Iris

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 8. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Iris, oder Regenbogenhaut genannt, ist eine mit Pigmenten angereicherte Struktur im Auge zwischen der Hornhaut und der Linse, die im Zentrum das Sehloch (Pupille) umschließt und als eine Art Blende zur optimalen Abbildung von Objekten auf der Netzhaut dient. Durch Muskeln in der Iris kann die Größe der Pupille und somit der Lichteinfall reguliert werden.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Iris?

Die Regenbogenhaut ist für ein optimales Sehvermögen unabdingbar. Aufgrund der kontinuierlich wechselnden Lichtverhältnisse muss ein ständiger Ausgleich über das Auge erfolgen, um die Umwelt gestochen scharf wahrnehmen zu können.
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Als lichtundurchlässige Barriere ist die Iris beziehungsweise Regenbogenhaut ein wesentlicher Bestandteil des Auges. Sie ist der vordere, sichtbare Teil der Aderhaut (Choroidea) und liegt parallel zur Frontalebene hinter der Hornhaut (Cornea) und vor der Linse. Sie trennt somit die zwischen beiden Strukturen liegende Augenkammer in einen vorderen und hinteren Bereich. Fixiert ist die Regenbogenhaut an ihren Rändern, der Iriswurzel, mit dem Ziliarkörper. In ihrer Mitte lässt sie eine Öffnung, die Pupille, frei, durch die Licht einfallen und auf die weiter dahinterliegende Netzhaut auftreffen kann.

Die Iris weist – außer beim Vorliegen eines genetischen Defektes (Albinismus) – beim Menschen eine blaue, grüne oder braune Farbe mit sämtlichen Farbübergängen auf. Dieses Phänomen ist auf die unterschiedlich dichte Einlagerung von Pigmenten zurückzuführen. Eine hohe Pigmentdichte färbt die Iris braun, eine geringere hingegen hell. Ontogenetisch gesehen sind die einzelnen Bestandteile der Iris entweder mesodermalen oder ektodermalen Ursprungs.

Anatomie & Aufbau

Die Iris besteht im histologischen Querschnitt betrachtet aus zwei Hauptschichten. Auf die vordere Begrenzungslinie folgt das sogenannte Stroma – eine fibröse, von Blutgefäßen und Nerven durchzogene Schicht, in die Pigmente unterschiedlicher Dichte eingebettet sind und die Augenfarbe des Individuums bestimmen. Im Stroma befindet sich auch der Musculus sphincter pupillae, dessen Muskelzellen ringförmig um den Rand des Sehloches verlaufen. Hinter dieser fibrovaskulären Schicht liegt eine aus zwei Zelllagen bestehende dicke Epithelschicht, dem Pigmentblatt (Pars iridica retinae), das ebenfalls durch eine starke Pigmenteinlagerung gekennzeichnet ist und mit Muskeln in Verbindung steht. Es handelt sich hierbei um Dilatatormuskeln (Musculus dilatator pupillae), die als basale Fortsätze des Pigmentblattes radiär angeordnet sind und zusammen mit dem Sphinktermuskel (Schließmuskel) für eine gute Abbildungsschärfe sorgen.

In frontaler Ansicht lässt sich die Regenbogenhaut in zwei Regionen untergliedern. Der pupilläre Anteil wird durch den innersten Bereich der Iris gebildet, der zugleich den Pupillenrand definiert. Der Rest der Regenbogenhaut gehört zum ziliären Anteil. Beide Regionen werden durch die Iriskrause (Collarette) voneinander getrennt, an der sich der Sphinktermuskel mit den Dilatatormuskeln überschneidet. Von dieser dicksten Stelle aus verjüngt sich die Tiefe der Regenbogenhaut zu den Rändern hin merklich.

Funktion & Aufgaben

Die Regenbogenhaut ist für ein optimales Sehvermögen unabdingbar. Aufgrund der kontinuierlich wechselnden Lichtverhältnisse muss ein ständiger Ausgleich über das Auge erfolgen, um die Umwelt gestochen scharf wahrnehmen zu können. Ähnlich der Blende einer Kamera erfolgt die Anpassung des Auges über die Iris, die durch unwillkürliche Muskelkontraktionen Einfluss auf die Größe der Pupille nimmt und somit eine Regulierung der einfallenden Lichtmenge herbeiführt.

Nur so kann eine scharfe Abbildung von Objekten auf der Netzhaut gewährleistet werden. Durch die Einflussnahme der Regenbogenhaut auf die Weite des Sehloches, lassen sich darüber hinaus auch Schäden der Retina durch zu starke Lichteinstrahlung vermeiden, wie sie bei manchen Krankheitsbildern vorkommen.

Wesentlich in der scharfen Darstellung von Objekten ist neben der Regulierung der Pupillengröße auch die Lichtundurchlässigkeit der Regenbogenhaut, durch die die Funktionalität der Iris als Blende erst gewährleistet wird. Das auf das Auge auftreffende Streulicht wird durch die dichte Farbeinlagerung im Pigmentblatt an einem weiteren Vordringen zur Netzhaut gehindert, sodass der Lichteinfall auf das Sehloch beschränkt ist. Die Verengung der Pupille (Miosis) erfolgt durch Kontraktion des Sphinktermuskels in einer zirkulären Bewegung. Sein Gegenspieler sind Dilatatormuskeln, die die Weitstellung (Mydriasis) durch ein radiäres Zusammenziehen der Iris herbeiführt und diese in Falten legt.


Krankheiten & Beschwerden

Eine der häufigsten Erkrankungen der Regenbogenhaut ist die Iritis oder Iridozyklitis. In beiden Fällen liegt eine Entzündung der Iris bzw. auch des Ziliarkörpers vor, die zu einer verschwommenen Sicht und einer erhöhten Lichtsensibilität führt. Wird die Infektion nicht rechtzeitig mit Antibiotika behandelt, kann dies zu starkem Sehverlust oder gänzlicher Blindheit führen. Grauer oder grüner Star können sich infolgedessen bilden.

Aber auch genetische Defekte wie die Aniridie bereiten den Betroffenen Probleme. Bei dieser Art der Erkrankung fehlt die Iris völlig oder ist dermaßen unterentwickelt, dass nur ein kleiner, rudimentärer Rand vorhanden ist. In beiden Fällen ist der Lichteinfall zu hoch, worunter das Sehvermögen erheblich leidet.

Beschwerden bereiten aber auch bereits geringfügigere Schäden, wie kleine Löcher in der Regenbogenhaut (Colobom). Diese führen zur Darstellung von Schatten oder Doppelbildern. Hervorgerufen wird dieses Phänomen entweder durch traumatische Ereignisse oder genetische Abweichungen.

Weitere Erkrankung der Iris sind bösartige Melanome, die in der Regel aber aufgrund ihrer guten Sichtbarkeit rasch entdeckt und umgehend therapiert werden. In frühen Stadien reicht eine Entfernung der Regenbogenhaut zur Behandlung aus. Bei später erkannten Melanomen findet die Protonentherapie mit gutem Erfolg Anwendung.

Beim Albinismus leiden die Individuen an einem völligen Ausfall von Farbpigmenten im Körper. Die Iris, die normalerweise gefärbt ist, ist nun durchscheinend und verliert somit ihre Funktion als Blende, da Licht auch durch sie durchdringt. Dies führt zur Blendung der Sehzellen und einer gestörten Sehfunktion bereits im Säuglings- und Kleinkindesalter.

Quellen

  • Benninghoff/Drenckhahn: Anatomie. Urban & Fischer, München 2008
  • Gerok, W., Huber, C., Meinertz, T., Zeidler, H. (Hrsg.): Die innere Medizin – Referenzwerk für den Facharzt. Schattauer, Stuttgart 2007
  • Grehn, F.: Augenheilkunde. Springer, Berlin 2012

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