Schwarz-Erle

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Schwarz-Erle ist eine Laubbaumart, die in Europa heimisch ist und zu den Birkengewächsen gehört. Bei den verschiedenen Birkengewächsen sind die weiblichen und männlichen Kätzchen vereint. Die Erle wächst vorwiegend in Wassernähe und selbst in Überschwemmungsgebieten. Aufgrund der rötlichen Verfärbung an den geschnittenen Stellen des frisch geschlagenen Holzes wird sie auch gern als Roterle bezeichnet.

Vorkommen & Anbau der Schwarz-Erle

Die Schwarz-Erle ist eine Laubbaumart, die in Europa heimisch ist und zu den Birkengewächsen gehört. Aufgrund der rötlichen Verfärbung an den geschnittenen Stellen des frisch geschlagenen Holzes wird sie auch gern als Roterle bezeichnet.

Die Schwarz-Erle kommt nahezu im gesamten Europa, in Sibirien, Westasien sowie in Nordafrika vor. Sie wird zwischen 100 und 120 Jahre alt. Im Spreewald befindet sich Deutschlands größter Erlenwald. Der Baum stellt hohe Ansprüche an die Bodenfeuchtigkeit. Standorte, die dauerhaft trocken sind, werden von der Erle nicht besiedelt. Sie ist daher häufig an Seen, Flüssen, Bächen, Mooren und sonstigen allgemein nassen Standorten zu finden. Der Nährstoffgehalt hingegen spielt für den Baum kaum eine Rolle.

Der Boden kann nährstoffarm oder auch -reich sein. Die Schwarzerle, demzufolge ein typischer Baum der Tieflagen, der aber auch im Gebirge vereinzelt vorzufinden ist, kann Wuchshöhen von mehr als 25 Metern und einen Stammdurchmesser von nahezu einem Meter erreichen. Letzterer ist bis zum Wipfel meist durchgehend kerzengerade. Die glatte Rinde ist zunächst einmal glänzend grünlich-braun, bevor sie später borkig dunkelgrau bis schwarz wird und in senkrechte Platten zerklüftet.

Die breit kegelförmige Baumkrone der Schwarz-Erle ist relativ locker und kann bis zu zwölf Meter breit werden. Die wechselständig angeordneten und gestielten Blätter sind bis zu zehn Zentimeter lang sowie verkehrt-eiförmig und oben meistens eingebuchtet. Die Farbe ist dunkelgrün und etwas glänzend. Die lang gestielten, rotbraunen bis braunvioletten und kahlen Seitenknospen stehen vom Zweig ab. Der Baum bildet ein intensives Herzwurzelsystem, das seht tief reicht.

Die Schwarz-Erle trägt an den Wurzeln kleine Knöllchen. Darin leben Bakterien, welche in der Lage sind, in der Luft den freien Stickstoff zu binden. Die Schwarzerle blüht im März und April für ungefähr zwei bis vier Wochen. Die Früchte sind im September bis Oktober reif. Dabei handelt es sich um Nüsschen, die zwei bis vier Millimeter groß sind.

Wirkung & Anwendung

Die Schwarz-Erle wird als Heilpflanze eingesetzt, denn sie hat beispielsweise eine fiebersenkende und wundheilende Wirkung. Verwendet werden die Blätter und die Rinde der Zweige. Ein aus Schwarz-Erle zubereiteter Tee schmeckt bitter und herb, verfügt aber über einen angenehmen Geruch. Die getrockneten Blätter der Schwarz-Erle werden auch gern mit Walnuss- und Salbeiblättern kombiniert. Diese erleichtern das Abstillen.

Auch in der Homöopathie findet die Erle Anwendung, denn die Inhaltsstoffe bieten einen psychischen, emotionalen und spirituellen Schutz. Die Schwarz-Erle stärkt das innere Schutzschild, indem sie dafür sorgt, dass der Betroffene den Verstand einsetzt und alles etwas differenzierter betrachtet. Bei einer erfolgreichen Behandlung mit der Erle gelingt es dem Anwender, sich von Vorurteilen oder Ängsten zu befreien.

Auch hilft sie dabei, Ausgeglichenheit und Fürsorglichkeit zu entwickeln, ohne sich jedoch selber dabei aufzugeben. Die Schwarz-Erle befreit von Stress, Nervosität und Gefühlsschwankungen. Des Weiteren eignet sich der Baum hervorragend als Einzel- und Gruppengehölz, beispielsweise für Gewässerränder oder feuchte Parkwiesen. In der Forstwirschaft wird die Erle außerdem als Pionierbaumart auf Kippen und dem Ödland verwendet.

Das rötlich-weiße und schnell trocknende Holz kann gut bearbeitet werden und eignet sich somit gut zum Schnitzen, Drechseln, Schreinern, Herstellen von Musikinstrumenten, als Sperrholz sowie für den Bereich der Bildhauerei. Gefärbt wird es gern als Ersatz für Nussbaum oder Mahagoni genutzt. Die Struktur des Holzes ist gleichmäßig und es weist eine sehr feine Zeichnung auf. Die verschieden breiten Jahresringe treten kaum hervor.

Die nicht witterungsfeste Schwarz-Erle ist anfällig für Insekten und Pilze, allerdings ist das Holz unter Wasser sehr dauerhaft. Aus diesem Grund stehen in Venedig viele Häuser auf Erlenpfählen. Die Schwarz-Erle wird auch gern zum Räuchern verwendet.

Insbesondere die starkstämmigen Bäume sind aufgrund des weichen und universell verwendbaren Holzes im Holz- und Möbelbau sehr begehrt. Daher gehört die Schwarz-Erle zu den Laubhölzern, die für die Herstellung von Massivholzmöbeln gern zum Einsatz kommen. Derbe Holzschuhe werden ebenfalls in einigen Gegenden aus dem Erlenholz angefertigt. Die Sägespäne aus dem Holz der Erle werden aufgrund des feinen Aromas sehr gern zum Räuchern von Fischen oder Fleisch verwendet.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Zu den wichtigen Inhaltsstoffen der heilenden Pflanze Schwarz-Erle gehören der Gerbstoff sowie die Fettsubstanzen. Die Erle, die in der Heilkunde eine innerliche und äußerliche Anwendung findet, wird zum Beispiel bei Angina pectoris, Halsschmerzen, Mandelentzündung, Entzündungen der Mundschleimhäute, Beulen, Schürfwunden und Hautgeschwüren verwendet. Für Letzteres werden die geglätteten Blätter auf die wunden Füße gelegt, was sehr gute Erfolge bringen kann.

Die Blätter und Rinde des Baums ergeben gerbstoffhaltige Drogen, die äußerlich genutzt werden. Innerlich angewendet helfen sie ebenso bei verschiedenen Erkrankungen, zum Beispiel bei Rheuma und Darmblutungen. Die Inhaltsstoffe wirken zudem fiebersenkend. Auch bei einer Müdigkeit oder Niedergeschlagenheit kann die Schwarz-Erle, denn sie macht wieder fit.

Schuhe, die mit den Blättern der Schwarz-Erle ausgelegt sind, helfen gegen müde Füße. Die Anwendungen mit Heilkräutern haben zwar häufig eine positive Wirkung auf die verschiedensten Beschwerden, dennoch sollte vor der Anwendung der Heilpflanzen stets Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden.


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