Bärlapp

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 7. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Heilpflanzen Bärlapp
Bärlapp gehört zur Familie der Gefäßsporenpflanzen (Pteridophyta). Die verwendeten Pflanzenteile in Form eines feinen Sporen-Pulvers sind wirksam gegen eine große Anzahl innerlicher und äußerlicher Krankheiten. Der wissenschaftliche Name lautet Lycopodium clavatum, der vor allem aus der Homöopathie bekannt ist.

Vorkommen & Anbau des Bärlapp

Da das Kraut giftig ist, wird Bärlapp unverarbeitet kaum noch verwendet. Insbesondere für Laien, die über keine ausreichenden Kräuterkenntnisse verfügen, besteht die Gefahr der Überdosierung oder Falschanwendung der Droge.

Lycopodium clavatum ist ein Moos, das in subarktischen und gemäßigten Gebieten in offenen Wäldern, auf Wiesen und im Gebirge wächst. Zudem bestehen in China und Osteuropa große künstliche Anbaugebiete. Seine kolbenartigen Fruchtstände produzieren ein feines gelbes Sporen-Pulver, das als Pflanzenextrakt zur Behandlung diverser Krankheiten verwendet wird.

Bärlapp ist ein ausdauernder Bodenkriecher mit moosartigen Blättchen. Die kleinen gegabelten Äste verlaufen aufwärts, wo die Fruchtähren mit den kleinen Blättchen wachsen. Diese Triebe können zwischen 10 und 15 hoch wachsen. Die immergrüne Heilpflanze blüht nicht. Es gibt über vierhundert verschiedene Arten, die seit mehreren Millionen Jahren bestehen. Die Sporenbehälter befinden sich zwischen den Blättern. Sie lassen sich durch Ausklopfen der Fruchtähren leicht extrahieren.

Diese produzieren die gelben Sporen, die von August bis September geerntet werden. Das Kraut wird von Mai bis September gesammelt. Der volkstümliche Name Hexenmehl ist darauf zurückzuführen, dass die Sporen bereits in mittelalterlichen Ritualen aufgrund ihrer leichten Entflammbarkeit ins Feuer geworfen wurden, wo sie mit pyrotechnischen Effekten wie Funkenflug, lautem Knallen und starker Rauchentwicklung verbrennen. Weitere bekannte Namen sind Wolfsranke, Weingrün, Drudenfuß, Gichtmoos, Schlangenmoos, Hexenkraut und Teufelskralle.

Der Name Bärlapp geht zurück auf den altdeutschen Begriff „lappo“, was so viel wie „flache Hand“ bedeutet. Die weichen Spitzen der Stängel haben nach Meinung vieler Menschen Ähnlichkeit mit den Pranken eines Bären, daher wurde der Pflanze dieser Name gegeben. Auch für den wissenschaftlichen Namen stand ein Tier Pate. Der Wortbestandteil „lycos“ kommt aus der griechischen Sprache und steht für Wolf und Fuß. Aufgrund ihrer pelzigen äußeren Erscheinung und den feinen Härchen erinnert die Wolfsranke viele Menschen an eine Wolfspfote.

In Deutschland ist das Sammeln von Bärlapp verboten, weil er wegen Gefährdung unter Naturschutz und auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Pflanzen steht. Aufgrund dieser Gesetzgebung wird die Pflanze aus China und Osteuropa zur Herstellung von Arzneimitteln importiert.

Wirkung & Anwendung

Äußerlich wird das Sporen-Pulver wirksam gegen verschiedene Hautkrankheiten eingesetzt. Als Tee getrunken wirkt Bärlapp gegen alle Erkrankungen des Harnapparates. In diesem Bereich wird das Gichtmoos als wohltuender Wundpuder angewendet, der ein kühlendes Gefühl auf der gereizten Haut hinterlässt. Das Heilkraut ist auch gut für den Stoffwechsel, da es die Urinausscheidung angeregt und den Körper gleichzeitig von allerlei unerwünschten Schadstoffen befreit.

Aus diesem Grund ist eine Verwendung von Bärlapp bei Gicht und Rheuma indiziert. Die Volksheilkunde verwendet nicht nur die Sporen, sondern auch das Kraut. Bärlapp wirkt darüber hinaus bei Nierengries, Nierenkoliken, Wundstellen bei Babys, Leberstauung, Krampfadern, Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Blähungen, Kurzatmigkeit, Husten- und Kehlkopfreiz, sowie Entzündung der Geschlechtsteile.

Er wirkt entzündungshemmend, harntreibend, emetisch (Erbrechen auslösend), piscizid (toxisch), diuretisch (harnausscheidend), fiebersenkend und reizend. Die Inhaltsstoffe sind Lycopodin, Clavotoxin, Clavatin, fettes Öl, organische Säuren, Glycerin, Palmitin, Arachin, Stearin, Zitronensäure, Hydrokaffeesäure und Apfelsäure. Apotheker verwenden Bälapp-Puder zum Bestäuben zubereiteter Tabletten.

Sie bieten die getrockneten Pflanzenextrakte gleichfalls als Teezubereitung an. Die Sporen sind reich an fetten Ölen und das Kraut ist angereichert mit verschiedenen Alkaloiden, die die Teufelskralle so wertvoll für die Behandlung von Hautkrankheiten macht. Das in den Ähren angereicherte Pulver entfaltet eine kühlende Wirkung, weshalb es sich so gut zur Behandlung wunder Haut eignet.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Da das Kraut giftig ist, wird Bärlapp unverarbeitet kaum noch verwendet. Insbesondere für Laien, die über keine ausreichenden Kräuterkenntnisse verfügen, besteht die Gefahr der Überdosierung oder Falschanwendung der Droge. In diesem Fall kann der Gastrointestinaltrakt durch Erbrechen, Übelkeit und abdominale Schmerzen empfindlich gestört werden. Eine Verwechslungsgefahr mit extrem giftigen und ähnlich aussehenden Pflanzen ist möglich.

Als homöopathische Auszüge verwendet, sind die Bestandteile der Heilpflanze jedoch unbedenklich. Die Sporen enthalten keine giftigen Substanzen. Lycopodium ist in der Homöopathie eines der wichtigsten Konstitutionsmittel in Form von Globuli, Tabletten und Tropfen in den Potenzen D12 bis D30. Allgemein ist der Bärlapp in der alternativen Medizin wegen seiner großen Wirkpalette eines der sogenannten „großen Mittel“, da er neben Leber-, Galle-, Harnwegs-, Nieren- und Hauterkrankungen auch bei depressiven Verstimmungen eingesetzt wird.

Personen, bei denen die Vergabe von Bärlapp sinnvoll ist, haben ein widersprüchliches Wesen. Sie verspüren Heißhunger, sind jedoch nach geringer Nahrungsaufnahme bereits satt. Es handelt sich um geistig rege Menschen, die jedoch unter Stimmungsschwankungen und dem Gefühl leiden, die an sie gestellten Leistungsanforderungen nicht bewältigen zu können. Fühlen sie sich wohl, suchen die Gesellschaft ihrer Mitmenschen, bei Unwohlsein wollen sie alleine gelassen werden.

Sie weisen einen hohen Intellekt, aber dennoch Unkonzentriertheit und ein mitunter schlechtes Gedächtnis auf. Häufig schlafen sie schlecht, sind am Tag müde und rege während der Nachtzeit. Das Heilkraut wirkt auf den ganzen Körper und kann dazu beitragen, im Fall chronischer Erkrankungen den Organismus zu stärken und zu stabilisieren. Wird Bärlapp bestimmungsgemäß angewendet, bestehen keine gesundheitlichen Risiken und Nebenwirkungen. Kontraindikationen sind Überempfindlichkeit gegenüber den Inhaltsstoffen, Schwangerschaft, Stillzeit, Säuglinge und Kinder, die nicht älter als 12 Jahre sind.


Das könnte Sie auch interessieren