Meditation

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Einst war die Meditation das Privileg spiritueller Menschen, die im Rahmen ihrer Religionsausübung systematische Innenschau und spirituelle Versenkung betrieben. In heutiger Zeit gibt es zahlreiche Meditationsmethoden, die in zahlreichen Religionen ausgeübt werden. Es finden sich sowohl buddhistische Methoden der Meditation als auch christliche - und solche, die ein bekannter Sektenführer der Moderne entwickeln ließ. Durch innere Sammlung, die Beobachtung des Atems, das Singen von Mantren und andere Techniken, die eine Versenkung (Meditation) begünstigen, soll der Geist beruhigt und in seinem Tun beobachtet werden. Verschiedene Methoden der Meditation widmen sich unterschiedlichen Inhalten.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Meditation?

Bei der Mediation handelt es sich um einen Überbegriff für verschiedenste Techniken und Formen spiritueller Innenschau. Eines der Ziele der Meditation ist es, den anderen in sich selbst zu erkennen und eine Einheitserfahrung zu machen.

Der Begriff Meditation leitet sich vom Lateinischen ab. Er bedeutet im weitesten Sinne "Innenschau" oder "Betrachtung" und gehört in einigen Weltreligionen zu einer spirituellen Praxis.

Es handelt sich um einen Überbegriff für verschiedenste Techniken und Formen spiritueller Innenschau, beispielsweise die buddhistische Achtsamkeitsmeditation, die Dynamische Meditation von Osho, die analytische Meditation der Tibeter, um nur einige zu nennen. Im weiteren Sinne können auch Malerei, Trance-Tanz oder Chi Gong Meditation sein.

Eines der Ziele der Meditation ist es, den anderen in sich selbst zu erkennen und eine Einheitserfahrung zu machen. Indem der Geist in der Meditation ruhig wird und sich selbst beobachtet, erkennt er die Flüchtigkeit aller Dinge und die Verbundenheit mit allem.

Funktion, Wirkung & Ziele

Man soll durch verschiedenste meditative Techniken in der Meditation unter anderem erkennen, wie viel Nichtiges, Flüchtiges und Schädliches der unkontrollierte Geist verwaltet. Die Erfahrung reinen Bewusstseins ist eines der prägnanten Ziele der Meditation.

Es geht außerdem um Einssein und das Erkennen der Verbundenheit aller Dinge. Die dualistische Spaltung zwischen dem Ich und dem Anderen soll durch die Meditation aufgehoben werden. Meditation führt langfristig zu Veränderungen von Sichtweisen, zu beruhigten Hirnströmen und innerer Gelassenheit. Man kann durch Meditation zu einem besseren Verstehen des Ego und zu höheren Bewusstseinszuständen gelangen.

Meditation wird heute aber nicht mehr nur in spirituellen Kontexten verwendet. Sie kann sich sogar ganz von religiösen Inhalten lösen. In diesem Fall wird die Meditation - beispielsweise nach dem Modell von Jon Kabat-Zinn - in medizinischen und psychologischen Kontexten verwendet. Als reine Entspannungstechnik ist die Meditation aber dennoch nicht zu sehen.

Vielmehr geht es in der therapeutisch verwendeten Meditation um die aufmerksame Betrachtung und das Erleben von Stille, das Erforschen bestimmter Kontexte und das Erreichen von verschiedenen Versenkungszuständen. Diese bewirken in der Vertiefung der Meditation eine Veränderung von Hirnwellen, Atmung oder Herzschlag. Der Einsatz der Meditation ohne jeden spirituell-religiösen Bezug und rein zu therapeutischen Zwecken ist in den religiösen Traditionen, die die Meditation in den Mittelpunkt ihrer Praxis stellen, umstritten.

Im Rahmen wissenschaftlicher Forschung wird Meditation zunehmend auf ihre Inhalte und Wirkungsweisen untersucht. Die Kölner "Society for Meditation and Meditation Research e.V." ist nur eines von vielen Beispielen, durch die die unterschiedlichen Wirkungen der Meditation erforscht werden sollen. Im Buddhismus gilt die Meditation als zentrale spirituelle Praxis, ohne die man bestimmte Erfahrungen nicht machen oder vertiefen kann.


Risiken, Nebenwirkungen & Gefahren

Ganz ohne Risiken, Nebenwirkungen und Gefahren ist die durch Meditation gemachte Erfahrung nicht. In traditionellen und in modernen tibetischen Texten wird immer wieder gewarnt, nicht ohne einen erfahrenen Lehrer Meditation zu praktizieren.

Menschen mit psychischen Vorerkrankungen sind besonders gefährdet, durch unerwartete Erfahrungen in der Meditation in eine Psychose, Panikattacke, Angstproblematik oder klinische Depression zu geraten. Spirituelle Krisen, ausgelöst durch eine zu exzessive Praxis der Meditation, sind in der Schulmedizin unbekannt. Falsch verstandene oder exzessiv ausgeübte Meditation kann gegenteilig zu dem wirken, was Meditation eigentlich bewirken soll.

Richtig angewendete Meditation kann unter fachkundiger Anleitung aber gerade bei Depressionen, Suchtverhalten, Stresserkrankungen oder psychischer Labilität hilfreich sein. Deutsche Organisationen wie das "Netzwerk für spirituelle Entwicklung und Krisenbegleitung e.V." und das "Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene" sind bei Problemen, die die Meditation betreffen, hilfreich.

Quellen

  • Federspiel, F., Herbst, V.: Die andere Medizin. Stiftung Warentest, Berlin 2005
  • Kaptchuk, T. J.: Das große Buch der chinesischen Medizin. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main, 2006
  • Kraft, K., Stange, R. (Hrsg): Lehrbuch Naturheilverfahren. Hippokrates, Stuttgart 2010

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