Handgelenk
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. September 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Das Handgelenk ist ein komplexes Gelenkgebilde an der Hand des Menschen. Aufgrund dieser Komplexität zeigt das Handgelenk eine große Funktionsvielfalt.
Was ist das Handgelenk?
Bei der Bezeichnung des Handgelenkes handelt es sich um einen umgangssprachlichen Begriff, denn nach exakter Definition besteht das Handgelenk aus verschiedenen Teilgelenken.
Mit den Fingergelenken stellt das Handgelenk die verschiedenen Gelenke einer menschlichen Hand dar. Da das Handgelenk eine Vielzahl an möglichen Funktionen aufweist, zeichnet es sich durch eine ausgeprägte Komplexität aus. Seine Funktionsvielfalt verdankt das Handgelenk einem exakten Zusammenspiel der einzelnen Teilgelenke.
Entwicklungsgeschichtlich hat sich lediglich beim Menschen die Fähigkeit vollständig ausgebildet, den Unterarm zu drehen. Diese Fertigkeit ist eine wichtige Voraussetzung für die Nutzung der Hand als Greifwerkzeug.
Aufgrund seiner Knochen- und Strukturvielfalt ist das Handgelenk besonders bei Stürzen, die die Hand betreffen, sehr empfindlich gegenüber Verletzungen. Außerdem unterliegt das Handgelenk wegen seiner vielfältigen Beanspruchungen einer gesteigerten Gefahr, überbeansprucht zu werden.
Anatomie & Aufbau
Das Handgelenk besteht aus anatomischer Sicht aus verschiedenen Untereinheiten. Eine erste daumenseitige Untereinheit bildet die sogenannte Speiche, ein Knochen des Unterarmes.
Die Handgelenkeinheit der Speiche wird durch eine Reihe an Handwurzelknochen ergänzt, die als Mondbein, Kahnbein und Dreieckbein bezeichnet werden. Eine zweite Einheit des Handgelenkes befindet sich zwischen den genannten Handwurzelknochen erster Reihe und weiteren Handwurzelknochen (Hauptbein, Hakenbein sowie großes und kleines Vieleckbein), welche als Knochen zweiter Reihe tituliert werden.
Als funktionell wichtiger Anteil des Handgelenks gilt darüber hinaus kleinfingerseitig der Unterarmknochen Elle in Verbindung mit dessen Griffelfortsatz. Seine Stabilität erhält das Handgelenk schließlich durch umgebende Sehnen und Bänder. Die mit entsprechenden Sehnen in Verbindung stehende Muskulatur findet sich lediglich am Unterarm.
Funktion & Aufgaben
Die verschiedenen Teilgelenke, aus denen sich das Handgelenk zusammensetzt, erlauben im Verbund die vielfältigen Funktionen und Aufgaben des Gelenkes.
So ermöglicht die Zusammenarbeit der Teilgelenke beispielsweise eine Beugung des Handgelenkes in Richtung der Handinnenfläche (in der Medizin auch als Palmarflexion bezeichnet). Eine solche Beugung ist beim gesunden Menschen bis zu einem Winkel von ca. 80 ° möglich. Außerdem kann das Handgelenk mithilfe der Teilgelenke in die entgegengesetzte Richtung (die Richtung des Handrückens) gestreckt werden.
Eine entsprechende Streckung wird auch als sogenannte Dorsalextension bezeichnet. Schließlich kann das Handgelenk auch seitlich in Richtung von Daumen bzw. kleinem Finger abgespreizt werden. Bei funktionsfähigem Handgelenk kann ein entsprechendes Abspreizen Radien von ca. 30 - 40 ° erreichen.
Mit seinen vielfältigen Funktionen übernimmt das Handgelenk unter anderem die Aufgaben, die Hand in eine gewünschte Position zu bringen und sie hier mit ausreichender Stabilität zu halten. So bilden die Funktionen des Handgelenkes beispielsweise die Basis von Hand- und Fingerbewegungen wie etwa dem Greifen und festen Zugreifen sowie dem stabilen Präzisionsgriff.
Krankheiten & Beschwerden
Mögliche Beschwerden am Handgelenkkönnen sowohl durch Erkrankungen als auch durch Verletzungen hervorgerufen werden. Zu den häufigsten Erkrankungen, die am Handgelenk auftreten, zählt beispielsweise das sogenannte Karpaltunnelsyndrom, das sich durch eine Nervenkompression auf Höhe der Handwurzel auszeichnet.
Ein am Handgelenk vorliegendes Karpaltunnelsyndrom äußert sich zunächst meist in Schmerzen, die in den Arm ausstrahlen - im weiteren Verlauf kann sich ein Muskelschwund am Daumenballen einstellen. Mögliche Ursachen, die sich hinter diesem Syndrom am Handgelenk verbergen können, sind beispielsweise Überbeanspruchungen oder Knochenbrüche in Handgelenknähe. Auch eine Sehnenscheidenentzündung kann das Handgelenk betreffen - hier äußert sich die Entzündung meist durch stechende Schmerzen.
Liegt am Handgelenk ein sogenanntes Ganglion vor, so handelt es sich hierbei um eine gutartige Geschwulstbildung an der Gelenkkapsel. Häufig können Ursachen eines entsprechenden Ganglions am Handgelenk nicht eindeutig diagnostiziert werden. Zu den weiteren Erkrankungen, die das Handgelenk betreffen können, zählt die Arthrose (die umgangssprachlich auch als Gelenkverschleiß bezeichnet wird).
Häufige Verletzungen, die sich aufgrund von äußerer Krafteinwirkung am Handgelenk einstellen können, sind schließlich unter anderem Frakturen (Knochenbrüche) der gelenknahen Speiche sowie Bänderrisse - von Knochenbrüchen kann grundsätzlich jeder Knochen des Handgelenkes betroffen sein.
10 Dinge, die Sie über das Handgelenk wissen sollten
Welche Knochen bilden das Handgelenk?
Das Handgelenk besteht aus acht kleinen Knochen, den Handwurzelknochen (Karpalknochen), die in zwei Reihen angeordnet sind. Diese Knochen verbinden den Unterarm (Radius und Ulna) mit den Handknochen. Ihre Beweglichkeit und Struktur ermöglichen eine Vielzahl von Bewegungen des Handgelenks.
Wie wichtig ist die Beweglichkeit des Handgelenks?
Die Beweglichkeit des Handgelenks ist entscheidend für viele alltägliche Tätigkeiten, wie das Greifen, Schreiben und Tragen von Gegenständen. Eine eingeschränkte Beweglichkeit kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und die Ausführung einfacher Aufgaben erschweren.
Welche Muskeln und Sehnen steuern das Handgelenk?
Mehrere Muskeln und Sehnen, die im Unterarm liegen, steuern die Bewegungen des Handgelenks. Dazu gehören die Beuger- und Streckmuskeln sowie die Sehnen, die über das Handgelenk verlaufen und an den Fingern ansetzen. Diese Muskeln und Sehnen ermöglichen Bewegungen wie Beugen, Strecken und Drehen des Handgelenks.
Was ist das Karpaltunnelsyndrom?
Das Karpaltunnelsyndrom entsteht durch eine Einengung des Medianusnervs im Karpaltunnel, der durch das Handgelenk verläuft. Dies führt zu Taubheit, Kribbeln und Schmerzen in der Hand und den Fingern, insbesondere nachts. Es ist häufig mit wiederholten Bewegungen und einer ungünstigen Handhaltung verbunden.
Wie kann man das Karpaltunnelsyndrom vermeiden?
Regelmäßige Pausen bei wiederholten Bewegungen, ergonomisch korrekte Handpositionen und Dehnübungen für Handgelenk und Finger können das Risiko eines Karpaltunnelsyndroms verringern. Eine aufrechte Haltung bei der Arbeit am Computer oder bei handwerklichen Tätigkeiten ist ebenfalls wichtig.
Welche Rolle spielt das Handgelenk bei sportlichen Aktivitäten?
Das Handgelenk spielt eine zentrale Rolle bei vielen Sportarten, insbesondere solchen, die Greif- oder Wurfbewegungen erfordern, wie Tennis, Golf oder Klettern. Eine gute Handgelenksstabilität und -kraft sind wichtig, um Verletzungen zu vermeiden und die Leistung zu verbessern.
Wie kann man Handgelenksverletzungen vorbeugen?
Handgelenksverletzungen, wie Verstauchungen oder Sehnenentzündungen, können durch Kräftigungsübungen und Dehnungen für die Unterarmmuskulatur und das Handgelenk verhindert werden. Bei Sportarten oder Aktivitäten, die das Handgelenk stark belasten, kann das Tragen von Schutzbandagen hilfreich sein.
Was ist eine Sehnenscheidenentzündung im Handgelenk?
Eine Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis) ist eine Entzündung der Sehnenscheiden, die die Sehnen im Handgelenk umgeben. Sie kann durch Überlastung oder wiederholte Bewegungen verursacht werden und führt zu Schmerzen und Schwellungen im Handgelenk.
Wann sollte man bei Handgelenkschmerzen einen Arzt aufsuchen?
Wenn Handgelenkschmerzen länger als ein paar Tage anhalten, bei Bewegung schlimmer werden, mit Schwellungen, Taubheit oder Bewegungseinschränkungen einhergehen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Chronische Schmerzen könnten auf ein tieferliegendes Problem hinweisen.
Welche Erkrankungen können das Handgelenk betreffen?
Neben Verletzungen wie Frakturen oder Verstauchungen können das Handgelenk auch Erkrankungen wie Arthritis, Sehnenscheidenentzündungen, das Karpaltunnelsyndrom oder Ganglienzysten betreffen. Diese Erkrankungen beeinträchtigen die Beweglichkeit und verursachen oft Schmerzen oder Steifheit im Handgelenk.
10 Tipps für ein gesundes Handgelenk
Ergonomische Arbeitsplätze einrichten
Um die Belastung des Handgelenks zu minimieren, ist es wichtig, den Arbeitsplatz ergonomisch einzurichten. Dies bedeutet, dass Tastatur und Maus so positioniert werden sollten, dass die Handgelenke in einer neutralen Position bleiben. Eine Handgelenkauflage für die Tastatur und eine ergonomische Maus können helfen, den Druck auf die Handgelenke zu reduzieren.
Regelmäßige Pausen einlegen
Wenn du lange Zeit am Computer oder bei handwerklichen Tätigkeiten arbeitest, ist es wichtig, regelmäßige Pausen einzulegen. Kurze Pausen von nur 5 Minuten pro Stunde können helfen, die Belastung auf das Handgelenk zu verringern und das Risiko von Überlastungsschäden, wie dem Karpaltunnelsyndrom, zu reduzieren.
Dehn- und Kräftigungsübungen machen
Regelmäßige Dehnübungen für das Handgelenk sind entscheidend, um die Flexibilität zu erhalten und Verspannungen vorzubeugen. Kräftigungsübungen für die Unterarmmuskulatur tragen zur Stabilität des Handgelenks bei und helfen, es vor Verletzungen zu schützen.
Überlastungen vermeiden
Wiederholte Bewegungen und schweres Heben können zu Überlastung des Handgelenks führen. Achte darauf, bei schweren Arbeiten beide Hände gleichmäßig zu verwenden und regelmäßige Pausen einzulegen. Verwende bei stark belastenden Tätigkeiten Hilfsmittel, um die Last auf das Handgelenk zu reduzieren.
Handgelenksbandagen tragen
Bei Aktivitäten, die das Handgelenk stark belasten, wie zum Beispiel Tennis oder Gewichtheben, können Handgelenksbandagen das Gelenk stabilisieren und vor Verletzungen schützen. Diese Bandagen geben zusätzlichen Halt und verringern das Risiko von Verstauchungen oder Zerrungen.
Handgelenke warmhalten
Kalte Temperaturen können die Beweglichkeit des Handgelenks einschränken und das Risiko von Verletzungen erhöhen. Besonders bei sportlichen Aktivitäten im Freien oder in kalten Umgebungen sollte man darauf achten, die Handgelenke warmzuhalten. Handgelenkwärmer oder gut sitzende Handschuhe können hier helfen.
Das Gewicht gleichmäßig verteilen
Wenn du schwere Lasten trägst, verteile das Gewicht gleichmäßig auf beide Hände. Dies reduziert die Belastung auf jedes einzelne Handgelenk und verringert das Risiko von Verletzungen durch Überbeanspruchung eines Gelenks.
Bewusste Handhaltung bei sportlichen Aktivitäten
Achte bei Sportarten wie Tennis, Golf oder Klettern darauf, dein Handgelenk in einer neutralen Position zu halten. Vermeide abrupte, unnatürliche Bewegungen, die das Handgelenk überbeanspruchen könnten. Eine korrekte Technik schützt vor Verletzungen.
Auf richtige Haltung achten
Eine schlechte Körperhaltung kann sich negativ auf die Handgelenke auswirken, besonders bei sitzenden Tätigkeiten. Achte darauf, gerade zu sitzen und deine Schultern entspannt zu halten. So wird der Druck auf die Handgelenke reduziert und das Risiko von Verspannungen verringert.
Gesunde Ernährung für starke Gelenke
Eine ausgewogene Ernährung, reich an Kalzium und Vitamin D, unterstützt die Gesundheit der Knochen und Gelenke, einschließlich des Handgelenks. Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und können helfen, Gelenkschmerzen zu lindern oder zu vermeiden.
Sehnenscheidenentzündung: Ursachen, Symptome und Prävention
Eine Sehnenscheidenentzündung, auch Tendovaginitis genannt, ist eine häufige Erkrankung, die das Handgelenk betreffen kann. Sie tritt auf, wenn die Sehnenscheiden, die die Sehnen im Handgelenk umgeben, sich entzünden. Diese Entzündung verursacht Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen. Besonders betroffen sind Menschen, die häufig repetitive Handbewegungen ausführen, wie z. B. bei der Arbeit am Computer, Handwerkern oder Musikern.
Ursachen der Sehnenscheidenentzündung
Die häufigste Ursache einer Sehnenscheidenentzündung im Handgelenk ist eine Überlastung durch wiederholte Bewegungen. Tätigkeiten wie Tippen auf der Tastatur, langes Schreiben, Handarbeiten oder das Spielen von Musikinstrumenten beanspruchen die Sehnen im Handgelenk intensiv. Über längere Zeit kann diese ständige Reibung der Sehnen in den Sehnenscheiden zu einer Entzündung führen. Auch Verletzungen oder Traumata des Handgelenks können eine Entzündung verursachen, ebenso wie Arthritis oder andere entzündliche Erkrankungen.
Symptome einer Sehnenscheidenentzündung
Typische Symptome sind Schmerzen im Handgelenk, die oft bei Bewegung stärker werden, sowie Schwellungen entlang der betroffenen Sehne. Die Bewegung des Handgelenks kann von einem hörbaren oder spürbaren Knirschen begleitet sein, da die Sehnen durch die Entzündung verdickt und weniger geschmeidig sind. In schweren Fällen kann es zu einer Einschränkung der Beweglichkeit kommen, da die Sehne nicht mehr reibungslos gleiten kann. Besonders bei einfachen Aufgaben wie dem Greifen oder Heben können starke Schmerzen auftreten.
Behandlung und Prävention
Die Behandlung beginnt meist mit einer Schonung des betroffenen Handgelenks. Ruhe ist der erste Schritt, um die Entzündung abklingen zu lassen. In vielen Fällen wird das Handgelenk durch eine Schiene oder Bandage ruhiggestellt, um weitere Belastung zu vermeiden. Kühlung kann die Schwellung reduzieren, und entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen helfen, Schmerzen und Entzündungen zu lindern.
Um Sehnenscheidenentzündungen vorzubeugen, sollten repetitive Bewegungen so weit wie möglich vermieden oder regelmäßig durch Pausen unterbrochen werden. Ergonomische Arbeitsplätze mit gut positionierten Tastaturen und Mäusen können das Handgelenk entlasten. Dehnungs- und Kräftigungsübungen für das Handgelenk und die Unterarmmuskulatur helfen, die Flexibilität und Stärke der Sehnen zu erhalten und so das Risiko einer Überlastung zu verringern.
Durch frühzeitige Behandlung und Prävention lassen sich chronische Verläufe der Sehnenscheidenentzündung vermeiden, und die Handgelenkgesundheit bleibt erhalten.
Karpaltunnelsyndrom: Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
Das Karpaltunnelsyndrom ist eine häufige Erkrankung des Handgelenks, die durch die Kompression des Medianusnervs im sogenannten Karpaltunnel entsteht. Dieser Tunnel ist ein enger Raum im Handgelenk, durch den Sehnen und Nerven verlaufen. Wenn der Druck auf den Medianusnerv zunimmt, kann dies zu einer Reihe von unangenehmen Symptomen führen. Das Karpaltunnelsyndrom betrifft oft Menschen, die wiederholte Bewegungen der Hände und Handgelenke ausführen, wie z. B. Computerarbeit, handwerkliche Tätigkeiten oder das Spielen von Musikinstrumenten.
Ursachen des Karpaltunnelsyndroms
Die häufigste Ursache des Karpaltunnelsyndroms ist eine Überlastung des Handgelenks durch repetitive Bewegungen. Dies führt zu einer Entzündung der Sehnen, die durch den Karpaltunnel verlaufen, was den Druck auf den Medianusnerv erhöht. Auch anatomische Faktoren wie ein kleinerer Karpaltunnel oder Verletzungen, die Schwellungen im Handgelenk verursachen, können das Risiko erhöhen. Bestimmte Erkrankungen, wie Arthritis, Diabetes oder Schilddrüsenprobleme, sind ebenfalls Risikofaktoren, da sie Entzündungen oder Flüssigkeitsansammlungen im Handgelenk begünstigen.
Symptome des Karpaltunnelsyndroms
Typische Symptome sind Taubheitsgefühle, Kribbeln und Schmerzen in der Hand und den Fingern, insbesondere im Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Diese Symptome treten oft nachts auf und können durch einfache Handbewegungen wie das Halten eines Telefons oder das Schreiben verstärkt werden. In fortgeschrittenen Fällen kann es zu einer Schwäche in der Hand kommen, was das Greifen von Gegenständen erschwert. Bei unbehandelten Fällen kann der Nerv dauerhaft geschädigt werden, was zu anhaltendem Kraftverlust in der Hand führen kann.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung des Karpaltunnelsyndroms hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab. In frühen Stadien reicht oft eine konservative Therapie, wie das Tragen einer Handgelenksschiene, die das Handgelenk in einer neutralen Position hält, um den Druck auf den Nerv zu reduzieren. Kühlung und entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen können ebenfalls helfen, die Entzündung zu lindern.
Bei fortgeschrittenen Fällen kann eine Steroidinjektion in den Karpaltunnel notwendig sein, um die Schwellung zu reduzieren. Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen, ist eine Operation oft die letzte Option. Dabei wird der Druck auf den Medianusnerv durch das Durchtrennen des Karpalbandes verringert, was den Raum im Tunnel vergrößert und die Nervenkompression beseitigt.
Präventive Maßnahmen, wie ergonomische Arbeitsplätze, regelmäßige Pausen bei repetitiven Handbewegungen und Dehnübungen für das Handgelenk, sind entscheidend, um das Risiko eines Karpaltunnelsyndroms zu verringern und die Gesundheit der Handgelenke langfristig zu schützen.
Quellen
- Arasteh, K., et. al.: Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
- Kugler, P.: Der Menschliche Körper. Anatomie, Physiologie, Pathologie. Urban & Fischer/ Elsevier, München 2017
- Schwegler, J., Lucius, R.: Der Mensch – Anatomie und Physiologie. Thieme, Stuttgart 2016