Trockene Nase

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Bezeichnung trockene Nase steht nicht für eine eigenständige Erkrankung, sondern ist ein Symptom, das auf unterschiedliche Krankheiten hindeuten kann. Die Ursachen liegen oft in Infekten, sodass meist weitere Beschwerden hinzukommen. Die Behandlung einer trockenen Nase gestaltet sich in den meisten Fällen unkompliziert.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine trockene Nase?

Die Ursache für eine trockene Nase ist oftmals ein beginnender Infekt bzw. eine Erkältung im Anfangsstadium.

Eine trockene Nase ist bei Medizinern auch unter den Begriffen Rhinitis sicca oder atrophische Rhinopathie bekannt. Alle Bezeichnungen stehen für das Austrocknen der Nasenschleimhaut, was zu einem unangenehmen Gefühl in der Nase führt.

Meist werden die Beschwerden von weitere Symptomen wie einem Jucken oder Brennen, einer erschwerten Nasenatmung, einer Verschlechterung des Riechvermögens oder auch Nasenbluten begleitet. In leichten Fällen lassen die Symptome auch unbehandelt nach einigen Tagen nach oder können mit Hausmitteln schnell therapiert werden.

Spontan auftretende Trockenheitsgefühle verschwinden oftmals bereits nach wenigen Stunden von alleine. Bleiben die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen und/oder verschlimmern sich, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die genauen Ursachen abzuklären.

Ursachen

Die Ursache für eine trockene Nase ist oftmals ein beginnender Infekt bzw. eine Erkältung im Anfangsstadium. Bevor es zu einer verstopften Nase und einem richtigen Schnupfen kommt, macht sich die Infektion durch eine trockene Schleimhaut in der Nase bemerkbar.

Auch zu trockene Raumluft, etwa durch das Heizen in den Wintermonaten, hat bei vielen Menschen ein Austrocknen der Nasen- und Mundschleimhaut zur Folge. Das direkte Einatmen von Staub führt ebenfalls vorübergehend zu einer trockenen Nase.

Personen, die unter Allergien leiden, spüren neben dem allergischen Schnupfen und dem Anschwellen der Schleimhäute auch ein unangenehmes Austrocknen im Inneren der Nase. Werden bestimmte Medikamente eingenommen, können die Beschwerden als Begleiterscheinung auftreten. Unter Umständen kann ein stark erhöhter Blutdruck zu einem Austrocknen der Nasenschleimhaut führen.


Diagnose & Verlauf

Die Diagnose einer trockenen Nase trifft der Patient meist selbst, denn ihm fällt die ungewohnt trockene Schleimhaut unangenehm auf. Sucht er daraufhin einen Arzt auf, wird dieser zunächst ein ausführliches Gespräch mit dem Betroffenen führen, um die Ursache zu ermitteln.

Eine genaue Untersuchung der Nasenschleimhaut und gegebenenfalls die Entnahme einer Schleimhautprobe sowie eine Blutuntersuchung geben meist schnell Aufschluss über die Gründe für die Beschwerden. Nicht immer bedarf eine trockene Nase einer ärztlichen Behandlung. Oftmals verschwinden die Symptome nach kurzer Zeit von alleine.

Sind die Beschwerden allerdings sehr stark und von Blutungen und Schmerzen begleitet, sollte ein Arzt aufgesucht werden, da die trockene Nase sonst auch chronisch werden kann. Auch ein hartnäckiger Befall mit Bakterien ist als Folge einer Nichtbehandlung denkbar.

Komplikationen

Wenn die trockene Nase auf äußere Reize, wie zum Beispiel den längeren Aufenthalt in stark beheizten und schlecht gelüfteten Räumen, zurückzuführen ist, verschwindet das Problem von alleine, sobald der Patient solche Situationen meidet. Ist das nicht möglich, kann sehr schnell der gesamte Hals-Nasen-Ohren-Bereich austrocknen, was die Einnistung von Krankheitserregern begünstigt. Die trockene Nase kann dann, wenn unbehandelt, schwere Infektionskrankheiten nach sich ziehen.

Bei einer trockenen Rhinitis, also einer Form der Nasenschleimhautentzündung, bei der die Produktion des Nasensekrets deutlich vermindert ist, kann es ebenfalls zu einer Reihe von Komplikationen kommen. Zu den anfänglichen Symptomen wie Niesreiz, starkes Jucken und Brennen und dem Gefühl, dass die Nase ständig verstopft ist, treten weitere Störungen. Heftiges Schnäuzen oder Niesen kann dazu führen, dass die Nasenschleimhaut verletzt wird.

In Folge dessen kommt es zu Nasenbluten. Die entstandenen Risse in der Nasenschleimhaut können außerdem schmerzen und sich entzünden. Häufig kommt es zu einer starken Borken- und Krustenbildung, die der Patient als Fremdkörper in der Nase empfindet. Auch das Atmen durch die Nase wird so erschwert. Besteht die Rhinitis über einen längeren Zeitraum, kann diese einen Gewebeschwund der Nasenschleimhaut bewirken.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Der Zeitpunkt für einen Arztbesuch ist gekommen, wenn die Trockenheit in der Nase über längere Zeit hinweg anhält und/oder bereits erste weitere Symptome verursacht. Während der Heizungssaison kann es durchaus öfter vorkommen, dass die Nasenschleimhaut drinnen sehr trocken ist. Meistens reicht eine Nase voll frischer Luft und es entsteht Fließschnupfen, der das ausgleicht.

Bessert sich der Zustand in gut belüfteten Räumen, ist sehr wahrscheinlich alles in Ordnung. Hält die trockene Nase jedoch auch nach frischer Luft an oder führt zu regelmäßigem (leichtem) Nasenbluten, sollte die Ursache ärztlich abgeklärt werden. Es kann sein, dass die Schleimhaut der Nase schon so lange trocken ist, dass sie Schwierigkeiten dabei hat, sich eigenständig wieder zu erholen. In diesen Fällen wird der Arzt eine Nasencreme verschreiben, die den Zustand beendet.

Da bei trockener Nasenschleimhaut auch Nasenbluten entsteht, kann der Arzt bei der Untersuchung auch schlimmere Erkrankungen ausschließen. Für den Betroffenen ist es manchmal nicht leicht zu erkennen, ob das Problem wirklich nur mit der Nasenschleimhaut zusammenhängt. Nasenbluten könnte auch Signal für Erkrankungen der Nasennebenhöhlen sowie des Gehirns sein, was ein Laie nicht diagnostizieren kann. Solche Erkrankungen sind glücklicherweise selten, doch wenn sie Symptome verursachen, müssen sie sehr schnell behandelt werden.

Behandlung & Therapie

Tritt die trockene Nase nur kurzzeitig oder zu Beginn einer leichten Erkältung auf, muss sie nicht zwangsläufig behandelt werden. Es kann aber helfen, die Nasenschleimhaut mit Meerwasser-Nasenspray zu befeuchten und den Heilungsprozess so zu unterstützen.

Auch Nasenspülungen mit Salzwasser oder ein Dampfbad mit heißem Wasser haben einen lindernden und zugleich vorbeugenden Effekt, ebenso wie das vorsichtige Behandeln des Naseninneren mit Mandel- oder Sesamöl. Ist die Raumluft dauerhaft zu trocken, ist es ratsam, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, um die Beschwerden zu lindern. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr hilft dabei, die Schleimhäute feucht zu halten und eine Abwehr gegen Infekte zu bilden.

Kommt zu der trockenen Nase eine Schwellung der Schleimhäute, kann ein Arzt Nasensprays verordnen, die schnell zu einem Abschwellen führen. Allerdings sollten diese niemals zu lange eingenommen werden, da die Nasenschleimhaut sonst dauerhaft austrocknen kann. Weitere Erkältungssymptome, die zusammen mit der trockenen Nase auftreten können, kann der Mediziner ebenfalls gezielt behandeln. Liegt den Beschwerden eine Allergie zugrunde, sollte der Allergieauslöser ermittelt und in der Zukunft vermieden werden. Akute Beschwerden können mit geeigneten Medikamenten gelindert werden.

Ein zu hoher Blutdruck ist potenziell gefährlich für den gesamten Organismus und bedarf dringend einer medizinischen Behandlung. Hier sind es meist blutdrucksendende Mittel, die zum Einsatz kommen. Eine Änderung der Lebensgewohnheiten ist ebenfalls anzuraten, da sich der Blutdruck durch eine gesunde Lebensweise meist dauerhaft senken lässt.


Vorbeugung

Einer trockenen Nase kann durch eine gesunde Lebensweise, einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr und einer nicht zu trockenen Raumluft in gewissem Maße vorgebeugt werden. Besonders in der kalten Jahreszeit können prophylaktische Nasenduschen sowie das Verwenden von Meerwasser-Nasenspray ein unangenehmes Austrocknen der Schleimhäute verhindern. Das Einatmen von größeren Staubmengen sollte wenn möglich vermieden werden, ebenso wie der Kontakt mit individuellen allergieauslösenden Stoffen und Substanzen.

In der Apotheke sind viele schonende Hausmittel erhältlich, die zur Vorbeugung und Behandlung einer trockenen Nase geeignet sind. Klingen die Beschwerden nicht von alleine ab, sollte im Zweifelsfall ein Arzt aufgesucht werden.

Das können Sie selbst tun

Betroffene haben die Möglichkeit durch die Verwendung von gebräuchlichen Hausmitteln dem Leiden durch eine trockene Nase entgegen zu wirken. Eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit ist dauerhaft unverzichtbar für eine Genesung. Zusätzlich sollte die Raumluft auf einem optimalen Feuchtigkeitsniveau zwischen 50 bis 60 Prozent gehalten werden.

Empfehlenswert ist auch eine regelmäßige Lüftung der Zimmer mit weit geöffneten Fenstern. Auch direkt vor der Nachtruhe kann eine Erneuerung der Atemluft sinnvoll sein. Der Einsatz eines Luftbefeuchters unterstützt die Klimatisierung innerhalb des Wohnbereiches. Als günstige Ausweichmöglichkeit genügt eine Schale Wasser oder ein nasses Handtuch auf einer warmen Heizung. Über Stunden hinweg gelangt so Wasserdampf direkt in die Umgebung. Wasserreiche Pflanzen für Innenbereiche der Wohnung leisten ebenfalls einen wertvollen Beitrag, um das gesunde Raumklima aufrechtzuerhalten.

Alternativ hilft ein ausgedehnter Spaziergang bei regnerischem Wetter. Das Einatmen von Dämpfen einer Salzlösung befreit die Atemwege und regt die Bildung von Nasensekret an. Entsprechende Erkältungscremes zur Inhalation für den Hausgebrauch erzielen eine ähnliche Wirkung. Generell sollten Menschen mit einer zu trockenen Nase kalte Winterluft meiden und nicht übermäßig viel schnäuzen. Im Falle einer sehr lang anhaltenden Erkältung ist der Verzicht auf Nasensprays gegen Schnupfen und Schwellungen eine sinnvolle Gegenmaßnahme. Diese fördern durch zu intensiven Gebrauch dauerhaft die Trockenheit in der Nase.

Quellen

  • Grüne, S., Schölmerich, J.: Anamnese, Untersuchung, Diagnose. Springer, Heidelberg 2007
  • Probst, R., Grevers, G., Iro, H.: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Thieme, Stuttgart 2008
  • Reia, M.: Facharztwissen HNO-Heilkunde. Springer, Heidelberg 2009

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