personen. Ärztliche Erfahrungen deuten darauf hin, dass die Wirksamkeit bei Magersucht, Luftschlucken, Mangel an Magensaft und einer leichten Schwäche der Bauchspeicheldrüse gegeben ist. Des Weiteren haben Laborexperimente aufgezeigt, dass der Gelbe Enzian schleimlösend wirkt. Dementsprechend kommt er auch bei Erkältungen zum Einsatz.

Um medizinischen Nutzen zu bringen, muss die Wurzel des Gelben Enzians konsumiert werden. Unterschiedliche Produkte beinhalten die Heilpflanze. Zu diesen gehören beispielsweise spezielle Tees oder Tinkturen. Für eine Tinktur werden die geschnittenen Wurzeln mit Alkohol übergossen und zwei bis sechs Wochen ziehen gelassen. Darüber hinaus enthält auch das bekannte Magenbitter Gelben Enzian.

Dieser sollte bei Magenbeschwerden jedoch mit Vorsicht genossen werden. Zwar wirken sich die Kräuter positiv auf die Gesundheit aus, doch verfügt der Alkohol einen negativen Effekt auf den Magen-Darm-Trakt. Gelber Enzian kann zudem in ätherischen Ölen gefunden werden. Oft gehört er ebenfalls zu einer der Komponenten von chemischen Medikamenten.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Der Gelbe Enzian spielt für die Gesundheit eine große Rolle. Er kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn die Beschwerden bereits vorhanden sind. Sobald fettiges Essen oder andere Faktoren für Magenverstimmungen verantwortlich sind, kann die Einnahme von Gelben Enzian Abhilfe verschaffen. Dabei kann die Wirkung unter Umständen mit dem Effekt chemischer Mittel verglichen werden.

Bei dem Gelben Enzian handelt es sich also nicht lediglich um eine Pflanze, sondern auch um ein Medikament. Dementsprechend ist ein verantwortungsvoller Umgang mit der Heilpflanze von Bedeutung. Richtig angewendet schafft der Gelbe Enzian nicht nur im Nachhinein einen positiven Effekt, er kann ebenfalls als präventive Maßnahme anerkannt werden. Dies gilt vor allem bei mangelndem Appetit. Während dieser bei einigen Personen aus gesundheitlichen Beschwerden resultiert, ist das Hungergefühl bei anderen dauerhaft gedämpft.

Unabhängig von der speziellen Ursache der Appetitlosigkeit kann der Gelbe Enzian bereits im Vorfeld agieren. Dies betrifft insbesondere Menschen, die ihren Körper kennen und Appetitlosigkeit gewohnt sind. Im Vorhinein eingenommen kann Gelber Enzian dafür sorgen, dass Appetit und Nährstoffbedarf in Einklang kommen. Eine angemessene Energieaufnahme ist gesundheitlich sehr wichtig. Deswegen sollte ein langfristig gedämpfter Appetit unter Umständen behandelt werden. Der Gelbe Enzian stellt eine effektive Alternative bei Magenbeschwerden dar.

Er verfügt über ein breites Wirkungsspektrum für die Gesundheit und eventuelle physische Beschwerden. Dennoch ist der Konsum der Heilpflanze nicht für alle Personen geeignet. Menschen, die unter Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren leiden, sollten keinen Gelben Enzian zu sich nehmen aufgrund der verdauungsanregenden Wirkung. Dasselbe gilt für Frauen innerhalb der ersten Schwangerschaftsphase und Stillzeit. Darüber hinaus wird die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren aufgrund mangelnder Erforschung nicht empfohlen.


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