Fußpilz

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 2. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Fußpilz oder Tinea pedis gehört zu den häufigsten Erkrankungen des Menschen. Er ist eine ansteckende Infektion mit Pilzen, die, wie der Name schon sagt, an den Füßen auftritt. Das Risiko einer Fußpilzerkrankung steigt, wenn die Haut durch Wasser, Schweiß oder andere Flüssigkeiten bereits etwas aufgeweicht ist. Gerade Sportler und Menschen, die sich nach Schwimmen, Duschen oder sportlicher Betätigung die Zehenzwischenräume nicht trocken reiben, sind besonders anfällig für Fußpilz bzw. bekommen oft diese Pilzerkrankung.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Fußpilz?

Der Fußpilz ist eine Pilzinfektion der Füße durch Fadenpilze. Diese Pilze befallen auch die Hornsubstanz der Fußnägel. Fußpilt kann in Verbindung mit einem Nagelpilz auftreten.

Fußpilz ist zwar eine sehr unangenehme Erkrankung, aber im Grunde völlig harmlos. Die ansteckende Pilzinfektion wird begleitet von zunächst geröteter, später nässender und schließlich dann auch juckender Haut, die sich abschält und ziemlich unangenehm riecht.

Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann darüber hinaus die Haut an den betroffenen Stellen einreißen und dadurch auch Schmerzen, je nach Grad der Risswunde, verursachen. Der Fußpilz sitzt dabei in den meisten Fällen zwischen den Zehen, er kann jedoch durchaus auch die Fußsohlen, die Zehenspitzen und in Einzelfällen auch die Fußsohlenränder befallen.

Generell gilt, dass bei Menschen mit intakter Haut und ebenso intakter Immunabwehr selbst bei Übertragung der Fußpilze sich letztendlich kein Fußpilz daraus entwickelt. Am eigenen Körper kann sich der Fußpilz nur ausbreiten, wenn eine vorgeschädigte Haut oder eine verringerte Immunabwehr die entsprechenden Voraussetzungen dafür schaffen.

Ursachen

Fußpilz ist eine Infektion mit Pilzen, die ansteckend ist und von Mensch zu Mensch übertragen wird. Da jeder Mensch immer wieder kleinste Hautschüppchen verliert und diese unbeabsichtigt verteilt, können Hautpartikel eines Infizierten dadurch auf die Haut von augenscheinlich Gesunden gelangen und diese dann infizieren.

Mit Fußpilz infiziertes Hautmaterial lässt sich prinzipiell an allen Orten finden, wo Menschen ohne Schuhe laufen. So ist beispielsweise die Ansteckungsgefahr mit Fußpilz in Schwimmbädern, Saunen, Duschkabinen oder öffentlichen Wasch - und Duschräumen generell sehr hoch. Gefahr einer Fußpilzinfektion droht auch in Hotels, deren Zimmer mit Teppichboden ausgelegt sind. Selbst hier können sich Barfußläufer mit Fußpilz anstecken, wenn der Teppich nicht gründlich gereinigt oder desinfiziert wurde.

Auch kleinere Fußverletzungen oder Risse auf der Haut stellen ideale Angriffspunkte für eine Infektion mit Fußpilz dar. Eine weitere Ursache für Fußpilz ist permanente Feuchtigkeit an den Füßen, also Fußschweiß. Daher sind auch Personen, die häufig Turnschuhe tragen, besonders gefährdet. Weitere Risikogruppen stellen Personen dar, in deren Familie schon häufiger Fußpilz aufgetreten ist, die unter Durchblutungsstörungen der Beine leiden oder die von vornherein ein geschwächtes Immunsystem besitzen.

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Symptome, Beschwerden & Anzeichen

Ein typisches Symptom bei Fußpilz ist ein starker Juckreiz in den Zwischenräumen der Zehen. Dort rötet sich die Haut und bildet Hautschuppen. Der Rand der infizierten Hautstelle wird etwas dunkler. Des Weiteren erscheinen an diesem Rand kleine Bläschen oder Pusteln. Die mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen vereinigen sich häufig unter Bildung von größeren Blasen.

Nach deren Platzen kommt es zum ständigen Nässen. Bewegungen führen an den betroffenen Stellen zu Schmerzen. Durch die Feuchtigkeit weicht die Haut auf und bildet Risse, die das Risiko für bakterielle Infektionen erhöhen. Die Haut erscheint weißlich und löst sich ab. Je weiter die Infektion fortgeschritten ist, desto größer werden die abgestorbenen Hautschuppen.

Eine weitere Form des Fußpilzes befällt die Hornhaut der Fußsohlen. Hier kommt es bei trockener Haut zur zusätzlichen Verhornung und Schuppung. Da hier nur selten Beschwerden auftreten, wird diese Form des Fußpilzes oft nicht als Pilzinfektion erkannt. Allerdings kann es auch zu schmerzhaften Rissen in der Hornhaut kommen.

In der Regel ist der Befall mit Fußpilz harmlos und heilt nach entsprechender Behandlung auch schnell wieder aus. Es gibt aber auch komplizierte Verläufe mit Übergreifen der Infektion auf die Fußnägel. Eine Nagelpilzinfektion ist viel schwieriger zu behandeln und kann bis zur Ablösung des Nagels führen.

Verlauf

Fußpilz äußert sich zunächst in geröteter Haut, die nässt und juckt. Auch ein unangenehmer Geruch ist häufige Begleiterscheinung von Fußpilzinfektionen. Im späteren Verlauf der Krankheit können sich Risse an den betroffenen Hautstellen bilden und Schmerzen verursachen.

Eine Entzündung der Hautstellen kann, muss aber nicht erfolgen. Häufig bleibt es bei nässenden und übelriechenden Hautstellen zwischen den Zehen, die manchmal noch mit kleinen Bläschen einhergehen. In Extremfällen kann sich der Fußpilz auch auf andere Körperbereiche, die ebenfalls einer erhöhten Feuchtigkeit ausgesetzt sind, wie beispielsweise Leisten oder Achseln, ausbreiten.

Typische Beschwerden bei Fußpilz sind neben dem Jucken und Brennen der Füße auch die bereits angesprochenen feuchten und aufgeweichten Hautpartien, die als Mazeration bezeichnet werden.

Komplikationen

Obwohl Fußpilz allgemein als harmlos gilt, sind mitunter dennoch Komplikationen möglich. Dies ist besonders dann der Fall, wenn die Pilzinfektion nicht behandelt wird. So besteht dadurch die Gefahr, dass sich der Pilz auf die Fußnägel ausbreitet und eine Nagelpilzinfektion hervorruft.

Durch den Pilzbefall wird wiederum die Haut in Mitleidenschaft gezogen. Keime wie Viren und Bakterien erhalten damit die Möglichkeit, tiefer in die Hautschichten vorzudringen, wo sie weitere Schäden verursachen. Ein zusätzliches Problem ist, dass der Fußpilz vom betroffenen Fuß auf andere Körperstellen übergreifen kann, was prinzipiell bei jeder Körperregion möglich ist.

Schon das Kratzen des juckenden Fußes mit den Fingern kann ausreichen, eine Verbreitung des Pilzes zu verursachen. So besteht das Risiko, dass die ansteckungsfähigen Teile des Pilzes unter dem Fingernagel haften bleiben. Über die Finger verbreiten sie sich dann ins Gesicht.

Weitere denkbare Verbreitungswege sind Handtücher oder Badezimmervorleger, die durch den Fußpilz kontaminiert sind. Trocknet sich der Patient mit dem benutzten Handtuch auch an anderen Körperstellen wie dem Rumpf oder den Ohren ab, können die Pilze zu den betroffenen Bereichen gelangen.

Zu den häufigsten Komplikationen des Fußpilzes zählt die sogenannte Superinfektion. Weil die Haut durch den Fußpilz vorgeschädigt ist, birgt dies die Gefahr, dass Bakterien wie A-Streptokokken die betroffenen Stellen befallen und dabei eine schmerzhafte Hautentzündung wie eine Wundrose (Erysipel) auslösen.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Wenn die typischen Symptome einer Fußpilz-Infektion bemerkt werden, sollte ein Arzt konsultiert werden. Personen, die an juckenden Stellen oder Rötungen im Bereich der Füße leiden, sprechen am besten mit dem Hausarzt. Vor allem weißliche Verfärbungen zwischen den Zehen sind ein typisches Anzeichen für einen Hautpilz.

Sollte es nach dem Besuch einer Sauna oder eines Schwimmbads zu genannten Symptomen kommen, wird am besten ein Mediziner aufgesucht. Auch Personen, die viel Sport treiben oder beruflich mit ungünstigen Hygieneverhältnissen konfrontiert sind, sollten beim Verdacht auf einen Fußpilz ärztlichen Rat einholen.

Spätestens, wenn sich starke Schmerzen und andere Komplikationen einstellen, empfiehlt sich ein Arztbesuch. Notwendig ist eine medizinische Abklärung alleine aus Gründen der Ansteckungsgefahr. Zwar kann Fußpilz normalerweise mit Hausmitteln und Präparaten aus der Drogerie behandelt werden, dennoch sollte die Erkrankung zumindest einmal diagnostiziert werden. Patienten, die bereits seit längerem an Fußpilz leiden, der sich durch die üblichen Mittel nicht behandeln lässt, suchen am besten eine Fachklinik oder den Dermatologen auf.

Behandlung & Therapie

Wenn bei Fußpilz noch keine Entzündung vorhanden ist oder diese bereits abgeklungen ist, ist die Verwendung eines Pilzmittels zum Auftragen (Antimykotikum) sinnvoll. Dabei muss das Pilzmittel mindestens zwei bis drei Wochen lang aufgetragen werden, selbst dann, wenn die Beschwerden abgeklungen sind und die Patienten den Eindruck haben, dass der Fußpilz verschwunden ist.

Bei sehr starker Entzündung durch den Fußpilz sollten die Füße in einer desinfizierenden Kaliumpermanganat Lösung gereinigt werden. Auch das Bestreichen der betroffenen Stellen mit einer Lotion, die Zinkoxid, Talk, Glycerin und Wasser enthält und austrocknend und kühlend wirkt, ist ein wirksames Heilmittel.

Desinfektionsmittel sollten bei bereits aufgetretenem Fußpilz nicht mehr verwendet werden, da sonst sehr leicht Kontaktekzeme auftreten können.

↳ Weitere Informationen: Hausmittel gegen Fußpilz

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Vorbeugung

Trockene Füße sind das beste Mittel, um Fußpilz vorzubeugen. Nach dem Baden sollten die Füße vor allem zwischen den Zehen immer gut abgetrocknet werden. Zudem sollten nur Socken und Strümpfe aus Naturmaterialien getragen werden. Man kann durchaus barfuß gehen, nur sollte man dabei unbedingt Teppichböden oder Badezimmermatten in Hotels meiden.

Nachsorge

Fußpilz kann sehr hartnäckig sein, insbesondere bei Diabetikern. Insofern sind sowohl Vorsorge- wie auch Nachsorgemaßnahmen einzuhalten. Sorgfältige Nachsorge ist gleichzeitig Vorsorge. Man könnte fast von einer Volkskrankheit sprechen, die sich bevorzugt durch ein feuchtes Milieu verbreitet.

Begünstigend für Fußpilz sind medizinische Kompressionsstrümpfe und Funktionssocken mit einem Synthetikgehalt. Außerdem sollte in der Nachsorgezeit kein Sportschuh mit einer Membran getragen werden, da auch dieser das Tragen von Synthetiksocken verlangt. Sonst werden die Funktionen der Membran nicht voll ausgeschöpft.

Zu den möglichen Nachsorgemaßnahmen nach einem Fuß- oder Nagelpilz gehört eine sorgfältige Fußpflege. Die Füße sollten jeweils nur kurz, aber möglichst täglich gewaschen und eingecremt werden. Feuchte Stellen in den Zehenzwischenräumen sind zu vermeiden.

Da Fußpilz mit seinen Myzelen auch unter der Haut wuchert, ist auf einen Neubefall an anderer Stelle zu achten. Die getragenen Strümpfe sollten nach einer Fußpilzbehandlung desinfiziert werden. Dasselbe gilt für alle Handtücher, die während der Behandlung benutzt wurden.

Pilzsporen haben eine lange Überlebenszeit. Sie können in Teppichen und Schuhen eingelagert sein und für eine erneute Ansteckung sorgen. Daher ist es in der Nachsorgephase klug, alle während der Pilzbehandlung getragenen Schuhe zu desinfizieren. Das Immunsystem sollte gegebenenfalls unterstützt werden. Zu eng sitzende Schuhe sollten zukünftig gemieden werden. Sie begünstigen Fußpilz-Besiedelungen.

Das können Sie selbst tun

Im Alltag können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, um sich vor Fußpilz zu schützen. In öffentlichen Bädern oder unter den Duschen sollte stets Schutzbekleidung an den Füßen getragen werden. In Bereichen, in denen sich viele Menschen barfuß bewegen und Feuchtigkeit am Boden herrscht, ist ein Schutz der Füße notwendig, um die Ansteckung mit den Keimen zu vermeiden. Bewährt haben sich Badelatschen oder offene Sandalen, die aus gummiähnlichen Materialien und damit wasserabweisend sind.

Zusätzlich zur Schutzbekleidung sind die eigenen Füße nach dem Duschen oder Baden trocken zu halten. Wer zu einer starken Transpiration an den Füßen neigt, sollte zusätzlich Pflegeprodukte verwenden. Puder oder pulverartige Produkte können aufgetragen werden, um einen ausreichenden Schutz gegen Feuchtigkeit zu gewährleisten.

Darüber hinaus ist auf Risse oder Beschädigungen der Haut an den Füßen zu achten. Da über die offenen Wunden Keime in den Organismus gelangen, müssen diese vor den Eindringlingen ausreichend geschützt werden. Pflaster, Verbände oder Schutzstrümpfe sollten hierfür genutzt werden. Die beschädigten Regionen sind darüber hinaus von öffentlichen Bädern oder Duschen fernzuhalten, bis sie ausgeheilt sind.

Da der Fußpilz stark ansteckend ist, müssen zusätzlich Vorkehrungen getroffen werden, damit keine weiteren Personen infiziert werden. Dazu ist das Tragen von Schutzstrümpfen in privaten oder öffentlichen Bädern notwendig.

Quellen

  • Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin. Springer, Berlin Heidelberg 2011
  • Moll, I.: Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2010
  • Orfanos, C. E. et al.: Therapie der Hautkrankheiten. Springer Medizin Verlag, Berlin Heidelberg 2001

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