Jin Shin Jyutsu
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Bei der asiatischen Heilkunst Jin Shin Jyutsu löst der Praktiker Energieblockaden in 26 Energieschlössern des Körpers und bringt die Lebensenergie so in Fluss. Damit aktiviert er die Selbstheilungskräfte. Als Ersatz für eine standardmedizinische Therapie ist das Jin Shin Jyutsu nicht geeignet, wohl aber als Begleittherapie.
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Was ist Jin Shin Jyutsu?
Das Jin Shin Jyutsu ist eine uralte Heilkunst, die die Lebensenergie im Körper harmonisieren soll. Seit Jahrtausenden werden durch die Techniken der Lehre blockierte Energieflüsse gelöst, die nach Meinung des Jin Shin Jyutsu Disharmonien und Krankheiten begünstigen.
Die Methode geht auf den Japaner Jirō Murai zurück. Er entwickelte die moderne Version der Lehre am Anfang des 20. Jahrhunderts, indem er das Handauflegen mit seiner eigenen Erfahrung kombinierte und in Literaturstudien weiterentwickelte. Durch Mary Burmeister erreichte das Jin Shin Jyutsu noch im selben Jahrhundert die westliche Welt. Das moderne Jin Shin Jyutsu arbeitet vor allem mit den Selbstheilungskräften des Körpers. Eine ähnliche Methode ist das sogenannte Impuls-Strömen oder das Rang-Dröl. Auch das japanische Heilströmen ist eine Form des Jin Shin Jyutsu.
Die Heilkunst ist in ihren Eckdaten verschiedenen Techniken der chinesischen Medizin ähnlich und gleicht in ihren Grundannahmen zum Beispiel der Akupunktur und der Akupressur. Das Ziel des Jin Shin Jyutsu ist die Wiederherstellung einer Resonanz zum Muster des gesunden Körpers. Die Lehre arbeitet zu diesem Zweck mit 26 Energiezentren und sogenannten Energieschlössern, deren Schlosskombination den Menschen geistig, seelisch und körperlich ausbalancieren soll.
Funktion, Wirkung & Ziele
Seelische Beschwerden können ebenso gut körperliche Beschwerden verursachen. Als Ursache sämtlicher Erkrankungen sieht die asiatische Medizin so eine Disharmonie von Körper, Geist und Seele. Auch das Jin Shin Jyutsu arbeitet mit dem natürlichen Gleichgewicht zwischen den drei Einheiten. Die Neurobiologie bestätigt die Grundlagen der asiatischen Medizin heute insofern, als dass sie den Zusammenhang zwischen emotionalem Wohlbefinden und körperlichem Wohlbefinden anerkennen. Heute ist wissenschaftlich belegt, dass Wunderheilungen meist in Zusammenhang mit dem eigenen Glauben und der geistigen Konstitution stattfinden.
Jin Shin Jyutsu garantiert keine Wunderheilung und will nicht als Ersatz für eine medizinische Therapie Verwendung finden. Es handelt sich eher um eine begleitende Therapie bei aktuellen Beschwerden, wie Verspannungen oder chronischen Beschwerden, wie Migräne. Bei der Heilkunst arbeitet der Therapeut ausschließlich mit den Händen. Die Behandlung erfolgt gemäß der Vorstellung von 26 Körperzonen, die Sicherheitsenergieschlösser enthalten. Bei Stress schnappen die Schlösser laut Jin Shin Jyutsu ein und rufen so Energieblockaden hervor. So verursachen sie Beschwerden, wie Verspannungen, Niedergeschlagenheit oder Schmerzen. Das Jin Shin Jyutsu hält diese Beschwerden für Warnsignale, die zu einer Gegensteuerung aufrufen.
Die Bearbeitung dieser Energieschlösser soll die Blockaden lösen. Dieses Vorgehen wird Strömen genannt und schließt die 26 Sicherheitsschlösser auf. So werden die Energien wieder in Fluss versetzt. Nach einem Vorgespräch wirft der Jin-Shin-Jyutsu-Praktiker einen Blick auf den Körper des rückenliegenden Patienten und sucht nach sichtbaren Zeichen für ein Ungleichgewicht, so zum Beispiel etwaige Verspannungen oder fehlbalancierte Haltungen. Er fühlt sie sogenannten Pulse an den Handgelenke nach und überprüft damit den Energiefluss in den einzelnen Organströmen. So entscheidet er, mit welchem der Ströme es zu arbeiten gilt.
Er hält die Sicherheitsenergieschlösser des jeweiligen Stroms je ein paar Minuten in der Hand und verstellt sie auf diese Weise. Für eine dauerhafte Besserung der Beschwerden sind rund zehn Behandlungen erforderlich. Neben dem Strömen arbeiten Praktiker oft mit Atemtechniken und legen ihren Patienten zusätzlich manchmal Ernährungsumstellungen ans Herz.
Risiken, Nebenwirkungen & Gefahren
Neben körperlichen Beschwerden wird der Jin-Shin-Jyutsu-Praktiker auch bei seelischen Beschwerden gerne aktiv. Aus diesem Grund suchen Patienten ihn beispielsweise auch bei Liebeskummer oder anhaltender Trauer und Depression auf. Das Jin Shin Jyutsu beschränkt sich nicht etwa ausschließlich auf die Sitzungen beim Praktiker. Der Therapeut legt seinen Patienten in der Regel auch die Durchführung in Eigenregie ans Herz. Aus diesem Grund ist der Erfolg der Heilkunst nicht zuletzt vom Willen zur Mitarbeit abhängig. Jin Shin Jyutsu sollte niemals eine standardmedizinische Therapie ersetzen, kann sie allerdings gut und gerne begleiten.
Die Praktiker leisten in aller Regel Hilfe zur Selbsthilfe. Das heißt, dass sie die Patienten von der Möglichkeit der Selbstheilung überzeugen und ihre Stimmung damit verbessern. Eine stabilisierte Psyche und ein entspannter Geist sind jeglichen Therapieerfolgen und einer Heilung erwiesenermaßen förderlich. In einer Krankheitssituation fühlen sich Patienten oft kontrolllos. Diese Kontrolllosigkeit lässt sich zuweilen resignieren, was die Heilungsaussichten deutlich verschlechtert.
Das Jin Shin Jyutsu gibt dem Patienten gefühlt ein gewisses Maß an Kontrolle zurück. Schon durch dieses Vorgehen unterstützt die Heilkunst die Erfolge einer standardmedizinischen Therapie und verbessert damit außerdem die Lebensqualität der Betroffenen.
Quellen
- Burmeister, A., Monte, T.: Heilende Berührung. Körper, Seele und Geist mit Jin Shin Jyutsu behandeln. Knaur, München 2000
- Federspiel, F., Herbst, V. : Die andere Medizin. Stiftung Warentest, Berlin 2005
- Riegger-Krause, W.: Jin Shin Jyutsu: Die Kunst der Selbstheilung durch Auflegen der Hände. Irisiana, München 2012