Sandelholz

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 6. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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In Parfums, ätherischen Aromaölen und vielen anderen Produkten findet sich oft der intensive Duft von Sandelholz. Er entführt uns in die geheimnisvolle, sinnliche Welt des Orients und 1001 Nacht.

Vorkommen & Anbau von Sandelholz

Schon seit Jahrhunderten wird Sandelholz für Duftöle, Parfums, Räucherstäbchen unter anderem für religiöse Rituale und Meditationen verwendet.
Der Name Sandelholz (lignum santalinum) steht für verschiedene Hölzer der Baumgattung Santalum. Unter dieser Bezeichnung existieren im Handel Hölzer, die von verschiedenen Bäumen stammen: rotes, weißes und gelbes Sandelholz. Ursprünglich kam das Sandelholz hauptsächlich aus Indien, wird aber heute auch in China und Indonesien angebaut. Sandelholzbäume können bis zu zehn Meter hoch werden und haben gelbe, rosafarbene und rote Blüten.

Schon seit Jahrhunderten wird Sandelholz für Duftöle, Parfums, Räucherstäbchen unter anderem für religiöse Rituale und Meditationen verwendet. Echtes Sandelholz ist sehr kostbar, weil Anbau, Handel und Lagerung strengen Bestimmungen unterliegen. Die Bäume dürfen nicht auf Privatgrundstücken angebaut werden und müssen mindestens 25 Jahre alt sein, weil sich das kostbare Sandelholzöl erst ab einem Alter von 25 Jahren bildet.

Sie dürfen dann auch nicht gefällt, sondern müssen entwurzelt und aufbereitet werden, weil das Sandelholzöl auch in den Wurzeln enthalten ist. Durch den langwierigen Anbau und den vergleichsweise geringen Ertrag ist es kostbar und teuer.

Wirkung & Anwendung

Sandelholz ist ein wichtiger Bestandteil der ayurvedischen Lehre und auch der tibetischen und chinesischen Heilkunde, besonders das im Sandelholz enthaltene Sandelholzöl. Es ist weißlich-gelb, zähflüssig und verströmt einen sinnlichen, orientalischen, würzigen Duft, der weltweit zu den beliebtesten sinnlichen Düften in Parfums und Räucherstäbchen gehört. Schon seit alters her ist dieser beliebte Duft eine seltene Kostbarkeit, weil durch die schwierigen Anbaubedingungen der Bedarf bei weitem nicht gedeckt werden kann.

Der Hauptwirkstoff von Sandelholz sind Sesquiterpenole. Öle, die diesen Wirkstoff enthalten, gelten als besonders hautfreundlich und haben eine stimulierende Wirkung auf die Seele. Das Öl muss aus dem Holz herausdestilliert werden. Sandelholz hat eine entzündungshemmende Wirkung bei verschiedenen Hautproblemen, lindert Juckreiz und hilft gegen Cellulite. Wegen seiner hormonähnlichen Inhaltsstoffe hat es einen positiven Effekt bei Menstruations- und Wechseljahresbeschwerden, es fördert das hormonelle Gleichgewicht.

Zusammen mit anderen Duftölen mit hormoneller Wirkung wie Rosengeranie, Ylang-Ylang, Jasmin oder Muskatellersalbei lassen sich sinnliche Düfte mit erotisierender Wirkung herstellen. Schon im alten Indien war das Sandelholzöl wegen seiner anregenden Wirkung ein beliebtes Aphrodisiakum. Es ist besonders gut geeignet bei sexuellen Schwierigkeiten, die ihre Ursache in Stress und Ängsten haben.

Sandelholz hat auch eine beruhigende Wirkung bei Gefühlen wie Wut, Zorn und Aggression, es stärkt die eigene Mitte, befreit die Seele und beruhigt und stärkt die Nerven. Auch eine übermäßige Produktion von Stresshormonen wird durch Sandelholz auf sanfte Weise ausgeglichen und bringt das Nervensystem und Herz-Kreislauf-System wieder ins Lot. Spirituell hilft es, blockierte Energien wieder in Fluss zu bringen und den Geist zu befreien.

Sandelholz lässt sich auf vielfältige Art verwenden. Es ist Bestandteil vieler Parfummischungen, besonders von Herrendüften, da der Duft dem Androstenol im männlichen Achselschweiß ähnlich ist. Aber auch viele Cremes, Duschgels und Bodylotionen enthalten Sandelholz wegen der hautberuhigenden Wirkung und des angenehmen Duftes. Darüber hinaus wird es gern als Aroma- und Massageöl verwendet. Rotes Sandelholz dient schon seit Jahrhunderten für die Herstellung von Räucherstäbchen.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Sandelholz mit seinem warmen, sinnlichen Duft schenkt unseren Sinnen einen Hauch von dem geheimnisvollen Duft des Orients und 1001 Nacht. Es ist aber auch ein beliebtes Heilmittel wegen seiner anregenden, belebenden und zugleich beruhigenden, harmonisierenden Wirkung. Schon ein einziger Tropfen auf einem Taschentuch lindert Angst und Anspannung, regt den Geist an und fördert das Selbstvertrauen.

Wer den angenehmen Duft inhaliert, spürt sofort, wie sich Verspannungen lösen und Nervosität nachlässt. Auch bei Muskelverspannungen und Nervenbeschwerden, Menstruations- und Wechseljahresbeschwerden hat Sandelholz eine wohltuende Wirkung. Sandelholz dringt direkt ins Unterbewusstsein und öffnet die rechte Gehirnhälfte, weshalb es gern für Meditationen verwendet wird. Die Naturheilkunde nutzt Sandelholzöl für jegliche Art von Schleimhautentzündungen.

Eine gute ergänzende Wirkung hat es auch bei Fußreflexzonenmassagen. Es kann nach der Reflexzonenmassage in die Fußsohlen einmassiert werden. Als Aromaöl kann es in einem Raum auch eine angespannte Stimmung ausgleichen, zum Beispiel bei Familienstreitigkeiten. Bei Schlafstörungen bewährt sich eine Aromalampe mit Sandelholzöl auf dem Nachttisch. Ein Entspannungsbad mit Sandelöl nach einem stressigen Tag wirkt wahre Wunder. Es entspannt Körper, befreit von Muskelverspannungen und lässt die Seele baumeln.

Seine wohltuende Wirkung entfaltet Sandelholzöl auch in zahlreichen Hautpflegeprodukten, wo es nicht nur angenehm duftet, sondern auch seine hautberuhigende Wirkung entfaltet. Menschen, die empfindlich auf Duftstoffe reagieren, sollten allerdings vorsichtig sein. Aromaöle sind in der Regel hochkonzentriert sind und sollten nur in verdünnter Form verwendet werden.

Weitere Anwendungsgebiete für Sandelholz sind Blasenerkrankungen, Durchfall und Darmprobleme, Ekzeme, Nierenerkrankungen, Nervosität, Magenschleimhautreizungen, Muskelkrämpfe, Verrenkungen und Verstauchungen. Bei Verrenkungen und Verstauchungen bewähren sich Umschläge mit Sandelholzöl.

Eine innerliche Anwendung sollte aber immer in Absprache mit dem Arzt geschehen. Auch im Wellnessbereich hat Sandelholz seinen Platz und wird unter anderem gern für Saunaaufgüsse genommen. Regelmäßige Saunagänge sind ein gutes Mittel, um die Abwehrkräfte zu stärken und Infektionen vorzubeugen.


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