Cubitalarthrose

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 10. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Cubitalarthrose wird eine Arthrose des Ellenbogens bezeichnet. Sie entsteht durch degenerative Veränderungen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Cubitalarthrose?

Bemerkbar macht sich eine Arthrose des Ellenbogens durch Schmerzen. Diese zeigen sich zu Beginn der Erkrankung sporadisch und unter starken Belastungen.
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Die Cubitalarthrose ist eine Ellenbogengelenksarthrose. Sie zählt zu den seltenen Arthroseformen, weil der Ellenbogen nicht zu den Gelenken gehört, von denen schwere Gewichte getragen werden. So entstehen die degenerativen Veränderungen vorwiegend durch Verletzungen.

Das Ellenbogengelenk (Articulatio cubiti) besteht aus drei Teilgelenken. Diese bilden eine funktionelle Einheit und sorgen für eine Verbindung zwischen Oberarmknochen und Unterarmspeiche durch das Oberarm-Speichen-Gelenk. Außerdem wird eine Verbindung zwischen Elle und Oberarm durch das Oberarm-Ellen-Gelenk hergestellt. Beide Knochen des Unterarms kommen im Ellen-Speichen-Gelenk zusammen.

Dabei treffen im Ellenbogen ein Scharniergelenk sowie ein Kugel-Zapfen-Gelenk aufeinander. Ermöglicht wird die reibungslose Funktion des Ellenbogengelenks durch Faserknorpel. Dieser bedeckt die angrenzenden Gelenkflächen und wirkt sich schützend auf sie aus.

Zusammen mit den Bändern sorgen die Muskeln für die Stabilität des Gelenks und setzen die Bewegungsimpulse um. Zu den Funktionen des Ellenbogens gehören Beuge-Streck-Bewegungen von Unterarm in Richtung Oberarm sowie das Drehen der Speiche innerhalb des Gelenks, das wiederum die Umwende-Bewegungen der menschlichen Hand ermöglicht.

Ursachen

Von einer Cubitalarthrose betroffen sind rund zwei Prozent der Bevölkerung, was im Vergleich zum Kniegelenk (Articulatio genus) ein eher niedriger Anteil ist. So unterliegt das Ellenbogengelenk im Unterschied zum Knie nicht der permanenten Belastung durch das Körpergewicht. Aus diesem Grund sind Schädigungen oder Verletzungen des Ellenbogens die häufigsten Gründe für das Auftreten einer Cubitalarthrose.

Verantwortlich dafür sind oftmals Sportarten, die einen erhöhten Verschleiß am Ellenbogen hervorrufen, wie Tennis oder Golf. Mediziner sprechen dann von einem Tennisellenbogen.

Aber auch bestimmte systemische Erkrankungen sind mitunter für eine Ellenbogenarthrose verantwortlich. Dazu gehört vor allem Rheuma.

Einen weiteren häufigen Grund für die Verschleißerscheinungen stellen Unfälle und Verletzungen dar, die zu Knorpelverletzungen und Knochenfrakturen führen. Ursächlich für die Arthrose sind in der Regel Knorpelaufbrüche, knöcherne Achsenveränderungen sowie verbliebene Gelenkstufen. Darüber hinaus ist ein Verschleiß des Ellenbogens durch freie Gelenkkörper oder Osteochondrosis dissecans möglich, die eine erhöhte Arthroserate aufweisen.


Symptome, Beschwerden & Anzeichen

Bemerkbar macht sich eine Arthrose des [Ellenbogenschmerzen|Ellenbogens durch Schmerzen]]. Diese zeigen sich zu Beginn der Erkrankung sporadisch und unter starken Belastungen. Häufig leiden die betroffenen Personen in der Nacht unter den Ellenbogenbeschwerden.

Schreitet die Cubitalarthrose weiter voran, nimmt auch die Intensität der Schmerzen zu. Gleiches gilt zudem für die Häufigkeit. So zeigen sich die Ellenbogenschmerzen zunehmend auch im Ruhezustand. Bei einer Cubitalarthrose sind auch weitere Beschwerden im Bereich des Möglichen. Dazu zählen muskuläre Verspannungen und Schwellungen.

Außerdem wird die Bewegungstüchtigkeit des Ellenbogengelenks immer weiter eingeschränkt, bis es sich schließlich versteift. Nicht selten zeigen sich auch sogenannte Krepitationen. Dabei handelt es sich um knackende und knisternde Geräusche, die bei Bewegungen des Ellenbogens wahrgenommen werden.

Die Schmerzen bei einer Cubitalarthrose treten häufig in den Morgenstunden nach dem Aufstehen auf. Sie äußern sich oft stechend. Weiterhin sind Entzündungen möglich, die mit einer Überwärmung des Gelenks einhergehen.

Diagnose & Verlauf

In den meisten Fällen führen die Beschwerden den Patienten zum Arzt, der sich zunächst ausführlich mit dessen Krankengeschichte (Anamnese) beschäftigt. Im Rahmen der körperlichen Untersuchung finden eine Abtastung sowie ein Bewegungstest des Ellenbogengelenks statt. Daran schließt sich das Anfertigen von Röntgenaufnahmen an.

Durch die Röntgenuntersuchung kann der Arzt das volle Ausmaß der Gelenkschädigungen feststellen. So lässt sich eine Verschmälerung des Gelenks erkennen. Des Weiteren können Osteophyten, eine subchondrale Sklerosierung sowie subchondrale Zysten vorliegen.

Der Verlauf der Cubitalarthrose schreitet langsam voran. Eine Heilung des Leidens lässt sich nicht erzielen. So kann das zerstörte Gewebe nicht mehr regeneriert werden. Durch medizinische Behandlungen besteht jedoch die Möglichkeit, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Bei Schmerzen im Ellenbogen sollte rasch ein Arzt konsultiert werden. Die Cubitalarthrose äußert sich zu Anfang nur sporadisch und unter starker Belastung. Typischerweise treten die Beschwerden in der Nacht und nach längeren Ruhephasen auf. Wer diese Symptome feststellt, zieht am besten direkt den Hausarzt oder einen Facharzt für arthritische Erkrankungen hinzu. Spätestens, wenn Symptome wie muskuläre Verspannungen und Schwellungen hinzukommen, ist ärztlicher Rat gefragt.

Auch eine plötzlich auftretende Bewegungsuntüchtigkeit des Ellenbogengelenks deutet auf eine Cubitalarthrose hin. Im weiteren Verlauf versteift das Gelenk schließlich und lässt sich nicht mehr bewegen. Ärztlicher Rat ist gefragt, wenn sich knackende und knisternde Geräusche bemerkbar machen, die vor allem bei Streck- und Beugebewegungen auftreten.

Generell gilt also: mit Schmerzen, Versteifungen oder ungewöhnlichen Geräuschen bei Bewegungen umgehend einen Arzt aufsuchen. Je nachdem, wie weit die Cubitalarthrose bereits fortgeschritten ist, ist anschließend eine rasche Behandlung in der Arztpraxis oder gar ein Krankenhausaufenthalt erforderlich. Nach der Erstbehandlung sind physiotherapeutische Maßnahmen angezeigt.

Behandlung & Therapie

Da eine Heilung der Cubitalarthrose nicht möglich ist, beschränkt sich die Behandlung der Erkrankung auf das Lindern der Symptome. Dazu stehen sowohl konservative als auch operative Maßnahmen zur Verfügung. Zu den konservativen Therapiemöglichkeiten zählen krankengymnastische Übungen, bei denen ein gezieltes Training der Muskulatur erfolgt.

Ziel der Behandlung ist das Stabilisieren des Ellenbogengelenks. In manchen Fällen werden außerdem Medikamente wie Chondroitin verabreicht, die knorpelaufbauend wirken sollen. Eine nachhaltige Besserung ließ sich mit den Präparaten jedoch nicht erzielen. Kann mit den konservativen Behandlungen kein Nachlassen der Schmerzen erreicht werden, gelten chirurgische Eingriffe als sinnvoll. Dazu gehört unter anderem die Arthrodese (Gelenkversteifung), mit der sich eine wirksame dauerhafte Linderung der Schmerzen erzielen lässt.

Sie kommt bei starken Beeinträchtigungen des Ellenbogengelenks und seiner Funktionen zur Anwendung. Der Chirurg entfernt bei der Arthrodese Knorpel und weiteres Gewebe aus dem Gelenk. Auf diese Weise wird ein direktes Zusammenwachsen der angrenzenden Knochen ermöglicht. Mithilfe von Metallplatten und Schauben befestigt der Operateur die Knochen an einer günstigen Position.

Sind die Knochen zusammengewachsen, werden die Platten oder Schrauben wieder entfernt. Die Arthrodese bewirkt am arthrotischen Gelenk eine Bewegungseinschränkung, die zur Besserung der Schmerzen führt. Eine andere operative Therapieoption stellt die Abrasionsarthroplastik dar, bei der das Entfernen von verschlissenem Knorpel erfolgt. In schweren Fällen besteht die Möglichkeit, das verschlissene Ellenbogengelenk durch eine künstliche Prothese zu ersetzen.

Aussicht & Prognose

Bei der Cubitalarthrose ist in jedem Fall eine Behandlung notwendig. Es kommt dabei ohne Behandlung nicht zu einer Selbstheilung und in der Regel auch zu einer Verschlechterung der Symptome. Die Patienten leiden dabei an Schmerzen im Bereich des Ellenbogens und in dieser Region häufig auch an Verspannungen oder an Schwellungen.

Dadurch wird auch die Beweglichkeit des Gelenkes deutlich eingeschränkt, sodass es zu Bewegungseinschränkungen und zu Einschränkungen im Alltag kommen kann. Im weiteren Verlauf kann die Cubitalarthrose auch zu Entzündungen am Gelenk führt, die zu weiteren und stärkeren Schmerzen führen. Das Gelenk selbst kann sich überwärmen und den Muskel schädigen.

Häufig kann eine Cubitalarthrose reaktiv gut durch Übungen der Krankengymnastik geheilt werden. Diese Übungen können dabei auch zu Hause vom Patienten durchgeführt werden. Durch ein gezieltes Training können die Beschwerden häufig komplett eingeschränkt werden.

In schwerwiegenden Fällen sind chirurgische Eingriffe notwendig, die allerdings ebenso zu einem positiven Krankheitsverlauf führen. Einschränkungen in der Bewegung werden dadurch vollständig gelindert. Sollten die Beschwerden der Cubitalarthrose vollständig ignoriert werden, so kann es auch zu einer Gelenkversteifung kommen, die mit starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verbunden ist.


Vorbeugung

Zumindest einer Cubitalarthrose, die durch übertriebene sportliche Aktivitäten entsteht, lässt sich vorbeugen. So sollten Sportarten wie Tennis oder Golf besser in Maßen betrieben werden.

Nachsorge

Bei der Cubitalarthrose stehen Betroffenen in den meisten Fällen nur sehr wenige oder sogar gar keine Möglichkeiten und Maßnahmen einer besonderen Nachsorge zur Verfügung. Dabei muss in erster Linie eine frühzeitige Erkennung und Behandlung der Krankheit erfolgen, damit keine weiteren Komplikationen und Beschwerden eintreten, die das Leben des Betroffenen erschweren könnten.

In der Regel wirkt sich eine frühzeitige Erkennung der Krankheit sehr positiv auf den weiteren Verlauf aus. Die Behandlung der Cubitalarthrose erfolgt meist durch Maßnahmen der Krankengymnastik oder einer Physiotherapie. Dabei können die Betroffenen häufig die Übungen auch im eigenen Zuhause wiederholen und dadurch die Behandlung beschleunigen.

Weiterhin können auch operative Eingriffe notwendig sein, um die Beschwerden der Cubitalarthrose vollständig zu lindern. Nach einem solchen Eingriff sollte sich der Betroffene ausruhen und seinen Körper schonen. Dabei ist vor allem die betroffene Region ruhig zu stellen und sollte auch nicht belastet werden.

Auch die Unterstützung und Hilfe durch die eigene Familie ist bei dieser Krankheit sehr sinnvoll und kann vor allem psychische Verstimmungen oder Depressionen verhindern. In der Regel kommt es durch die Cubitalarthrose nicht zu einer verringerten Lebenserwartung des Betroffenen.

Das können Sie selbst tun

Die Arthrose im Ellenbogengelenk wird entweder durch einen degenerativen oder einen unfallbedingten Verschleiß des Gelenkknorpels verursacht. Die Ellenbogenarthrose lässt sich nicht heilen, ihr Fortschreiten kann aber verhindert werden. Zu diesem Zweck muss zeitnah mit der Behandlung begonnen werden. Ein wichtiger Schritt zur Selbsthilfe besteht deshalb darin, die Symptome nicht zu verharmlosen, sondern zeitnah einen Arzt aufzusuchen.

In einem frühen Stadium wird die Cubitalarthrose meist konservativ behandelt. Im Mittelpunkt stehen physiotherapeutische Maßnahmen, die darauf gerichtet sind, das Ellebogengelenk beweglich zu halten, damit die Motorik des betroffenen Arms erhalten bleibt. Patienten sollten sich einen erfahrenen Physiotherapeuten suchen und sich einen Trainingsplan erstellen lassen.

Ist das Leiden berufsbedingt, darf der Betroffenen bestimmte Tätigkeiten oftmals, zumindest vorübergehend, nicht mehr verrichtet. Entsprechende ärztliche Verbote sollten unbedingt ernst genommen werden. Wird die Entzündung des Gelenks chronisch, kann die Implantation eines künstlichen Ellenbogengelenks erforderlich werden. Im schlimmsten Fall droht eine Versteifung des Arms.

Gegen die Schmerzen und die entzündlichen Prozesse wird oftmals Acetylsalicylsäure verordnet. Dieser Stoff ist auch in Weidenrinde enthalten. Wer eine natürliche Behandlungsmethode bevorzugt, sollte seinen Arzt fragen, ob derartige Präparate als Alternative oder Ergänzung zu allopathischen Medikamenten in Frage kommen.

Quellen

  • Grifka, J., Krämer, J.: Orthopädie, Unfallchirurgie. Springer, Heidelberg 2013
  • Schiebler T., Schmidt W., Zilles, K.: Anatomie. Steinkopff-Verlag, Heidelberg 2007
  • Wessinghage, D., Leeb, I.: Ärztlicher Ratgeber: Arthrose. Wort & Bild, Baierbrunn 2004

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