Pflaster

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 5. September 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Das Pflaster ist ein wirklicher Tausendsasser. Aus dem medizinischen Alltag ist es schon lange nicht mehr wegzudenken; sei es, um Wunden zu versorgen und geschützt zu halten, um bestimmte Wirkstoffe in den Körper zu bekommen oder um Muskelverspannungen zielgerichtet mit Wärme behandeln zu können.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Pflaster?

Ein Wundschnellverband (Pflaster) dient dazu kleinere Wunden zu bedecken und Blut bzw. Wundsekret aufzusaugen.

Wenn umgangssprachlich von einem Pflaster die Rede ist, ist meist ein Wundschnellverband gemeint. Dabei handelt es sich um eine Wundauflage, welche mit Klebeband auf der Haut befestigt wird. Ein Wundschnellverband dient dazu kleinere Wunden zu bedecken und Blut bzw. Wundsekret aufzusaugen.

Außerdem schützt die Wundauflage die verletzte Stelle vor mechanischer Belastung bzw. vor Bakterien, welche in die kleine Öffnung der Haut eindringen und so Infektionen auslösen können. Die Wundauflage eines Pflasters muss steril sein, das bedeutet, dass sie ihrerseits keine noch vermehrungsfähigen Keime wie Bakterien oder Viren, auf die Wunde übertragen kann.

Darüber hinaus muss das Material saugfähig sein, damit Blut und Wundsekret zurückgehalten und aufgesogen werden. Das Klebeband sollte mit einem besonders hautfreundlichen Kleber versehen sein, welcher leicht zu entfernen ist, um Hautirritationen vorzubeugen.

Geschichte

Die Geschichte des Pflasters reicht weit zurück und hat sich über Jahrhunderte entwickelt. Bereits in der Antike nutzten die Ägypter und Römer improvisierte Wundverbände aus Leinen, tierischem Fett und Honig, um Verletzungen zu schützen und die Heilung zu fördern. Diese frühen Formen von Pflastern dienten dazu, Wunden sauber zu halten und Infektionen zu verhindern.

Im 19. Jahrhundert führte die Entwicklung der modernen Medizin zu verbesserten Wundbehandlungsmethoden. Der britische Arzt Joseph Lister setzte antiseptische Prinzipien ein, indem er Wunden mit Materialien verband, die in Desinfektionsmitteln getränkt waren. Dies legte den Grundstein für die sterile Wundversorgung, die bis heute wichtig ist.

Das erste handelsübliche Pflaster, wie wir es heute kennen, wurde 1921 von Earle Dickson, einem Angestellten des Unternehmens Johnson & Johnson, erfunden. Dickson entwickelte ein selbstklebendes Pflaster für seine Frau, die sich häufig beim Kochen verletzte. Dieses Pflaster konnte einfach angebracht und entfernt werden, was es äußerst praktisch machte. Es bestand aus einem kleinen Stück Gazeverband, das auf ein klebendes Leinenstück aufgebracht war.

Im Laufe der Zeit wurden Pflaster weiterentwickelt, um spezifische Bedürfnisse zu erfüllen, z. B. wasserdichte Pflaster, hypoallergene Varianten und speziell beschichtete Wundauflagen, die die Heilung beschleunigen. Heute sind Pflaster in verschiedenen Formen und Materialien erhältlich und spielen eine zentrale Rolle in der modernen Wundversorgung.

Vorteile & Nutzen

Pflaster bieten zahlreiche Vorteile gegenüber vergleichbaren Produkten wie einfachen Verbänden oder Wundauflagen. Ein wesentlicher Vorteil ist ihre Benutzerfreundlichkeit. Pflaster sind in der Regel selbstklebend, was eine schnelle und unkomplizierte Anwendung ermöglicht, ohne zusätzliche Hilfsmittel wie Klebeband oder Mullbinden zu benötigen. Dies ist besonders praktisch für kleinere Verletzungen, die unterwegs oder im Alltag schnell versorgt werden müssen.

Ein weiterer Vorteil ist der gezielte Schutz, den Pflaster bieten. Sie decken Wunden ab, um sie vor Schmutz, Bakterien und anderen Verunreinigungen zu schützen, was das Risiko einer Infektion deutlich reduziert. Moderne Pflaster sind oft atmungsaktiv, sodass Luft an die Wunde gelangt, was die Heilung fördert, während gleichzeitig Feuchtigkeit ferngehalten wird.

Pflaster sind auch in vielen verschiedenen Varianten erhältlich, die auf spezifische Bedürfnisse abgestimmt sind, etwa wasserdichte Pflaster für den Schutz in feuchten Umgebungen oder hypoallergene Pflaster für empfindliche Haut. Darüber hinaus bieten spezielle Pflaster mit antiseptischen oder wundheilungsfördernden Beschichtungen zusätzlichen Schutz und beschleunigen die Regeneration.

Im Vergleich zu herkömmlichen Verbänden sind Pflaster auch diskreter und bequemer zu tragen. Sie haften gut auf der Haut und verrutschen selten, was für eine kontinuierliche Wundabdeckung sorgt, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken.

Formen, Arten & Typen

Das bekannteste und am meisten benützte Pflaster ist sicherlich das Wundpflaster. Es gibt auch Pflaster, die speziell für bestimmte Probleme der Haut geeignet sind. So gibt es Pflaster, welche bei Hühneraugen bzw. Hornhaut verwendet werden können und welche die Haut mithilfe von Salicylsäure so vorbereiten, dass die Entfernung des Hühnerauges oder der Hornhaut später leichter möglich ist.

Es gibt auch Pflaster, welche speziell gegen Warzen wirken. Solche Pflaster enthalten eine Säure, welche die Warze wegätzt. Hat man Blasen an den Füßen, gibt es spezielle Blasenpflaster, welche aufgrund ihrer Gelpolsterung Druck- und Reibungsschmerzen beim Gehen verringern sowie die verletzte Stelle sauber halten. Es gibt auch Pflaster, welche zum Beispiel schmerzlindernde Substanzen transdermal, also über die Haut, abgeben.

Solche Pflaster sind besonders vorteilhaft, weil der Wirkstoff direkt über die Haut in die Blutbahn gelangt und so der Verdauungstrakt umgangen wird, was mögliche Nebenwirkungen stark reduziert. Darüber hinaus garantiert das auf der Haut haftende Pflaster, dass der Wirkstoff gleichmäßig über mehrere Tage hinweg abgegeben wird. Neben Pflastern, welche Schmerzmittel abgeben, gibt es auch Nikotinpflaster, welche bei der Raucherentwöhnung helfen.

Es gibt auch Wärmepflaster für Rückenschmerzen, Muskelkater oder Rheuma sowie Herpespflaster, welche Fieberblasen vertrocknen lassen und eine Verbreitung des Virus verhindern. Verschreibungspflichtig sind Pflaster gegen Reisekrankheit; diese werden vor dem Antritt der Reise hinter ein Ohr geklebt und helfen gegen Übelkeit und Erbrechen.

Sehr häufig werden von Frauen auch Hormonpflaster angewandt. Meist dienen diese als Ersatz zur Antibabypille, können jedoch auch bei hormonellen Ungleichgewichten, etwa in Folge des Klimakteriums, eingesetzt werden.

Aufbau, Funktion & Wirkungsweise

Pflaster gibt es in vielen verschiedenen Größen, meist werden sie mit Breiten zwischen 4 bis 8cm sowie Längen von 2,5 bis 50cm angeboten. Es gibt Pflaster, bei denen einfach nur eine Schutzfolie abgezogen werden muss, bei anderen Pflastern muss die richtige Größe erst zugeschnitten werden.

Das Klebeband ist je nach dem vorgesehenen Einsatzgebiet verschieden aufgebaut. Funktionelle Pflaster können auch eine Gelschicht enthalten. Darüber hinaus muss die Wundauflage saugfähig sein, meist sind auf ihr auch antimikrobielle Wirkstoffe, welche Infektionen verhindern helfen sollen.

Durch ihren Aufbau schützen Pflaster auf einfache Weise die Wunde vor eindringenden Krankheitserregern sowie mechanischer Belastung.


Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen

Wundschnellverbände, also die Kombination aus Wundauflage und Klebestreifen wurden erstmals im späten 18. Jahrhundert hergestellt und seitdem stets weiterentwickelt. Neue Pflaster enthalten heutzutage meist antimikrobielle Substanzen, welche die Wunde desinfizieren und das Entstehen von Infektionen verhindern sollen.

Medizinisch werden Wundschnellverbände sehr häufig angewandt. Wundschnellverbände werden für kleine Wunden mit schwacher Blutung eingesetzt. Fast jeder hat heute verschiedenste Pflasterarten- und Größen zu Hause; um vom gesundheitlichen Nutzen von Wundschnellverbänden zu profitieren muss man kein Arzt sein. Wichtig zu beachten ist, dass die Wundauflage immer ein Stück größer als die eigentliche Verletzung sein sollte, damit der Klebestreifen nicht an der Wunde haften bleibt.

Beim Aufbringen des Pflasters sollte darauf geachtet werden, dass die Wundauflage nicht berührt wird, damit sie steril bleibt. Das Aufbringen eines Pflasters ist sehr einfach; es muss die Schutzfolie entfernt werden und dann mit die Wundauflage auf die Wunde gelegt werden bevor der Klebestreifen möglichst faltenfrei auf die Haut gedrückt wird.

Bei der Verwendung von funktionellen Pflastern wie etwa Schmerzpflastern, sollten die Anweisungen des Arztes befolgt werden, das Aufbringen auf die Haut funktioniert jedoch wie bei einem normalen Wundpflaster.

Anwendung & Sicherheit

Die Anwendung eines Pflasters erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst sollte die betroffene Wunde gründlich gereinigt werden, um Schmutz, Bakterien oder andere Verunreinigungen zu entfernen. Anschließend wird die Haut sanft trockengetupft, bevor das Pflaster auf die Wunde geklebt wird. Dabei ist darauf zu achten, dass die sterile Wundauflage direkt über die Verletzung kommt, ohne die Klebeflächen mit den Fingern zu berühren, um die Sterilität zu wahren. Das Pflaster sollte fest, aber nicht zu straff aufgeklebt werden, um die Durchblutung nicht zu behindern.

In Bezug auf die Sicherheit sind Pflaster in der Regel gut verträglich. Bei empfindlicher Haut oder Allergien können jedoch Reaktionen auf den Kleber oder das Material auftreten. In solchen Fällen bieten hypoallergene Pflaster eine sichere Alternative. Pflaster sollten regelmäßig gewechselt werden, um eine saubere Wundumgebung zu gewährleisten und Hautreizungen durch längeres Tragen zu vermeiden.

Die Qualitätskontrolle bei der Herstellung von Pflastern unterliegt strengen Standards, insbesondere in Bezug auf Sterilität und Materialverträglichkeit. Hersteller müssen sicherstellen, dass die Pflaster nach den Richtlinien der Good Manufacturing Practices (GMP) produziert werden, was regelmäßige Tests auf Haltbarkeit, Klebefähigkeit und sterile Verpackung umfasst. Dies garantiert, dass die Pflaster sicher und wirksam sind, bevor sie den Verbrauchern zur Verfügung stehen.

Alternativen

Alternativen zum Pflaster sind wichtig, wenn Pflaster aus medizinischen oder praktischen Gründen nicht verwendet werden können. Eine häufige Alternative sind Mullbinden und sterile Kompressen, die bei größeren oder empfindlichen Wunden verwendet werden. Diese werden mit speziellen Wundauflagen kombiniert und mithilfe von Klebeband oder elastischen Binden fixiert. Diese Methode bietet den Vorteil, dass sie an verschiedene Wundgrößen angepasst werden kann und besonders bei großflächigen Verletzungen oder Hautunverträglichkeiten gegenüber Pflasterkleber sinnvoll ist.

Eine weitere Option sind flüssige Wundverbände oder Wundkleber, die in flüssiger Form auf die Wunde aufgetragen werden und dort einen flexiblen, schützenden Film bilden. Diese Methode ist besonders nützlich bei kleinen, schwer zu erreichenden Stellen oder bei Personen, die auf traditionelle Pflaster allergisch reagieren. Wundkleber fördert zudem die Wundheilung und schützt vor Infektionen, ohne dass ein Verband gewechselt werden muss.

Für besonders empfindliche Haut können Silikonverbände verwendet werden, die weniger haftend sind und beim Entfernen keine Schmerzen oder Hautreizungen verursachen. Silikonverbände eignen sich vor allem bei chronischen Wunden oder bei Menschen mit Hauterkrankungen.

Heftpflasterstreifen in Kombination mit sterilen Gaze-Auflagen bieten ebenfalls eine flexible Möglichkeit zur Wundversorgung. Sie sind eine gute Alternative bei Wunden, die häufig gewechselt werden müssen, da sie weniger hautreizend sind als herkömmliche Pflaster.

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