Discus articularis

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Ein Discus articularis ist eine Gelenkscheibe. Die besteht aus Knorpel und Bindegewebe. Im menschlichen Organismus gibt es mehrere Gelenkscheiben an verschiedenen Orten.

Inhaltsverzeichnis

Was ist der Discus articularis?

Die Aufgaben von Gelenkscheiben sind vielfältig. Sie helfen dabei, bestehende Ungleichheiten der Gelenkflächen auszugleichen.
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Im menschlichen Organismus gibt es an unterschiedlichen Orten einen Discus articularis. Es handelt sich dabei um eine Zwischengelenkscheibe. Das bedeutet, dass jeder Discus articularis von zwei gegenüberliegenden Gelenkflächen umgeben ist.

Die Aufgabe der Zwischengelenkscheibe besteht darin, zwischen den beiden Gelenkflächen wie ein Puffer zu wirken und Nichtübereinstimmungen auszugleichen. Meist sorgen die Zwischengelenkscheiben für einen Druckausgleich. Ein aus Knorpel und Bindegewebe bestehender Discus articularis trennt die innerhalb einer Gelenkhöhle befindlichen getrennten Kammern voneinander. Gelenke können bei Überbeanspruchungen oder mit zunehmenden Alter Probleme und Schmerzen verursachen. Der Knorpel baut sich ab und kann auf natürlichem Wege nicht mehr neu aufgebaut werden.

Aus diesem Grund sind vorbeugende Maßnahmen im Umgang mit den Gelenken sehr empfehlenswert. Zu den bekanntesten Gelenken gehören das Kiefergelenk, die Handgelenke oder das Kniegelenk. Kommt es zu Problemen mit einem Discus articularis, sind die umliegenden Regionen oft ebenfalls beeinträchtigt. Die Zwischengelenkscheiben werden von den Flüssigkeiten der Umgebung versorgt. Damit sind sie nicht an das Kreislauf- oder Nervensystem angebunden.

Anatomie & Aufbau

Disci articularis können sich im Knie-, Hand- oder Kiefergelenk befinden. Der medizinische Terminus für einen Discus articularis lautet Fibrocartilago interarticularis.

Ein Discus articularis besteht vorwiegend aus Knorpel, Fasern und Bindegewebe. Das Knorpelgewebe im menschlichen Organismus ist biegungsfähig und besteht aus mehreren Substanzen. Zu ihnen zählen Zellen, Binde- und Stützgewebe. Knorpel ist anfälliger für Beschädigungen als Knochen, wenngleich Knorpel die Basis für das aus Knochen bestehende Skelett bildet. Das Bindegewebe, welches zu einem Discus articularis gehört, besteht überwiegend aus Zwischenzellmasse. Es hat die Aufgabe vor Beschädigungen zu schützen und ist ein Wasserspeicher. Das Bindegewebe dient der Abwehrreaktion gegen Krankheitserreger.

Zu den Disci articularis ziehen keine Nervenbahnen oder Blutgefäße. Damit findet auch keine Versorgung von Nähr- und Botenstoffe über das Nerven- oder Blutsystem statt. Ein Discus articularis versorgt sich über eine sogenannte Diffusion. Bei diesem Vorgang findet eine dynamische Eigenbewegung statt. Diese wird durch umliegende Regionen beeinflusst. Im Falle der Disci articularis ist das die Synovia. Dabei handelt es sich um eine Flüssigkeit, die sich in den umliegenden Gelenken, Schleimbeuteln oder Sehnenscheiden befindet.

Funktion & Aufgaben

Die Aufgaben von Gelenkscheiben sind vielfältig. Sie helfen dabei, bestehende Ungleichheiten der Gelenkflächen auszugleichen. Die Ungleichheiten werden als Inkongruenzen bezeichnet. Gelenkflächen werden von mindestens zwei Knochen gebildet. Diese stehen in einer beweglichen Verbindung zueinander. Zu unterscheiden sind dabei verschiedene Gelenkformen. Zu ihnen gehören das Kugelgelenk, das Ellipsoidgelenk, das Sattelgelenk und das Zylindergelenk. Alle haben verschiedene Funktionen und sind unterschiedlich komplex.

Ihnen allen gemein ist jedoch das Verhandensein einer Zwischengelenkscheibe. Je nach Gelenkform müssen von einem Discus articularis andere Ungleichheiten ausgeglichen werden. Darüber hinaus dienen die Zwischengelenkscheiben der Vergrößerung der Kontaktfläche zwischen den einzelnen Elementen des Gelenkes. Damit kommt es zu einer Verbreiterung der Auflagefläche. Eine weitere Aufgabe der Discus articularis ist die Pufferfunktion. Damit federn sie den Druck ab, der auf den einzelnen Gelenken lastet. Die Pufferfunktion führt zu einer Druckverteilung innerhalb des Gelenks.

Die Druckübertragung erfolgt senkrecht zur Tragfläche. Bei Unebenheiten der Gelenkflächen wirkt ein Discus articularis wie ein Gleitpolster. Darüber verteilt sich der Druck und die Tragfläche soll entlastet werden. Der Gelenkscheibe ist es dabei möglich, den Gelenkspalt fast vollständig auszufüllen. Die Zwischengelenkscheiben haben bei dem Bewegungsablauf eine weitere Funktion. Ein Gelenk besteht aus einem Gelenkkopf und einer Gelenkpfanne. Der Discus articularis hilft dem Gelenkkopf dabei, sich in der Gelenkpfanne gut zu bewegen. Er wird sogar von der Zwischengelenkscheibe bei Bewegungen geführt.


Krankheiten

Je nach dem Ort des entsprechenden Gelenkes, kommt es zu unterschiedlichen Symptomen. Gelenkbeschwerden verursachen insgesamt eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit. Eine Arthrose der Gelenke kann in jedem Bereich vorkommen, in dem es Gelenkscheiben gibt.

Sie geht oft mit Rötungen der Haut und Schwellungen der Gelenke sowie umliegender Regionen einher. Ein Verschleiß eines Gelenkes kann zu Gelenkentzündungen führen. Sobald die Tätigkeit des Gelenkes eingeschränkt ist, kommt es oft zu einem Schonungsverhalten der betroffenen Region. Dieses kann wiederum Verspannungen der Muskulatur bewirken. Gelenke lösen Beschwerden aus, wenn es zu Überbelastungen oder einseitigen Belastungen kommt. Dies kann bei fehlerhafter Bewegung, aber auch bei Übergewicht geschehen. Erbliche Faktoren, Alter und Gewicht sind wichtige Kriterien bei Gelenkbeschwerden. Das Rauchen fördert Erkrankungen wie die Psoriasis-Arthritis.

Das ist eine Entzündung der Gelenke im Rahmen der Schuppenflechte. Sie stellt eine Form von Rheuma dar. Symptome wie Schwindelgefühle, Schlafstörungen oder Schluckbeschwerden gehören zu Beschwerden des Kiefergelenks. Darüber hinaus kann es zu Ohrgeräuschen oder Einschränkungen der Bewegungen des Kopfes sowie Nackens kommen. Fehlstellungen des Kiefers oder schlecht angepasster Zahnersatz können ergänzende Ursachen sein. Zahnlücken und damit verbundene Zahnwanderungen zählen ebenfalls dazu.

Gelenknahe Knochen können ebenfalls verantwortlich für verschiedene Gelenkbeschwerden sein. Sobald Knochen nach einem Bruch fehlerhaft verwachsen, kann dies einen Gelenkverschleiß verursachen. Dies geschieht ebenfalls, wenn der Gelenkknorpel bei einer Verletzung beschädigt wurde. Damit haben Verletzungen nach Unfällen auch nach einer langen Zeit einen wesentlichen Einfluss auf Beschwerden und Schmerzen der Gelenke.

Quellen

  • Aumüller, G., et al.: Duale reihe Anatomie. Thieme, Stuttgart 2017
  • Renz-Polster, H., Krautzig, S. (Hrsg.): Basislehrbuch Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2012
  • Schoppmeyer, M.: Anatomie und Physiologie. Kurzlehrbuch für Pflegelehrberufe. Urban & Fischer/ Elsevier, München 2017

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