Blutgefäße
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 5. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Bei einem Blutgefäß handelt es sich um eine röhrenförmige Struktur zum Transport von Blut. Das Gefäß wird auch als Ader bezeichnet und kommt nur im menschlichen und tierischen Körper vor.
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Was sind Blutgefäße?
Die Gesamtheit der Blutgefäße bildet zusammen mit dem Herzen den Blutkreislauf. Dieser ist für die Zirkulation des Blutes zur Versorgung von Körperteilen unerlässlich. Die Blutgefäße selbst werden abhängig von ihrer Ausprägung und ihrer Funktion in verschiedene Kategorien unterteilt. Zu der wichtigsten gehört die Aorta als Hauptschlagader. Hinzu kommen die Arterien. Ihre Aufgabe ist es, Blut vom Herzen wegzuführen. Im Gegensatz dazu führen Venen das Blut zum Herzen hin.
Eine wichtige Rolle spielen zuletzt die Kapillaren. Als sogenannte Haargefäße bilden sie die Verästelung der Arterien. Ein Blutgefäß besteht aus Gewebe umhüllt von mindestens einer Wandschicht. Damit fungiert die Ader als Hohlorgan und ist für den verlustfreien Bluttransport zuständig. Das Transportnetz erreicht mit all seinen Verzweigungen eine Länge von bis zu 150 000 Kilometern. 75 Prozent des Blutes verlaufen in den Venen, weitere 20 Prozent in den Arterien und nur fünf Prozent in den Kapillaren.
Anatomie & Aufbau
Im Gegensatz dazu ist die Media eine Muskelschicht, die beidseitig von Bindegewebe umhüllt wird. Hinzu kommt die Adventitia bestehend aus einem lockeren Bindegewebe. Sie hat das Ziel der Einbettung des Blutgefäßes innerhalb des Körpers. Zu beachten gilt, dass Kapillaren nur aus einer einzigen Schicht umhüllt werden. Sie setzt sich aus Gefäßzellen zusammen und ähnelt der Intima in ihrer Form und Ausprägung.
Funktion & Aufgaben
Im menschlichen Körper verzweigen sich Blutgefäße in nahezu alle Körperteile. Neben dem Bluttransport besteht deren Aufgabe darin, den Körper stets mit Nährstoffen zu versorgen. Hierbei spielt der Gefäßdurchmesser der Adern eine wichtige Rolle. Abhängig von der Breite variiert die Durchblutung und die damit einhergehende Nährstoffversorgung. Zur Steuerung des Gefäßdurchmessers können sich Blutgefäße in ihrer Größe verändern.
Dies gelingt mit der Kontraktion der Muskelschicht. Die Intensität der Kontraktion wird wiederum über das vegetative Nervensystem des Körpers reguliert. Mit einer Gefäßerweiterung und einer Gefäßverengung gelingt es dem Nervensystem, auch die Sauerstoffversorgung zu regulieren. Anbei wird die Kerntemperatur innerhalb der inneren Organe gesteuert. Abhängig von der Art übernehmen Adern eine spezifische Aufgabe. So erfüllt etwa die Aorta die sogenannte Windkesselfunktion. Hierbei handelt es sich um einen Mechanismus, der für den Druckausgleich des aus dem Herzen ausgestoßenen Blutes zuständig ist.
Sogenannte Barorezeptoren messen den Druck des Blutes, sodass die Aorta bei einer Veränderung mit einer Gefäßerweiterung oder einer Gefäßverengung reagieren kann. Eine ebenfalls wichtige Aufgabe erfüllen die Hohlvenen. Hierbei handelt es sich um zwei vergleichsweise große Venen, die venöses Blut zum rechten Herzvorhof befördern. Eine Sonderrolle erfüllen Venolen. Sie sind eine verkleinerte Version der Venen, die eine tiefgreifende Verzweigung des Transportnetzes ermöglichen.
Krankheiten & Beschwerden
Darüber hinaus gehören auch Hämorrhoiden zu einer verbreiteten Erkrankung des Blutkreislaufes. Hierbei spricht man von einer knotenförmigen Weitung der Arterien innerhalb des Enddarms. Die Erweiterung der Blutgefäße kann auf eine zunehmende Bindegewebsschwäche zurückgeführt werden. Patienten verspüren Schmerzen und einen anhaltenden Juckreiz an der betroffenen Stelle. Unbehandelt können Entzündungen und Ekzeme auftreten, die mit dem Ausscheiden eines schleimigen Sekrets einhergehen.
Hämorrhoiden können durch die Anwendung von Salben und Zäpfchen gelindert werden. Langfristig ist es aber wichtig, die Lebensgewohnheiten zu ändern. Andernfalls kann es zu einem erneuten Ausbruch kommen. Zu einer besonders schweren Störung des Blutkreislaufes führt dagegen eine Thrombose, auch bekannt als Blutgerinnsel. Hierbei findet ein Verschluss eines einzelnen Blutgefäßes statt. Dies hat die Behinderung des Blutstroms zur Folge und geht mit einer verminderten Sauerstoffversorgung einher. In schweren Fällen kann eine Thrombose eine Lungenembolie verursachen und tödlich verlaufen.
Eine weitere Erkrankung der Blutgefäße bildet schließlich die Varikose, umgangssprachlich bekannt als Krampfaderleiden. Hierbei kommt es zu einer Verdickung von Venen in den Beinen. Als Ursache kann eine Bindegewebsschwäche herangezogen werden. Bemerkbar macht sich die Varikose durch ein Spannungs- und Schweregefühl. Hinzu kommt ein Jucken der Haut, das mit dem Fortschreiten der Krankheit an Intensität zunimmt.
Quellen
- Grillparzer, M.: Körperwissen. Gräfe und Unzer, München 2007
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
- Klinke, R. & Silbernagl, S.: Lehrbuch der Physiologie. Thieme, Stuttgart 2005