Krankheiten über die keiner sprechen möchte

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 24. August 2020
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Eine Erkältung oder Grippe erwischt jeden von uns mal, darüber sprechen wir auch gerne mit Kollegen oder der Familie. Dahingegen gibt es aber auch solche Krankheiten, über die meist kein Wort verloren wird. Sie zählen zu den sogenannten Tabu-Themen in unserer Gesellschaft und werden in unserer Gesellschaft nur selten angesprochen.

Inhaltsverzeichnis

Warum sprechen wir nicht über diese Krankheiten?

Dabei können auch diese Krankheiten jeden von uns treffen, der sich dann vielleicht sogar noch schämen muss, weil er das Gefühl bekommt, mit niemandem darüber sprechen zu können. Folgende Krankheiten sind oft ein Tabu und werden ungerne erwähnt:

Die meisten dieser Krankheiten haben harmlose Ursachen, sind für die Betroffenen aber umso unangenehmer.

Unter einem Analprolaps wird ein Vorfall des Afters verstanden. Dabei kommt es zum Heraustreten des Analkanals aus dem After.

Alles was mit unserer Verdauung zu tun hat, wird in der Regel nicht gerne angesprochen. Dazu gehört auch der Analbereich. Wer unter Analprolaps leidet, möchte womöglich noch nicht einmal seinem Partner gerne erklären, was dahintersteckt. Dabei handelt es sich übrigens um einen Vorfall des Afters. In dem Fall schiebt sich ein Teil des Kanals nach außen aus dem After heraus und wird sichtbar.

Das kann beispielsweise beim Verrichten des Stuhlgangs passieren oder aber wenn man unter starkem Husten leidet. Für betroffene Personen ist dies sehr unangenehm. Ähnlich sieht es bei Krankheiten aus, die man vor anderen Menschen nicht verstecken kann, wie Blähungen, Blasenschwäche oder Herpes. Wenn jemand alle paar Minuten auf die Toilette laufen muss, fällt dies Kollegen im Job schnell auf und das kann unangenehm werden.

Doch auch Dinge wie Mundgeruch können schnell unangenehm werden, weil Krankheiten wie diese den Anschein erwecken, dass man sich nicht ausreichend mit Hygiene beschäftigt. Das man vielleicht einen übersäuerten Magen und deshalb die Beschwerden hat, möchte man natürlich auch nicht jedem erklären müssen.

Was ist mit Krämpfen?

Über Wadenkrämpfe wird man sicherlich schon mit anderen Personen unterhalten haben, aber wie sieht es mit einem Analkrampf aus? Viele dürften nicht einmal ahnen, dass auch der Anus krampfen kann. Das sorgt für starke Schmerzen im After, welche die Erkrankten oft schreiend aufwachen lassen. Denn auch Analkrämpfe treten oft in der Nacht auf und sorgen dann für starke Schmerzen bei den Betroffenen.

Wer selbst unter Analkrämpfen leidet, sollte zu einem Facharzt gehen und sich untersuchen lassen, da die Ursachen sehr vielseitig sein können. Wenn man ohnehin Probleme mit dem Stuhlgang hat, kann dies in einem Zusammenhang stehen.

Doch wodurch entstehen Krämpfe eigentlich? Im Falle eines Analkrampfes kommt es zu plötzlichen Kontraktionen des Schließmuskels, welche man nicht mehr selbst kontrollieren kann. Dabei sind die Muskelbewegungen oft so stark, dass man davon aufwacht und warten muss, bis diese wieder zu Ende sind. Hier sind weitere Informationen zum Afterschließmuskel Krampf beim Gelbe Seiten Ratgeber zu finden. Wer einen entsprechenden Facharzt sucht, wird hier fündig.

Was für eine Ursache haben Krämpfe?

Wie viele der anderen Tabu-Krankheiten haben auch Krämpfe oft eine einfache Ursache, je nachdem wo sie vorkommen. Woher kommen Muskelkrämpfe also?

Gerade bei Wadenkrämpfen wird oft von fehlendem Magnesium gesprochen, was dann nicht mehr in den Muskeln vorhanden ist und dann kommt es zu Krämpfen. Wer bei sich selbst einen Magnesiummangel vermutet, der kann sich in Drogeriemärkten Tabletten mit Magnesium kaufen. Damit sollte das Problem schnell wieder behoben sein.

Dennoch können Krämpfe auch andere Ursachen haben, wie beispielsweise falsche Ernährung, wobei dem Körper dann bestimmte wichtige Nährstoffe fehlen. Nebenbei spielt auch die genetische Veranlagung eine Rolle, ob man zu Krämpfen neigt oder noch nie Probleme damit hatte.

Letztlich kommen Krämpfe durch einen Mangel an Sauerstoff in den Muskeln zustande, welche verschiedenste Hintergründe haben kann. Sollte man regelmäßig unter Krämpfen leiden, sollte daher immer mit einem Facharzt abgeklärt werden, woher die Krämpfe kommen können. Entsprechende Medikamente helfen nur vorrübergehend beseitigen jedoch nicht die Ursache. Beim Facharzt sollte auch offen angesprochen werden, um was für Krämpfe es sich hierbei handelt.

Der Analkrampf – spezielle Form von Krämpfen

Bei Analkrämpfen sollte ein Arzt aufgesucht werden. Mögliche Fachärzte sind Allgemeinmediziner oder Proktologen.

Wer unter Analkrämpfen leidet, hat wie bereits erwähnt große Schmerzen, wie es bei allen Krampfarten der Fall ist. Gerade im Afterbereich sind die Schmerzen allerdings oft besonders heftig und verursachen den Betroffenen schlaflose Nächte.

Wie beschrieben ist oftmals Sauerstoff, der nicht richtig bei den Muskeln angelangt, ein Problem. Forscher untersuchen die Ursachen von Analkrämpfen jedoch weiterhin. Bisher konnte nicht wissenschaftlich belegt werden, dass es weitere gesundheitliche Erklärungen für diese Art des Krampfes gibt.

Für die betroffenen Personen sind Analkrämpfe auch deshalb unangenehm, weil man sich mit so einer Thematik ungerne an den Hausarzt wenden möchte. Wenn man für sich allerdings einen guten Arzt findet, sollte das Thema ernstgenommen werden und es kann Abhilfe geschaffen werden. Es ist trotzdem wichtig zum Arzt zu gehen, weil Analkrämpfe an sich zwar harmlos sind, aber eine Begleiterscheinung einer weiteren ernstzunehmenden Krankheit sein können.

Um langfristig keine Probleme mehr mit Krämpfen zu haben, ist es jedoch entscheidend, dass die eigentliche Ursache behoben wird. Oft sind Faktoren wie Stress und der Stuhlgang wichtig, um zu erkennen, wo das Problem liegt. Der Stuhlgang kann aufgrund seiner Beschaffenheit nämlich durchaus zu Problemen führen, welche dann Krämpfe verursachen können.

Unterschied zwischen Analkrampf und Analfissur

Bei der Analfissur bzw. Afterriss handelt es sich um einen Einriss in der Haut oder Schleimhaut des Afters, der sehr schmerzhaft sein kann.

Während es bei einem Analkrampf nur zu Verkrampfungen der Analmuskulatur kommt, beschreibt die Analfissur einen Einriss in die Haut an der Enddarmöffnung, umgangssprachlich dem After. Dabei haben die betroffenen Personen sehr starke Schmerzen beim Stuhlgang, welche erst allmählich nach dem Gang zur Toilette wieder besser werden.

Oft ist außerdem zu beobachten, dass die Fissur zusätzlich blutet, was sich durch Blut im Stuhlgang oder am Klopapier zeigen kann. Bei einer Analfissur handelt es sich grundsätzlich um ein relativ häufiges Problem, was Männer und Frauen gleichermaßen betrifft. Verbunden ist eine Fissur oft mit Juckreiz und Nässe am After. Normalerweise heilt der Riss selbstständig wieder ab, eine Analfissur kann jedoch auch chronisch werden und sollte dann behandelt werden.

Analkrämpfe stellen dabei oft die Vorstufe zu einer Analfissur dar. Durch die Verkrampfungen des Schließmuskels kann eine Fissur entstehen, welche unbedingt vermieden werden sollte. In solchen Fällen sollte der Arzt immer zu Rate gezogen werden und keinesfalls mit irgendwelchen Hausmitteln experimentiert werden.

Quellen

  • Brühl, W., Wienert, V., Herold, A.: Aktuelle Proktologie. Uni-Med, Bremen 2011
  • Nürnberger, H.: Klinikleitfaden Chirurgie. Urban & Fischer, München 2010
  • Winkler, R., Otto, P., Schiedeck, T.: Proktologie. Thieme, Stuttgart 2011

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