Fornix pharyngis

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 19. Januar 2022
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Fornix pharyngis ist ein Element im menschlichen Schädel. Er gehört zum Bereich des Nasenrachens. Er beherbergt die Rachenmandel.

Inhaltsverzeichnis

Was ist der Fornix pharyngis?

Zu den Aufgaben des Fornix pharyngis gehört vorrangig die Schutzfunktion. Eine aktive Aufgabe bei der Regulierung der Atmung, der Phonotonie oder dem Schluckakt hat er nicht.
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Der Fornix pharyngis ist ein Bestandteil des menschlichen Rachens. Er befindet sich an der Schädelgrenze zum Hals. Der Rachen ist wie eine Erweiterung der Mundregion zu betrachten.

Er befindet sich hinter der dem Mund und der Nase. In ihm finden wichtige Aufgaben statt. Zu ihnen gehört der Schluckvorgang, die Regulierung der Atmung und die Tonbildung beim Sprechen. Der Fornix pharyngis gehört zu dem System des Rachens. Eine direkte Funktion etwa beim Schluckvorgang nimmt er nicht ein. Seine Aufgabe ist eher passiver Natur. Er schützt die Rachenmandel, die sich zur Stabilisierung des Immunsystems im Rachen befindet. Sie sind paarig angelegt und Teil des Immunsystems.

Der Fornix pharyngis bildet das Dach des Schlundkopfes. Es handelt sich um eine Art Bogen oder Gewölbe im inneren des menschlichen Schädels. Obwohl der Fornix pharyngis keine spezifische Funktion hat, ist er ein wichtiges Element des Rachens. Er leitet Informationen weiter und moduliert die Aufgaben der umliegenden Regionen. Auch nach der Entfernung der Mandeln behält er seine Funktion. Die Immunabwehr unterstützt er weiterhin.

Anatomie & Aufbau

Der Rachen wird auch als Schlund oder Pharynx bezeichnet. Er befindet sich als Übergang zwischen dem Kopf und dem Hals. Der Pharynx ist ein ungefähr 10-15 cm langer Muskelschlauch mit einem senkrechten Verlauf. Er beginnt an den Atemwegen und endet am Ringknorpel.

Dieser wird als Cartilago cricoidea bezeichnet und befindet sich als Kehlkopfknorpel im oberen Bereich des Kehlkopfes. Es gibt insgesamt 3 Öffnungen des Muskelschlauches. Die obere Öffnung des Pharnyx wird als Pars nasalis pharyngis bezeichnet. Zu ihm gehören der Nasopharnyx und der Epipharynx. Er besteht aus dem Choanen, dem Fornix pharyngis und der Ostia pharyngea tubae auditivae.

Diese wird gebildet von dem Torus tubarius und der Levatorwulst. Durch die Levatorwulst zieht der Musculus levator veli palatini. Der Choanen ist eine Art Trichter. In ihm befinden sich die Öffnungen zur Nasenhöhle. Der Fornix pharyngis ist der Teil der hinteren Nasenöffnung. Er heftet sich an Schädelbasis und legt sich als Dach des Schlundkopfes über die Rachenmandel, die Tonsilla pharyngealis. Auch wenn die Mandeln entfernt wurden, bleibt das Dach des Schlundkopfes erhalten.

Funktion & Aufgaben

Zu den Aufgaben des Fornix pharyngis gehört vorrangig die Schutzfunktion. Eine aktive Aufgabe bei der Regulierung der Atmung, der Phonotonie oder dem Schluckakt hat er nicht. Dennoch ist er ein wichtiger Bereich innerhalb des Immunsystems. Er schützt die Rachenmandel. Die Tonsilla pharyngealis befindet sich ebenfalls im Rachendach und ist ein gewebeartiges Gebilde, das optisch einer Mandel ähnelt. Die besteht aus einem lymphatischem Gewebe. Dieses enthält zahlreichen Lymphfollikeln und ist weich.

Es befinden sich weder Knochen noch Knorpel im der Rachenmandel. Sie gehört zum Immunsystems des menschlichen Organismus. Ihre Aufgabe besteht in der Abwehr von Krankheitserregern wie Keimen oder Viren. Gerade der Mund und Hals sind Körperregionen, die besonders anfällig sind. Über die Atemwege, die Schleimhaut oder die Nahrung gelangen unterschiedliche Bakterien oder Keime in den Körper. Die Rachenmandel dient der Immunabwehr und wird geschützt von dem Fornix pharyngis. Dennoch arbeiten die beiden Systeme nur begingt miteinander.

Der Fornix pharyngis leitet die aufgenommenen Informationen weiter, kann aber selbst nicht aktiv die Krankheitserreger der Nasenschleimhaut beispielsweise bekämpfen. Dennoch bleibt der Fornix pharyngis auch nach einer häufig vorgenommenen Entfernung der Mandeln im Rachenbereich enthalten. Auf wenn er dann nicht mehr die Rachenmandel schützt, so hat er dennoch die Schutzfunktion für umliegende Gefäße, Gewebestrukturen oder Weiterleitung des Speichelflusses.


Krankheiten

Zu den Krankheiten, die in der Rachenregion entstehen gehören bakterielle und virale Infektionen. Sie führen meist dazu, dass die Rachenmandel und umliegende Schleimhäute anschwellen und Rötungen erleiden. Der Schluckakt wird erschwert und als leicht schmerzhaft erlebt.

Die Nahrung muss stärker zerkleinert werden, damit der Übergang vom Mund zum Hals möglich wird. Meist verzichten Erkrankte auf die Nahrungszufuhr oder bevorzugen breiige Nahrung. Der Geschmack ist bei einer Infektion meist beeinträchtigt. Ebenso kommt es zu weiteren Beschwerden wie Fieber, Kopfschmerzen oder Gliederschmerzen. Die Rachenmandel kann der Ursprung für Polypen sein. Diese Erkrankung tritt meist in der Kindheit auf. Dabei handelt es sich um eine chronische Entzündung, die durch Bakterien oder Viren ausgelöst wird. Meist endet sie in einer operativen Entfernung der Polypen. Die angeborene Erkrankung der Kiefer-Lippen-Gaumenspaltung Erkrankung kann bis tief in den Rachen reichen.

Dabei kommt es zu einer Fehlbildung der Lippen, des Kiefers oder des Gaumens. Die Spaltung kann Teilbereiche der genannten Regionen betreffen oder alle vereinen. Dies hat Auswirkungen auf die Atmung, den Schluckakt und die Phonotation. Meist wird in den ersten Lebenswochen nach der Geburt ein chirurgischer Eingeriff durchgeführt, in dem eine Korrektur vorgenommen wird. Je nach dem vorhandenen Schweregrad kann der Fornix pharyngis betroffen sein. Im Rachen kann es zur Bildung eines Karzinoms kommen. Insbesondere das Nasopharynxkarzinom oder das Pharynxkarzinom haben ihren Entstehungsort im Rachen. Der Nasen- und der Rachenkrebs treten selten auf, werden aber in allen Altersgruppen diagnostiziert. Leider sind sie für Mediziner oft nur schwer zugänglich.

Quellen

  • Aumüller, G., et al.: Duale reihe Anatomie. Thieme, Stuttgart 2017
  • Renz-Polster, H., Krautzig, S. (Hrsg.): Basislehrbuch Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2012
  • Schoppmeyer, M.: Anatomie und Physiologie. Kurzlehrbuch für Pflegelehrberufe. Urban & Fischer/ Elsevier, München 2017

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