Ylang-Ylang

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 12. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei Ylang-Ylang handelt es sich um eine Pflanzenart, die zur Familie der Annonengewächse zählt. Die botanische Bezeichnung des Gewächses lautet Cananga odorata. Der Name Ylang-Ylang wird für die Pflanze sowie deren Blüten gebraucht. Das Wort stammt aus dem Malaysischen und bedeutet die „Blume der Blumen“. Ihren Ursprung hat Ylang-Ylang in Indonesien und auf den Philippinen.

Vorkommen & Anbau des Ylang-Ylang

Der Name Ylang-Ylang wird für die Pflanze sowie deren Blüten gebraucht. Das Wort stammt aus dem Malaysischen und bedeutet die „Blume der Blumen“.

Ylang-Ylang ist ein immergrüner Baum, der besonders schnell wächst und dabei Wuchshöhen von 25 Metern erreichen kann. Die Hüllblätter der Blüten sind zungenförmig und lang. Sechs Blätter umgeben stets eine Blüte. Die inneren Blütenhüllblätter weisen eine grün-gelbliche Färbung auf. Die Blüten des Ylang-Ylang verfügen über einen intensiven, süßlichen und betörenden Duft. Die Pflanze ist sowohl in Indonesien als auch auf den Philippinen heimisch.

Junge Bäume zeigen weiße, später gelblich-grüne Blüten. Erst in fortgeschrittenem Alter des Baums färben sich die Blüten orangerot. Insbesondere in der Nacht verströmen die Blüten des Ylang-Ylang einen starken und exotischen Duft. Damit locken sie eine Vielzahl an Nachtfaltern an, die bei der Bestäubung hilfreich sind. Die Blüten sind relativ groß und können jeden Tag geerntet werden. Zur Gewinnung des Ylang-Ylang-Öls müssen sie rasch verarbeitet werden.

Zudem kann in einem zweiten Destillationsprozess das sogenannte Canangaöl hergestellt werden. Die Blüten und das Öl des Ylang-Ylang kommen in Asien auch in der Volksheilkunde zum Einsatz. Ylang-Ylang wird heutzutage in zahlreichen Regionen zum Zweck der Ölgewinnung angebaut, etwa Madagaskar, Java, Sumatra, Haiti und auf den Komoren.

Wirkung & Anwendung

Insbesondere das Öl des Ylang-Ylang ist bekannt und erfreut sich großer Beliebtheit. Seit dem 19. Jahrhundert entwickelte es sich zu einem begehrten Duftöl, das beispielsweise von der Parfümindustrie genutzt wird. So enthält etwa das berühmte Parfüm Chanel No.5 Ylang-Ylang. Der Duft der Blüten wird zudem in der Aromatherapie genutzt und gilt hier gleichermaßen als entspannend, beruhigend und die Sinne stimulierend.

Zudem wird dem Duft des Ylang-Ylang eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt. Auch als Kosmetikprodukt lässt sich das Öl verwerten, da es in Kombination mit anderen hochwertigen Ölen einen ausgleichenden Effekt auf sämtliche Hauttypen hat. Für die Herstellung des Ylang-Ylang-Öls werden zahlreiche Blüten benötigt. 50 Kilo Blüten ergeben mittels Wasserdampfdestillation circa einen Liter ätherisches Öl.

Dabei wird das Ylang-Ylang-Öl in der Regel in Fraktionen destilliert. Somit können im Abstand von einigen Stunden unterschiedliche ätherische Öle gewonnen werden. Diese sind in Kombination nuancenreicher als die einzelnen Öle. Ylang-Ylang-Öl weist eine gelbliche bis hellorange Färbung auf. Der Duft ist blumig, süßlich und hat Ähnlichkeiten zum Geruch von Jasminblüten.

Jedoch ist der Duft des Ylang-Ylang deutlich schwerer und hat eine orientalische und exotische Note. Von einigen Menschen wird er als nahezu narkotisch wahrgenommen. Er sollte stets dezent dosiert werden, da er ansonsten zu intensiv ist. Speziell für diesen Zweck erhältliches Ylang-Ylang-Öl kann auch innerlich angewendet werden, indem es oral eingenommen wird. Dazu werden ein bis drei Tropfen des Öls gemeinsam mit Honig oder Zucker oder in Alkohol aufgelöst eingenommen.

Diese Dosis wird dreimal täglich verzehrt. Zu beachten ist hierbei, dass die Einnahme im Vorfeld mit einem Arzt besprochen werden sollte. Das Ylang-Ylang-Öl kann auch Nebenwirkungen verursachen, vor allem bei zu hoher Dosierung. Dann können zum Beispiel Übelkeit und Kopfschmerzen die Folgen sein.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Ylang-Ylang besitzt zahlreiche positive Wirkungen auf die menschliche Gesundheit und den seelischen Zustand. Demzufolge kann es in verschiedenen Anwendungsbereichen zum Einsatz kommen. So hat der Duft des Ylang-Ylang eine ausgleichende und entspannende, euphorisierende und aphrodisierende Wirkung auf die Seele. Auf den Körper wirkt das Duftöl beruhigend, insbesondere im Hinblick auf Pulsschlag und Atmung. Zudem besitzt es einen krampflösenden Effekt.

Auch kann das Öl antidepressiv und antibakteriell wirken und den Blutdruck senken. Duftmischungen mit Ylang-Ylang eignen sich insbesondere für die abendliche Entspannung. In der traditionellen Heilkunde und Aromatherapie wird der Duft des Ylang-Ylang in erster Linie bei Spannungszuständen angewendet. Daher eignet es sich bei Nervosität, Anspannung, Schlafproblemen, Stress und Leistungsdruck sowie Angst und Depressionen.

Auch bei Bluthochdruck, Herzrasen und -klopfen oder Kurzatmigkeit kann das Öl Linderung verschaffen. Ebenso kann es bei Hyperventilation und Darminfektionen sowie bei der Hautpflege angewendet werden. Hier kann das Öl seine feuchtigkeitsspendende Wirkung entfalten.

Ein weiterer Anwendungsbereich von Ylang-Ylang sind sexuelle Unlust und Impotenz. Der Duft des Öls besitzt eine erotisierende Wirkung und kann demzufolge auch bei Frigidität helfen. So kommt das Öl des Ylang-Ylang in Indien als Liebesöl zum Einsatz, und auch in Indonesien existieren entsprechende Bräuche. Dabei werden die Blüten des Ylang-Ylang in der Hochzeitsnacht auf das Bett des Brautpaars gestreut.

Außerdem wirkt Ylang-Ylang antimykotisch und antiseptisch und kann sogar die Konzentration erhöhen. Auch eine positive Wirkung auf den Blutzucker wird dem Öl nachgesagt. Ebenso soll es Linderung bei Menstruationsbeschwerden sowie dem prämenstruellen Syndrom verschaffen.

Auch kann es helfen, nervös bedingte Schmerzen im Kopf reduzieren. Insgesamt sind die potenziellen Anwendungsmöglichkeiten des Ylang-Ylang sehr vielfältig. Insbesondere in der Aromatherapie kann sich das volle Potenzial des betörenden Dufts entfalten, der kräftigt und anregt.


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