Fornix conjunctivae
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. April 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Fornix conjunctivae ist ein Teil des menschlichen Auges. Es handelt sich um die Umschlagfalte. Sie befindet sich in der Tiefe der Augenhöhle.
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Was ist die Fornix conjunctivae?
Die Fornix conjunctivae befindet sich im menschlichen Auge. Sie ist die Umschlagfalte im Auge und befindet sich in der Augenhöhle. Sie bildet die Bindehaut des Auges in der Augenhöhle unterhalb der Lider.
Die Fornix conjunktivae stellt den Übergang zwischen dem Augenlid und dem Augapfel dar. Sie wird auch als Bindehautgewölbe bezeichnet. Die Ausgänge der Tränendrüse enden an der Fornix. Damit tritt an dieser Stelle des menschlichen Auges die Tränenflüssigkeit aus, die das Auge versorgt und schützt. Die Flüssigkeit hat eine reinigende Funktion und gleichzeitig schützt sie vor verschiedenen Formen der Infektionen am Auge. Die Fornix conjunctivae wird in die Fornix conjunctivae superior und Fornix conjunctivae inferior unterschieden. Die Fornix superior ist die obere und die Fornix inferior die untere Umschlagfalte.
Die Fornix conjunctivae ist mit einer Epithelschicht überzogen. Diese ist mehrschichtig und sehr selten. Die Besonderheit der Epithelschicht ist, dass sie aus Zellen besteht, die langgestreckt und gleichzeitig die Form eines Zylinders haben. Daher wird das Epithel auch als hochprismatisch bezeichnet.
Anatomie & Aufbau
Die Konjunktiva fixiert den Bulbus in der Orbita. Dies ist eine Höhle in den Augen. Darüber hinaus bedeckt die Konjunktiva die gesamte Vorderfläche des Augapfels. Oben und unten bildet sie ein Umschlagfalte. Dies sind die Fornix conjunctivae superior und Fornix conjunktivae inferior. Die Konjunktiva setzt sich anschließend weiter als Tunica conjunctiva palpebralis auf die hintere Lidfläche fort. Diese bedeckt sie bis zum Lidrand. Schließlich endet sie an dieser Stelle und fest verwachsen mit dem Lidrand.
Darüber hinaus münden die Ausführungsgänge der Tränendrüsen im lateralen Fornix superior der Konjunktiva hinter dem Augenlid. Die Tränendrüse selbst liegt über dem lateralen Lidwinkel. Sie wird als Glandula lacrimalis bezeichnet und hat eine haselnussgroße Struktur. Die Tränendrüse ist der Produktionsort der Tränenflüssigkeit. Diese befeuchtet, reinigt, ernährt und schützt das Auge vor Infektion oder Austrocknung.
Funktion & Aufgaben
Die Fornix conjunctivae ist einer der Austrittsorte für die Gänge der Tränendrüse. Durch sie kann die produzierte Tränenflüssigkeit den Weg zum Auge finden. Damit hat sie eine wichtige Funktion bei der Versorgung des Auges. 10-12 Austrittsgänge der Tränendrüse befinden sich direkt in der Fornix conjunktivae superior. Weitere 20-30 kleinere Austrittsorte sind in ihrer unmittelbaren Umgebung.
Die Tränendrüsen stellen die Tränenflüssigkeit langsam und allmählich zur Verfügung. Dies führt dazu, dass diese sich fortwährend im Auge verteilen kann. Der Austrittsort der Flüssigkeit befindet sich auf der nasalen Seite. Damit läuft sie am Lidwinkel in Nasennähe entlang und wird durch die Unterstützung des Augenlides im Auge gleichmäßig verteilt. Die Tränenflüssigkeit hat wichtige Aufgaben. Einerseits hat sie eine soziale und emotionale Funktion. Über Tränen werden Emotionen wie Traurigkeit und Trauer zum Ausdruck gebracht. Dies hilft der Regulation eigener Empfinden, aber hat auch eine Bedeutung in der Regulierung mit Sozialkontakten.
Emotionen wie Freude, Glück oder Stolz können ebenfalls einen Tränenfluss auslösen. Abgesehen von der psychologischen Komponente ist die Versorgung der Tränenflüssigkeit im Auge aus weiteren Gründen wichtig. Sie schützt das Auge vor Infektionen. Die Flüssigkeit versorgt das Auge vor einer Austrocknung. Die Tränenflüssigkeit reinigt das Auge vor Stoffen, die über die Luft ins Auge gelangen. Das wäre ohne die Fornix conjunktivae nicht ermöglicht.
Krankheiten
Sie wird oft durch Viren oder Bakterien ausgelöst. Als weitere Ursache gelten Reize wie eine trockene Luft, Staub oder Sand. Zu lange getragene Kontaktlinsen können ebenfalls eine Reizung auslösen. Meist fängt es an zu jucken und mit dem Nachgeben des Juckreizes verschlimmert sich der Zustand. Die Erkrankung gilt als ansteckend. In den meisten Fällen klingt sie jedoch nach 10-14 Tagen ab. Alternativ wird sie vom Augenarzt medikamentös behandelt.
In einigen Fällen kommt es zu allergischen Reaktionen. Diese können durch Pollen, Hausstaub, Tierhaare oder kosmetische Produkte ausgelöst werden. Die üblichen Symptome sind durch Rötungen und Juckreiz gekennzeichnet. Möglich sind ebenfalls brennende oder tränenden Augen. Die Beschwerden sind oft verbunden mit einer geschwollenen Nase oder dem Niesen. Zu empfehlen sind Allergietests und die Meidung reizauslösender Situationen.
Weitere Probleme sind scheinbar grundlose tränende Augen. Als Ursache können hierbei funktionelle Störungen oder anatomische Störungen gefunden werden. Die Funktion des Augenlides kann aufgrund von Entzündungen oder Reizungen des Lides gestört sein. Ein weiterer Grund ist die Verstopfung der Tränenwege. In einigen Fällen gelten sogar trockene Augen als Ursache für tränende Augen. Die Tränenflüssigkeit läuft nicht mehr nasenseitig entlang, sondern tritt an verschiedenen Stellen über das Unterlid aus und läuft der Schwerkraft folgend abwärts über die Wangen. Der Tränenfluss kann vom Erkrankten nicht gesteuert werden.
Quellen
- Fritsch, H., Kühnel, W.: Taschenatlas der Anatomie. Bd. 2: Innere Organe. Thieme, Stuttgart 2018
- Lang, G. K.: Augenheilkunde. Thieme, Stuttgart 2014
- Sachsenweger, M.: Augenheilkunde. Thieme, Stuttgart 2003