Warzen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Warzen sind zumeist ansteckende aber ungefährliche Hauterkrankungen, die in unterschiedlichen Ausprägungen und Formen am menschlichen Körper vorkommen kommen. Typische Warzen sind leicht erhaben und unterscheiden sich farblich von der normalen Hautfarbe. Ansteckungsgefahren bestehen, wie beim Fußpilz, vor allem durch Schmierinfektionen in Schwimmhallen und Duschen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Warzen?

Warzen treten an jeder erdenklichen Stelle des Körpers auf. Deutlich sichtbar sind Warzen an Fingern und Händen, sie kommen aber beispielsweise auch an den Füßen vor.

Die Warze ist eine gutartige Geschwulst der oberen Hautschicht. Sie ist deutlich spürbar erhoben und scharf begrenzt. Warzen sind meist klein und können von Grau- über Braun- bis hin zu verschiedenen Rosatönen praktisch jede Farbe annehmen.

Sie treten an jeder erdenklichen Stelle des Körpers auf. Deutlich sichtbar sind Warzen an Fingern und Händen, sie kommen aber beispielsweise auch an den Füßen vor. Als Feigwarzen bezeichnete Varianten treten auch im Genital- und Analbereich auf.

Ursachen

Die häufigste Ursache für Warzen sind humane Papillomviren. Es handelt sich dabei um Viren, die für den Menschen kaum eine größere Gefahr darstellen. Über kleinste Verletzungen der Haut und der Schleimhäute dringen sie in die oberste Hautschicht ein und nisten sich dort zunächst ein. Bis zur Bildung der Warze können Wochen oder sogar Monate vergehen. Papillomviren sind an den Menschen gebunden, daher schädigen sie ihn nur so sehr, wie es für ihr eigenes Überleben unbedingt notwendig ist.

Infektionsquellen gibt es viele. Die vulgäre Warze oder die Fußsohlenwarze kann man sich beispielsweise im Schwimmbad oder durch Berührung von rohem, infiziertem Schweiß zuziehen. Es handelt sich in solchen Fällen um eine Schmierinfektion. Feigwarzen hingegen werden durch den Geschlechtsverkehr übertragen. Die Viren breiten sich dann aus, wenn dabei minimale Verletzungen der Schleimhaut zustande kommen.

Eine Sonderform der Warzen sind Alterswarzen. Es handelt sich dabei um bräunliche Warzenbildung, die sich überall am Körper bilden können. Sie sind in den meisten Fällen gutartig, selten entsteht daraus eine bösartige Geschwulst, die entfernt werden muss. Sonderfälle sind sie deswegen, weil ihre Entstehung nicht bekannt ist und daher auch keine Ursache ausgemacht werden kann.


Krankheiten mit diesem Symptom

Komplikationen

Warzen können durch verschiedene Erreger verursacht werden und mit unterschiedlichen Komplikationen einhergehen. So kann es bem Auftreten von Warzen generell zu lokalen Erkrankungen der Haut wie Abzessen oder Ekzemen kommen. Diese können durch eine zusätzliche Infektion mit Bakterien verursacht sein, sie können aber auch durch eine Reaktion des Immunsystems ausgelöst werden.

Schmerzen und die Bildung von Narben sind in diesem Zusammenhang ebenfalls häufig als Komplikationen vorhanden. Eine weitere Komplikation besteht darin, dass sich Warzen von ihrem Ursprungsort weiter auf der Haut verbreiten können und sich damit auch die Infektion mit dem jeweiligen Erreger ausbreitet. Bei den vor allem an den Fußsohlen auftretenden Dornwarzen kann als Komplikation ein sehr tiefes und weitreichendes Wachstum in das Hautgewebe auftreten.

Häufig sind diese Warzen dann auch beim Gehen schmerzhaft. Bei einer chirurgischen Entfernung können zudem Entzündungen vorkommen, die durch Schmerzen und Rötung der Haut gekennzeichnet sind. Dornwarzen neigen auch bei einer zunächst erfolgreichen Behandlung dazu, erneut aufzutreten.

Genitalwarzen oder Feigwarzen, die durch eine Infektion mit dem humanen Papilloma-Virus (HPV) ausgelöst werden, zeigen trotz einer Behandlung mit Medikamenten oder chirurgischen Methoden eine relativ hohe Rückfallquote von etwa 30 Prozent. Auch können bestimmte Typen des humanen Papilloma-Virus Zellen entarten lassen und zur Entstehung von Gebärmutterhalskrebs beitragen.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Verschiedene Arten von Warzen können mit dem Alter vermehrt auftreten. An sich ist das kein Grund für einen Arztbesuch. Bei Dornwarzen am Fuß ist jedoch ein Arztbesuch empfehlenswert, wenn diese Schmerzen verursachen. Dornwarzen können durch das nach innen gerichtete Wachstum zu starken Schmerzen und vermehrter Hornhautbildung führen. Hornhaut verstärkt den Druckschmerz noch. Eine Selbstbehandlung sollte nur im Anfangsstadium vorgenommen werden.

Ob Warzen tatsächlich durch einfaches Besprechen verschwinden, ist unterschiedlich. Oft ist das möglich. Gegen Alterswarzen ist jedoch kein Kraut gewachsen. Sie sind nicht ansteckend und eine natürliche Erscheinung. Eine Behandlung erfordern Alterswarzen meistens nicht. Stören sie sehr oder neigen sie zum Wässern, kann ein Hautarzt sie chirurgisch entfernen. Das wird auch notwendig, wenn eine Warze sich im Laufe der Jahre stark verändert.

Feigwarzen im Anal- oder Genitalbereich sollten immer einem Arzt vorgeführt werden. Problematisch an solchen Warzenarten ist, dass sie übertragbar sind. Daher ist ärztliche Aufklärung über Behandlungs- und Schutzmöglichkeiten sinnvoll. Wichtig ist auch die Feststellung, ob es sich überhaupt um eine Warze handelt. Bei warzenähnlichen Neubildungen handelt es sich gelegentlich um einen Hautkrebs. Wenn einem Menschen ein neu entstandenes Gebilde in Warzenform unheimlich vorkommt, ist immer ein Arztbesuch sinnvoll. Beim geringsten Verdacht auf einen Hautkrebs ist sofortiges Handeln vonnöten.

Behandlung & Therapie

Warzen werden vor allem aus ästhetischen Gründen behandelt. Bei intaktem Immunsystem bilden sie sich nach einigen Monaten von alleine zurück. Die Viren sterben ab, die verhornte Warze wird abgeschliffen.

Oft bleibt nicht einmal eine sichtbare Veränderung der Haut zurück. Durch die Behandlung kann es allerdings deutlich schneller gehen, in einigen Fällen ist sie auch erforderlich.

Die chirurgische Entfernung wird durchgeführt, wenn die Warzen bis tief ins Gewebe reichen oder das Immunsystem zur Bekämpfung zu schwach ist. Sie werden mit einem scharfen Löffel ausgeschabt - das kann erhebliche Schmerzen und starken Blutverlust verursachen.

Deutlich schonender sind die Vereisung der Warze oder die Behandlung beispielsweise mit Salicylsäure. Dadurch verschwindet sie nach und nach, da die Viren abgetötet werden. In Frage kommen auch Virustatika, die die Vermehrung der Papillomviren hemmen und ebenfalls als schonend gelten.

↳ Weitere Informationen: Hausmittel gegen Warzen

Aussicht & Prognose

Warzen sind im Allgemeinen harmlos. Mit Behandlung der auslösenden Viren verschwinden sie meist von allein wieder. Abhängig vom Virus- und Warzentyp kann dies jedoch Wochen bis Monate dauern. Bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem bedarf es mitunter einer langen Therapie, bis die kleinen Hautwucherungen vollständig abgeheilt sind. Wie eine Untersuchung an Schulkindern und Jugendlichen zeigt, sind nach etwa zwei Jahren ungefähr siebzig Prozent aller Betroffenen wieder frei von Warzen.

Auch danach besteht allerdings eine hohe Rückfallquote. So befinden sich die Viren meist noch im Körper und treten an anderen Hautstellen wieder auf. Bei nichtoperativen Methoden ist das Risiko eines erneuten Auftretens besonders hoch. Auch Feigwarzen können immer wieder auftreten und sich mitunter sogar zu einer chronischen Erkrankung entwickeln.

Bei vulgären Warzen ist die Prognose positiver. Entsprechende Wucherungen sind meist komplikationsfrei und müssen nicht behandelt werden. Nach Jahren bilden sie sich dann meist von selbst zurück oder können durch typische Behandlungsmaßnahmen zuverlässig und schnell entfernt werden. Die Prognose ist bei Warzen dementsprechend positiv und verspricht fast immer einen guten Krankheitsverlauf ohne größere Komplikationen.


Vorbeugung

Bei der Gruppe der Warzen lassen sich vor allem Feigwarzen lässt effektiv vorbeugen. Es gibt dagegen einen Impfstoff - in einer Studie wurden Frauen damit geimpft, er bot allen Teilnehmerinnen vollen Schutz vor den Erregern.

Anderen Warzenformen kann man ebenfalls vorbeugen, und zwar, indem man sich an hygienische Grundsätze hält. Ganz vermeiden lässt sich das Risiko damit nicht, aber immerhin eindämmen. In Schwimmbädern sollte zum Beispiel nur mit Badeschlappen gelaufen werden, Handtücher sollten nicht geteilt werden. Auch in öffentlichen Duschen sollte der Boden nicht direkt berührt werden. Im Idealfall sollte die Berührung mit bereits vorhandenen Warzen anderer Personen ebenfalls vermieden werden.

Das können Sie selbst tun

Bei Warzen muss nicht unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Meistens lassen sich die kleinen Wucherungen mit Hilfe von Hausmitteln und einfachen Maßnahmen selbst entfernen. Als wirksames Mittel gilt etwa Rizinus-Öl. Täglich auf die betroffene Stelle aufgetragen, weicht das Öl des Wunderbaums die Warze auf und bringt sie schließlich zum Verschwinden.

Ähnlich wirksam ist der Saft des Schöllkrautblattes, der in Form einer Creme auf die Hautwucherungen aufgetragen wird. Weitere pflanzliche Hausmittel sind Schwedenbitter-Auflagen, Propolis, Wolfsmilch, Teebaumöl und Ringelblumensalbe. Zur äußerlichen Anwendungen eignet sich auch ein Verband mit einem Stück Bananenschale oder Zwiebel. Die Hautwucherungen können auch mit Zitronensaft oder Seife behandelt werden, wobei diese Mittel immer über Nacht aufgetragen werden sollten.

Bei gestielten Warzen an den Fingern oder der Nase helfen homöopathische Mittel wie Causticum oder Schüssler Salze. Daneben können Warzen auch vereist werden. Kälte-Sprays aus der Apotheke sind ebenso wirksam wie eiskalte Umschläge aus der Gefriertruhe. Auch spezielle Warzen-Pflaster oder Warzentinkturen entfernen die meisten Hautwucherungen zuverlässig. Zeigen diese Maßnahmen nicht den gewünschten Effekt, sollten die Warzen von einem Hautarzt behandelt werden.

Quellen

  • Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin. Springer, Berlin Heidelberg 2011
  • Moll, I.: Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2010
  • Sterry, W., Worm, M., Burgdorf, W.: Checkliste Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2014

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