Akupressur

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 28. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Probleme mit dem Nacken, Rückenschmerzen, eine beginnende Erkältung, Kopfschmerzen: Für Leute, „die fast alles haben“ ist die Akupressur oft die richtige Behandlungsmethode. Akupressur eröffnet auch die Möglichkeit, effektiv selbst Hand anzulegen. Die Akupressur ist Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Entstanden ist sie am Hof des chinesischen Kaisers vor mehr als 2 000 Jahren, die Ursprünge liegen sogar 6 000 Jahre zurück.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Akupressur?

Der menschliche Körper findet sein Äquivalent auf den Fingern und auf der Handrückenfläche. Stimuliert man bestimmte Punkte auf der Hand mit Nadeln, kann dies positiv auf die betroffenen Organe wirken. Zum Beispiel lassen dann diverse Schmerzen nach. Die Handakupressur ist ähnlich der mit der Fußreflexzonenmassage.

Die Definition für Punkt ist „Acus“ und für „Premere“ Druck. Die Medizingelehrten fanden damals heraus, dass eine Druckmassage auf bestimmten Punkten und Leitbahnen Krankheiten zu lindern und zu heilen in der Lage ist. Bis heute nutzen chinesische Hausärzte diese Massagetechnik. Sie sind der Ansicht, dass die Lebensenergie so im Körper besser fließen kann. Nieji heißt die speziell für Kinder entwickelte Akupressur-Methode, die in China bereits im Kindergarten übermittelt wird.

Jeder Punkt befindet sich auf einer der 14 Energiebahnen, den Meridianen, die nach Organen des Körpers benannt sind. Druck der Akupressurpunkte sendet Energie als Signal durch die Muskelhäute des Körpers. Sie werden von verschiedenen Geweben und Organen des ganzen Organismus reflektiert. Insgesamt gibt es 361 Akupressurpunkte.

Zur theoretischen Basis der Druckmassage gehört das Verständnis von Qi, Yin und Yang: Innerhalb der TCM bedeutet Krankheit Deregulierung, Mangel, eine Stauung oder einen Überschuss an Energie. Im Umkehrschluss bedeutet Gesundung das Gleichgewicht der Energien. Das kann man mittels Massage bestimmter Punkte, die wie Schalter über dem ganzen Körper verteilt sind, erreichen.

Funktion, Wirkung & Ziele

Anwendung findet die Akupressur gegen akute Erkrankungen. Schwerere oder chronische Krankheiten sollen vom Schulmediziner behandelt werden. Innerhalb der Heilmassage kommen verschiedene Verfahren zur Anwendung, erlernbar ist die Technik durch Übung verhältnismäßig schnell. Die meisten Akupressurpunkte sind mit den sogenannten Triggerpunkten identisch. Triggerpunkte sind die Ausgangspunkte für Schmerzen der Muskulatur.

Gegen Kopfschmerzen massiert man Punkte am Hinterkopf und knapp über dem Auge. Ein leichter Schmerz beim Drücken zeigt, dass der richtige Punkt getroffen ist. Der feste Druck mit der Fingerkuppe ist die Basis der Akupressur. Dabei benutzt man den Daumen oder andere einzelne Finger. Auch die Handkante kann zur Druckausübung benutzt werden. Die Druckpunkte sollen im Allgemeinen nicht taub werden. Es werden die Punkte konstant für 1 bis 2 Minuten bis kurz vor der Schmerzgrenze gedrückt. So werden auch die Augen, Abgespanntheit und Nasennebenhöhlenbeschwerden positiv beeinflusst.

Ein empfindlicher Punkt an der Oberseite der Hand, genau im Dreieck zwischen Zeigefinger und Daumen, kann bei allen Schmerzzuständen am Kopf und bei beginnenden Erkältungen bearbeitet werden. Mit etwas Übung wird man den Punkt finden, auch weil eine Nervenbahn unmittelbar daneben verläuft. Zusätzlich pumpt ein ansteigendes Fußbad Energie in den Körper. Die Temperatur des Bades kann bis auf 42° C hochgehen. Dies soll der Erkältung den Garaus machen, natürlich in Kombination mit den richtigen Akupressurpunkten.

Sie können Verspannungen durch einfache Handakupressur selbst behandeln. Klicken, um zu vergrößern.

Einer davon liegt auch auf dem Unterarm, ein anderer auf dem Handrücken. Viel Linderung verschafft auch der Druck auf Punkte direkt neben den Nasenflügeln und knapp über der Nasenwurzel. Viele leiden unter Verspannungen im Rücken. Hier befindet sich der wichtigste Akupressurpunkt am Fuß unterhalb des Knöchels. Die gleichzeitige Bearbeitung dieser Punkte an beiden Füßen ist bestens geeignet, aber auch die Bearbeitung nach und nach ist effektiv.

Für Laien liegen die Fußpunkte weit weg vom Rücken. Dennoch befinden sie sich auf dem sogenannten Blasenmeridian, der vom Kopf zweimal über den Rücken durch den Körper verläuft. Dieser Meridian bestimmt den Zustand des Rückens wesentlich. Alle Verspannungen und schmerzende Stellen werden über diesen Meridian behandelt. Auf ihm liegen auch zwei Druckpunkte am Rücken zwischen Schlüsselbein und Schulterblatt. Ihre Akupressur lindert viele Arten von Kopfschmerzen. Dank der entspannenden und wohltuenden Massage gerade dieser beiden Punkte gehört ein steifer Nacken bald der Vergangenheit an.

Wie oft und wie lange kann man die Akupressur anwenden? Bei leichten, akuten Erkrankungen muss man nicht wochenlang therapieren. Man wendet die Heilmassage 2 bis 3 Tage an, bis die Symptome abgeklungen sind. Dreimal am Tag kann man unkompliziert die wohltuenden Vorteile der Druckmassagetechnik genießen.


Risiken, Nebenwirkungen & Gefahren

In Hinblick auf Risiken, Nebenwirkungen oder Gefahren kann man eine rundum positive Bewertung der Akupressur vornehmen. Wer nach der Akupressur ein geringes Schwindelgefühl verspürt, soll einige Minuten lang liegen oder sitzen bleiben. Nach der Heilmassage wird man sich dann entspannt und gelöst fühlen.

Ob nun bei Kopfschmerzen, Erkältungen, Schlafstörungen, Magenproblemen oder bei Rückenschmerzen, die Akupressur hilft sanft bei vielen Beschwerden.

Quellen

  • Ernst, E.: Praxis Naturheilverfahren. Springer, Berlin 2005
  • Kaptchuk, T. J.: Das große Buch der chinesischen Medizin. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main, 2006
  • Wagner, F.: Akupressur. Gräfe & Unzer, München 2008

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