Magen Darm Grippe

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 1. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Eine Magen Darm Grippe, Magen Darm Infektion oder Gastroenteritis ist eine Infektion bzw. Krankheit des Magen Darm Trakts. Zumeist wird sie durch Bakterien oder Viren ausgelöst und tritt häufig bei Kindern auf, die häufig oral die Keime durch ihre Umwelt aufnehmen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Magen-Darm-Grippe?

Die häufigsten Ursachen für eine Erkrankung an Magen-Darm-Grippe sind Viren, Bakterien oder Protozoen (Einzeller). Wie im Anschluss daran aus der Infektion die Symptome entstehen ist recht unterschiedlich.
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Viele Menschen kennen die Gastroenteritis unter dem Begriff der Magen-Darm-Grippe. Hiermit wird allgemein eine Entzündung des Magen-Darm-Traktes bezeichnet. Erste Anzeichen dafür sind Erbrechen und/oder Durchfall. Ursachen dafür gibt es verschiedene.

Behandelt werden kann diese Art der Erkrankung durch symptomatische Therpien. Verbeugend, um nicht an einer Magen-Darm-Grippe zu erkranken, helfen hierbei vor allem hygienische Maßnahmen.

Regelmäßiges und gründliches Waschen der Hände, besonders, wenn man sich in öffentlichen Räumen bewegt hat, ist eine einfache Präventivmaßnahme.

Ursachen

Die häufigsten Ursachen für eine Erkrankung an Magen-Darm-Grippe sind Viren, Bakterien oder Protozoen (Einzeller). Wie im Anschluss daran aus der Infektion die Symptome entstehen ist recht unterschiedlich. In der Regel zerstören die Erreger die Schleimhaut in unterschiedlichem Ausmaß. Das Problem, welches daraus entsteht ist, dass der Magen-Darm-Trakt die neu aufgenommene Nahrung nicht mehr verdaut.

Dadurch bindet die unverdaute Nahrung Wasser und der Stuhlgang wird dünnflüssig. Bei einigen Arten der Magen-Darm-Grippe entstehen Bakteriengifte (sog. Toxine), die zu einem vermehrten Wasser- bzw. Salzverlust durch die Schleimhautzellen des Darmes führen. Bakteriengifte können durch verdorbene Nahrungsmittel in den Körper gelangen. Dies kann bei einer Magen-Darm-Grippe zur Entzündung der Magenschleimhaut führen. Es entsteht die "klassische" Lebensmittelvergiftung.

Durch Medikamente ist eine andere Möglichkeit an einer "toxischen Gastroenteritis" zu erkranken. Eine weitere, physikalische Ursache kann die Erkrankung durch ionisierende Strahlen sein. Als Beispiel dazu sei die Krebsbehandlung erwähnt. Hierbei wird die Magen- bzw. Darmschleimhaut dermaßen geschädigt, dass sie ihrer Funktion zur Verdauung nicht mehr nachkommen kann.

Symptome, Beschwerden & Anzeichen

Bei einer Gastroenteritis stellen sich die ersten Symptome und Beschwerden innerhalb weniger Stunden ein. Schwere und Ausprägung hängen unter anderem von der Art der Erreger und der körperlichen Verfassung des Patienten ab. Typischerweise kommt es zu Übelkeit und Erbrechen, Durchfall und Bauchkrämpfen. Einige Betroffene müssen sich mehrere Male pro Stunde übergeben, oft auch über die Nase.

Im Extremfall kann das Erbrochene sich in den Luftwegen festsetzen und dadurch eine Lungenentzündung hervorrufen. Der Durchfall erscheint meist schleimig und hell, in schweren Fällen einer Magen-Darm-Grippe ist er sehr wässrig. Hinzukommen meist Bauchschmerzen, die in Intervallen auftreten und nach dem Toilettengang zunächst nachlassen. Diese Magen-Darm-Symptome werden von allgemeinen Krankheitszeichen begleitet.

So kommt es bei Erkältungen und grippalen Infekten häufig zu Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit. Manchmal treten diese Symptome bereits vor dem Brechdurchfall auf, in anderen Fällen stellen sie sich zeitgleich ein. In schweren Fällen kann eine Magen-Darm-Grippe zu Austrocknung, Nervenstörungen oder Darmverschluss führen. Auch eine Entzündung des Dickdarms ist im Verlauf einer Magen-Darm-Grippe möglich. Bei einigen Patienten verläuft die Erkrankung vollkommen symptomfrei und klingt ohne größere Beschwerden nach einigen Tagen wieder ab.

Krankheitsverlauf

Die Übertragung einer Magen Darm Grippe erfolgt zumeist durch die fäkal-orale Schmierinfektion. Nicht ordentlich gewaschene Hände reichen aus, um infektiösen Stuhl in die Nahrung gelangen zu lassen und diese wiederum über den Mund in den Magen-Darm-Trakt des nächsten Patienten. Auch die Übertragung von Salmonellen erfolgt auf diesem Weg. Je länger natürlich die "angereicherte" Nahrung lagert, um so mehr haben die Erreger die Möglichkeit sich zu vermehren.

Bei Noro-Viren hingegen reicht es aus, sich in der Nähe eines schwallartig erbrechenden Patienten zu befinden. Dabei können erregerhaltige Tröpfchen in der Luft "schweben" und von Nebenstehenden aufgenommen werden, die dann ebenfalls an Magen-Darm-Grippe erkranken. Die Inkubationszeit (Dauer), also die Zeit, die von der Aufnahme des Erregers bis zu den Anzeichen der ersten Symptome vergeht, liegt zwischen 4 bis 48 Stunden.

Der Beginn ist Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen, da der Virus von oben nach unten wandert. Lassen diese Anzeichen nach kommt der Durchfall hinterher. Die Magen-Darm-Grippe kann auch durchaus mit Fieber einher gehen, wie meistens bei Viruserkrankungen.

Komplikationen

In den meisten Fällen kommt es bei einer Magen Darm Grippe nicht zu besonderen Komplikationen oder zu schwerwiegenden Beschwerden. Die meisten Grippen können dabei schon mit häuslichen Mitteln relativ gut behandelt werden. Nur in schwerwiegenden Fällen ist dabei eine Behandlung durch einen und mit Hilfe von Medikamenten notwendig.

In der Regel können dann Komplikationen eintreten, wenn die Magen Darm Grippe nicht behandelt wird und der Betroffene unverändert seine Diät einhält und den Magen nicht schont. Es kommt dabei zu Durchfall oder zu Erbrechen. Nicht selten leiden die Betroffenen auch an Blähungen und an einem allgemeinen Krankheitsgefühl. Es kommt zu einer Abgeschlagenheit und zu einer Müdigkeit des Patienten, sodass der Alltag deutlich eingeschränkt wird. Die Betroffenen müssen bei einer Magen Darm Grippe in der Regel oft die Toilette aufsuchen und können den Stuhl nicht mehr halten.

Dabei kommt es zu Einschränkungen im Berufsalltag. Die Behandlung der Magen Darm Grippe führt nicht zu Komplikationen. Mit Hilfe von Medikamenten können die auslösenden Bakterien behandelt werden, sodass die Symptome der Grippe relativ schnell wieder eingeschränkt werden können. Allerdings muss der Patient den Kontakt mit anderen Menschen meiden, um diese nicht anzustecken. Die Lebenserwartung wird durch eine Magen Darm Grippe in der Regel nicht verringert.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Bei Unregelmäßigkeiten des Magen-Darm-Bereichs sollte grundsätzlich ein Arztbesuch erfolgen. Kommt es innerhalb kurzer Zeit zu einer Zunahme vorhandener Beschwerden, ist schnellstmöglich ein Arzt aufzusuchen. Die Magen-Darm-Grippe unterliegt einer hohen Ansteckungsgefahr, sodass im Umgang mit anderen Menschen Vorsicht geboten ist. Zusätzlich breiten sich die Krankheitserreger innerhalb weniger Stunden im Organismus aus und tragen zu einer schnellen Verschlechterung des Gesundheitszustandes bei.

Kommt es zu Geräuschen im Bereich des Magens oder des Darms, stellen sich Blähungen ein oder erleidet der Betroffene Schmerzen, benötigt er eine medikamentöse Behandlung. Bei Durchfall, einem Kontrollverlust über den Schließmuskel oder Krämpfen im Unterleib ist ein Arzt aufzusuchen. Ein Abfall des gewohnten Leistungsniveaus, Mattigkeit und eine innere Schwäche sind Hinweise, denen nachgegangen werden sollte. Treten Anzeichen wie Fieber, Schweißausbrüche oder eine erhöhte Reizbarkeit auf, sind die Beschwerden von einem Arzt abklären zu lassen.

Die Konsultation eines Arztes ist notwendig bei Verhaltensauffälligkeiten, einem allgemeinen Verlust der Kräfte, Abgeschlagenheit, einer erhöhten Müdigkeit und Schlafstörungen. Bei einem Appetitverlust, Kopf- und Gliederschmerzen, Übelkeit und Erbrechen ist ein Arztbesuch erforderlich. Brechdurchfall, ein Gefühl der Trockenheit im Körperinnern, ein erhöhtes Bedürfnis nach einer Flüssigkeitsaufnahme oder ein Darmverschluss sind Gründe für einen Arztbesuch.

Behandlung & Therapie

Wie bereits erwähnt besteht die Behandlung einer Magen Darm Grippe aus symptomatischen Maßnahmen. Als erstes gilt es den erlittenen Wasser- und Salzverlust wieder auszugleichen. Dazu gibt es Traubenzucker-Salz-Gemische (sog. Rehydratationslösungen). Hilft diese Verabreichung bei Erkrankung an einer Magen-Darm-Grippe nicht, so muss dem Patienten eine Infusion verabreicht werden.

Außerdem kann ein langsamer Kostaufbau die beschädigte Schleimhaut wieder aufbauen. Dabei sollte auf leicht verdauliche Kohlenhydrate geachtet werden, wie sie z.B. in Zwieback, Weißbrot oder Salzstangen enthalten sind. Die früher empfohlene Nahrungspause hat keinen Zweck, da das entsprechende Organ nur stillgelegt wird und keinen Anreiz bekommt, seine Tätigkeit wieder aufzunehmen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Verabreichung eines Probiotikums: gefriergetrocknete, natürliche Darmbesiedler, die das Erbrechen reduzieren und die Darmtätigkeit beeinflussen. Allerdings sollte hierbei besonders auf die Nebenwirkungen geachtet werden.


Aussicht & Prognose

Die Aussichten bei einer Magen-Darm-Grippe sind gut. Die Erkrankung gilt als harmlos. Ein Sterberisiko besteht in der Regel nicht. Selbst Patienten, die keinen Arzt konsultieren, gesunden nach zwei bis sechs Tagen. Medikamente sind dafür nicht notwendig. Eine Schonung und ungesüßte Kräutertees reichen schon aus. Als Risikopersonen gelten alte Menschen und Kleinkinder. Bei ihnen muss manchmal der Flüssigkeits- und Salzverlust durch eine Infusion ausgeglichen werden.

Zählen eine erhöhte Temperatur und Blut im Stuhlgang zu den Beschwerden, ist ein Arztbesuch unumgänglich. Das gilt auch, wenn die Anzeichen länger als drei Tage ohne Besserung vorliegen. In diesem Fall können die körpereigenen Abwehrkräfte die Erreger selbst nicht bekämpfen. Mit einer entsprechenden Medikation kann der Arzt den Heilungsprozess unterstützen. Auch in diesem Fall verläuft die Genesung meist unkompliziert.

Zu beachten ist, dass Personen mit einer abgeklungenen Magen-Darm-Grippe die Erreger noch ein bis zwei Wochen mit sich herumtragen. Beim Stuhlgang werden sie ausgeschieden. Ihre Menge nimmt mit jeder Ausscheidung ab. Tendenziell besteht allerdings ein Ansteckungsrisiko für andere Personen, die dieselben Sanitäranlagen benutzen. Das Übertragungsrisiko lässt sich durch eine ausreichende Hygiene minimieren.

Nachsorge

Die Grippe ist eine ernst zunehmende Erkrankung, die in vielen Fällen jedoch komplikationslos ausheilt. Dennoch ist eine konsequente Nachsorge erforderlich, um ein erneutes Aufflackern der Erkrankung oder die Superinfektion mit Bakterien zu vermeiden. Die Nachsorge wird durch den behandelnden Arzt, in der Regel den Hausarzt, eingeleitet und gegebenenfalls überwacht.

Besonders Patienten mit ernsthaften oder chronischen Begleiterkrankungen, Schwangere, Menschen mit schwachem Immunsystem, Senioren und kleine Kinder sollte die Nachsorgehinweise ihres Arztes beachten. Dann kann vollständiges Abklingen der Magen-Darm-Grippe ohne Rückfälle in hohem Maß realisiert werden. Die gesunde Lebensweise und Schonung sind die beiden Faktoren, auf die sich die Nachsorge stützt.

Dazu gehört in erster Linie, den Körper nicht zu früh zu belasten. Sport darf erst nach Rücksprache mit dem Arzt ausgeübt werden, um das Herz-Kreislauf-System nicht zu früh einer großen Beanspruchung auszusetzen. Auch das Immunsystem braucht Zeit der Schonung, um sich nachhaltig regenerieren zu können. Eine ausreichend Trinkmenge dient dazu, den Kreislauf zu stabilisieren und Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen bei Fieber wieder auszugleichen.

Eine gesunde Ernährung stabilisiert das Abwehrsystem des durch eine Magen-Darm-Grippe oft stark geschwächten Körper zusätzlich. Kälteeinflüsse sollten in der Zeit der Nachsorge vermeiden werden. Kalte Füße sind in diesem Zusammenhang ebenso ungünstig wie Zugluft. Ausreichender Schlaf hilft dem Körper ebenfalls bei seiner Regeneration.

Das können Sie selbst tun

Bei einer Magen Darm Grippe ist es besonders in Verbindung mit Fieber erforderlich, dass der Erkrankte das Haus nicht verlässt und nach Möglichkeit im Bett bleibt. Erstens ist dann die Gefahr, andere anzustecken, gebannt und zweitens kann auf diese Weise die Krankheit am schnellsten auskuriert werden. Eine Wärmflasche auf den Bauch gelegt, wirkt wohltuend und beruhigt Magen und Darm. Ein leichtes rezeptfreies Schmerzmittel trägt zum schnelleren Wohlbefinden bei. Fühlt der Betroffene sich noch sehr matt und will das Fieber nicht sinken, können kalte Wadenwickel hilfreich sein. Hierfür werden nasse Handtücher um die Waden gelegt und regelmäßig ausgetauscht. Die Kälte sorgt schnell für eine Absenkung der Körpertemperatur.

Leichte Speisen wie klare Brühe und Zwieback belasten den Magen Darm Trakt nicht zu sehr, damit sich dieser Bereich schnell erholen kann und eine baldige Gesundheit des Patienten eintritt. Dass er viel trinkt, um den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren, ist absolut wichtig. Hier sollten am besten Kräutertees aus Kamille oder Pfefferminz sowie Mineralwasser oder Apfelsaftschorle gewählt werden.

Wenn die Beschwerden der Magen Darm Grippe nach einer Woche noch nicht abgeklungen sind, wäre es ratsam, wenn der Erkrankte den Arzt konsultiert, um weitere Ursachen auszuschließen und sich eventuell spezielle Medikamente verschreiben zu lassen.

Quellen

  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
  • Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013
  • Messmann, H.: Klinische Gastroenterologie. Thieme, Stuttgart 2012

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