Intuition

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 12. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die medizinische Psychologie versteht unter Intuition mentale Eingaben oder Gedanken aus dem Unterbewusstsein, die nicht dem rationalen Verstand zu unterliegen scheinen. Dieserart Ideen, Bauchgefühle oder Gedankenblitze lassen sich nicht rational erklären. Es wird deshalb heute davon ausgegangen, dass es sich bei intuitiven Eingaben um die Sprache des Unterbewusstseins handelt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Intuition?

Die medizinische Psychologie versteht unter Intuition mentale Eingaben oder Gedanken aus dem Unterbewusstsein, die nicht dem rationalen Verstand zu unterliegen scheinen.

Die Fähigkeit, Intuition zuzulassen und zu nutzen ist individuell sehr unterschiedlich. Aufgrund negativer Glaubenssätze haben es viele Menschen verlernt, intuitiv zu denken und auf die Intuition als Sprache und Ausdruck des Unbewussten zu hören und dann auch danach zu handeln.

Intuition ist per Definition stets auf den Punkt, klar und einfach. Es haftet der Intuition auch nichts Geheimnisvolles, nichts Paranormales und auch nichts Magisches an. Die Macht des Unterbewusstseins ist zwar gewaltig, weil sie nicht nur über die Lebensfunktionen, sondern teils auch die bewussten Handlungen eines Menschen bestimmt, ohne dass er weiter darüber nachdenkt.

Die Intuition kommt als Bauchgefühl direkt aus dem Unterbewusstsein, es handelt sich um einen direkten Impuls, dessen Herkunft oder Entstehung rational, also mit dem Verstand, nicht begründet werden kann. Albert Einstein bezeichnete die Intuition deshalb auch als die Sprache der Seele. Vom psychologischen Standpunkt aus scheint es für die Entwicklung eines Menschen förderlich zu sein, auf die eigene Intuition zu hören und zu vertrauen. Doch genau das fällt den meisten Menschen schwer.

Funktion & Aufgabe

Natürlich kommt ein intuitiver Impuls auch immer aufgrund der Wissensbasis eines Menschen zustande. Doch sie ist, nach heutigem medizinisch-psychologischem Wissen, eben weit mehr als Erfahrungswissen. Die Intuition vermag es, alle möglichen Fantasien und Eindrücke in kürzester Zeit zu einem Bild der Realität zu komponieren. Das bewusste Hören auf solche inneren Eingebungen kann für die Entwicklung eines Menschen auf seinem Lebensweg also sehr hilfreich und von Nutzen sein.

Der Wortstamm des Begriffes 'Intuition' ist lateinisch, 'intueri', und kann übersetzt werden mit 'erkennen', 'betrachten' oder 'anschauen'. Intuition bedeutet deshalb letztlich auch Selbsterkenntnis über das eigene Dasein, über das Potenzial der Möglichkeiten im eigenen Leben. Der Nutzen für den Menschen auf seine eigene Intuition zu hören, besteht primär darin, dass es sich tatsächlich um eine Sinneswahrnehmung handelt. Das bedeutet also, dass Intuition auf einer oder auch auf mehreren Ebenen gleichzeitig wahrgenommen werden kann.

Über alle fünf Sinne, schmecken, riechen, fühlen, hören und sehen können intuitive Eingebungen wahrgenommen werden. Intuition bietet dem Individuum also die Möglichkeit, die äußere und innere Welt tiefer und auf einer anderen Ebene zu erfahren und wahrzunehmen.

Auch der bekannte Psychologe C.G.Jung betrachtete die Intuition als eine grundlegende menschliche Funktion. Er war bereits seinerzeit davon überzeugt, dass Intuition das Unbekannte erforscht und vor allem Möglichkeiten erahnen lässt, die im objektiven Leben eines Menschen bisher noch nicht sichtbar waren. Folgt ein Mensch nun seiner Eingebung, sprich seine Intuition, dann kann er von diesen, tief in seiner Seele verborgenen Neigungen und Wünschen, Gebrauch machen, indem er sie zur Realität werden lässt.

Für C.G. Jung ist die Intuition eine kognitive Funktion, ja eine Art psychisches Organ, welche das ungeheure Potenzial aufweist, die Wahrheit eines Individuums in ihrer Gesamtheit zu greifen. Psychologisch betrachtet kommt die Intuition also nicht von einzelnen Teilen zum Ganzen, sondern sie erfasst unmittelbar das Ganze.


Krankheiten & Beschwerden

Im Sprachschatz existieren aufgrund der Wichtigkeit und Allgegenwart viele Synonyme für den psychologischen Begriff der Intuition. Immer, wenn beispielsweise vom sechsten Sinn, von einem richtigen Riecher, von einem Gedankenblitz, von einer inneren Eingebung, von einer Ahnung, von Bauchgefühl oder Instinkt gesprochen wird, ist damit letztendlich nichts anderes gemeint, als die Intuition.

Diese intuitive Wahrnehmung ist eine angeborene, natürliche Fähigkeit jedes Menschen. Sie durchdringt tatsächlich alle Bereiche des Lebens und dennoch wagen viele Menschen es nicht, konsequent auf ihre Intuition zu hören. Die Fähigkeit zur Intuition ist also oft verschüttet, liegt brach. Sie kann jedoch wirkungsvoll trainiert werden. Jede Schulung der intuitiven Fähigkeiten zielt auf das individuelle Wahrnehmen der eigenen Gefühle und Impulse ab. Hierfür stehen unterschiedliche psychologische Methoden zur Verfügung.

Der menschliche Verstand klammert sich stets an exakte Planbarkeit oder Kontrolle, doch wer seiner Intuition folgt, erweitert eigene Handlungsspielräume erheblich. Denn Intuition ist die Grundlage für Kreativität und Weiterentwicklung. Wer dem Weg seiner eigenen Intuition folgt, wird bemerken, dass neue Erfahrungen aufgrund von Intuition einen sehr positiven Eindruck im eigenen Wohlbefinden hinterlassen.

Mithilfe von sogenannten somatischen Markern können positive Rückmeldungen des Unterbewusstseins nach intuitiven Entscheidungen richtungsweisend für den weiteren Lebensweg sein. Damit ist gemeint, dass sich Intuition unmittelbar in körperlich nachweisbaren Reaktionen ausdrückt. Die somatischen Marker sind dabei stets vegetativer Art.

Als Starthinweis, dass jemand durch das Zulassen der intuitiven Gefühle auf dem richtigen Weg ist, können vegetative Symptome wie schwitzende Hände, Muskelzuckungen, eine erhöhte Herzfrequenz oder ein erhöhter Blutdruck auftreten. Auch eine innere freudige Aufregung gilt als positiver Starthinweis der Intuition.

Im Gegensatz dazu können muskuläre Verspannungen Ausdruck einer negativen Intuition sein, dass etwas nicht im Gleichgewicht oder nicht in Ordnung ist.

Quellen

  • Becker-Carus, C., Wendt, M.: Allgemeine Psychologie. Springer 2. Auflage, Berlin 2017
  • Faller, H.: Kurzlehrbuch Medizinische Psychologie und Soziologie. Springer, Berlin 2019
  • Furnham, A.: 50 Schlüsselideen Psychologie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2010

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