Kardiotokographie

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Kardiotokographie – besser bekannt als CTG – ist in der heutigen Zeit eine Standarduntersuchung während einer Schwangerschaft. Meist wird die Kardiotokographie ab etwa der 30. Schwangerschaftswoche durchgeführt, während der Geburt kommt sie routinemäßig zum Einsatz.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Kardiotokographie?

Die Kardiotokographie (CTG) wird eingesetzt, um die Wehentätigkeit der Mutter und die Herztöne des Kindes vor und während einer Geburt überwachen zu können.

Die Kardiotokographie (CTG) wird eingesetzt, um die Wehentätigkeit der Mutter und vor allem die Herztöne des Kindes schon vor, aber gerade auch während einer Geburt Kind und Mutter überwachen zu können.

Das Herz eines ungeborenen Kindes schlägt im Normalfall etwa 110 bis 160 Mal in der Minute. Es gibt bestimmte Faktoren, die zu einer kurzzeitigen Beeinflussung von Rhythmus und Frequenz des Herzschlags führen. Eine Kardiotokographie ist deshalb auch immer eine Momentaufnahme, denn Schlaf und Bewegung beeinflussen die Herztätigkeit des Ungeborenen. Schwankungen bei der Kardiotokographie sind normal, auch und vor allem unter der Geburt, denn Wehen beeinflussen die Herztätigkeit des Kindes ebenfalls.

Das heißt, dass Schwankungen nicht bedeuten, dass die Gesundheit des Ungeborenen in Gefahr sein könnte. In der Regel dauert die Kardiotokographie ungefähr 30 Minten. In dieser Zeit können meist gute Messungen erfolgen, bei Auffälligkeiten wird die Messdauern oft bis auf 60 Minuten verlängert. Der Arzt oder auch die Hebamme kann mit Hilfe der CTG-Kurven erkennen, ob eine ausreichende Versorgung des Kindes mit Sauerstoff vorhanden ist.

Bei Auffälligkeiten kommt es in der Regel zu weiteren Untersuchungen, damit der Gesundheitszustand des Kindes überprüft werden kann. Bei so genannten Risikoschwangerschaften wird die Kardiotokographie oft schon vor der 30. Schwangerschaftswoche durchgeführt.

Funktion, Wirkung & Ziele

Bei der Kardiotokographie wird gleichzeitig die Herzfrequenz des ungeborenen Kindes sowie die Wehentätigkeit der Mutter aufgezeichnet.

Die werdende Mutter sollte während der Untersuchung möglichst auf der Seite liegen oder in einem dafür vorgesehenen Stuhl sitzen. Bei der Kardiotokographie wird um den Bauch der Schwangeren ein Gurt mit zwei Messfühlern gelegt. Einigen Frauen mag es so vorkommen, als sei der Bauchgurt zu eng angelegt. Allerdings ist das notwendig, damit ein Verrutschen der Messfühler vermieden wird. Die Messfühler befinden sich unter dem Bauchgurt und sind mit dem CTG-Gerät verbunden.

Ein Messfühler zeichnet dabei die Herzfrequenz des Kindes, der andere Messfühler die Spannungen der Bauchdecke (mögliche Wehen) auf. Eine besondere Variante der Kardiotokographie ist die so genannte Kineto-Kardiotokographie (K-CTG). Bei ihr werden neben den Herztönen des Kindes und der Wehentätigkeit der Schwangeren auch die Kindsbewegungen aufgezeichnet. Das erlaubt es dem Arzt, schon frühzeitig feststellen zu können, wie die Sauerstoffversorgung des Kindes ist.

Die Kardiotokographie dient vor allem zur Bestätigung des Normalzustands eines ungeborenen Kindes. Dennoch ist die CTG dafür nicht ausreichend, kann aber ab der 30. Schwangerschaftswoche erste Anhaltspunkte zum Gesundheitszustand des Babys geben. Wenn in den CTG-Kurven keine Auffälligkeiten beobachtet werden, kann davon ausgegangen werden, dass das Kind ausreichend Sauerstoff erhält.

Weiterhin stellt der Arzt die Schnelligkeit des Herzschlags beim Kind fest, bei Sauerstoffmangel sinkt die Herzfrequenz. Vor allem die Bewahrung von Folgeschäden aufgrund eines längeren Sauerstoffdefizites beim ungeborenen Kind ist der Zweck einer Kardiotokopraphie.

In der Regel hängt der Einsatz der Kardiotokographie vom Schwangerschaftsverlauf ab. Zwar fordern die Mutterschutz-Richtlinien ein CTG nicht zwingend, dennoch wird es von den meisten Ärzten ab der 30. Schwangerschaftswoche routinemäßig durchgeführt. Die Durchführung erfolgt dann in der Regel alle 14 Tage. Liegt eine Risikoschwangerschaft vor, dann wird die Kardiotokographie meist schon ab der 25. Schwangerschaftswoche durchgeführt.

Dies ist zum Beispiel bei Mehrlingsschwangerschaften, Schwangerschaftsdiabetes oder auch vorzeitigen Wehen der Fall. Unter der Geburt gehört das CTG generell zu den standardmäßigen Untersuchungen. Mit der Kardiotokographie während der Geburt wird vorrangig die Sauerstoffversorgung des Kindes überwacht, damit ein notwendiges rechtzeitiges Handeln möglich ist (z. B. kurze Unterbrechung der Geburt bei sinkender Herzfrequenz des Kindes).


Risken & Nebenwirkungen

Zwar ist es umstritten, ob das ungeborene Kind die Kardiotokographie tatsächlich bemerkt, allerdings gibt es bislang keine klaren Hinweise zu negativen Auswirkungen auf Kind und Mutter.

Viele Mütter bemerken jedoch, dass sich ihr Ungeborenes während eines CTGs oft anders verhält, als sonst. Es gibt Kinder, die während der Kardiotokographie unruhig werden und sich wegdrehen wollen, andere wiederum werden ganz ruhig. Bei Unsicherheiten sollten sich werdende Mütter im an Hebamme oder Frauenarzt wenden.

Wie bei einer Ultraschalluntersuchung basiert das CTG auf Ultraschallwellen. Diese werden aber nicht in ein Bild, sondern in Kurven umgewandelt, welche dann die Herztöne des Kindes zeigen. Schädlicher als eine Ultraschalluntersuchung mit Bildgebung ist ein CTG deshalb nicht.

Quellen

  • Feige, A., Rempen, A., Würfel, W., Jawny, J., Rohde, A. (Hrsg.): Frauenheilkunde – Fortpflanzungsmedizin, Geburtsmedizin, Onkologie, Psychosomatik. Urban & Fischer, München 2005
  • Haag, P., Harnhart, N., Müller, M. (Hrsg.): Gynäkologie und Urologie. Für Studium und Praxis 2014/15. Medizinische Verlags- und Informationsdienste, Breisach 2014
  • Sohn, C. et al.: Ultraschall in Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2012

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