Nasenschleimhaut

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Nasenschleimhaut kleidet als dünne Gewebsschicht die gesamte Nasenhöhle ohne Nasenvorhof aus. Sie sorgt für die erste Abwehr gegen die in den Körper eindringenden Bakterien, Viren oder Pilze. Entzündungen der Nasenschleimhaut äußern sich als Schnupfen (Rhinitis).

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Nasenschleimhaut?

Die Nasenschleimhaut dient hauptsächlich zur Infektabwehr. Diese Aufgabe übernimmt die respiratorische Nasenschleimhaut. Zunächst werden über den Schleim Krankheitserreger abgeschieden, welche dann durch den konstanten Flimmerschlag abtransportiert werden können.
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Die Nasenschleimhaut ist eine dünne Schleim bildende Gewebsschicht, welche fast die gesamte Nasenhöhle auskleidet. Eine Ausnahme bildet der Nasenvorhof. Statt mit Nasenschleimhaut ist er mit verhorntem Plattenepithel ausgestattet. Die Nasenschleimhaut ist in zwei Regionen eingeteilt. Das sind die Regio olfactoria und die Regio respiratoria. Die Regio olfactoria stellt die Riechschleimhaut dar und befindet sich am oberen Naseneingang (Meatus nasi superior).

Sie besitzt besondere Riechzellen, die der Geruchswahrnehmung dienen. Ansonsten nimmt die Regio respiratoria fast die gesamte Nasenhöhle ein. Sie ist mit einem respiratorischen Flimmerepithel ausgestattet. Im Rahmen des sogenannten Nasenzyklus wird die Nasenschleimhaut regeneriert. Der Nasenzyklus stellt das periodische Anschwellen der Nasenmuscheln dar, ohne dass es eines äußeren Reizes bedarf. Er wird über den Hypothalamus gesteuert. Mithilfe des Nasenzyklus speichert die Nasenschleimhaut Feuchtigkeit und befeuchtet gleichzeitig die Atemluft.

Anatomie & Aufbau

Die Nasenschleimhaut besteht aus drei Gewebeschichten. Das gilt sowohl für die respiratorische Nasenschleimhaut als auch für die Riechschleimhaut. Die respiratorische Nasenschleimhaut besteht somit aus der Lamina propia, der Basalmembran und einem mehrreihigen Flimmerepithel mit Becherzellen. Die Lamina propia stellt eine dünne Bindegewebsschicht dar, welche sich unterhalb der Basalmembran befindet. Sie enthält ein dichtes Netz aus Blutkapillaren.

Diese sind mit einem oberflächlichen Venenplexus verbunden. Der Venenplexus reguliert die Volumenveränderung der Schwellkörper und nimmt damit Einfluss auf die Modifikation der Luftzirkulation. Die Basalmembran besteht wiederum aus Epithelzellen, welche die Grundlage für die respiratorische Nasenschleimhaut bildet. Die Flimmer- und Becherzellen werden aus den Basalzellen gebildet. Es sind die einzigen Zellen, die an die freie Oberfläche gelangen. Die Basalzellen befinden sich in der Basalmembran und sind die Stammzellen für die Regeneration der Flimmer- und Becherzellen. Als Drüsenzellen sind die Becherzellen für die Produktion des Nasensekrets verantwortlich.

Auch die Riechschleimhaut im oberen Nasengang besteht aus drei Gewebeschichten. Davon sind zwei Schichten ähnlich aufgebaut wie bei der respiratorischen Nasenschleimhaut. Dabei handelt es sich ebenfalls um die Lamina propia und die Basalmembran. Über der Basalmembran liegt jedoch ein spezialisiertes Riechepithel. Es besteht aus Stützzellen und Riechzellen. Die Riechzellen sind Neuronen, dessen Axonen in der Schleimschicht schwimmen. Unterhalb der Stützzellen befinden sich die Basalzellen, welche als Stammzellen der Riechzellen fungieren. Die Riechzellen haben eine Lebensdauer von 60 Tagen und werden aus dem Stammzellreservoir immer wieder erneuert.

Funktion & Aufgaben

Die Nasenschleimhaut dient hauptsächlich zur Infektabwehr. Diese Aufgabe übernimmt die respiratorische Nasenschleimhaut. Zunächst werden über den Schleim Krankheitserreger abgeschieden, welche dann durch den konstanten Flimmerschlag abtransportiert werden können. Der Nasenschleim besteht aus zwei Schichten. Das ist eine dünnflüssige Solschicht, die unter einer diskontinuierlichen Gelschicht liegt.

Die Gelschicht wird durch die Zilien transportiert, welche innerhalb der Solschicht schlagen. Bei einem PH-Wert von 7,5 bis 7,6 wird das Sol in das Gel überführt. Die wichtigsten Bestandteile des Nasenschleims sind die Muzine. Sie verleihen dem Schleim seine viskoelastischen Eigenschaften und sind verantwortlich für die Immunantwort bei verschiedenen Infektionen und die Interaktion mit der bestehenden Mikroflora. Die Riechschleimhaut hat wiederum die Aufgabe, Gerüche aufzunehmen und zur Verarbeitung ans Gehirn weiterzugeben. Dort werden die Geruchsinformationen zur Wahrnehmung freigegeben.


Krankheiten

Erkrankungen der Nasenschleimhaut äußern sich entweder mit einer erhöhten Schleimbildung oder mit einer Austrocknung der Nase. Oft stellen diese Krankheitszeichen nur Symptome von zugrunde liegenden Erkrankungen dar. Die Ursachen für eine verstärkte Schleimbildung sind vielfältig. Es handelt sich um eine Rhinitis, die umgangssprachlich auch als Schnupfen bezeichnet wird. Häufig liegt eine Infektion mit Viren vor. Es gibt selbstverständlich auch allergisch bedingte Formen der Rhinitis.

Bekanntestes Beispiel ist der sogenannte Heuschnupfen, welcher besonders im Frühjahr während des Pollenfluges auftritt. Aber auch andere Allergene lösen häufig eine verstärkte Schleimbildung in der Nase aus. Manchmal wird ein Schnupfen durch harmlose Einflüsse im Rahmen einer nasalen Hyperreaktivität ausgelöst. Die nasale Hyperreaktivität bezeichnet eine überempfindliche Nase. Sie wird durch Fehlsteuerungen von Hormonen, Botenstoffen und Eiweißen hervorgerufen. Bei chronischen Entzündungen der Nasenschleimhaut kann es zu Polypen kommen. Polypen sind gutartige Wucherungen in der Nasenschleimhaut. Sie behindern jedoch die Nasenatmung und feuern dabei weitere Entzündungsprozesse an. Daher sollten Nasenpolypen operativ entfernt werden.

Die Ursachen für die chronischen Entzündungen können Infekte mit Viren, Bakterien oder Pilzen sein. Auch allergische Prozesse spielen eine Rolle. Ein anderes Problem der Nasenschleimhaut stellt ihre völlige Austrocknung dar. Ein beginnender Erkältungsschnupfen äußert sich oft in einer trockenen Nase. In diesem Fall ist da jedoch nur ein vorübergehendes Problem. Wenn die trockene Nase zu einem chronischen Zustand wird, kann es zu ernsten gesundheitlichen Konsequenzen kommen.

Oft spielen für eine Chronifizierung trockene Raumluft oder extreme Staubbelastung eine Rolle. Die trockene Nase äußert sich in behinderter Nasenatmung, Trockenheitsgefühl in der Nase, Verschlechterung des Riechvermögens oder Nasenbluten. Es bilden sich Krusten und Schorf aus. Ohne Behandlung kann die Nase ihre Funktion völlig einbüßen. In der Folge steigt die Infektanfälligkeit. In seltenen Fällen siedeln sich in der trockenen Schleimhaut Bakterien an, die zu unangenehmen Gerüchen aus der Nase führen.

Typische & häufige Nasenerkrankungen

Quellen

  • Aumüller, G., et al.: Duale reihe Anatomie. Thieme, Stuttgart 2017
  • Gürkov, R.: BASICS Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Urban & Fischer, München 2016
  • Renz-Polster, H., Krautzig, S. (Hrsg.): Basislehrbuch Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2012

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