Fußwarzen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Von Fußwarzen oder Fußsohlenwarzen sind nicht wenige Menschen betroffen. Die durch Viren ausgelösten Warzen treten meist sehr unregelmäßig auf und sind harmlos. Manche Typen der Warzen können unterschiedlich starke Schmerzen an der Fußsohle auslösen, die vor allem beim Auftreten erscheinen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Fußwarzen?

Im Gegensatz zu anderen Warzen wachsen Fußwarzen meist in das Gewebe ein, weil sie durch den hohen Körperdruck in das Gewebe gepresst werden.
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Fußsohlenwarzen werden auch Plantarwarzen oder Sohlenwarzen genannt. Es handelt sich dabei um gutartige Hautwucherungen bzw. Geschwulste in der Haut, die sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können. Sie können völlig flach ausfallen oder erhaben sein und treten meistens an den an den Fußsohlen, Fußballen und den Unterseiten der Zehen auf.

Ein häufig vorkommender Typ dieser Fußsohlenwarzen ist die so genannte Dornwarze. Diese Warzen treten einzeln auf und können sehr tief in das Gewebe einwachsen. Charakteristisch für diese Fußsohlenwarzen ist ein sichtbarer schwarzer Punkt, der sog. Dorn. Dieser ist häufig von Hornhaut bedeckt und verursacht beim Auftreten oder Druck auf die betroffene Stelle einen leichten bis starken stechenden Schmerz.

Ursachen

Fußsohlenwarzen werden durch eine Infektion mit Viren ausgelöst, genauer handelt es sich dabei um die Gattung der humanen Papillomviren. Von den Papilloviren existieren insgesamt über 100 verschiedene Unterarten.

Die Infektion erfolgt direkt durch Kontakt über eine Schmierinfektion, sowohl über betroffene Menschen als auch mit infizierten Gegenständen. Dabei dringen die Erreger in kleinste Hautverletzungen oder Schädigungen an der Schleimhaut in den Körper ein und es kommt zur Warzenbildung. Vor allem bei der Benutzung von Orten, an denen viel Barfuß gelaufen wird, ist die Ansteckungsgefahr enorm erhöht.

Dazu zählen vor allem Schwimmbäder, Saune und auch Umkleidekabinen in Sporthallen. Vor allem im Schwimmbad und in der Sauna, begünstigt das feucht warme Klima die Ausbreitung der Viren und auch die Aufnahme der Erreger.

Symptome, Beschwerden & Anzeichen

Im Gegensatz zu anderen Warzen wachsen Fußwarzen meist in das Gewebe ein, weil sie durch den hohen Körperdruck in das Gewebe gepresst werden. Sie befinden sich an Fersen, Zehen oder Fußballen unterhalb der Hornhautschwiele. Dort bereiten sie beim Stehen oder Gehen oft heftige stechende Schmerzen, die sich so anfühlen, als stammen diese von einem eingetretenen Dorn.

Daher werden die Fußwarzen auch als Dornwarzen bezeichnet. Die Dornwarzen erscheinen an den Fußsohlen als flache Hautveränderungen, die grau oder braun-gelblich gefärbt sind. Oft stehen sie allein. Wenn die Hornhautschwiele nicht zu dick ist, können kleine dunkle Pünktchen an der betroffenen Hautstelle entdeckt werden. Dabei handelt es sich um kleine Einblutungen in die Haut.

Reichen die Dornwarzen nicht zu tief in das Gewebe, können sie auch schmerzlos bleiben. Wenn ihre Ausläufer jedoch die Lederhaut oder das in der Unterhaut befindliche Fett- und Bindegewebe erreichen, reizen die Fortsätze die Nervenenden und führen so zu den heftigen stechenden Schmerzen.

Wie bei allen Warzen liegt auch bei den Fußwarzen eine Infektion mit dem HP-Virus vor, welche auch von allein ausheilen kann. Eine Behandlung sollte jedoch dann durchgeführt werden, wenn die Fußwarzen Schmerzen bereiten oder sich vermehren. Diese Therapie ist sehr langwierig. Des Weiteren ist auch nicht auszuschließen, dass es trotz erfolgreicher Behandlung zu Rezidiven kommt.

Diagnose & Verlauf

Nach der Ansteckung mit den Viren passiert häufig zunächst mehrere Monate nichts. Erstes Symptom ist in der Regel ein Druckschmerz ohne erkennbare Ursache. Denn in den meisten Fällen sind Fußsohlenwarzen unter Hornhautschichten verborgen. Im weiteren Verlauf kann sich die betroffene Hautstelle sichtbar verändern.

Je nach Warzentyp kann es zu verschiedenen Färbungen und sichtbaren Veränderungen der Haut kommen. Das können rote oder braune Punkte und Streifen sein, die durch Einblutungen verursacht werden, oder auch eine weisliche Verfärbung der Haut. Auch kann eine Furche zwischen der Hornhaut und der eigentlichen Warze entstehen, dies ist die Abgrenzung der Wucherung von der gesunden Haut.

Während die einen Fußsohlenwarzen Schmerzen verursachen, sorgen anderen Typen eher für Juckreiz. Viele Warzentypen verursachen jedoch keine Beschwerden. Die Diagnose erfolgt durch Begutachtung der betroffenen Stellen. Durch eine Befragung des Patienten nach den genauen Symptomen, kann der Arzt die Diagnose sicherstellen.

Komplikationen

Fußwarzen können unterschiedliche Komplikationen hervorrufen, die in der Regel von einem entsprechenden Arzt untersucht werden sollten. Betroffene Personen, die unter einer Fußwarze leiden, sollten bei äußeren Veränderungen der Warze stets einen Arzt aufsuchen. Wenn auf eine ärztliche Behandlung verzichtet wird, dann besteht die Gefahr diverser Komplikationen.

Unter Umständen können Fußwarzen anfangen zu bluten, falls diese aufgekratzt werden. Daraufhin kann es zu starken Blutungen kommen, sodass die offene Wunde von Bakterien befallen werden kann. Es droht eine Entzündung, sodass es auch zu starken Schmerzen kommen kann. Sogar die Bildung von Eiterflüssigkeit ist möglich.

Spätestens bei ersten Anzeichen von Eiter sollte so schnell wie möglich ein Arzt aufgesucht werden. Wer an dieser Stelle auf eine Behandlung durch einen Arzt verzichtet, der muss ebenfalls mit schwerwiegenden Komplikationen rechnen. Es kann sich daraus ein Abszess entwickeln oder auch eine Blutvergiftung.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Empfehlenswert ist es, bei Fußwarzen grundsätzlich einen Arzt zu konsultieren. Dieser kann in wenigen Schritten eine Beseitigung der Warzen einleiten, damit eine Heilung schnellstmöglich gewährleistet wird. Kleine Warzen, die beschwerdefrei sind, können häufig auch eigenverantwortlich entfernt werden. Hierfür gibt es in Drogerien oder Apotheken geeignete Präparate mit ausführlichen Anleitungen für eine korrekte Behandlung. Zusätzlich geben Apotheker wichtige Hinweise für die korrekte Handhabung der Produkte.

Ratsam ist es jedoch trotzdem, einen Arzt aufzusuchen, um unnötige Komplikationen zu vermeiden. Breiten sich die Warzen an den Füßen aus oder vergrößern sich vorhandene Warzen, sollte ein Arzt konsultiert werden. Kommt es durch die Warzen zu Beschwerden bei den gewohnten Bewegungsabläufen, dem Auftreten sowie Abrollen des Fußes oder einer Fehlhaltung des Körpers, ist ein Arztbesuch notwendig.

Bei Schmerzen, offenen Wunden oder der zusätzlichen Bildung von Hornhaut an den Füßen, wird ein Arzt benötigt. Leidet der Betroffene aufgrund der Fußwarzen unter einem allgemeinen Unwohlsein, Ekel oder empfindet er sich als krank, ist ein Arzt aufzusuchen. Stellt sich ein soziales Rückzugsverhalten ein oder kommt es durch die Warzen zu einer auffälligen Verhaltensänderung, ist es nötig, einen Arzt zu konsultieren. Entzünden sich die Warzen an den Füßen, sollte unverzüglich eine medizinische Versorgung in Anspruch genommen werden.

Behandlung & Therapie

Zur Behandlung von Fußsohlenwarzen gibt es unterschiedliche Methoden, die sich nach dem Warzentyp und der Ausprägung der Beschwerden richten. Zur lokalen Behandlung von Fußsohlenwarzen werden salicylsäurehaltige Präparate eingesetzt. Das können Tinkturen, Salben oder Pflaster sein. Durch die Salicylsäure soll eine Entzündungsreaktion des Körpers hervorgerufen werden, bei deren körpereigenen Bekämpfung auch die Warze abgetötet wird. Diese Behandlungsmethode hat nicht immer Erfolg und kann sich über mehrere Wochen hinziehen.

Daneben kommt ein Vereisen der betroffenen Hautstellte in Betracht um die Warze abzutöten. Diese Methode wird Kryotherapie genannt. Hierbei kommt flüssiger Stickstoff zum Einsatz, der gezielt auf die Warze gedrückt wird und für ein Absterben der oberen Hautschicht sorgt. in besonders schwerwiegenden Fällen kann ein chirurgischer Eingriff notwendig werden.

Dies ist z.B. der Fall, wenn die Warze sehr tief in das Gewebe hineinragt und damit starke Beschwerden verursacht. Für diesen invasiven Eingriff erfolgt eine örtliche Betäubung und das Warzengewebe wird anschließend ausgeschabt. Auch das Entfernen der Fußsohlenwarzen mittels eines Lasers wird heute oft eingesetzt.

In der Praxis wird auch immer wieder die Selbstheilung beobachtet, ohne dass eine Therapie erfolgt ist. In diesen Fällen bekämpft das Immunsystem erfolgreich die verantwortlichen Viren, die Warze trocknet aus und verschwindet. Bei allen Fußsohlenwarzen ist das Risiko eines erneuten Auftretens sehr hoch. Ehemals betroffene werden in der Regel immer wieder in unregelmäßigen Abständen von Fußsohlenwarzen betroffen sein.


Vorbeugung

Um Fußsohlenwarzen vorzubeugen gibt es keine verlässliche Methode. Die Erreger sind sehr weit verbreitet und jeder Mensch kommt im Laufe seines Lebens mit diesen in Berührung. Zum Ausbruch kommt es dann in Situationen, in denen das Immunsystem geschwächt ist. Gute Hygienemaßnahmen nach der Benutzung von öffentlichen Einrichtungen wie Schwimmbädern und Sporthallen, sowie die Vermeidung von barfuß laufen an dieser Orten, vermindern allerdings das Risiko für eine Ansteckung.

↳ Weitere Informationen: Hausmittel gegen Warzen

Nachsorge

Nach einer operativen Entfernung sollte der Fuß – je nach Größe der Warze – für bis zu zwei Wochen geschont werden. Dies bedeutet, häufiges Auftreten und anderweitige Belastungen zu vermeiden. Regelmäßiges Hochlegen des betroffenen Fußes fördert die Wundheilung. Über dem Verband sollte ein atmungsaktiver Strumpf getragen werden (im Idealfall aus Baumwolle). Warmes und feuchtes Klima in Socken oder Schuhen muss verhindert werden, um keine Grundlage für Infektionen zu bieten.

Auch Barfuß gehen sollte unbedingt vermieden werden, damit keine Keime oder andere Erreger in die Wunde eindringen und Entzündungen hervorrufen können. Wie bei jeder Wunde ist eine gute Hygiene (Händewaschen vor Kontakt mit der Wunde, regelmäßiges Wechseln der Socken, Verwenden sauberer Handtücher unabdingbar.

Ebenfalls zur Nachsorge gehören regelmäßige Untersuchungen durch den Chirurgen sowie Verbandswechsel. Treten Komplikationen wie Entzündungen oder Fieber auf, ist er auch abgesehen von den regulären Kontrollterminen der erste Ansprechpartner. Abgeschlossen wird die Behandlung durch das Ziehen der Fäden.

Kontraproduktiv für die Wundheilung sind neben Belastung Feuchtigkeit, Sauna- sowie Solariumbesuche. Voll belastbar ist der Fuß erst wieder, wenn die Wundheilung gänzlich abgeschlossen ist: Die Wunde sollte geschlossen, nicht nässend und nicht mehr verkrustet sein. Zur Vorbeugung einer Neuinfektion empfiehlt sich, in Schwimmbädern oder anderen Sporteinrichtungen Schuhe aus Gummi zu tragen. Eine weitere wichtige Rolle spielt ein intaktes Immunsystem.

Das können Sie selbst tun

Menschen, die Fußwarzen haben oder dazu neigen häufig an ihrem Auftreten zu leiden, sollten auf das Tragen eines gesunden Schuhwerks achten. Fremdkörper im Schuhwerk sind zu vermeiden. Ebenfalls sollten keine Druckstellen an den Füßen beim Tragen von geschlossenen oder offenen Schuhen entstehen.

Vorhandene Warzen sollten nicht geöffnet oder absichtlich beschädigt werden. Die austretende Körperflüssigkeit hat eine Verbreitung der Warzen zur Folge. Im Handel gibt es verschiedene Pflegeprodukte und Hilfsmittel, die bei vorhandenen Warzen genutzt werden können. Pflaster oder Tinkturen können bei kleinen Warzen eigenständig und ohne ärztliche Unterstützung angewendet werden. Die Fußpflege ist zu prüfen und zu optimieren. Bei einer starken Schweißbildung unter den Füßen empfiehlt sich die Verwendung von Körperpuder, um die Flüssigkeit aufzufangen.

Das regelmäßige Wechseln und desinfizieren der Strumpfwaren ist notwendig, damit sich die Keime nicht weiter ausbreiten können. Zusätzlich sollte auch das getragene Schuhwerk regelmäßig desinfiziert werden. In öffentlichen Bädern oder Duschen sollte ein Barfußgang vermieden werden. Schutzbekleidung, wie beispielsweise Badelatschen helfen vor einer weiteren Ansteckung für sich selbst und andere.

Trotz vorhandener Fußwarzen ist auf eine Fehlhaltung des Körpers zu achten. Kann der Fuß nicht mehr wie gewohnt abgesetzt oder bei der Fortbewegung abgerollt werden, drohen dauerhaften Schäden des Skelettsystems.

Quellen

  • Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin. Springer, Berlin Heidelberg 2011
  • Moll, I.: Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2010
  • Orfanos, C. E. et al.: Therapie der Hautkrankheiten. Springer Medizin Verlag, Berlin Heidelberg 2001

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