Oregano

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 11. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Oregano ist eine Heil- und Gewürzpflanze, die zur Familie der Lippenblütler gehört und auch Dost, Wilder Majoran oder Wohlgemut genannt wird. Die Pflanze ist ein natürliches Antibiotika und wirkt auch stark fungizid, weswegen sie häufig bei Pilzinfektionen eingesetzt wird. Außerdem hat sie eine blutverdünnende Wirkung und findet daher auch Anwendung in der Herzinfarkt- beziehungsweise Schlaganfallprophylaxe.

Vorkommen & Anbau von Oregano

Das Aroma der Pflanze hängt stark vom Klima, vom Boden beziehungsweise vom Standort ab.

Das Wort Oregano kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet so viel wie Gebirge oder Berg, aber auch Glanz beziehungsweise Erfrischung. Die Pflanze war ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, wird aber heute weltweit in warmen Regionen angebaut. Dabei bevorzugt sie gerne kalkhaltigen Untergrund beziehungsweise Kiefern- und Eichenwälder oder Schneeheiden-Kiefernwälder.

Oregano (Origanum vulgare) wird etwa 20 bis 70 cm hoch und hat einen sehr aromatischen Geschmack. Die Heilpflanze enthält vor allem Gerb- beziehungsweise Bitterstoffe sowie ätherische Öle wie Cymol, Thymol, Borneol und Carvacrol. Außerdem wird Oregano von Schädlingen nicht befallen und hält Insekten aller Art fern, was bereits ein Hinweis auf seine äußerst starke Wirkungsweise ist.

Wird die Pflanze geerntet, so schneidet man die Stängel etwa eine Handbreit oberhalb des Bodens ab und hängt sie dann zum Trocknen auf. Anschließend können die Stängel dann abgestreift und aufbewahrt werden. Das Aroma hängt dabei stark vom Klima, vom Boden beziehungsweise vom Standort ab. Je trockener die Bodenverhältnisse sind, desto intensiver ist auch sein Geschmack.

Wirkung & Anwendung

Oregano wird bereits seit rund 300 bis 400 Jahren als Würzmittel verwendet. Eine sehr wichtige Rolle spielt die Pflanze vor allem in der griechischen, spanischen sowie italienischen Küche, aber auch in der Pflanzenheilkunde. So wurde sie schon bei den Griechen als Heilmittel benutzt, worüber auch Dioscurides in De materia medica berichtet. Hippokrates von Kos setzte die Pflanze bei Hämorrhoiden beziehungsweise zur Geburtsbeschleunigung ein.

Auch Hildegard von Bingen erwähnte die Heilwirkung der Pflanze bei „roter Lepra“ (Hautreizungen, Schuppenflechte). Außerdem glaubten viele, dass Oregano auch vor bösen Mächten schützen könnte, daher wurde die Pflanze auch in Brautsträuße gebunden. Heute ist Oregano oftmals Bestandteil von Teemischungen, die bei Magen- oder Darmbeschwerden Verwendung finden.

Außerdem spielt die Pflanze in der Aromatherapie eine wesentliche Rolle. Chinesische Mediziner verwenden die Heilpflanze seit vielen Jahrhunderten bei Hautproblemen, Durchfall, Fieber beziehungsweise Erbrechen. Da Oregano auch eine stark schleimlösende Wirkung hat, findet er auch bei Atemwegserkrankungen Anwendung. Des Weiteren ist die Pflanze parasitenfeindlich und hilft bei Darmerkrankungen.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Sehr wirkungsvoll sind grüne Smoothies mit frischem Oreganokraut oder Oreganotee, obwohl der Geschmack zunächst etwas gewöhnungsbedürftig ist. Für einen Tee wird ein Teelöffel Oregano mit 1/4 Liter heißem Wasser übergossen. Anschließend lässt man ihn fünf Minuten lang ziehen. Bei Husten sollte der Tee mehrmals pro Tag getrunken werden. Hals- und Zahnschmerzen beziehungsweise Entzündungen des Mund- und Rachenraumes können aber auch durch Gurgeln gelindert werden.

Wer erkältet ist, kann außerdem in Oreganosud baden. So wird der Körper entgiftet, da die Pflanze die Lymphdrüsentätigkeit anregt. Aber auch allgemein ist ein Oreganobad äußerst entspannend und löst die Anspannung eines stressreichen Tages auf.

Oregano-Öl ist konzentrierter als das frische beziehungsweise getrocknete Kraut und wird als natürliches Antibiotikum bei Infektionen mit MRSA-Staphylokokken eingesetzt, Bakterien, die Resistenzen gegen Antibiotika entwickelt haben. Oregano enthält jedoch Polyphenole, die auch multiresistente Bakterien zerstören. Daher wird Oregano-Öl sehr häufig bei bakteriellen Infektionen der Atemwege beziehungsweise Ohren angewendet. Dadurch werden pathogene Keime abgetötet und die Ausbildung von Entzündungsbotenstoffen gehemmt.

Auf Grund seiner Anti-Pilz-Wirkung wird das Öl auch bei Pilzinfektionen (zum Beispiel Candida albicans) verwendet. Eine besonders gute Wirkung zeigt dabei eine Kombination aus Oregano-Öl und Kokos-Öl. Wer an einer Candida-Infektion leidet, gibt einen Tropfen Oregano-Öl in einen Teelöffel Kokos-Öl und nimmt die Mischung über einen Zeitraum von zehn Tagen täglich mindestens einmal ein.

Sind die Beschwerden dann noch nicht verschwunden, so beginnen die Patienten nach einer zweitägigen Pause erneut mit der Einnahme über denselben Zeitraum. Wer möchte, kann auch Oregano-Öl-Kapseln verwenden, deren Anwendung sehr unkompliziert ist. Wichtig ist auch, viel Wasser zu trinken, damit der Körper beim Entgiften unterstützt wird. Zusätzlich sollte außerdem Bentonit eingenommen werden (1 Teelöffel ein- bis zweimal täglich), da so die Ausscheidung erleichtert wird.

Bei Hautproblemen kann die Mischung aus Kokos-Öl und Oregano-Öl auch äußerlich angewendet werden. Eine Behandlung mit Oregano-Creme eignet sich aber auch für Haare und Kopfhaut und kann auch nach einem Sonnenbad aufgetragen werden. Des Weiteren hilft sie bei Schürfwunden, Verbrennungen beziehungsweise Insektenstichen. Darüber hinaus sind im Oregano Thymol, Rosmarinsäure und Thymoquinon enthalten, Stoffe, die hemmend auf die Krebszellteilung wirken.

Eine eher unerwünschte Nebenwirkung ist die blutverdünnende Wirkung der Pflanze, da sie den Effekt von blutverdünnenden Medikamenten noch zusätzlich verstärken kann. Menschen, die solche Medikamente nicht einnehmen, können jedoch davon profitieren, da Oregano-Öl die Blutqualität verbessert und einer Thrombose vorbeugt.

Während der Schwangerschaft beziehungsweise der Stillzeit solle Oregano-Öl nicht verwendet werden. Auch für Babys und Kinder ist das Öl nicht geeignet, da es ein sehr starkes Heilmittel ist. Des Weiteren sollte bei äußerer Anwendung beachtet werden, dass möglicherweise allergische Reaktionen auftreten könnten. Es empfiehlt sich daher, Oregano-Öl immer nur in sehr kleinen Mengen aufzutragen beziehungsweise es eventuell mit Wasser zu verdünnen.


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