Artischocke

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die distelartige Artischocke ist als königliches Gemüse und als wertvolle Heilpflanze bekannt. Bereits von den alten Griechen wurden deren Kräfte geschätzt. Der Anbau der Artischocke erfolgt aufgrund der essbaren knospigen Blütenstände, die anschließend als Gemüse verzehrt werden.

Vorkommen & Anbau der Artischocke

Die Artischocke stammt aus dem nördlichen Afrika und hat sich von dort aus im gesamten Mittelmeerraum ausgebreitet. Die blühende Artischocke, die zur Gattung der Korbblütler gehört, erstrahlt in prachtvollen violett-blauen Tönen.

Die Artischocke stammt aus dem nördlichen Afrika und hat sich von dort aus im gesamten Mittelmeerraum ausgebreitet. Die blühende Artischocke, die zur Gattung der Korbblütler gehört, erstrahlt in prachtvollen violett-blauen Tönen. Zunächst wächst am Boden eine so genannte Blattrosette. Anschließend bildet die Pflanze verzweigte Stängel, die 1,50 bis 2 Meter hoch werden können.

Dank der früheren Blütezeit sind mehrere Ernten jährlich möglich. Die Hauptanbaugebiete sind heutzutage Italien, die USA, Spanien, Frankreich, Ägypten und Argentinien. Im Garten benötigt die Pflanze etwa 1 m² Platz. Sie bevorzugt warme und sonnige Plätze. Geerntet werden faustgroße, noch geschlossene Blütenköpfe. Die äußeren Schuppen stehen leicht ab.

Wird dieser Zeitpunkt verpasst, zeigt sich eine große und violette Blüte. Die sehr fleischigen und körbchenförmigen Blütenblätter werden als Gemüse geerntet, wodurch der Körper mit zahlreichen wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen versorgt wird. Die Blätter sind auf der Oberseite glatt und auf der Unterseite behaart.

Sie tragen zum Teil Dornen. Die Hülsenblätter werden aufgrund der heilenden Kräfte seit Jahrzehnten arzneilich genutzt. Vor allem die Königsartischocke verfügt über hoch konzentrierte Wirkstoffe und zahlreiche wertvolle aus ihr gewonnene Extrakte. Die Artischocke ist eine äußerst gut verträgliche Heilpflanze.

Wirkung & Anwendung

Empfehlenswert ist ein Artischocken-Tee. Dieser hat auf den Fettstoffwechsel eine effektive und auf den Körper eine entgiftende Wirkung. Ein Teelöffel der getrockneten Artischocken-Blätter wird mit 150 Milliliter kochendem Wasser übergossen. Nach zehn Minuten wird der Tee durch ein Sieb gefüllt. Für eine gute Verdauung sollte er direkt nach der Mahlzeit getrunken werden.

Im Handel ist die Artischocke auch ein Bestandteil von einigen Verdauungsteemischungen. Für die Zubereitung eines Artischocken-Saftes wird der Saft aus frischen Blättern gepresst, um 25 Milliliter davon zu trinken. Dieses Getränk hilft bei Verdauungsbeschwerden, Bauchschmerzen und steigert das allgemeine Wohlbefinden. Um Artischocken als Gemüse zu verarbeiten, werden die fleischigen Teile der Blüte in heißem Salzwasser mit ein wenig Zitrone etwa 30 Minuten gekocht.

Eine Knoblauchsoße passt gut dazu. Die Artischocke verfügt über einen angenehm bitteren Geschmack. Der etwas herbere Geschmack wird auf den Stoff Cynarin zurückgeführt, der bei Verdauungsproblemen sehr wirksam ist. Die essbaren Blütenstände der Artischocke sind ein echter Leckerbissen, der bei Feinschmeckern sehr beliebt ist. Die ganzen Artischocken können mit Eier-, Schinken- oder Garnelensalat gefüllt werden.

Hierfür werden die Blätter aufgefalten und das Stroh wird weggeschnitten. Sehr kleine Artischocken können ebenso als Ganzes gegessen werden, zum Beispiel im Ofen gebacken oder gegrillt zum Barbecue. Ob in Öl eingelegt oder frisch zubereitet, die Artischockenblätter und -herzen passen auch zu Salaten oder Nudelgerichten. Als Gemüse besitzt die Artischocke keine arzneiliche Wirksamkeit, sondern ist sie eher ein Genuss.

Die Artischocke gehört mit etwa 30 Kcal je 100 Gramm zu den kalorienreduzierten Lebensmitteln. Artischocken sollten sich beim Kauf fest und prall anfühlen und keine vertrockneten oder braunen Flecken haben. Das Gleiche gilt für den Stiel. Die Verarbeitung sollte zeitnah erfolgen, damit so wenig wie möglich Inhaltsstoffe verloren gehen. Wird die Artischocke erst ein oder zwei Tage später zubereitet, sollte sie in ein feuchtes Tuch gewickelt und im Kühlschrank gelagert werden, da sie schnell austrocknet.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Die Extrakte aus den Artischocken sind Bestandteile von zahlreichen Mono- und Kombinationspräparaten. Diese sind in der Form von Tabletten, Kapseln, Tropfen, Dragees und vielem mehr erhältlich. Die Präparate werden bei Verdauungsstörungen angewendet, beispielsweise bei einem Völlegefühl, Blähungen, Übelkeit, Erbrechen, unspezifischen Bauchschmerzen, einer Appetitlosigkeit oder Unverträglichkeiten von fettreichen Mahlzeiten.

Die verdauungsfördernde Wirkung resultiert aus den bitteren Sesquiterpenlactonen und den Coffeoylchinasäuren. Durch die Einnahme von Artischockenpräparaten wird fettes Essen besser verdaut. Blähungen und ein Völlegefühl werden vermieden. Personen mit Verdauungsstörungen sollten täglich 1,5 Gramm Artischocken-Extrakt verzehren, um einen Rückgang der Beschwerden zu verzeichnen. Die Artischocke wirkt außerdem harntreibend. Auch bei einem Reizdarm können die Symptome verbessert werden.

Zudem haben die Blätter auf die Leber eine schützende Wirkung. Sie wird besser durchblutet, gestärkt und entgiftet. Die Artischocke regt die Gallenblase dazu an, dass mehr Gallensäure in den Darm abgegeben wird, um die Verdauung von Fetten zu erleichtern. Die Artischockenblätter wirken ebenso zur Entwässerung und fördern die Produktion und Ausscheidung des Cholesterins, wodurch der Cholesterinspiegel gesenkt wird.

Daher werden die zubereiteten Artischockenblätter auch dafür verwendet, um eine Arteriosklerose vorzubeugen. In Zellkulturen wurde festgestellt, dass der Extrakt der Artischocke die Produktion eines Enzyms anregt, das Stickstoffmonoxid produziert. Dadurch werden die Gefäße erweitert, die Blutgefäße vor einer Thrombose geschützt und der Blutdruck wird kontrolliert. Darüber hinaus soll die Artischocke zu einer allgemeinen körperlichen Kräftigung beitragen.

Es sind derzeit keine Nebenwirkungen bekannt, die durch die Einnahme der Artischockenpräparate auftreten können. Auf jeden Fall sollte das Artischockenpräparat aus einem hochwertigen Extrakt bestehen. Die Verwendung der Artischocken als Heilmittel basiert auf einer langjährigen Tradition. Wer auf die Artischocke allergisch reagiert, darf die Extrakte nicht einnehmen. Das Gleiche gilt für Menschen, die an Gallensteinen oder einem Verschluss der Gallenwege leiden.


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