Steroidakne

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Steroidakne ist eine Folge bestimmter Medikationen. Vor einer evtl. Medikamentenumstellung ist allerdings das Abwägen medizinischer Kosten und Nutzen sinnvoll.

Inhaltsverzeichnis

Was is Steroidakne?

Eine Steroidakne äußert sich in erster Linie durch Hautveränderungen wie Pusteln und Papeln. Nach zwei bis drei Monaten können sich sogenannte Komedone bilden, großflächige, meist sehr schmerzhafte Hautveränderungen, die typischerweise im Bereich von Rücken und Schultern lokalisiert sind.
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Die Steroidakne ist eine Form der Akne, also eine entzündliche Erkrankung, die unter anderem an den Haarfollikeln zu beobachten ist. Ihre Bezeichnung verdankt die Steroidakne der Tatsache, dass die Akneform in der Regel die Folge einer bestimmten Medikation ist.

Zwar wird die Bezeichnung der Steroidakne im Alltagsgebrauch gelegentlich auch verwendet für Akne, die einem Missbrauch von Steroiden (wie beispielsweise dem männlichen Geschlechtshormon Testosteron) folgt; medizinisch ist dies allerdings nicht korrekt.

Steroidakne äußert sich meist durch das Auftreten roter Papeln (Knötchen der Haut). Seltener können sich auch sogenannte Papulopusteln ausbilden; hierbei handelt es sich um eitrige Papeln.

Besteht eine Steroidakne bereits seit einigen Monaten, so können sich im Rahmen der Erkrankung außerdem Mitesser bilden. Die durch die Steroidakne hervorgerufenen Hautveränderungen zeigen sich vor allem an Schulter und Rücken.

Ursachen

Eine Steroidakne kann sowohl von Medikamenten ausgehen, die lokal (beispielsweise in Form von Salben) angewendet werden als auch von solchen, die systemisch (beispielsweise in Form von Tabletten; also mit Wirkung auf den gesamten Organismus) eingesetzt werden.

Allerdings tritt eine durch lokale Medikamentengabe verursachte Steroidakne vergleichsweise selten auf. Zu den Medikamenten, die eine Steroidakne hervorrufen können, zählen zunächst Glukokortikoide (auch als Kortison bezeichnet).

Eingesetzt werden Letztere unter anderem zur Behandlung von Asthma oder Autoimmunerkrankungen; auch bei Organtransplantationen kommen gelegentlich Glukokortikoide zum Einsatz. Neben Kortison können unter anderem auch verschiedene Antibiotika oder Schlafmittel zur Steroidakne führen.

Symptome, Beschwerden & Anzeichen

Eine Steroidakne äußert sich in erster Linie durch Hautveränderungen wie Pusteln und Papeln. Nach zwei bis drei Monaten können sich sogenannte Komedone bilden, großflächige, meist sehr schmerzhafte Hautveränderungen, die typischerweise im Bereich von Rücken und Schultern lokalisiert sind. Die Hautveränderungen entwickeln sich schleichend und rufen zu Beginn noch keine merklichen Beschwerden hervor.

Erst im Verlauf der Erkrankung kommt es zu Juckreiz, Rötungen und Schmerzen. Im weiteren Verlauf können sich Sensibilitätsstörungen und sogar partielle Lähmungserscheinungen einstellen. Das Symptombild stellt für die Betroffenen oft eine erhebliche Belastung dar. So kann der konstante Juckreiz zu Schlafstörungen und Unwohlsein führen, woraus weitere Probleme resultieren können.

Einige Patienten leiden auch seelisch unter den Hautveränderungen. Dann kann es zur Entstehung von sozialen Ängsten, Minderwertigkeitskomplexen oder depressiven Verstimmungen kommen. Die psychischen Beschwerden lassen meist nach, sobald die Steroidakne behoben wurde. Bleibt die Akne über einen längeren Zeitraum bestehen, können sich die seelischen Leiden verfestigen.

Zudem kann es zu Narben, Pigmentstörungen und anderen bleibenden Hautveränderungen kommen. Daneben ruft eine Steroidakne die typischen Symptome eines Steroidmissbrauchs hervor. Dazu können unter anderem Magen-Darm-Beschwerden, Herz-Kreislauf-Beschwerden und eine Vielzahl hormoneller Störungen zählen.

Diagnose & Verlauf

Diagnostiziert werden kann eine Steroidakne aufgrund vorliegender Symptome und eines Patientengesprächs: Sind bei einem Patienten typische Symptome (wie Papeln) einer Akneform vorhanden und erweist es sich, dass der Patient gegenwärtig mit Medikamenten behandelt wird, die eine Steroidakne verursachen können, wird meist die entsprechende Diagnose gestellt.

Der Verlauf einer Steroidakne hängt unter anderem zusammen mit dem jeweiligen Patienten und mit den Behandlungsmaßnahmen, die ergriffen werden. Ist ein Absetzen der Medikamente möglich, die vermutlich die Steroidakne ausgelöst haben, klingt die Erkrankung häufig nach einigen Wochen selbstständig wieder ab. Langfristige Folgen einer Steroidakne können Narben sein, die an den Hautstellen entstehen, die von Hautveränderungen befallen waren.

Komplikationen

Bei der Steroidakne leiden die Betroffenen an den gewöhnlichen Beschwerden einer Akne. In der Regel kommt es dabei zur Ausbildung von Pickeln oder Mitesser. Diese Beschwerden können dabei vor allem im Gesicht oder an anderen sichtbaren Stellen sehr unangenehm sein und sich sehr negativ auf die Lebensqualität und Ästhetik des Betroffenen auswirken.

Die meisten Patienten fühlen sich mit den Beschwerden unwohl und leiden dabei an Minderwertigkeitskomplexen oder an einem deutlich verringerten Selbstwertgefühl. Auch Mobbing oder Hänseleien können dabei auftreten. Ebenso kann die Steroidakne zu Pusteln oder Papeln führen. Sollte die Steroidakne über einen längeren Zeitraum auftreten, so kann es dabei auch zu Narben im Gesicht kommen.

Diese können in vielen Fällen nicht mehr direkt behandelt werden und verbleiben damit im Gesicht. Bei der Behandlung der Steroidakne muss zuerst der auslösende Stoff abgesetzt werden. In vielen Fällen verschwinden die Beschwerden dann wieder von alleine. Komplikationen treten dabei in der Regel nicht auf. Nur in seltenen Fällen ist die Behandlung mit Salben oder Cremes notwendig. Die Steroidakne wirkt sich nicht negativ auf die Lebenserwartung des Patienten aus.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Bei einer Steroidakne sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Diese Krankheit muss von einem Arzt behandelt werden, da es dabei nicht zu einer Selbstheilung kommen kann. Wird die Steroidakne nicht behandelt, verschlimmern sich in der Regel die Beschwerden.

Ein Arzt ist dann aufzusuchen, wenn der Betroffene an der Ausbildung von Papeln und Pusteln leidet. In den meisten Fällen treten diese im Gesicht des Betroffenen auf, können allerdings auch den gesamten Körper bedecken. Vor allem nach der Einnahme von Steroiden sollten diese Beschwerden durch einen Arzt kontrolliert werden. Die meisten Patienten zeigen auch Rötungen oder einen starken Juckreiz, wobei es auch zu Schlafbeschwerden oder zu Störungen der Sensibilität kommen kann. Verschwinden diese Beschwerden nicht wieder von alleine, muss auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden.

Die Steroidakne kann durch einen Hautarzt oder durch einen Allgemeinarzt gut behandelt werden. Der weitere Verlauf hängt von der genauen Ursache ab. Da die Steroidakne auch zu Depressionen oder zu psychischen Verstimmungen führen kann, sollte auch psychologische Hilfe in Anspruch genommen werden. In der Regel verringert die Steroidakne nicht die Lebenserwartung des Betroffenen.

Behandlung & Therapie

Die Therapie einer Steroidakne hängt zunächst zusammen mit Faktoren wie der Schwere auftretender Symptome und der Ursache entsprechender Hautveränderungen. Insofern dies möglich ist, besteht ein Therapieschritt erster Wahl darin, die medikamentöse Behandlung zu stoppen (oder zumindest einzuschränken), die zu einer Steroidakne geführt hat.

Vor diesem Schritt ist allerdings ein ausführliches Gespräch mit dem behandelnden Arzt notwendig; die Vor- und Nachteile der Reduktion einer bisherigen Medikamentengabe müssen gegeneinander abgewogen werden, um eine verantwortungsvolle Entscheidung treffen zu können. Nicht in allen Fällen führt eine medikamentöse Umstellung allerdings zu einer spontanen Heilung der Steroidakne.

In Fällen, in denen eine Medikamentenumstellung aus medizinischen Gründen nicht möglich ist, oder in denen eine durchgeführte Medikamentenumstellung nicht den erwünschten Erfolg brachte, erfolgt dann häufig eine symptomatische Behandlung der Steroidakne. Ein mögliches Verfahren der symptomatischen Therapie der Steroidakne ist die sogenannte Dermabrasion; hierbei werden Hautschichten der veränderten Hautpartien mithilfe eines medizinischen Schleifkopfes abgetragen.

Die Hauterscheinungen einer Steroidakne können außerdem bekämpft werden durch ein lokales Auftragen sogenannter Retinoide (chemischer Substanzen). Zu den operativen Verfahren einer Behandlung von Steroidakne zählt beispielsweise die Kryochirurgie: Im Rahmen dieses Verfahren wird unter Anwendung sehr starker Kälte verändertes Hautgewebe chirurgisch entfernt. Bei der sogenannten Kauterisation kann verändertes Hautgewebe der Steroidakne außerdem beispielsweise unter Anwendung starker Hitze oder chemischer Mittel operativ entfernt werden.


Vorbeugung

Vorbeugen lässt sich einer Steroidakne beispielsweise, indem riskante Medikamente (sofern medizinisch sinnvoll) reduziert oder durch alternative Medikamente ersetzt werden. Ist eine solche Maßnahme medizinisch nicht zu vertreten und ist bereits eine Steroidakne aufgetreten, so können Methoden der symptomatischen Behandlung der Steroidakne angewendet werden, um eine Symptomverschlechterung zu vermeiden.

Nachsorge

Die Steroidakne ist vor allem als eine schwere Nebenwirkung einer dezidierten Medikamentenaufnahme zu betrachten. Die entscheidende Maßnahme besteht im Prinzip darin, das auslösende Präparat beziehungsweise Dopingmittel abzusetzen. Auf diese Weise lassen sich die Beschwerden langfristig lindern. Die Hautveränderungen selbst sind mit typischen Hausmitteln sowie Pflegeprodukten behandelbar.

Neben den klassischen Hautpflegeprodukten gibt es auch einige Naturheilmittel, die problemlos in der Drogerie zu bekommen sind. Insbesondere letztere zeichnen sich durch positive Effekte für die Haut aus. Es handelt sich zum Beispiel um Aufgüsse mit Kräutertee genauso wie um ätherische Öle. Zwecks Vermeidung von Narbenbildung sollte der Kontakt mit störenden Pickeln nach Möglichkeit vermieden werden.

Empfehlenswert erscheint eine Behandlung der Haut mit kühlenden Aufschlägen. Kälte trägt zu einer Linderung der Schmerzen und Reduzierung von Juckreiz bei. Demgegenüber öffnet die Feuchtigkeit die Poren. Erst wenn die Steroidakne nicht abklingt oder sich sogar verstärkt, ist der Weg zum Dermatologen unumgänglich.

Nicht ganz auszuschließen ist, dass in einigen Fällen eine Unverträglichkeit oder aber eine Allergie die Steroidakne bedingt. Dies gilt es abzuklären. Da die Steroidakne nicht selten Depressionen oder aber auch psychische Verstimmungen befördert, sollte sich der Betroffene nicht scheuen, gegebenenfalls psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. So lässt sich am Ende etwaigem Mobbing wirkungsvoll begegnen und zielführend Nachsorge betreiben.

Das können Sie selbst tun

Die Steroidakne stellt in erster Linie eine schwere Nebenwirkung einer Medikamentenaufnahme dar. Die wichtigste Maßnahme besteht darin, das auslösende Medikament oder Dopingmittel abzusetzen. Dadurch können die Beschwerden langfristig gelindert werden.

Die Hautveränderungen selbst lassen sich mit typischen Hausmitteln und Pflegeprodukten behandeln. Neben den klassischen Hautpflegeprodukten aus der Drogerie, welche aufgrund aggressiver Inhaltsstoffe nur in Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden sollten, gibt es eine ganze Reihe von Naturheilmitteln, die positive Effekte auf die Haut haben. Dazu zählen etwa Aufgüsse mit Kräutertee oder ätherische Öle. Um die Entstehung von Narben zu vermeiden, sollte der Kontakt mit den Pickeln möglichst vermieden werden. Es empfiehlt sich, die Haut mit kühlenden Aufschlägen zu behandeln. Kälte lindert die Schmerzen und reduziert den Juckreiz, während die Feuchtigkeit die Poren öffnet.

Sollte die Steroidakne nicht abklingen oder sogar stärken werden, muss ein Dermatologe konsultiert werden. Gelegentlich liegt der Erkrankung eine Unverträglichkeit oder eine Allergie zugrunde, die es abzuklären gilt. Hierfür sollten die Patienten frühzeitig einen Arzt konsultieren, der diese Schritte einleiten und gegebenenfalls direkt eine Therapie vorschlagen kann.

Quellen

  • Dirschka, T., Hartwig, R.: Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2011
  • Moll, I.: Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2010
  • Sterry, W., Worm, M., Burgdorf, W.: Checkliste Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2014

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